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Komplette Version Erneuter BS Vorfall oder nur Muskelverspannung

Bandscheiben-Forum > Operationen
Chronos
Hallo miteinander,

Ich hatte Anfang Mai eine Bandscheibenoperation L4 L5. Diese OP wurde endoskopisch durchgeführt. Seit 3 Wochen habe ich beim Aufstehen immer mal wieder einen Schmerz im Gesäß der dann aber schnell verschwand. Wenn ich in Höhe der Wirbelsäule L4 L5 links von den Wirbeln drauf gedrückt habe, dann hat es manchmal im Gesäß geschmerzt, so wie ein kleiner elektrischer Schlag.
Der Physiotherapeut meinte das sei ein Muskel, der ist verspannt.
Gestern nach der Physiotherapie hatte ich auf einem heftige Schmerzen im Gesäß die bis in den Fuß runter ziehen.
Diese Schmerzen sind reproduzierbar, wenn ich auf die besagte Stelle L4 L5 links drücke oder wenn ich leicht ins Hohlkreuz gehe oder wenn ich den Körper nach links neige.
Das Lasègue-Zeichen ist negativ (soweit ich das beurteilen kann) wenn ich allerdings den Fuß nach hinten schwinge dann schmerzt es. Quasi das umgekehrte Lasègue-Zeichen...

Mal eine Fragen an euch Bandscheiben erprobte:
Kann es sein, dass ein Muskel in der LWS so heftig verkrampft, dass sich das fast wie ein Bandscheibenvorfall anfühlt?

Hat jemand schon mal was ähnliches erlebt? Also Schmerzen die den Fuß runter ziehen und durch Druck auf die LWS reproduzierbar sind? Allerdings tut es im Rücken nicht (oder fast nicht) weh.

Vielen Dank!!
Carpe2010
Hallo Chronos,

ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Und ja es kann sich letzten Endes wirklich "nur" um einen verspannten Muskel handeln. Dies kann bedingt durch die Lagerung während der OP sein oder auch durch Fehlbelastungen die man sich über die Zeit angewöhnt hat.

Du solltest Dir eher Gedanken machen wenn der Schmerz dauerhaft ins Bein zieht und Du ihn nicht mehr beeinflussen kannst.

Bei mir war es damals ein Gesäßmuskel der sich so verkrampft hatte das es die gleichen Symptome verursachte wie bei einem BSV.
Ich hoffe Du hast einen guten Physiotherapeuten der das beeinflussen kann.
Ich hatte dann noch zusätzlich ein Muskelrelaxanz bekommen und es war nach 3 Wochen behoben.

Also Kopf hoch

Viele Grüße Carpe
Spargel
Hallo Chronos

das kann auch der Nerv sein der sich zeigt. Wenn der vor der OP gedrückt war, kann es im Heilungsprozess immer mal wieder schmerzen.

Bei mir schmerzte in diesem nasskalten Frühling auch plötzlich der Ischias in der linken Pobacke. Neu und ziemlich heftig. Als es wärmer wurde war der Spuk vorbei.

Als ich mein Reziviv hatte, war der Schmerz aber viel schlimmer, ständig da und nicht nur ganz lokal.

Gruss und schön rückengerecht leben!

Spargel
Chronos
Hey,

Merci für die aufbauenden Worte.
Ich bin mittlerweile sehr dünnhäutig geworden. Die Bandscheibe wurde im März bereits minimal invasiv operiert (Laser-Diskus-Dekompression). Laut dem Doc hätte ich eine 90% Chance auf Verbesserung und eine 10% Chance, dass es so bleibt wie es ist. Ich war die 0% wo es deutlich schlechter wurde. Ich konnte kaum laufen, hatte mehrere Hexenschüsse. Der Doc meinte erst es seien verspannte Muskeln, dann das ISG Gelenk,.... und erst als ich den Fuß nicht mehr richtig heben konnte wurde endlich ein weiteres MRT gemacht bei dem festgestellt wurde, dass der Vorfall sich vergrößert hat und jetzt die Nervenwurzel komprimiert....

Ich rate jedem diese minimal invasiven Verfahren kritisch zu sehen!! Da kann auch etwas schief gehen. Ärzte „verkaufen“ das gerne als risikolos.... was es aber nicht ist!

Aufgrund der Schwäche im Fuß (und der ständigen Hexenschüsse) war dann bei mir eine OP unumgänglich (ich bin zu nem anderen Arzt). Ich habe mich von der OP auch schnell erholt. Nur diese Recht unspezifischen Schmerzen... immer mal wieder tat das Gesäß leicht weh und seit gestern zieht es sehr heftig den ganzen Fuß runter.

Es schmerzt vom Gesäß abwärts bis in den Fuß wenn:
-Ich leicht ins Hohlkreuz gehe
-Ich an der LWS ca.2cm links vom Dornfortsatz etwa auf Höhe von L4 L5 drauf drücke, keine Ahnung ob da ein Muskel ist.... es schmerzt aber nicht an der Stelle wo ich drücke (also am Rücken) sondern es gibt einen richtig heftigen elektrischen Schlag in das Bein.
-Ich den rechten Fuß vor den linken Stelle (also normales Laufen) bzw. wenn ich den linken Fuß leicht nach hinten schwinge, quasi das negative Lasègue-Zeichen.

Die OP ist mittlerweile 7 Wochen her und ich komme einfach nicht auf die Beine.


Wie kann man diesen "Druckschmerz" erklären, dass es beim Druck auf die LWS nicht im Rücken schmerzt sondern sehr heftig im Bein? Verlaufen neben der Wirbelsäule Muskeln die sich um den Ishias Nerv „rumwinden“ und verkrampfen? Wie tief sitzt eigentlich der Ischias Nerv? Durch einfaches drücken auf den Rücken kann man den doch nicht erreichen oder?
Oder könnte das gar Narbengewebe sein... allerdings wurde diese OP endoskopisch durchgeführt, also sehr geringes Risiko zur Narbenbildung und ich neige auch sonst am Körper nicht zur Narbenwucherung

Ich bin schon etwas Ratlos....
Kessi
Hallo Chronos,

Zitat

Die OP ist mittlerweile 7 Wochen her und ich komme einfach nicht auf die Beine.


das ist noch keine lange Zeit, die Wundheilung braucht Zeit, der Nerv kann durch die OP noch gereizt sein, es dauert lange bis dieser sich regeneriert.

Zitat

Gestern nach der Physiotherapie hatte ich auf einem heftige Schmerzen im Gesäß die bis in den Fuß runter ziehen


Das kann vorkommen, was machst du denn genau, eventuell sind die Übungen noch zu anstrengend.
Anfangs sind einfache Spannungsübungen besser.

Viele Grüße
Kessi winke.gif
Carpe2010
Hey Chronos,

wie Kessi schon schrieb 7 Wochen ist keine lange Zeit. So blöd wie das klingt und so oft man es hört "Du brauchst echt viel Geduld"
Dein Körper muss sich auch erst mal wieder umstellen, es ist am An fang auch ganz normal das die Nerven sich wieder mehr melden, meistens deutet das darauf hin das sie beginne sich zu regenerieren, was ein gutes Zeichen ist.

Leider kommt es bei so einer Operation durch die Lagerung öfters mal zu Verspannungen der Muskulatur. Die Wirbelsäule ist umgeben von Muskulatur, wie ein Korsett.
Wichtig ist das Du dich jetzt nicht überanstrengst und die Grenzen von deinem Körper auch als Signal für eine Pause wahr nimmst. Ist nicht immer einfach das weiß ich aus eigener Erfahrung, aber so kannst Du schlimmeren vorbeugen.

Kessi meinte auch mit Spannungsübungen zu beginnen, das ist richtig und Du solltest auch stabilisierende Übungen auf verschiedenen Untergründen machen. Wenn Du einen guten Therapeuten hast wird er das auch mit dir machen und dich nicht überfordern aber er sollte dich auch nicht unterfordern.

Wenn Dich der Nervenschmerz zu sehr beeinträchtigt, rede mit deinem Arzt über ein Medikament dagegen. Ich kann dir Lyrika empfehlen, aber auch Gabapentin wäre ein vorübergehende Lösung, aber wirklich nur wenn es gar nicht mehr geht.


Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag.

Carpe
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