folgendes habe ich in den drei letzten Wochen erlebt.
Am 19.05 wachte ich, auf dem Rücken liegend auf, und wollte nach meiner Katze greifen. Das Ergebnis war ein sofort einsetzender Schmerz und enorme Schwierigkeiten bei Bewegungen. Eine normale Haltung war mir nicht mehr möglich, das Aufrichten von der liegenden, in eine sitzende Position nicht machbar. Ich mußte mich erst zur Seite drehen.
Medikamente und Thermacaregürtel brachten keine Besserung. Leider kam dann noch der Feiertag und da am Dienstag auch keine Besserung spürbar war, fuhr ich ins Krankenhaus in Stolberg. Der untersuchende Arzt kam ohne radiologische Kontrolle schnell zu einem Ergebnis. Er renkte mir zwei Wirbel ein und verabreichte eine Spritze in den Rücken. Nachdem ich ihm dann mitteilte, das ich keine Linderung spürte meinte er lapidar: " Das braucht auch eine Weile, wissen Sie, Ihre Rückenschmerzen können auch durchaus psychosomatisch sein"! Daraufhin erwiderte ich: "Wissen Sie, das letzte Mal, als man bei mir eine psychosomatische Erkrankung diagnostizierte, wachte ich vier Wochen später auf der Intensivstation auf und war um 1/3 meiner Leber erleichtert, da zuvor ein Tumor entfernt worden war. Der Arzt ordnete ein MRT an, das am 24.05.2013 durchgeführt wurde.
Den Dienstag darauf hatte ich wieder einen Termin bei besagtem Arzt. Er las sich den Befund durch und murmelte vor sich hin. Ich bat ihn, das Murmeln in Worte zu fassen, damit ich auch etwas verstehe. " Das MRT zeigt zwei Bandscheibenvorfälle und eine Facettengelenksarthrose, das erklärt natürlich Ihre Beschwerden! Ich würde eine OP vorschlagen. Mittels einer Titanklammer bringen wir einen Abstand zwischen die Wirbel, damit der Nerv mehr Platz hat".
Damit hatte ich nicht gerechnet. Der Mensch, der mir in der letzten Woche noch psychosomatische Beschwerden attestiert hatte, wollte nun sofort operieren. Damit war ich nicht einverstanden und erklärte, dass ich noch gerne eine zweite Meinung dazu hören wollte. Er reagierte zwar ein wenig konsterniert, empfahl mir jedoch, mich stationär aufzunehmen, damit eine Schmerztherapie absolviert werden könne. Darauf habe ich mich eingelassen, als Therapie wurde die Bettruhe, tilscher Infusionen und baneophysikalische Maßnahmen angeordnet. Als Schmerzmittel bekam ich zur Cortisoninfusion, Ibuprofen 4x täglich, Novalgintropfen 4 x täglich 20 Tropfen und eine Paracetamolinfusion. Seit Montag bin ich entlassen und habe mir eine zweite, ärztlich Meinung eingeholt. Mit einem sehr ernüchternden Ergebnis.
Der Arzt bestätigte die leichten Bandscheibenvorfälle, jedoch ist er der Meinung, dass das nicht mein Problem sei. Er vereinbarte einen Termin bei dem benachbarten Neurologen und möchte erst dann die Behandlung beginnen. Auf meine Frage, wie ich mich jetzt verhalten solle, klärte er mich auf: " Sie dürfen uneingeschränkt alles! Gehen, laufen, schwimmen, Rad fahren, Motorrad fahren, heben, alles das, was ich sonst auch mache.
Meine Situation ist irgendwie verzwackt. Der Eine will sofort operieren, der Andere sieht keine Veranlassung eine Behandlung zu beginnen und zieht offenbar auch wieder eine psychosomatische Erkrankung in Betracht. In meiner Not habe ich eine befreundete Krankenschwester gefragt, was sie von dem Entlassungsbericht und meinem Erlebten hält. Sie interpretiert den Entlassungsbericht so, dass er mich in fachchinesisch als Simulatin beschreibt.
Das hat gesessen! Ihr habt doch ganz viel Erfahrung. Was haltet Ihr davon? Ich bin fast soweit, dass ich mit den Schmerzen und mit der eingeschränkten Bewegungsfreiheit lebe und Ärzte, Ärtze sein lasse. Wenn ich mir ja alles einbilde, müßte das sich ja eigentlich von alleine geben.

Der Entlassungsbericht
Diagnose Luboischialgie recht be NPP L3/4, L4/5 und L5/S1
Notfallmäßige Aufnahme der Patientin be o..g. Diagnose. Bei Aufnahme gab die Patientin lumboischalfieforme Beschwerden rechtsseitig an.
MRT LWS vom 24.05.2013: Breitbasiger, media betonter Bandscheibenvorfall L4/L5, der in der Kombination mit einer hypertrophierten Faettengelenksarthrose beidseits zu einer Spinalkanalstenose in diesem Segment führt. Breitbasiger flacher Prolaps L3/L4 mit leichter Pelottierung des Drualsacks. Grenzwertig bis leichtgradig reduzierte Durchmesser des Spinalkanals in den Segmenten L5/S1 und L2/3. Im Segment L4/5 keine foraminelle Ausdehnung des Prolaps.
Wir begannen mit der o.a. konservativen Therapie worunter sich insgesamt langsam eine Schmerzredutkion einstellte. Bis zum Ende der stationären Behandlung persistierte eine muskuläre Dysbalance sowie eine Schonhaltung.
Jetzt sitze ich hier und weiß nicht weiter.
Gruß
Margit