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Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Stiobhan
Hallo, Forianer und Leidensgenossen;

Ich bin neu hier und möchte mich vorstellen: Ich bin Naturwissenschaftler, 44 Jahre jung, Ex-Leistungssportler (Breitensport, Kraft-Dreikampf) und aus dem Raum Rheinland-Pfalz.
Ich bin auf dem Land aufgewachsen, habe auch viel im Forst gearbeitet und bin ein Bewegungsnaturell (zur Zeit "auf Eis gelegt"...), ich habe 26 Jahre Sport getrieben und war, bis
zu dem zweiten Unfall, ziemlich fit, auch im Schwimmen und Freitauchen (dort ohne Zwischenfälle).
Meine Lendenwirbelsäule hat mich hierher geführt, genauer, eine chronische (?) Lumboischialgie mitsamt Bandscheibenvorfall und Verdacht auf Wurzelkompression sowie Peronae-
uslähmung links, Gluteus maximus-Schwäche (Gesäßmuskel...), Anklänge (Beinschwäche, Krampfneigung) davon rechts und die "obligatorischen" Rückenschmerzen. Das sind zu-
nächst die wichtigsten Symptome. Erstmalig seit einem Sportunfall in 03/2003, dann aber hauptsächlich als Fußheberschwäche links und mäßige Lumboischialgie. Dann, als würde
das nicht reichen, der nächste Sportunfall in 12/2005, der schließlich zu dem aktuell bekannten Ausmaß führte. In 2003 war es ein buchstäblicher "Ausrutscher" während des sog.
"freien Ruderns" mit der Langhantel/mäßiges (45 Kg) Gewicht, Ausführung schulterbreit, leicht vornübergebeugt, langsamer Zug nach oben: Ein kurzes Wegrutschen mit dem link-
en Fuß zur Seite, ein kurzer Ruck des Gewichtes nach unten, ein reflexartiges Ziehen der Hantelstange nach links oben - und "Autsch"; ich sah aus wie ein lebendes Fragezeichen,
nur etwas krummer.
In 2005 kam es dann noch heftiger: Ich saß aufrecht in einem "Rückentrainer" (ironischerweise als Reha-Maßnahme infolge 2003), bei dem man den Oberkörper nach vorne knapp
über die Oberschenkel beugt, während dabei ein Bügel am Rücken (kurz unterhalb der Schulterblätter) aufliegt, der den Druck der Gewichtsplatten auf den oberen Latissimus (ober-
er Rücken) überträgt. Diesen Bügel gilt es langsam und sehr kontrolliert nach oben zu drücken, bis man wieder aufrecht sitzt. Währenddessen muß jede Muskelfaser im Oberkörper
kontrahiert (angespannt) bleiben, damit man durch den Druck im Rücken nicht ruckartig nach vorne beschleunigt wird und die Führung verliert! Zwei seitliche, gepolsterte Haltegriffe
am Sitz dienen dem Festhalten als zusätzliche Stabilisierung.
Der rechte dieser Haltegriffe ist plötzlich abgebrochen, und ich drehte mich mit ca. 60 Kg im Rücken reflexartig nach links und schräg hoch, dabei kam es dann zu einer äußerst abrup-
ten Torsion (Drehung) im unteren Rücken, begleitet von einem "trockenen, stechend-ziehenden Knacklaut", der entfernt an ein "kräftiges Rupfen an zwei Seilenden" erinnerte! Mein
erster Gedanke in diesem Moment war: Nicht gut - gar nicht gut! Dann schoß der Schmerz ein...! Es gibt sogar eine "Pointe": Das Gerät (eine amerikanische Firma) ist ca. eine Woche
vorher durch einen Vertreter derselben gewartet und auch durch den Verein freigegeben worden. Und nicht das erstemal war eine Reparatur notwendig gewesen, wie ich hinterher er-
fahren mußte!
Ich habe sofort die Trainingsaufsicht über den unverschuldeten Unfall informiert und bin zu einem nahegelegenen Spital gefahren - zum Glück konnte ich noch halbwegs aufrecht einher
humpeln - wo ich zunächst zwei Spritzen gegen die Schmerzen (Paracetamol/Hydrocortison-Mix) erhielt. Allerdings war kein Facharzt und auch kein MR-Tomograph vor Ort! Eine abge-
sicherte Diagnose und damit fachgerechte Therapie war somit unmöglich, es war 22.45 Uhr nachts und im "Ländlichen". Ab dem nächsten Morgen fing dann der - wohl übliche - Ärzte-
marathon an: 3 Jahre, 5 verschiedene Fachärzte (Neurologie, Orthopädie, Röntgenologie), eine Handvoll verschiedener "Theorien" sowie ein recht fragwürdiges Gutachten ("Charcot-
Marie-Tooth-Syndrom", also "genetisch"; Beweis: Zitat "Die Hohlfüße Ihrer Mutter belegen meine Diagnose absolut eindeutig"). Der Professor, den ich hier gerade zitiert habe, ist be-
merkenswerterweise derselbe, der die spätere Erstellung eines Gutachtens für die Unfallversicherung abgesegnet und "blind" durchgewunken hat - er wollte nur seine eigene, abstruse
Theorie bestätigt wissen - und meine Mutter hat er übrigens nie gesehen! Endlich hat ein Sportmediziner in Freiburg, ein sehr erfahrener Arzt (Betreuer der Olympiamannschaften 1996
und 2000) und früherer Kunstturner, die richtige Diagnose (siehe oben) gestellt! Er hat mich sogar bei einem Reha-Antrag bei der Krankenkasse (Pronova) unterstützt, den er fachlich
sehr kompetent begründet hat (Indikation lag damit vor). Wozu bezahlt man doch gleich jahre- und jahrzehntelang Krankenkassenbeiträge? Die Antwort gab mir das Auto des Vorstan-
des der Pronova! Mein Antrag jedoch (es sollten noch viele folgen...) wurde abgelehnt - "dann (...ich zitiere eine Sachbearbeiterin...) solle ich halt in Frührente gehen, das Leben in Ruhe
genießen". Zum Glück saß ich in dem Moment auf meinen Händen...!
Um es ab hier möglichst kurz zu machen: Der Verein hat sich sehr lange Zeit gelassen (bis 01/2008), den Unfall offiziell zu melden, dann gab es ein weiteres Gutachten (im Auftrag der
Unfallversicherung des Vereins), in welchem natürlich ("Wess' Brot ich ess', dess' Lied ich sing'"!) alle Beschwerden und Einschränkungen (Laufen/Rennen z. Bsp. nicht mehr möglich - nur
noch langsames Gehen!) systematisch und mit professoralem Segen (Fachgebiet "Myopathien"!) heruntergespielt und "widerlegt" wurden - es sei eben "genetisch und idiopathisch bedingt"!
Untersuchende Ärztin: Eine AIP - eine angehende Ärztin, also eine Studentin, im letzten Semester ihrer Ausbildung zum Facharzt - ohne jegliche Praxiserfahrung mit derartigen, komplexen
Rückenverletzungen! Ihr Professor ("Ausbilder")? Ratet mal...(s. o.)!
Aktuell liegen drei MRT-Aufnahmen (1 Aufn./2 J.) und eine richtige sowie wenigstens drei mutmaßliche Diagnosen vor. Einige Ärzte haben, so ganz nebenbei, die Diagnose einfach voneinan-
der abgeschrieben (...egal, ob diese nun zutrifft oder nicht) - das spart Arbeit (Denken unnötig - es könnte ja weh tuen), Zeit (der Golfplatz wartet...) und, für die meisten Ärzte der einzige
Sinn ihres Lebens, Geld (...und noch mehr Geld)! Fazit: Die Symptome an sich sind unbestritten - die Herkunft, trotz MRT in guter, optischer Qualität, unklar!
Jüngst (vor zwei Monaten) habe ich eine "experimentelle" Facetteninfiltration zur "stabilen Denervierung" kategorisch abgelehnt! Und eine Wirbelsäulenversteifung erst recht! Zum einen will
ich nicht noch weiter verkrüppelt werden und zum anderen sind Schmerzen sinnvolle Warnsignale (auch, wenn es manchmal doch etwas weniger Warnung sein dürfte...!): Was Schmerzen
empfinden kann, lebt/funktioniert wenigstens!
Demnächst werde ich mir einen kleinen Kraftraum einrichten, um meine geschädigte Bein-, Gesäß- und Rückenmuskulatur wieder gezielt aufzubauen und zu kräftigen. Und natürlich suche ich
auch weiterhin einen Arzt, der fähig und willens ist, das Geheimnis um meine Rückenverletzung zu lüften! Was meint Ihr dazu? Kommt das vielleicht auch irgend jemandem bekannt vor?
Ein langer "Einstieg", ich weiß - aber herzlichen Dank an alle Leser, die bis hierhin durchgehalten haben!

Herzliche Grüße in's Forum;
Stiobhan wink.gif
meimei
Erstmal herzlich willkommen, Mensch da hast Du aber was hinter dir.

Bestimmt wäre es gut, deinen Leidensweg noch einmal gezielt in einem der Unterforen zu stellen, falls du das noch nicht gemacht hast.

Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Durchhaltevermögen, dein Weg ist wohl noch lang.

Grüße Meimei
violac01
Hi,

oh ja es war lang kopfklatsch.gif

Das ist ja echt doof gelaufen bei dir ph34r.gif

trotzdem du sehr ausführlich geschrieben hast, bleiben ein par Fragen offen:

1. was zeigt denn das MRT?
2. ist unklar, was deine Beschwerden verursacht?
3. ist der Unfall nun anerkannt als solcher?
4. was empfehlen die Ärzte? wieso Versteifung? (Vorsichtig damit!)

Habe ich richtig verstanden, dass die Pernaeuslähmung nun schon viele Jahre besteht?

goldi0108
Hallo Stiobhan,

erstmal nochmal "Herzlich willkommen" hier wink.gif

Da hattest Du ja bis jetzt komplett rundherum Pech. Lass Dich mal vorsichtig drücken smilie_troest.gif , ist ja alles komplett blöd gelaufen. Vielleicht findest Du ja hier im Forum Empfehlungen für einen guten Neurochirurg in Deiner Nähe.
Ich bin in Wiesbaden, St. Josefs-Hospital, Wirbelsäulenzentrum von Prof. Richter in Behandlung und dort sehr zufrieden. Sie nehmen sich Zeit für die Diagnosen und ich fühle mich dort gut behandelt und aufgehoben.

Es ist ja auch eine Frechheit von dem Verein, dass sie sich so lange Zeit gelassen haben mit der Unfallmeldung.

Wie wirst Du denn zur Zeit behandelt? Bekommst Du gute Medis und Physiotherapie? Um die Muskeln zu lockern kannst Du auch mal ein Tensgerät ausprobieren, dass hilft mir immer ganz gut. Mein Heizkissen ist auch mein bester Freund wenn ich verspannt bin (zur Zeit permanent an der Hws), auch Sauna tut mir sehr gut.

Alles Liebe und gute Besserung,
Tina
Sab
Hallo Stiobhan,



was Du erlebt hast an Widerstand, um die Anerkennung deines Unfalls zu verhindern ist leider die sehr traurige Realität. Das habe ich auch alles erlebt, alleridngs habe ich mich erfolgreich dagegen gewehrt und meinen Unfall anerkannt bekommen. Und mich interessiert; wie ist denn nun der aktuelle Stand bei Dir ? hast Du einen Anwalt ?

LG

Sabine


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