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Komplette Version Schmerzen seit 10 Jahren

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Zitronenlibelle
Hallo liebe Leute,

nach 10 Jahren Schmerzen und etlichen Therapien bin ich mittlerweile an einem Punkt, wo ich einfach nicht mehr weiter weiß und psychisch wie physisch einfach am Limit bin.

2003 wurde mir ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert. Damals war ich 26. Ich wurde behandelt mit Diclo, Reizstrombädern, Bettruhe und später Cortisonspritzen. Nach ein paar Wochen ging es mir besser - ich musste nicht mehr zur Toilette kriechen und konnte mich einigermaßen wieder mit dem Leben vereinbaren. Allerdings waren die Schmerzen nie weg, ich musste immer weiter Diclo nehmen. Dann bekam ich Physiotherapie und habe zwecks Muskelaufbau sehr viel Sport gemacht (Geräte, Ausdauer). Es folgten Phasen, in denen ich einigermaßen fit war und Phasen in denen ich wieder für ein paar Wochen liegen musst. Mein Studium wurde dadurch massiv beeinträchtigt.

2006, ich war gerade wieder in einer Phase in der ich nicht aufstehen konnte und massiv Cortison gespritzt bekam (so viel, dass mir die Haare büschelweise ausgingen), wurde ich schwanger. Mein damaliger Orthopäde sagte zu mir, ich dürfe das Kind auf keinen Fall bekommen, ich würde eine Querschnittslähmung riskieren. schulterzuck.gif Das war eine so krasse Ansage, wie sich dann zeigte auch aus der Luft gegriffen, denn Ende 2006 bekam ich einen gesunden Sohn. Die Schwangerschaft war natürlich hart - ab dem 7. Monat konnte ich nur noch liegen.

Nach der Schwangerschaft ging es mir eine Zeitlang ganz gut, Schmerzen hatte ich immer, aber ich hatte das Gefühl, dass sich alles irgendwie beruhigt hatte. Seit 2009 werden die Beschwerden aber wieder schlimmer. Ich konntewieder wochenlang nicht arbeiten, ich hatte starke Schmerzen, es ging wieder los mit Spritzen, mit der gefühlt 300sten Staffel KG, Diclo war mein bester Freund.

Zwischendurch immer wieder MRT, Diagnose war lange: "der Nerv ist dauerentzündet weil er berührt wird".

Seit 2010 kontinuierliche Verschlechterung. Ich kann mein Kind nicht richtig versorgen, habe meine Arbeit aufgeben müssen. Der Wunsch meines mannes und mir nach einem zweiten Kind liegt seit jahren auf Eis. Ich bin von Natur aus weder wehleidig noch "schnell umzuwerfen", aber ich bin wirklich am Ende. Mein Leben ist kein Leben sondern ein Dahinvegetieren.

Seit Mitte November wieder Liegen. Massive Ausfallerscheinungen. Mein Bein sackt weg, ich schaffe es an schlechten Tagen nicht mal, einen Teller die Treppe raufzutragen. Ich schlafe nicht mehr vernünftig, kann nicht Liegen, nicht Stehen. Die Nervenschmerzen sind massiv, ziehen bis in die linke Hacke oder auf die Hüfte. Im Dezember wieder MRT, mittlerweile klemmt der Nerv.

Die aktuellste Diagnose: : BSV L5/S1 Lumboischialgie beiderseits,Chondrose im Segmentübergang LWK 4/5, Osteochondrose des lumbosakralen Übergangs mit breitbasiger paramedianer Diskusprotrusion und großem links mediolateralen Anteil. Resultierende Kompression der Nervenwurzel S1 links und Kontaktierung der Nervenwurzel S1 rechts im intraspinalen Verlauf.

Neuerdings bekomme ich PRT Spritzen. Zuerst glaubte ich, eine leichte Besserung zu spüren, doch mittlerweile ist alles wie vorher. Jetzt steht eine OP im Raum. Ein Problem ist, dass alle imm sagen "bloß keine OP". Mein Arzt hier in Köln hat einen recht guten Ruf, aber er hat nie vernünftig Zeit, ich fühle mich vollkommen im Stich gelassen, weiß nicht mehr weiter, kann aber auch nicht mehr. Ich habe das Gefühl, niemand kann oder will mir helfen. Ich möchte einfach wieder normal leben - ich bin 36 und habe das Gefühl, mein Leben liegt seit 10 Jahren auf Eis.

Ich bin froh, Euch hier gefunden zu haben und erhoffe mir so sehr Hilfe und Rat.

Seid mir herzliche gegrüßt,
Eure Zitronenlibelle
mond54
Hallo Zitronenlibelle,

Ich selbst kenne diese Ausweglosigkeit und Hilflosigkeit zur Genüge.

Ich möchte dir hier nicht meinen Leidensweg aufzeigen, vielmehr möchte ich dir - gerade weil ich diesen langen Leidensweg kenne - einen Rat geben:
Wende dich schnell an ein renomiertes Wirbelsäulenzentrum. Lass dir einen ambulanten Termin geben und lass dich beraten,ob und welche Art der OP für dich in Frage kommen könnte.
Wenn du dir unsicher bist, hol dir eine Zweitmeinung in einer anderen Klinik ein. Gibt es bei dir in Wohnortnähe solch ein Zentrum oder einen guten Neurochirurgen?

Ein guter Neurochirurg wäre noch eine Alternative zu einem Wirbelsäulenzentrum.

Alles Gute für dich
Mond54


Zitronenlibelle
Hallo Mond biggrin.gif

Danke für Deine Antwort.

Ich lebe in Köln - allerdings noch nicht lange.

Ich habe hier zwei Ärtze probiert und bin von beiden nicht überzeugt.
Ich habe viel Gutes über die Klinik links vom Rhein gehört und mir da jetzt für Ende Januar einen Termin geben lassen.

Man hört aber so viele Meinungen, auch generell zur OP.

Ich bin wirklich konfus. Ich glaube auch deshalb, weil ich in den letzten Jahren (bedingt durch viele Wohnortwechsel) viele Orthpäden kennengelernt habe, die mir alle etwas anderes erzählt haben.

schulterzuck.gif



Anneliese
Hallo,

erstmal herzlich willkommen hier im Forum.

Ich denke, du hast schon einiges hier zu deinem Problem gelesen.

Es gibt viele Menschen hier, die erfolgreich operiert wurden.

Eine Möglichkeit ist auch die Behandlung in einer TCM-Klinik (traditionelle chinesische Medizin). Bitte mal googlen.......

Alles Gute und liebe Grüße
Anne
Kessi
Hallo Zitonnenlibelle,

herzlich Willkommen hier im Forum.
Zitat

Jetzt steht eine OP im Raum. Ein Problem ist, dass alle imm sagen "bloß keine OP". Mein Arzt hier in Köln hat einen recht guten Ruf, aber er hat nie vernünftig Zeit, ich fühle mich vollkommen im Stich gelassen, weiß nicht mehr weiter, kann aber auch nicht mehr. Ich habe das Gefühl, niemand kann oder will mir helfen. Ich möchte einfach wieder normal leben - ich bin 36 und habe das Gefühl, mein Leben liegt seit 10 Jahren auf Eis.



Es kommt auf das Ausmaß der Beschwerden an, du beschreibst Ausfallerscheinungen und starke Schmerzen,
wenn dich dein Arzt gründlich untersucht hat ( nicht nur das MRT-Bild betrachtet) und eine OP-Indikation festgestellt hat,
so solltest du darüber nachdenken oder dir eine Zweitmeinung einholen.

Viele Grüße
Kessi winke.gif
Jolinike
Hallo Zitronenlibelle,

Dein Leidensweg ist beachtlich. Ich habe nun 9 Monate lang versucht meinen BSV konservativ behandeln zu lassen, aber nichts hat genutzt.

Es ist wirklich schwer einen vernünftigen Orthopäden zu finden, gerade hier in Köln. Ich habe das Glück, dass ich halb privat versichert bin und deshalb in die Beta-Klinik nach Bonn zur mikrochirurgischen OP konnte.

Die 1. Untersuchung beim Neurochirurgen hat allerdings " nur " 85€ gekostet, so dass du die Kosten vielleicht in Kauf nehmen solltest, um dir eine vernünftige Meinung zu holen.

Du kannst die Klinik auch mal googlen, man hört nur Gutes und die Chirurgen sind wirklich sehr kompetent. Das kann ich bestätigen.

Meine 1. OP war 2001 endoskopisch und eine 2. wollte ich unbedingt verhindern. Aber 2 Wochen nach der OP fühle ich mich schon wieder so gut, wie seit 3 Monaten nicht mehr. Der Eingriff war auch wesentlich schmerzfreier, als der 1. und da war der Eingriff viel kleiner.

Einen neuen Orthopäden suche ich mir auch noch, mal sehen wie die in der Betaklinik sind.

Viele Grüße

Domenique
lissi
Liebe Zitronenlibelle,

du Arme! So ein großer Mist! Gute Tipps habe ich leider nicht, aber vielen Dank für deinen Beitrag - du drückst genau das aus, wie auch ich mich fühle. Ich bin auch in der Situation, wo ich nicht mehr weiter weiß. Mach gerade auch die 300ste Physio - mehr schlecht als recht, weil die meisten Übungen einfach nicht gehen wegen der Schmerzen. Habs auch in L5/S1 und bin jetzt 29 Jahre alt (bei mir ist es seit 4 Jahren schlimm mit den Schmerzen). Mein Neurochirurg, der mich bereits minimalinvasiv operiert hat sagt, dass er überhaupt keine Bedenken hat mir als nächstes ein Metall einzusetzen: Entweder Fusion des ganzen Segments oder eventuell erstmal einen Spreizer. Bisher habe ich noch 2 andere Ärzte gefragt, die mir beide abgeraten haben. Einer sogar mit der Begründung, dass es hinterher eher noch schlechter ist, als es jetzt schon ist, aber noch schlimmer geht einfach nicht. Ich schaff das so schon nicht mehr. Aber konservativ gehen mir langsam die Ideen (und auch die Nerven) aus. Ich hab schon sehr viel probiert und es hat einfach nichts genützt. Die beiden Ärzte die sich gegen die OP aussprechen, haben keine Alternativen, außer weiter Physio machen - ich mach aber schon seit etlichen Jahren Physio für den Rücken - für mich sieht das also nicht sehr vielversprechend aus.
Schätze, dass ich mich wohl irgendwann in diesem oder nächsten Jahr operieren lasse. Noch bin ich nicht entschlossen. Natürlich wäre mir ohne OP lieber, aber meine Verzweiflung ist schon ziemlich groß, so dass ich nicht noch jahrelang auf ein eventuelles Wirken der 500sten Physio warten kann.

Bei dir verstehe ich die Ärzte allerdings wirklich nicht: Du hast Ausfallerscheinungen im Bein - ich dachte bisher, dass das absolut eine OP-Indikation ist. Dein Nerv ist eingeklemmt. Den könnte man doch operativ wieder "ausklemmen"? Bei mir ist immer das Argument: Keine Ausfallerscheinung somit keine OP (mir tut "nur" der Rücken weh, ins Bein habe nur gelegentlich Schmerzen, die aber nicht so gravierend sind).

Deinen Frust mit den Ärzten verstehe ich nur zu gut! Ich war zwischendurch 2 Jahre nicht mehr bei Ärzten, weil ich es einfach nicht mehr gepackt hab - immer dieses Rätselraten, jeder tut kompetent, ist es aber nicht - jeder doktort ein bischen an mir herum und lässt mich
dann fallen wie ne heiße Kartoffel - so dass mir immer das Gefühl vermittelt wird, dass ich das Problem bin. Es wird so getan, als würde Physio jedes Problem der Welt lösen können und wenn es bei mir nicht hilft ja dann bin ich wohl selber schuld.

Wünsch dir alles Gute - auch wenn du es als aussichtslose Situation siehst, versuch dir einen Funken Hoffnung zu bewahren, schließlich gibt es sie wirklich diese Wendungen auch wenn man kein Lichtblick mehr sieht - Hoff, dass 2013 Dein Jahr wird! LG Lissi
violac01
Hi,

Zitat
Seit Mitte November wieder Liegen. Massive Ausfallerscheinungen. Mein Bein sackt weg, ich schaffe es an schlechten Tagen nicht mal, einen Teller die Treppe raufzutragen.


wenn du das bei der Anmeldung sagst, müsstest du sehr zeitnah einen Termin bekommen und nicht erst Ende Januar, denn je länger man damit wartet, je mehr riskiert man, dass es bleibende Schäden werden.

So etwas ist eine OP Indikation... und klar hört man auch schlechtes, aber eigentlich kann es doch bei dir nur besser werden, so wie du die letzten Jahre bescheibst. Und eine BS OP ist heutzutage auch fast eine Standart OP.... vielleicht geht es sogar endoskopisch?

Lass dich beraten, wie alle anderen dir schon rieten, aber warte nicht mehr.
warenandi
Huhu...

Deinen Leidensweg kennen hier viele und wir wissen wie es dir geht.
Es hat bei dir nichts geholfen wirklich und jetzt steht ne OP im Raum...
Es ist eine OP Indikation und dann solltest du es evtl. auf diese Weise versuchen.
Alles andere hat du ja schon versucht... schulterzuck.gif
Ich wurde letztes Jahr mikrochirurgisch L4/5 operiert in Plau am See.
Die sind u.a. auch spezialisiert auf Bandscheiben und der mikrochirurgie! Ist zwar in M/V, aber nur mal so als Tip.
Vorher ging nichts mehr. Nicht mal mehr liegen. Habe geheult vor Schmerzen.
Heute geht's mir super nach der OP. Ich muss sagen das war für mich die beste Entscheidung die ich treffen konnte.
Keine Schmerzen, Ausfallerscheinungen o.ä.!
Wie du siehst, es geht auch so.
Man muss sich im nachhinein nur an das halten was einen gesagt wird.
LG und alles Gute.
hifiheini
Hallo Zitronenlibelle,

Dein Leidensweg ist erschütternd, und ich würde deshalb unbedingt versuchen, die Meinung entweder eines renommierten Neurochirurgen in Deiner gegend oder eines
ebenso renommierten WS-Zentrums einzuholen.
Die Werner Wicker Klinik in Bad Wildungen z. B. ist seit etlichen Jahrzehnten nur auf Wirbelsäule spezialisiert, hat eine immense Erfahrung auch mit scheinbar aussichtslosen Fällen und wäre eine denkbare Anlaufstelle.

Ich wünsche Dir, daß Du an jemanden gerätst, der Dir endlich helfen kann, denn so wie jetzt kann es sicher nicht weitergehen.

LG
Henning
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