Hallo Bandis,
ich wende mich heute das erste Mal an die große Gemeinde der HWS`ler, da ich vor einer schwerwiegenden Entscheidung stehe.
Ich bin 41 Jahre alt. Beruflich bin ich viel im Ausland unterwegs. Wenn ich im Büro bin, dann den ganzen Tag am PC und auch oft in meiner Freizeit. Meine Beschwerden begannen vor ca. 2 Jahren (Schmerzen im Schulterbereich), hinzu kam dann auch mal leichtes Kribeln im rechten Arm und Kraftlosigkeit. Nach vielen Tabletten und Spritzen wurde nach 2 monatiger Wartezeit auf einen Termin eine MRT durchgeführt.
Befund: großer BSV C6/7 mit Kompression des Rückenmarkes und der rechten C7 Nervenwurzel. Beidseitige Verknöcherung des Nervenwurzelloch des Wirbelkanals im Segment C5/6 mit möglicher beeinträchtigung beider C6 Nervenwurzeln sowie eine Bandscheibenvorwölbung die durch eine Spondylose abgedeckt ist. 3 flachere BSV in C3/4, C4/5 sowie eine Vorwölbung in TH3/4.
Es folgten viele Male Krankengymnastik und diverse Besuche bei 2 Chiropraktoren. Nach viel "hin- und her" mit der Rentenversicherung habe ich 5 Monate später eine Reha angetreten (Klinik am Haussee in Feldberg - war nach meiner Meinung sehr gut...). Nach der Reha waren alle Beschwerden weg.
Ich bin Ski gelaufen, Motorad gefahren und Kart gefahren... bis ich einmal auf einer sehr holperigen Strecke gefahren bin. Nach dem Kart fahren hatte ich sofort Schmerzen in der linken Schulter kurz darauf in der rechten Schulter gefolgt von Kraftlosigkeit im rechten Arm. Mein Hausarzt hat mich wieder zur MRT überwiesen. Als ich 3 Wochen später bei der MRT war, waren die Beschwerden fast wieder weg.
Befund Ende September:
1. Hochgradige Einengung des Wirbelkanals C5/6 bei kräftigem BSV mit Rückenmark Verdrängung - ohne Beschädigung. Deutliche Beeinträchttigung der C6 Nervenwurzel, geringere Einengung links.
2. In C6/7 ebenfalls BSV mit Rückenmarkkompression und einer hochgradigen Wurzelkanaleinengung C7.
3. In C4/5 BSV mit tangentialem Rückenmarkkontakt und Einengung der C5 Nervenwurzel, in C3/4 flacher BSV wie vorher mit Beeinträchtigung der C4 und ein kleiner BSV in TH3/4.
4. Konstante Streckstellung der HWS ohne Gefügestörung
Ich hoffe, dass ich alles soweit korrekt übersetzt habe.
Nach der MRT hat mich der Hausarzt zum Neurologen überwiesen. Alles i.O. keine Einschränkung. Er konnte kaum glauben, dass ich bei diesen Bildern / Befund keine Ausfallerscheinungen habe. Er hat mir ziehmlich deutlich gemacht mit welchem Risiko ich herumlaufe. Das Nervenwasser ist ziehmlich vollständig verdrängt, die Bandscheibe liegt direkt ohne weiteren Puffer vor dem Rückenmark. Einmal unglücklich hinfallen oder ein Auffahrunfall mit dem Auto könnte eine Querschnittslähmung nach sich ziehen. Er hat mich zum NC überwiesen.
Am nächsten Tag war ich beim NC in einer Klink. Er hat mir eine Bandscheiben OP vorgeschlagen C5/6 und C6/7 mittels Cage zu versteifen. Er hat ebenfalls auf das Risiko hingewiesen und meinte ich solle nicht zu lange warten. Da natürlich eine Klinik auch die Betten belegen möchte, habe ich das Ärztezentrum meiner Krankenkasse angeschrieben (Befunde und Bilder etc.) und um Rat gebeten.
Auch der NC vom Ärztezentrum hat mir geraten mich zeitnah operieren zu lassen.
Ich habe den Entschluss gefasst mich operieren zu lassen und habe mich im Forum umgeshen und im Internet eingelesen. Auf den Seiten der Medizinischen Hochschule in Hannover bin ich über eine Dissertation gestoßen, die genau das Thema Cage vs. Prodisc untersucht hat und zu dem Schluss kommt, dass eine Prodisc Prothese deutliche Vorteile im Vergleich zum Cage hat.
Also habe ich einen Termin in der MHH gemacht und mich beraten lassen (in der Klinikübersicht stand, dass die MHH auch die Prodisc "verbaut". Irrtum, dort werden nur Cages eingesetzt und dazu hat man mir dort auch geraten - auf 2 Etagen - zeitnah, wieder mit dem Hinweis auf das Risiko. Nach meiner Recherche kommt es durch die Versteifung in der Folge zu einer Mehrbelastung der Wirbel ober- und unterhalb der Versteifung und somit zu Folgeproblemen.
Jetzt meine 2 Fragen an Euch:
1. Diejenigen die einen Cage auf 2 Etagen haben: wie sieht es mit Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Folgeproblemen aus?
2. An die Prodisc Frakrion: Wie sind die Erfahrungen mit Prodisc Prothesen (Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Folgeproblemen)?
3. In welchen Kliniken wird die Prodisc "verbaut", welche könnt Ihr mir empfehlen?
Gruß
Marcel