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Komplette Version Cage vs. Prothese (Prodisc), welche Klinik ?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Marcel30
Hallo Bandis,

ich wende mich heute das erste Mal an die große Gemeinde der HWS`ler, da ich vor einer schwerwiegenden Entscheidung stehe.

Ich bin 41 Jahre alt. Beruflich bin ich viel im Ausland unterwegs. Wenn ich im Büro bin, dann den ganzen Tag am PC und auch oft in meiner Freizeit. Meine Beschwerden begannen vor ca. 2 Jahren (Schmerzen im Schulterbereich), hinzu kam dann auch mal leichtes Kribeln im rechten Arm und Kraftlosigkeit. Nach vielen Tabletten und Spritzen wurde nach 2 monatiger Wartezeit auf einen Termin eine MRT durchgeführt.

Befund: großer BSV C6/7 mit Kompression des Rückenmarkes und der rechten C7 Nervenwurzel. Beidseitige Verknöcherung des Nervenwurzelloch des Wirbelkanals im Segment C5/6 mit möglicher beeinträchtigung beider C6 Nervenwurzeln sowie eine Bandscheibenvorwölbung die durch eine Spondylose abgedeckt ist. 3 flachere BSV in C3/4, C4/5 sowie eine Vorwölbung in TH3/4.

Es folgten viele Male Krankengymnastik und diverse Besuche bei 2 Chiropraktoren. Nach viel "hin- und her" mit der Rentenversicherung habe ich 5 Monate später eine Reha angetreten (Klinik am Haussee in Feldberg - war nach meiner Meinung sehr gut...). Nach der Reha waren alle Beschwerden weg.

Ich bin Ski gelaufen, Motorad gefahren und Kart gefahren... bis ich einmal auf einer sehr holperigen Strecke gefahren bin. Nach dem Kart fahren hatte ich sofort Schmerzen in der linken Schulter kurz darauf in der rechten Schulter gefolgt von Kraftlosigkeit im rechten Arm. Mein Hausarzt hat mich wieder zur MRT überwiesen. Als ich 3 Wochen später bei der MRT war, waren die Beschwerden fast wieder weg.

Befund Ende September:
1. Hochgradige Einengung des Wirbelkanals C5/6 bei kräftigem BSV mit Rückenmark Verdrängung - ohne Beschädigung. Deutliche Beeinträchttigung der C6 Nervenwurzel, geringere Einengung links.
2. In C6/7 ebenfalls BSV mit Rückenmarkkompression und einer hochgradigen Wurzelkanaleinengung C7.
3. In C4/5 BSV mit tangentialem Rückenmarkkontakt und Einengung der C5 Nervenwurzel, in C3/4 flacher BSV wie vorher mit Beeinträchtigung der C4 und ein kleiner BSV in TH3/4.
4. Konstante Streckstellung der HWS ohne Gefügestörung

Ich hoffe, dass ich alles soweit korrekt übersetzt habe.

Nach der MRT hat mich der Hausarzt zum Neurologen überwiesen. Alles i.O. keine Einschränkung. Er konnte kaum glauben, dass ich bei diesen Bildern / Befund keine Ausfallerscheinungen habe. Er hat mir ziehmlich deutlich gemacht mit welchem Risiko ich herumlaufe. Das Nervenwasser ist ziehmlich vollständig verdrängt, die Bandscheibe liegt direkt ohne weiteren Puffer vor dem Rückenmark. Einmal unglücklich hinfallen oder ein Auffahrunfall mit dem Auto könnte eine Querschnittslähmung nach sich ziehen. Er hat mich zum NC überwiesen.

Am nächsten Tag war ich beim NC in einer Klink. Er hat mir eine Bandscheiben OP vorgeschlagen C5/6 und C6/7 mittels Cage zu versteifen. Er hat ebenfalls auf das Risiko hingewiesen und meinte ich solle nicht zu lange warten. Da natürlich eine Klinik auch die Betten belegen möchte, habe ich das Ärztezentrum meiner Krankenkasse angeschrieben (Befunde und Bilder etc.) und um Rat gebeten.

Auch der NC vom Ärztezentrum hat mir geraten mich zeitnah operieren zu lassen.

Ich habe den Entschluss gefasst mich operieren zu lassen und habe mich im Forum umgeshen und im Internet eingelesen. Auf den Seiten der Medizinischen Hochschule in Hannover bin ich über eine Dissertation gestoßen, die genau das Thema Cage vs. Prodisc untersucht hat und zu dem Schluss kommt, dass eine Prodisc Prothese deutliche Vorteile im Vergleich zum Cage hat.

Also habe ich einen Termin in der MHH gemacht und mich beraten lassen (in der Klinikübersicht stand, dass die MHH auch die Prodisc "verbaut". Irrtum, dort werden nur Cages eingesetzt und dazu hat man mir dort auch geraten - auf 2 Etagen - zeitnah, wieder mit dem Hinweis auf das Risiko. Nach meiner Recherche kommt es durch die Versteifung in der Folge zu einer Mehrbelastung der Wirbel ober- und unterhalb der Versteifung und somit zu Folgeproblemen.

Jetzt meine 2 Fragen an Euch:

1. Diejenigen die einen Cage auf 2 Etagen haben: wie sieht es mit Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Folgeproblemen aus?
2. An die Prodisc Frakrion: Wie sind die Erfahrungen mit Prodisc Prothesen (Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Folgeproblemen)?
3. In welchen Kliniken wird die Prodisc "verbaut", welche könnt Ihr mir empfehlen?

Gruß

Marcel



klaus123
hallo marcel,generell kannst du keine pauschale antwort erwarten.zu deinem fall:
ist der spinalkanal langfristig geschädigt,ist das irreparabel,weil sich das myelom nicht wieder erholen kann.
ich würde mich immer von einem erfahrenen nc beraten lassen,der diese hws op's auch beherrscht und täglich macht.
ob prothese oder versteifung hängt von den wirbelgelenken ab,sind diese geschädigt werden keine prothesen mehr eingesetzt.erfahrungen mit prothesen liegen erst seit ca. 10 jahren vor,also keine langzeiterfahrungen.
bewegungseinschränkungen in deinen segmenten sind eher unwahrscheinlich,da die hauptbewegungen des kopfes aus den ersten 2 segmenten der hws gemacht werden.bei 2 segmenten ist die übliche op dauer ca. 1,5 std, wenn der nc länger braucht,na ja stirnklopf.gif
krankenhausaufenthalt ca. 5 tage.Fahrverbot aktiv auf jeden fall 6 wochen.
viel glück auf deinen weg.
klaus winke.gif
Topsy
Hallo Marcel,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Die MHH ist schon eine sehr gute Adresse und die sind auch top und kennen sich aus.

Falls Du privat versichert bist, dann stell dich doch mal beim Samii im INI vor.

INI Hannover

Da sind sehr kompetente Ärzte und da wärst du auch in guten Händen.

Das Prothese oder nicht, das wurde dir ja schon recht gut erklärt.
Harro
Moin moin Marcel
Zitat
Wie sind die Erfahrungen mit Prodisc Prothesen (Bewegungseinschränkungen, Schmerzen und Folgeproblemen)?

nun, es gibt wohl einige Probleme mit der Prothese (wie mit einigen anderen (Herstellern) auch) lies die dich bitte
mal durchs Netz, allerdings in Englisch, die deutschen WEbsites geben net viel her, leider.

LG Harro
Marcel30
Vielen Dank für Eure Antworten.

Zitat
nun, es gibt wohl einige Probleme mit der Prothese (wie mit einigen anderen (Herstellern) auch)

Natürlich gibt es auch bei den Prothesen Probleme - ich hatte nur gehofft hier aus dem Forum evtl. Info`s aus erster Hand zu bekommen, sowohl für Cages als auch für die Prothesen.

Ich werde mir noch 3 weitere Meinungen einholen. Folgende Kliniken haben nach meiner Recherche gute NC Bewertungen bekommen:
- Schön Klinik in Eilbek
- Asklepio Klinik Hamburg
- Helios Endo Klinik in Hamburg

Mal sehen was mir dort empfohlen wird - ich werde berichten...
sina10
Hallo Marcel30!!

Ich habe jetzt Erfahtungen gesammelt mit Prothesen.
Bin im April operiert worden und habe C5/6 und C 6/7 Prothesen von der Firma Spinal Kinetics die M6 erhalten.
Bis jetzt ist soweit der Schmerz verschwunden, wie vor der OP.
Die Muskulatur ist manchmal noch verspannt, aber mit Taping und Fitnessstudio geht es eigentlich.
Bin in Sulingen operiert worden.
Wie Harro schon sagt, Probleme gibt es auch bei den Prothesen. Will Hoffen, das es bei mir nicht kommt.
Von der Bewegung ist alles gut. Kann mein Kopf gut drehen und beugen und in den Nacken legen. Bei den Rö-Bildern ist gut
zu sehen, das sich die Prothesen gut bewegen.

Man muß sich nur bewußt sein, man muß am Ball bleiben, ich meine mit Muskelaufbau, damit die Wirbelsäule
gut geschützt ist. Ich merke sofort, wenn ich meine Übungen nicht mache, sind die Muskeln beleidigt und schmerzen. Und ich
habe dann schnell Kofschmerzen.
Kathrinchen
Hallo Marcel,

mir ist es so ergangen: ich hatte mir der NC vereinbart, dass sie eine Prothese einsetzt. War auch anhand der Bilder ziemlich klar (sagte sie). Bei der OP musste sie aber feststellen, dass die Prothese bei mir nicht möglich war und ich bekam ein Cage und eine Versteifung.

Bei mir hatten aber die Bandscheiben drüber und drunter reichlich Raum, so dass ich mir da mal keine Sorgen mache (wenn was kommt, kann ich es eh nicht ändern).

Viel Glück!
Kathrinchen
Motte01
Hallo marcel,

ich bin zur Zeit bei Dr. Steinhagen Endoklinik in behandlung. Super Arzt. Nimmt sich richtig Zeit und erklärt alles haargenau. kann ich nur empfehlen.

Lg.
Petra aus Hamburg
speedy 2
Hallo Marcel,

habe letztes Jahr im Juni eine Prothese von der Firma Spinal Kinetics (M6) in der Höhe C5/6 erhalten. War sofort schmerzfrei, habe keinerlei Bewegungseinschränkungen und eigentlich nur Beschwerden wenn ich mich nicht "rückenfreundlich" verhalte.

Für mich war es aufjedenfall die richtige Entscheidung.

Komme aus NRW und bin in Werne operiert worden. Zwar eine sehr kleine Klinik, aber meiner Meinung nach spezialisierte Operateure.

Klar ist aber (dir wahrscheinlich auch), das man bei Vorschädigungen die meist den Schaden verursachen immer daran arbeiten muss. Auch nach einer OP.


Drück dir die Daumen das du die richtige Entscheidung triffst.

Viele Grüße

Speedy
Drea
hallo Marcel.
bei mir wurden beide op`s durchgeführt. Versteift mit Cages HWK5/6 und 6/7 und später eine dynamische Prothese Höhe 4/5. Der druck auf die drüber und drunterliegenden Bandscheiben ist bei beiden OP`s gleich!! Bei der Prothese bleibt die Beweglichkeit aber erhalten. Die Bandscheibe dient als Puffer -, entfernt man sie fehlt die Funktion egal womit sie ersetzt wird. Ich habe mitlerweile wieder weitere Vorfälle jeweils ober und unterhalb der OP´s. hammer.gif Die Aussage ein Auffahrunfall reicht für nen hohen Querschnitt bekam ich witziger weise nach den OP´s
lg Drea
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