Liebe Forumsmitglieder,
ich hatte seit mehreren Jahren einen "steifen Nacken", der sich leider immer verschlimmert hat. Im Sommerurlaub 2011 hatte ich nach dem Kitesurfen starke Schmerzen im Nacken und der Schulter, die ich damals ohne Arztbesuche mit Aspirin kurieren konnte. Ich vermute dies war schon der Anfang, vielleicht nur eine Bandscheibenvorwölbung, aber der Schmerz war schon relativ stark, vor allem Nachts. Nach 6-8 Wochen war es allerdings "vorbei" und ich war sogar wieder kitesurfen und habe normal weitergearbeitet und Sport gemacht.
Nun war dieser Sommer etwas unglücklich, erst scheiterte meine Beziehung zu meiner Freundin, relativ zeitnah wurde mein Vater mit Darmkrebs diagnostiziert und nun vor ungefähr zwei Wochen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte ich extrem starke Schmerzen im Nackenbereich. Aspirin hatte keinerlei Einfluss auf den Schmerz, ich konnte meinen Kopf nur in Schonhaltung vorne links nach unten gebeugt halten, jedwede Bewegung verschlimmerte den Schmerz, sodass ich am Freitag Morgen meine Premiere beim Orthopäden hatte (Freitag 19.10.). Dieser röntge mich, erkannte den geklemmten Nerv, sagte akutes HWS Problem, muss sofort ein MRT erstellt werden, damit die genau Ursache erkannt werden kann. Er verschrieb mir noch Codein, Diclofenac und Valoron für das Wochenende, was mich einigermaßen über das Wochenende gerettet hat, aber ich war trotztdem kurz davor in die Notfallaufnahem zu fahren, da der Schmerz unerträglich nachts war. Weiterhin bekam ich am Freitag morgen beim Orthopäden eine Tramal + Cortison + Vitamin B Infusion und Spritzen mit ? in den Nacken. Diese Infusionen wiederholte er (Otrhopäde) dann täglich in der letzten Woche, für die er mich krankschrieb (diese Woche arbeite ich wieder). Das MRT wurde am Freitag Nachmitag erstellt, die Diagnose des Radiologen am Freitag Nachmittag war folgende:
Befund
- Normal weit angelegter Spinalkanal
- Streckfehlhaltung der Halswirbelsäule, regelrechtes Hinterkantenalignment der zervikalen und oberen thorakalen Wirbelkörper
- Unauffälliger kraniozervikaler Übergang
- Unauffälliges zervikales und oberes thorakales Myelon
Im Sgement HW6/7 sieht man deutliche Unkarthrosen beidseits, rechts mehr als links, und eine mäßige breitbasige dorsomedialer Bandscheibenprotrusion. Es kommt zu einer geringen Einengung des Spinalkanals, keine Myelonkompression. Die Neuroforamina werden deutlich knöchern eingeengt durch die Unktarthrosen, so dass es rechts zu einer deutlichen und links zu einer geringen intraforaminalen C7 Kompression kommt.
Die übrigen zervikalen und oberen thorakalen Segmente stellen sich jeweils unauffällig dar. Unauffällige Darstellung der umgebenden Halsweichteile und der Lungenspitzen. Unauffälliger kraniozervikaler Übergang.
Beurteilung
1) HW6/7: Bandscheibenprotrusion, Unkarthrosen beidseits
2) Deutliche knöcherne degenerative Neuroforaminal - Stenosen mit jeweils intraforaminaler Nervenwurzelkompression C7, rechts mehr als links
Der Radiologe meinte bei der Begutachtung der MRT Bilder am kommenden Montag, es sei ein subligamentärer Bandscheibenvorfall und keine Bandscheibenvorwölbung / protrusion. So dass sich hier die Experten nicht einig sind...
Wie dem auch sei, ich habe 12 Physiotherapie Sitzungen verschrieben bekommen und der Orthopäde sagt: "In zwei / drei Monaten sind Sie wieder fit und können wieder alle Sportarten und Arbeiten durchführen". Sein Optimismus freut mich sehr, allein der Glaube fehlt mir noch etwas, da nun nach fast zwei Wochen, mein Arm immer noch nachts und tagsüber sehr schmerzt und erstaunlicherweise auch meine Zähne (rechte untere Kieferhälfte), obwohl eigentlich jedweder Karies im letzten Dezember entfernt wurde. Auch die Schulter / der Nacken machen sich noch bemerkbar. Der Orthopäde will nun (gestern im Termin), dass ich die Nerven "messen" lasse, da seit Ende der letzten Woche die gesundheitliche Verbesserung stagniert. Die Ergebnisse der "Nerven Messung" fehlen mir noch. Es fehlt mir ein wenig der Glaube, dass ich wieder 100% fit sein werde.... Daher auch mein Beitritt in dieses Forum... bin etwas angeschlagen und hoffe auf Eure Hilfe
Nun meine Fragen an Euch:
- Habt Ihr Erfahrungen, wann der akute Schmerz nachlassen wird? Ich bin jetzt 13 Tage nach dem Vorfall und es schmerzt immer noch, wesentlich besser als letzte Woche, wo ich nur relativ schmerzfrei auf meiner Couch mit Kopf nach vorne gebeugt liegen konnte, allerdings kann ich jetzt den Kopf wieder fast schmerzfrei in alle Richtungen bewegen, allein der Arm und erstaunlicherweise die rechte untere Kieferhälfte bereiten mir aktuell noch Probleme
- Ich arbeite seit neun Jahren als Unternehmensberater, viel Reisen, viele Hotels, viel "schlechte" ergonomische Arbeitsplätze, 12h täglich mit dem Laptop in vermutlich suboptimaler Sitzhaltung. Ich hatte bisher nie auf meine Sitzhaltung oder einen geraden Rücken geachtet, da ich doch relativ sportlich bin.... Meint Ihr ich sollte mir einen "ruhigeren" Job mit festem Arbeitsplatz suchen?
- Was meint Ihr, soll ich noch einmal klären, wer denn Recht hat: Radiologe = Protrusion / Vorwölbung und Orthopäde = Bandscheibenvorfall / Prolaps. Sollte dies nicht eindeutig in dem MRT Bild zu erkennen sein?