Baloun
17 Okt 2012, 21:27
Hallo zusammen,
bin hier ab heute neu. GKV-versichert und IGEL-Feind. Dg. (u.a.): Bandscheibenvorfall LWS, Spinalkanalstenose LWS, davon Lumboischialgie, ansonsten Osteochondrose, Gonarthrose, Omarthrose, Anterospondylose, Spondylarthrose LWS und Einiges mehr. Mein Orthopäde meint, hier hilft nur eine WS-OP. Morgen habe ich OP-Vorgespräch im Dreifaltigkeits-KH in Köln (soll hierfür die beste Adresse sein), bin in solchen Sachen aber ziemlich unerfahren und weiß nicht, was ich der Dr. dort überhaupt fragen soll. Es kann sein, dass seine Infos, die er selbst von sich aus gibt, eher eine Art Werbung sein werden, zumal er ja auch verdienen will und mich mit Sicherheit von der OP nicht abraten wird.
Daher nun meine Frage an Euch alle, die sich schon besser auskennen:
Was alles soll ich den Dr hinsichtlich der bevorstehenden OP ausfragen? Worauf muss ich achten?
Ein paar Fragen habe ich mir bereits vorbereitet (kenne ich schon von meinen anderen Krankheiten), es wäre aber nett, wenn Ihr mir vielleicht noch ein paar WS-spezifische Tipps geben könntet:
Ich stelle es mir etwa so vor:
Abt.:
Gesprächspartner:
1. Verläuft das Rückenmark auch durch die zu operierenden LWS-Stellen / Wirbel (diese müssten aus den Rö.- und MRT-Bildern bekannt sein) oder endet es noch davor?
2. Wo endet das Rückenmark im konkreten Fall? Bei welchem / wievieltem Wirbel (von unten bzw. Wirbelname)?
4. Wie lange dauert die OP?
5. Wie lange bleibt man nach der OP im KH?
6. Was wird danach:
6.1 Wie lange dauert es seit Aufwachen, bis der Körper in Gang gebracht wird?
6.2 Wann kann man sich nach der OP überhaupt bewegen / aufstehen / gehen?
7. Ist eine Reha notwendig?
Wie lange?
Wo?
8. Welche Erfolgsaussichten in % gibt es im konkreten LWS-Fall?
9. Werden Sie selbst operieren?
10. Wenn nicht: Wird man noch vor der OP mit dem Operateur sprechen?
11. Wie alt ist dieser und wie viele solche OPs macht er im Jahr?
12. Wie und wo erfährt man nach der OP, dass die OP tatsächlich auch der Chirurg durchführte, mit dem man vor der OP darüber sprach? In welchen Papieren und wo bekommt man diese?
Nach einer etwaigen Gewährleistung werde ich lieber erst gar nicht fragen, oder?
Eine Bekannte (ca. 45 J.) ließ auch ihre Bandscheiben operieren und verbrachte die nächsten 3 Jahre im Rollstuhl - beim Vorgespräch mit einem älteren und Vertrauen erweckenden Arzt beruhigte dieser sie mit einem viel Erfahrung signalisierenden Lächeln: "Das machen wir schon...". Am OP-Tag war dieser freundliche ältere Arzt im Urlaub und die OP führte ein Jungarzt so gerade nach der Schule, der alles vermasselt hat, was sich vermasseln ließ. Nach dieser misslungenen OP hat sie erst die dritte WS-OP einigermaßen wieder auf die Beine gestellt. - Die möchte ich in meinem Fall tunlichst vermeiden!
Habe Angst. Deshalb wäre ich Euch für ein paar Tipps sehr dankbar.
Besten Dank und Euch Allen alles Gute,
Gruß, Baloun
Mellimaus21
17 Okt 2012, 21:41
Hallo und Willkommen
Die Frage ist ja überhaupt erst mal was sind deine Beschwerden und wie wurde bisher behandelt?
Orthopäden erzählen viel wenn der Tag lang ist, die meisten haben von Wirbelsäulen auch keinerlei Ahung.
Daher ist es nicht nur wichtig für sich zu wissen was du den Operateur fragst, sondern vor allem ob bei dir überhaupt eine OP Indikation besteht.
Zitat
Nach einer etwaigen Gewährleistung werde ich lieber erst gar nicht fragen, oder?
Die wird dir auch keiner geben, denn wer dich , am besten noch schriftlich, verspricht das alles total toll wird, und das wird es nicht, kann er Probleme bekommen. Und hellsehen können die ja auch nicht.
Baloun
22 Okt 2012, 21:09
Hallo Mellimaus,
danke für den Willkommensgruß. Das Gespräch im KH findet erst diese Woche am Do. statt und nicht am 18.10. - ich habe mich um 1 Wo. vertan und den Termin im Terminbuch um 1 Wo. früher vermerkt. Entschuldigung für die Panikmache...
Zitat
Die Frage ist ja überhaupt erst mal was sind deine Beschwerden
Das steht gleich am Anfang meiner Anfrage. All die unschönen Diagnosen, insbesondere die Spinalkanalstenose und defekte Bandscheiben zw. L3 bis L5 werden bekanntlich von Schmerzen und eingeschränkter Bewegungsfähigkeit begleitet. Die Lumboischialgie (angeblich aus der LWS kommend) habe ich auch schon erwähnt - im März '11 habe ich urpötzlich nur noch auf allen 4 kriechen können und vor Schmerzen gebrüllt, der Notarzt kam zu mir und verpasste mir gleich eine dicke Kortisonspritze mit noch so einem anderen Zeug drin. Mein li. Bein war - und ist bis heute noch, auch wenn nicht mehr so schlimm - außen von der Hüfte bis hin zu den Zehen taub, alles fing so an, dass ich beim Gehen das Bein gar nicht mehr kontrolieren konnte, habe es bei jedem Schritt nur mit 'nem Schwung nach vorne befördern können, nach dem akuten Ischiasanfall konnte ich gut 3/4 Jahr nur auf Krücken kriechen. Beugen konnte ich mich auch nicht (heute ist es schon ein wenig besser). Mein Orthopäde hat mich im April '11 mit Opioiden (Tillidin, Tramadol) ausgestattet (weil ich wegen meiner Niereninsuffizienz die NSAR meide) und schickte mich zur CT - auf den CT-Termin habe ich bis Juni gewartet. Die Radiologin meinte dann, auf den Bildern gäbe es einige unscharfe, unklare und dunkle Stellen, die sie nicht deuten kann, und empfahl deshalb zusätzlich noch die MRT. Termin hierfür im September. (Das Ganze konnte auch nur eine geschickte Verkaufsstrategie gewesen sein.) Der Neurologe hat mit Nadeln die Nervenleitfähigkeit im Bein gemessen und die Taubheit mit einem Dreizeiler-Bericht bestätigt - helfen konnte er mir sonst nicht. - Nach einem halben Jahr konnte also die Dg. erstellt werden (s. o.) = das Alibi für den Orthopäden und seinen OP-Vorschlag. Zur Überbrückung dieser Zeit hat mir der Orthopäde 3x Krankengymnastik je 6 Anwendungen verschrieben - das war alles. Er meinte, nach 3x KG muss man ein halbes Jahr warten, bis die KK weitere Physiotherapie bewilligt. Weil ich mich mit diesem Idioten nicht mehr unterhalten konnte, ohne mich nicht übergeben zu müssen, wechselte ich noch im Herbst '11 zu einem anderen Orthopäden, der mir Reha-Sport verordnete - diesen musste ich aber wegen meiner Lungen- und Herzprobleme und Arthrose in den beiden Knien nach 20 von 50 Besuchen abbrechen / vorzeitig beenden. (Bei der Kasse habe ich es selbst geregelt.) Im Sommer d. J. ließ sich der neue Orthopäde zu einer neuen 6er-KG überreden, doch meine alte Masseuse zog um und die anderen sind einfach eine Katastrophe - die alle haben noch viel zu lernen, bringt nichts. Nach 1,5 Jahren Leidensgeschichte haben sich meine Beschwerden quasi von alleine ein weeenig gebessert, sind aber auch stark vom Wetter abhängig. Die Schmerztabletten habe ich schon im Herbst letzten Jahres abgestezt, um die Schmerzen (wann und wie stark und so) und überhaupt die Gesamtentwicklung beobachten zu können. Die Krücken brauche ich nur noch selten, aber trotzdem humple ich auf dem li. Bein - die Ischialgie ist immer noch da, kann mich auch nur sehr schwer und unvollständig beugen, die Schmerzen sind nun zwar schwächer und sporadisch nur bei bestimmten Bewegungen, aber immer noch vorhanden.
Zitat
Orthopäden erzählen viel wenn der Tag lang ist, die meisten haben von Wirbelsäulen auch keinerlei Ahnung.
Daher ist es nicht nur wichtig für sich zu wissen was du den Operateur fragst, sondern vor allem ob bei dir überhaupt eine OP Indikation besteht.