jaroel
21 Sep 2012, 18:56
Hallo liebe Bandis,
nach jahrelangem Mitlesen will ich mich nun auch mal vorstellen und Fragen loswerden.
Mittlerweile 47-jährig mit Bürojob hatte ich meinen ersten BSV mit Ischialgie im linken Bein in 2006, den ich mit viel Geduld, KG und Osteopatie in Griff bekommen habe. Bis ich allerdings wieder auf der Schmerzskala von 1-10 bei 1 war, hat es fast 2 Jahre gedauert.
Meine Rückenübungen habe ich dann weitergemacht, wenn auch nur noch 3 X pro Woche.
Nun habe ich seit Anfang August Schmerzen im rechten Bein bsi hinunter zum Fuß mit einer leichten Fußhebeschwäche rechts. Kam mir sehr bekannt vor, nur diesmal auf der anderen Seite. Mit fortlaufender Zeit wurde es schlimmer, so das ich seit 2 Wochen krankgeschrieben bin und eigentlich nur noch liegen und etwas laufen kann.
Mein Hausarzt verschrieb mit KG und zusätzlich habe ich 4 Osteopatie-Sitzungen erhalten (glücklicherweise beteiligt sich die TK ja an diesen Kosten seit Neuesten). Hat aber noch nichts gebracht.
Das MRT sagt folgendes:
Befund und Beurteilung:
1. Aktivierte erosive Osteochondrose Typ Modic 3 LWK3/4 mit rechtsseitigem, 0,6 cm breitem, nach foraminal ausgedehnten sequestrierten Bandscheibenvorfall.
2. Osteochondrose LWK5/SWK1 mit medialer Protrusion sowie linksseitiger Spondyhlarthrose und recessaler Enge links.
3. Relative Atrophie der autochthonen Rückenmuskulatur.
4. Conus und Caude unauffällig.
5. ISG unauffällig.
6. Prae- und Paravertebralraum unauffällig
Entscheident scheint wohl der 1. Punkt zu sein.
Der Orthopäde meiner Wahl hat mir eine Spritze in den Rücken gejagt und empfiehlt PRTs. Diese allerdings mit 65 € Zuzahlung, das scheint mir recht viel?
Letztes mal habe ich Diclofenac bekommen, aber da mir vor 3 Jahren verengt Herzkranzgefäße mit Stents behandelt wurden, zögern die Ärzte bei der Verschreibung von Diclo oder auch Ibuprofen, ist das jemanden von Euch auch schon so ergangen?
Ich wäre dankbar, wenn jemand was zu meinem Befund sagen kann, sowie Erfahrungstips zum weiteren Vorgehen.
Ich wünsche uns allen eine schmerzarme Zeit.
jaroel
Extruderluder
21 Sep 2012, 19:04
Hallo Jaroel,
auch mir hat der Arzt PRT empfohlen. Aber er macht das nicht selber sondern überweist mich in eine Klinik.
Und Ärzte die dafür ne Kassenzulassung haben brauchst du meines Wissens auch nicht aus eigener Tasche zu bezahlen.
Gute Besserung
Trinchen
21 Sep 2012, 19:39
Ciao Jaroel,
bzgl. der PRT möchte ich Dir kurz sagen, dass es meines Wissens nicht normal ist, hierfür 65,- € (für eine oder wie viele?) zahlen muss.
Ich habe kürzlich auch vier PRT bekommen und musste lediglich die Rezeptgebühr (5,- €) für das Medikament zahlen.
Sicherlich wirst Du von anderen Mitgliedern noch mehr Antworten bekommen – auch was den Befund betrifft.
Weiterhin alles Gute.
Viele Grüße, Trinchen
violac01
21 Sep 2012, 19:50
Hi,
nein PRT muss man nicht selbst bezahlen
Deine Schmerzen können von dem BSVorfall oder der Protusion kommen (Pkt. 1 o 2): wo hast du denn Schmerzen... kann man selbst schauen,zu welchem WS Bereich es passt. Wenn man das Wort Dermatome eingibt, bekommt man bunte Kartenabbildungen im Netz.. da sieht man dann , ob es zu L3/L4 oder L5/S1 passt.
Was mich stutzig macht:
du sagst 3 x mal wöchentlich Übungen , aber trotzdem:
Zitat
Relative Atrophie der autochthonen Rückenmuskulatur
da würde ich mal beim Arzt nachfragen..ev. können auch Stoffwechselerkrankungen daran Schuld sein.. gut ist das auf keine Fall

, denn du brauchst starke Muskeln im Rücken, um den Schmerzen vorzubeugen.
jaroel
22 Sep 2012, 13:11
Hallo zusammen,
danke für die Antworten.
Die 65€ Zuzahlng pro PRT begründet mein Ortopäde mit einem zusätzlichem Medikament in der Spritze. Die Basisversion würde er nicht machen. Eigentlich finde ich ihn ganz gut und er ist auch in Fußnähe, daher will ich nicht unbedingt das Vertrauensverhältnis zerstören, aber wenn ihr das alle umsonst oder mit minimaler Zuzahlung bekommt, macht mich das stutzig.
Violac,
ich habe mir den MRT-Befund weitgehend übersetzt und die Dermatom-Bilder angeschaut. Vom Schmerzverlauf würde ich eher auf den LWK5 tippen.
Nur hat aber vor einigen Jahren ein CT folgendes gezeigt:
"1. Übergangaanomalie mit inkompletter Sacralisation von LWK5 bds."(d.h. das der 5 lendenwirbel mit dem kreuzbein knöchern verschmilzt. die bewegung dort ist dann eingeschränkt oder aufgehoben.)
Daraus schlussfolgerte mein Neurochirurg, dass wegen meiner 6 LWK die Zählung bei mir anders sei, Nerven zum 5 LWK sind bei mir beim LWK 3/4.
Habe ich allerdings nicht ganz verstanden.
Zur "Relative Atrophie der autochthonen Rückenmuskulatur".
Kannst du mir links/Infos für die Vermutung über eine Stoffwechselkrankheit geben.
So wie ich das verstehe, heißt es ein wahrnehmbarer Gewebeschwund bei der ortsständige Rückenmuskulatur, die für die Aufrichtung der Wirbelsäule und der aufrechten Haltung des Kopfes zuständig ist.
Kennt jemand dafür besondere KG-Übungen?
Liebe Grüße
jaroel
jaroel
27 Sep 2012, 11:06
Hallo zusammen,
ich habe jetzt einen Radiologen gefunden, der die PRTs auch ohne Zuzahlung durchführt, mal sehen wir mein Orthopäde drauf reagiert.
Allerdings bin ich immernoch sehr unsicher, welcher LWK-Bereich im oben genannten MRT-Befundhauptursächlich für meine Schmerzen ist.
Der Orthopäde meint es ist der unter 1. geannte LWK3/4 mit rechtsseitigem, 0,6 cm breitem, nach foraminal ausgedehnten sequestrierten Bandscheibenvorfall.
Mein Schmerzverlauf vom hinteren Oberschenkel über Schienenbein bis zwischen großen und 2. Zeh sowie das Resultat des Bein-Hebe-Tests sprechen eher für 2. Osteochondrose LWK5/SWK1 mit medialer Protrusion sowie linksseitiger Spondyhlarthrose und recessaler Enge links.
Kann es sein, das bei mir die Zählung der LWK anders ist, da mein 5. LWK nicht richtig vom Kreuzbein zu trennen ist (Übergangaanomalie mit inkompletter Sacralisation von LWK5 bds)?
Meine Sorge ist, die PRTs werden an der falschen Stelle gesetzt und alles ist für die Katz.
Kennt jemand das Problem und kann mir helfen?
Liebe Grüße
jaroel
jaroel
15 Jul 2013, 14:59
Hallo nochmal,
ich will mich nochmal melden und den Leidgeplagten Mut zuzusprechen. Mein Bandscheibenvorfall ist jetzt ein Jahr her und es geht mir wieder relativ gut. Zwischenzeitlich stand ich kurz vor einer OP, immerhin wurde mir ein Sequester diagnositziert und es gibt ja nicht wenige in diesem Board, die in diesem Fall zur OP raten. Beim 2. MRT 6 Monate später wurde aber schon garnicht mehr von einem Sequester gesprochen. 6 Wochen war ich krankgeschrieben und habe dann wieder sehr vorsichtig mit der Arbeit begonnen. Will heißen, ich habe meine Isomatte mit ins Büro genommen und mich alle 2 Stunden hingelegt und im Liegen weitergearbeitet (der Laptop macht es möglich). Ausprobiert habe ich Osteopathie, Homöopathie, Akkupressur, KG und PRTs.
Letztendlich geholfen hat wohl am meisten die täglchen Übungen, schonendes Verhalten, etwas die PRTs aber vorallendingen ZEIT.
Ich bin immernoch vorsichtig aber komme schon recht schmerzarm durch den Tag und das Leben sieht schon wieder viel rosiger aus. Gleichwohl weiß ich " einmal Bandi, immer Bandi" und stelle mich soweit es geht mental auf einen 3. BSV irgendwann in der Zukunft ein.
Also, verliert nicht den Mut und habt Geduld. In den allermeisten Fällen heilt es von alleine (mein Ortopäde spricht von 80%), aber eben sehr, sehr langsam.
Euch allen alles Gute , das board hat mir sehr geholfen.
jaroel