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Komplette Version Bandscheibenvorfall L5/S1

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nane99
Hallo,
bin 51 Jahre alt und habe einen großen Bandscheibenvorfall im Bereich L5/S1.
Seit Januar habe ich schleichend stärker werdende Schmerzen im Bein (Ischiasnerv). Ich konnte kaum mehr sitzen, aber liegen und laufen war gut möglich. Daher kam ich auch ohne Schmerzmittel aus. Ich war beim Osteopathen, habe Krankengymnstik gemacht, Reha-Sport betrieben und bin regelmäßig ins Kieser-Training gegangen. War eigentlich ständig damit beschäftigt mein Bandscheibenproblem in den Griff zu bekommen. Die Erfolge waren da, aber doch recht langsam. Anfang August haben die Schmerzen stark nachgelassen und waren bald ganz verschwunden. Ich hatte 4 Wochen keine Beschwerden mehr bis mir beim Schuhe anziehen vor 2 Wochen das ganze Bein plötzlich eingeschlafen ist und nachfolgend sehr starke Schmerzen auftraten, die sich nicht mehr durch laufen oder liegen mildern ließen. Das MRT ergab einen großen Bandscheibenvorfall mit Radikulopathie im Bereich L5/S1. Der Ischiasnerv wird stark komprimiert. Lähmungen habe ich (noch?)keine. Das Bein kribbelt ab und zu, ich kann aber auf Ferse und Zehenspitzen gehen. Da die Bandscheibe anscheinend etwas abgeknickt ist würde sie so stark auf den Nerv drücken und es sei dadurch auch nicht zu erwarten dass sich mein Zustand mit konservativer Behandlung wieder bessere, meint der Orthopäde. Er rät mir deshalb zur OP. Derzeit nehme ich Tilidin 50 mg 2x täglich, Diclofenac 75mg 1x täglich und Novaminsulfon 500 mg 2x täglich. Vor der OP habe ich großen Respekt, aber ewig Medikamente nehmen möchte ich natürlich auch nicht, wenn sowieso keine Besserung zu erwarten ist. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tips wie es weitergehen könnte?
Mellimaus21
Hallo und Willkommen
Nur Schmerzen sind keine OP Indikation. So lange du keine Lähmungen hat muss man auch keine OP in Erwägung ziehen.
Ich würde erst mal zu einem Spezialisten gehen (Orthopäde oder Neurochirurg) und den mal nach PRT Spritzen fragen.
püppi28
Hallo Nane zwinker.gif

wieso denkst du über eine Op nach??

Du warst doch schon komplett schmerzfrei...Rückschritte wird es immer geben. Wie ziehst du dir denn die Schuhe an? Gebückt? Ich weiß das klingt jetzt blöd aber wenns mir wieder einen reinhaut weil ich mich absolut Bandi-ungerecht verhalte dann ist das eine logische Konsequenz. Die aber auch wieder vergeht.

Du bist ein Kandidat bei dem anscheinend viele konservative Methoden gut anschlagen also würde ich auf jedenfall damit weiter machen. Du wirst wahrscheinlich immer mal wieder von vorne anfangen müssen so ist das eben als Bandscheibengeplagter. Eine Op verspricht doch keine Spontanheilung.

Manchmal macht es mich echt sauer wieviele Ärzte mal eben zur Op raten und wieviele Patienten dann sofort erwägen zuzustimmen oder gar gleich zustimmen. Das ist ein Eingriff an der Wirbelsäule das muss man sich mal bewusst machen. Gib deinem Körper doch die Zeit zu heilen, in der langen Zeit in der man ihn kaputt gemacht hat hat er auch herhalten müssen. Bandscheibenvorfälle kommen von Haltungsschäden, unnatürlicher Fehlbelastung klar manchmal auch erblich bedingt oder aus angeborenen Skelettanomalien und mangelnder Bewegung. Leider muss man sich da oft selber an die Nase packen.

Hätte ich bewusster gelebt und mehr für mich getan hätte sich sicher einiges vermeiden lassen. Ich will damit nur sagen das man sich nicht so einfach operieren lassen sollte.

Was du letzendlich machst ist natürlich deine Sache und ich würde mich an deiner Stelle auch mal beim Neurochirurgen und Neurologen vorstellen. Orthopäden sind hier nicht die richtigen Ansprechpartner.

Lg und gute Besserung Püppi winke.gif
Fabie04
Hallo Püppi,

Deine Aufzählungen wo her ein Vorfall kommt sind ja echt schon gut aber ich finde Du hast was vergessen:
Durch Unfall, lach unglaublich aber wahr.

Zu OP ja oder nein kann ich nur sagen nur schmerzen sind kein Grund da gehört mehr zu.
Es stimmt schon viele lassen sich zu früh in den Op lenken aber es gibt auch immer noch genug Patienten die zu viel Respekt vor den Ärzten haben und darum nicht genau nachfragen.

Nana bevor Du dich operieren lässt solltest du erstmal die Nerven durch messen lassen.
Gruß Fabie
violac01
Hi,

Zitat
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht oder Tips wie es weitergehen könnte?


ja ich hatte auch einen sehr großen BSV L5S1 und auch mein Orthopäde und ein NC rieten zur OP, da es wohl wenig Chanchen gäbe...blablabla....

schau mal, es sieht doch bei dir so aus, als ob momentan aktut neu BS Material ev. ausgetreten ist und du dadurch jetzt die Probleme hast... das kann austrocknen..allerdings dauert das oft ein paar Monate .. 3 Monate solltest du noch warten und schauen , ob es wieder besser wird..

Bei mir ist es nach 5 Monaten besser geworden und ich bin froh, dass ich keine OP habe machen lassen müssen (nachdem mir ein 2. NC ehrlich sagte, dass man durchaus warten kann und soll, solange man keine Ausfallerscheinungen hat)
Just
Ich kann meinen Vorschreiber/innen da nur beipflichten - Ausfälle sind u.U. eine OP-Indikation, aber nicht unbedingt. Ich habe mittlerweile sechs BSV (darunter zwei Reprolapse), bin bis heute nicht operiert, nehme fast nie Schmerzmittel und kann immer noch aufrecht gehen zwinker.gif
Die Akut-Phase dauert allerdings ihre Zeit und wenn man eine schnelle und mglw. unnötige OP umgehen will, dann hilft nur Geduld und Zähneknirschen.
ChrisF44
Hallo

Die Aussage das Schmerzen keine Op Indikation ist find ich nicht immer richtig. Man sollte das von Fall zu Fall unterscheiden. Wenn der Schmerz über Monate geht und man schon Opiade usw einnehmen muss und vorallem alles konservative versucht hat ist die Wahl zur Op meines Erachtens richtig.
Sich ein Leben lang mit Schmerzmitteln vollpumpen ist auch nicht gut denkt mal an die anderen Organe wo wir noch haben.
Wenn jemand einen Bsv hat und es noch konservativ hinbekommt ist es natürlich super nur wenn man Arthrosen und knöcherne verengungen hat ist das durch konservative Therapien nicht mehr möglich und diese oftmals auch nur schmerzen sollte man operieren.
Ich wünsche euch noch einen schönen schmerzfreien Sonntag Grüssle Christian
woba966
wink.gif Also meiner Meinung nach wird es konservativ eher schlimmer - bevor der Nerv einen Totalausfall erleidet würde ich die MRT-Aufnahmen auf jeden Fall von mehreren Ärzten begutachten lassen.
Bei mir wurde damals zu spät der "abgeknickte" BSV im L5/S1 operiert, der Nerv war 3 Monate eingequetscht, und nun ist der Rückenschmerz zwar weg aber seit 18 20 Monaten das taube Gefühl im linken Fuß vorhanden.
Um von den Drogen runter zu kommen wird wohl nur eine OP- helfen.

Frag hier mal nach: Bandscheiben

ich würde von der MRT - CD eine Kopie hinschicken - die beiden Ärzte sind top.


Wie gesagt - mir konnten sie in Gensingen helfen - aber den Nerv konnten sie nicht behandeln - dafür haben die Ärzte im Ruhrpott zu lange gewartet. Ich wäre mal besser direkt dahin gefahren.
püppi28
Hallo Woba, zwinker.gif

also das es konservativ eher schlimmer wird kann ich so nicht bestätigen, es dauert halt länger. Wenn man sich operieren lässt gibt es keinerlei Garantie das die Taubheit nach der Op weg ist. Ein Nerv kann auch nur kurze Zeit eingequetscht sein aber dafür sehr massiv und die Taubheit kann auch nicht mehr weg gehen. Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Heut wird einfach zu schnell operiert weil die Leute sich auch einfach nicht mehr die Zeit geben wollen um wieder von allein auf die Beine zu kommen. Klar es sind auch Kostengründe obwohl sich ein konservativer Heilungsverlauf im Gegensatz zu einer Op mit anschließender Schonphase und AHB wahrscheinlich auch nicht schneller abhandeln lassen wird.

Endscheiden muss jeder für sich! Und das wird hier auch immer wieder gesagt. Es werden ja lediglich Tips und Erfahrungen ausgetauscht und das man sich vor einer Op egal welcher Op immer gründlich informieren sollte über ein Für und Wider ist denke ich mal einfach das normalste der Welt. Viele hier die sich konservativ behandeln lassen haben sind heute wieder fit und das zum Teil schneller oder besser als so manch operierter.

Ein Taubheitsgefühl ist mit Sicherheit eklig ich weiß es selbst aber ob man das immer auf zu spät durchgeführte Operationen schieben kann ist fraglich. Es ist eben eine Begleiterscheinung eines Bandscheibenvorfalls.

Op-Indikation kann durchaus auch verlorene Lebensqualität sein, keine Frage. Der eine hält Schmerzen besser aus als der andere. Abwägen muss man immer.

lg Püppi winke.gif
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