ehrlich gesagt weiß ich jetzt gar nicht, wo ich anfangen soll, meine Geschichte ist sehr lang und die Befunde verstehe ich bis heute nicht ganz (außer, dass ich Osteochondrose habe und der Nerv links unter leichtem Druck steht).
Angefangen hat es vor 11 Jahren mit einem BSV in L4/L5 und einer Vorwölbung in L5/S1(konnte nicht mehr auf den Zehenspitzen stehen, oder auf den Fersen laufen), das kam ziemlich genau ein Jahr, nachdem ich einen sehr schweren Verkehrsunfall hatte (schon im KH wies ich die Ärzte mehrmals daraufhin, dass ich starke Rückenschmerzen habe, keiner nahm mich ernst, alle meinten, auf den Röntgenbildern wäre nichts zu sehen).
Mein HA und meine Orthopädin setzten auf Physiotherapie, weil ich so jung war (23 Jahre). Ich kam für 2 Wochen in eine Klinik mit Physiotherapieabteilung, aber die ganzen Behandlungen und Medikamente schlugen nicht an. Meine Schmerzen waren so extrem, dass ich nachts mitten im Zimmer auf dem rechten Bein stand und nur noch geheult habe, ich konnte nicht mehr liegen, stehen, gehen, sitzen.
Als letzte Maßnahme, um eine OP zu verhindern, legten mir die Ärzte eine mit einer Kanüle einen Zugang in den Wirbelsäulenkanal, entnahmen dort Flüssigkeit (um auf Entzündungen zu testen), spritzen ein Anästhetikum und Kortison hinein. Es half, die Schmerzen wurden erträglicher und ich konnte zumindest wieder laufen.
Der Rest der Schmerzen und Missempfindungen im Bein blieb aber, wenn ich mich im Ruhezustand befand bestehen, selbst nach der Reha, die ich ein paar Monate später machte.
Was ich schaffte war, dass ich durch eine gezielte Übung (ein Diabolotrick) wieder auf meinem linken Bein stehen konnte. Seit der Reha vor 11 Jahren ist leider fast nichts passiert, die Verordnungen von Physiotherapie kann ich an einer Hand abzählen und da bekam ich nur Massagen und Fangopackungen, ansonsten wurde ich nur mit Medikamenten zugestopft, die mir weder helfen, noch vertrage ich sie.
2004 verschlechterte sich mein Zustand, es wurde ein neues MRT gemacht, da die Befunde massiv waren, folgten 2005 und 2006 noch zwei MRT's. Leider habe nur die Befunde von 2004 und 2005. Der Befund von 2005 war folgender:
Befund:
Steilhaltung der LWS ohne Wirbelkörperkompression. Unverändert zur Voruntersuchung Verschmälerung der Zwischenwirbelräume L4/L5 und L5/S1. Im Vergleich zur Voruntersuchung deutliche Regredienz des Flüssigkeitssignals in den grund- und deckenplattennahen Abschnitten des Segments L4/L5 mit Einengung des linkslateralen Recessus und leichter Einengung des linken Neuroforamens. Es kommt hierzu einer leichten Irritation des Abganges der Nervenwurzel L5 links. Dorsomediane Bandscheibenvorwölbung im Segment L5/S1 ohne Zeichen einer Wurzelkompression und ohne Einengung der Neuroforamina. Keine neu aufgetretene lumbale Spinalkanastenose. Unauffällige Darstellung des Conus medullaris.
Beurteilung:
1. Im Vergleich zur Voruntersuchung unverändert Nachweis der ausgeprägten Osteochondrosis intervertebralis in den Segmenten L4/L5 und L5/S1 mit Verschmälerung des Zwischenwirbelraums. Deutliche degenerative knöcherne Veränderungen in den grund- und deckenplattennahen Abschnitten des Segmentes L4/L5 Typ Modic II. Kein Nachweis einer floriden Spondylodiszitis in beiden Segmenten.
2. Unverändert Nachweis der dorsalen, linksbetonten Bandscheibenprotusion im Segment L4/L5 mit leichter Irritation des Abganges der Nervenwurzel L5 links.
3. Dorsomediane Bandscheibenprotusion im Segment L5/S1 ohne Wurzelkompression und ohne Einengung der Neuroforamina.
Mein Orthopäde erklärte mir damals, dass die kleinen Gelenke an den Wirbeln verschlissen seien und knöcherne/knorpelige Anbauten hätten, davon kämen die Schmerzen und die ganze Sachen würde mit den Jahren nur schlimmer, anstatt besser werden.

Er verschrieb mir eine Bandage, die ich tagsüber immer tragen sollte und schickte mich zurück zu meinem HA. Der HA verschrieb mir 3xtägl. Ibu 800, das machte er jedes Mal, wenn meine Schmerzen schlimmer wurden. Über die Jahre bekam ich die Schmerzen und Missempfindungen (kribbeln, stechen, ziehen, Einschlafen) auch in dem gesamten rechten Bein und Fuß. Mein HA meinte, das wäre normal und ich vertraute ihm. Letztes Jahr ging er überraschend in Rente, also suchte ich nach einem neuen HA, da sich mein Zustand auch verschlechterte seit Ende vergangenen Sommers.
Seitdem habe ich 6 verschiede HA ausprobiert, mit erschreckenden Ergebnissen. Und mein Zustand verschlechtert sich immer weiter, mittlerweile habe ich zusätzlich zu den beschriebenen Missempfindungen auch noch ein Brennen in den Innenseiten der Oberschenkel und teilweise am rechten Schienbein, außerdem ab und zu einen ziehenden Schmerz vorne in der rechten Leistengegend und teilweise das starke Gefühl, dass ich Wasser lassen muss (muss ich auch, aber es kommt nicht alles raus).


Das einzig positive ist, dass ich jetzt dank einer sehr lieben und guten Physiotherapeutin KG und Massagen bekomme, allerdings ohne eine ärztliche Verordnung und es hilft soweit, dass ich mich tagsüber mit Pausen recht gut bewegen kann. Nur immer, wenn ich im Ruhezustand (liegen, sitzen, stehen) bin sind die Schmerzen und Missempfindungen wieder da und ich kann ja nicht 24 Std. lang spazieren gehen, KG Übungen machen oder Diabolo spielen... Ich bin so entnervt mit den ganzen Ärzten, es passiert überall dasselbe, erst kommt die Frage, wie ich es geschafft habe, in meinem Alter schon so einen massiven Befund zu haben und am Ende kommt das übliche "Da kann ich nichts machen, damit müssen Sie leben!".
Ich habe keine Ahnung, wie alles weitergehen soll, seit Jahren bewege ich mich quasi auf der Stelle, nicht nur was die Ärzte betrifft sondern auch beruflich. Trotz einer abgeschlossenen Ausbildung im Bürobereich, komme ich nicht aus der Arbeitslosigkeit heraus (abgebrochene Lehre, große Lücken im Lebenslauf, hohe Fehlzeiten in letzten Ausbildung). Meine erste und letzte Bürostelle (Vollzeit), die befristet war, hat meinen Zustand nur noch mehr verschlechtert. Um das lange Sitzen irgendwie durchzuhalten, habe ich in der Zeit auf alles Private verzichten müssen. Es ging nur mit sehr starken Schmerzen (trotz Schmerzmittel) in den Beinen und im Rücken, bei Feierabend hatte ich immer taube Beine. Natürlich habe ich versucht mich zwischendrin zu bewegen, öfter mal auf die Toilette zu gehen, um Bewegung zu bekommen, meine Mittagspause habe ich jeden Tag mit Spazierengehen verbracht, anstatt Mittag zu essen. Trotzdem nach Feierabend konnte ich nichts mehr machen, nachts konnte ich vor Schmerzen kaum schlafen (höchstens 4 h pro Nacht). Wie soll ich mich denn so auf eine Arbeit konzentrieren? Und seitdem bin ich in "Behandlung".
Ich habe Angst, dass ich damit noch mehr kaputtgemacht habe. Mein Leben besteht mittlerweile nur noch aus Kampf mit dem Amt, dem ich nichts vorlegen kann und Kampf um Behandlung, die ich nicht bekomme. Das Ganze ist extrem zermürbend und ich komme mittlerweile auch psychisch an meine Grenzen. Wie haltet ihr das durch, welche Wege könnte ich noch gehen? Sorry, dass der Beitrag so ellenlang ist, ich weiß wirklich nicht mehr weiter.
