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Komplette Version Schleudertrauma und Kieferschmerz

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
franzi123
Hallo,

zu Ostern dieses Jahres habe ich mich heftigst im Nackenbereich gestoßen. Tage danach leichte Nackenschmerzen und Kieferschmerz einseitig. Dann beidseitig ausgeprägte Nackenschmerzen. Dies steigerte sich zu, bis ich 3 Wochen später zu einem Notfallchirotermiin gegangen bin. 3x eingerenkt (davon 1x HWS) und Spritzen bekommen, danach ging garnichts mehr - Dauerschwindel und Dauerschmerz.

Montags dann zu "meinem" Ortho, Röntgen ergab Steilstellung der HWS. MRT ergab Steilstellung C2-C7 und leichte Protrusionen Bandscheiben C3/4 und C5/6.

Meine Beschwerden: Muskelhartspann überall im Nacken, dazu knirschende Geräusche HWS beim Drehen nach links (nur einseitig) mit subjektiv empfundener Bewegungseinschränkung auf dieser Seite.

Nachdem ich zig mal bei der Physio war, verlagerte sich der Schmerz zunehmend in den Kiefer. Das Halsknirschen ist bisher nicht verschwunden. Zusätzlich kommt mir mein Aufbiss selbst schief vor (eine Seite schließt eher als die andere). Habe schon eine Schiene bekommen, die nur bedingt hilft. Physio auch für den Kiefer, hat etwas geholfen. Aufbiss wurde jetzt vermessen und es sei alles ok. Ich empfinde es völlig anders.

Psychisch bin ich völlig am Ende. Job und Wohnung habe ich verloren. Nehme mittlerweile Antidepressiva gegen mittlere Depressionen. Für mein Problem gibt es also keine Lösung und ich kann nicht akzeptieren, dass ich jetzt SO leben soll. Ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte.

Ich hoffe, dass ihr Tipps für mich habt, was man noch machen könnte um die Ursache zu finden.
franzi123
Ich möchte meinen Befund nochmal anders formulieren; laut MRT

- völlige Steilstellung zwischen C2 und C7
- diskrete Protrusionen C3/4 und C5/6
- leichte Kyphose HWS
- leichte Skoliose BWS (habe ich schon immer)
- sonst alles unauffällig

Für die Ärzte war der Befund für die Beschwerden nicht relevant.

Die Steilstellung wurde durch Physiotherapie (fast?) komplett behoben. Das Knirschen blieb aber (macht keine direkten Schmerzen) und die Beschwerden sind vorwiegend links:

- Knirschen nur links
- habe Gefühl, dass Kiefer links später schließt (vllt. 0,2mm??).
- subjektive Bewegungseinschränkung beim Kopfdrehen links
- in akuter Phase des STraumas Halsmuskel direkt an der HWS links hart wie ein Drahtseil

beidseitig habe trotz zig mal MT und Massage immer noch Schulter- und Nackenschmerzen

Kann das Knirschen von den Protrusionen kommen?
Können Protrusionen auch nur an der HWS einseitig also zb links auftreten?
Können Protrusionen von einer Steilstellung durch den Unfall kommen (falsche Stellung "wetzt" etwas ab)?
Nach dem Unfall am das Knirschen erst 3 Wochen zeitverzögert.


Was kann ich selbst tun???
Topsy
Hallo Franzi,

laß Dir mal vom Hausarzt eine Überweisung zum Schmerztherapeuten geben.

Schmerztherapeuten

Die hier in Dachau sind top und ich kann sie nur empfehlen.

Die sehen alles ganzheitlich und sind sehr kompetent. Wartezeit auf einen Termin ca. 6 Wochen.

Gute Besserung
franzi123
Hallo Topsy,

ja "Schmerztherapie" fiel auch mal als Stichwort beim Orthopäden.

Durch MT hat sich die Schmerzsituation bei mir stark verbessert. Am Anfang konnte ich keine 5 Minuten sitzen oder stehen + Dauerschwindel nach Einrenkaktion eines Ortho-Chiros, der mir in die Protrusionen und Steilstellung 3x reingerenkt hat. Ich möchte diesen Arzt am liebsten verprügeln. Davor war ich zumindest zwischen 6 und 13 Uhr fast beschwerdefrei. Danach war ich dauerhaft ans Bett gefesselt durch Schmerz und Schwindel. traurig.gif1

Jetzt nach 3 Monaten bin ich schmerztechnisch wieder dort angekommen, wo ich kurz nach dem Unfall war.

Habe schon Tilidin, Tetrazepam, Mydocalm, Schmerzspritzen, Cortisonspritzen, Ibuprofen, Paracetamol, Lorazepam und Antidepressivum durch. Jeder Arzt (Orthopäde, Neurologe 1, Neurologe 2, Hausarzt) weiß, was "besser" für mich ist. Zur Zeit nehme ich nur noch AntiDepr. und Ibuprofen + Ertragen des "Restschmerzes".

Als nächstes steht erstmal ein Psychatrieaufenthalt an (bin mit mir und der Welt fertig). Plage mich gerade zusätzlich mit Yersinose, CMD und Unterleibs-OP rum.

Danach eine Schmerztherapie und vllt Reha. Wie ich jemals wieder arbeiten soll, wenn mein Nacken nicht belastbar ist, weiß ich auch noch nicht (8h PC-Arbeit).

Ich hoffe, dass ir noch jemand die Fragen bzgl. Protrusion und Steilstellung beantworten kann ...









Doratheexplorer
Hallo,

also klar können Protrusionen auch starke Schmerzen bereiten. Starke Verspannungen können auch Folgen wie Schwindel etc. haben. Das kann dir sicher jeder HWSler bestätigen.

Mir stellts allerdings die HAARE auf wenn ich lese EINRENKEN ohne irgendein Befund zu haben etc. Mich wollte man auch einrenken und ich bin wieder rückwärts aus der Tür raus.. bei einem MRT danach kam nämlich raus, dass ich einen Bandscheibenvorfall habe UND einen angeknacksten Wirbel direkt drunter !!!

Ich kapier das immer noch nicht, dass es solche Leute gibt, die es verantworten können einfach mal einzurenken ohne vorherigen Befund !!!!

Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Beschwerden durch das Einrenken eben verschlimmert wurden, da dadurch Gewebe verletzt werden kann. UND das kann leider sehr lange dauern bis das sich wieder einigermassen erholt.
Die HWS ist sehr sehr empfindlich. Ich glaube, weiterhin Physio wenn es gut tut, und wenn eine REHA stattfinden kann, ist sicher eine Möglichkeit... UND vor allem eine adäquate Schmerztherapie ist angesagt, da es wirklich früher oder später zu chronischen Schmerzen kommt und dann wird es noch schwerer die in den Griff zu bekommen. Dauerschmerzen können Depressionen verursachen/verstärken, da das Schmerzzentrum ja mit dem Emotionszentrum in verbindung steht... ..

ALLEIN schon bei einem Schleudertrauma muss man ja bis zu 6 Monate warten, bis das sich wieder normalisiert. UND da sieht man meistens eben nichts auf dem MRT...

Mein NC sagte bei mir, dass ich bis zu einem Jahr rechnen muss, dass sich die Muskeln wieder einigermassen erholen an der HWS. Da ich eben auch lang genug mit diesen Problemen rumgelaufen bin ohne adäquate Schmerztherapie.

Lg und gute Besserung Dora
Doratheexplorer
PS:

mit dem Knirschen kann ich nur sagen, dass ich das nicht bei dem Bandscheibenvorfall hatte, sondern es knackste und knirschte beim Schlucken. Und dort war aber ÜBERHAUPT nichts auffällig... Einige Ärzte meinten es kann nicht sein und es ist halt jetzt so und damit müsse ich leben.

Nur sehr seltsam, dass seit meiner Op alles verschwunden ist !!! :-)

Es gibt fast nichts was es nicht gibt

Lg
old-himi
Hallo,
ich hatte nach einem Schleudertrauma 10 Jahre schmerzen im gesamten Gesicht. Die Kieferschmerzen gingen soweit, dass ich nur noch Suppe schlürfen konnte.
Das Resultat war, dass erst nach 10 Jahren ein anderer Orthopäde auf den Gedanken kam, das Kiefergelenk zu kontrollieren. Ein MRT ergab, das an beiden Gelenken die die Bänder beim Schleudertrauma abgerissen sind. Nach der OP der Gelenke wurde alles besser. Nur der bis dahin verursachte Verschleiß an den Knochen von 1,5 mm läßt sich nicht mehr beheben, und bedeutet Lebenslange beschwerden.
Noch ein Hinweis: mein Orthopäde sowie die orthopädische Uniklink haben strikt untersagt, jemals eine Chirotherapie zuzulassen. Das könnte bei mir den Rollstuhl zum Lebensgefährten zu machen.
Gruß
old-himi
franzi123
Danke für eure Antworten!

@Dora
Ich war so verzweifelt, voller Schmerzen und unwissend und ich könnte zu dem gerenke nicht schnell genug NEIN sagen. Danach war es auch besser, aber vermutlich wegen der Hammerspritzen. Bei der Nachuntersuchung hat er noch zwei mal gerenkt und wieder Spritze. Als die am WE nachließ kamen dann Hammerschmerzen. Das hat alles extrem Schlimmer gemacht mit Brennen und Schwindel.

Ich hoffe auch einfach, das alles wieder gut wird auch wenn es lange dauert. Aber das zehrt auch an den Nerven!!!

@himi
Bin bereits wegen CMD in Behandlung. Da meine Mutter beim ZA arbeitet, fiel das Problem Kieferverspannung und Fehlbiss (durch ST bedingt) sofort auf.
kawol
Hallo Franzi,

hat denn schon mal jemand dran gedacht, dass der Atlas - 1. Halswirbel - nicht richtig sitzt?

Da ist einrenken, was die Orthos immer gerne praktizieren das Schlimmste, was man tun kann.

Mein Orthopäde hat gestern bei mir festgestellt, dass der nicht richtig sitzt und man zum Spezialisten soll. Nur hat der, zu dem ich gehen soll, gerade Urlaub. Und er hat garnicht an Einrenken gedacht, das würde eh nix bringen, im Gegenteil.

Ich werde zukünftig bei jedem Besuch beim Ortho sagen, dass nix eingerengt wird. Haben im vergangen 1/2 Jahr 2 bei mir gemacht, und dadurch die Sache wahrscheinlich verschlimmert.

Wünsche dir gute Besserung

franzi123
bei mir steht im MRT Befund, dass der Atlas die korrekte Stellung hat. Solchen hokuspokus wuerde ich sowieso nicht machen lassen, also da rumrenken.
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