Hallo zusammen,
im "Stammtisch" habe ich mich ja schon kurz vorgestellt.
Und damit mein Text nicht zu lang wird, komme ich gleich mal zum Thema.
Anfang April ´12 sprach ich eigentlich ganz beiläufig (ich habe div. orthopädische Probleme) meine Orthopädin darauf an, ob sie denn eine Ahnung hätte, warum mir so viele Dinge aus der Hand fallen. Ich hatte /habe feinmotorische Probleme, die sich bemerkbar machen, indem mir kleinere Dinge, die ich greifen möchte, zunächst herunter fallen. Der Pinzettengriff scheint meines Erachtens nicht so richtig zu funktionieren. Beidseits.
Die Orthopädin hatte den Verdacht eines BSV u. schickte mich erst zum Neurologen zw. Abklärung eines Karpaltunnelsyndromes (Befund negativ). Danach (am 18.04.12) sollte ich zum MRT, mit Befund u. Beurteilung:
Im Segm. HWK 5/6 besteht eine Osteochondrose mit Spondylosis deformans u. geringer Uncovertebralarthrose. Es kommt zu einer Deformierung der Neuroforamina C6 beidseits mit mäßiger Einengung rechts. Keine spinale Stenose. Begleitend ist eine flache dorso-medial rechtsbetonte Bandscheibenprotusion zu erkennen. Kein BSV.
Das Gespräch mit meiner Orthopädin über den Befund verlief zügig. Sie überflog das Schreiben und sagte, dass mein Problem nicht an der HWS liegen kann.
Irgendwie fühlte ich mich nicht verstanden und leicht hypochondrisch. Aber ich war mir sicher, ich bilde mir mein Problemchen nicht ein. Jedenfalls fragte sie, ob ich KG für die HWS haben möchte, was ich jedoch verneinte. Ich mache nämlich seit gut 4 Jahren Rehasport unter Beobachtung von Sporttherapeuten und dort sind HWS-Übungen integriert. Was soll ich also mit KG?
Allenfalls wäre mir eine Manuelle Therapie lieber gewesen und/oder sogar Massagen, für die man heute anscheinend einem Doc auf Knien anflehen muss, damit er diese verschreibt

Ich bin aus der Praxis gegangen und stand also da wie bekloppt........ die Dinge fallen mir halt häufig aus der Hand und man gewöhnt sich daran.
Zu Hause habe ich versucht, den Befund zu übersetzen und mich zu informieren, was er aussagt. Was ich u.a. bei Mr. Google gefunden habe, sind durchaus Schwierigkeiten, wie ich sie habe.
Nun gehts aber weiter.
Am Sa., 2.06.12 wachte ich ohne HWS Schmerzen auf. Aber fragt nicht nach Sonnenschein, was für plötzliche Schmerzen ich nach dem Aufstehen hatte:
alles linksseitig:
- Hinterkopf
- Kiefer
- HWS
- Schulter
- Nacken
- Arm
Es waren wirklich sehr starke plötzliche Schmerzen, so dass mein Frühstück zunächst aus 800mg Ibuprofen bestand, ich ansonsten nichts frühstücken konnte.
An diesem Tag habe ich mich ausschließlich von Schmerzmitteln ernährt und die HWS permanent mit Wärme behandelt. Ich wollte abwarten und noch nicht zum Arzt gehen.... es war schließlich Samstag. Ein blöder Tag für einen Arztbesuch.
Nun war der Sonntag da und die Schmerzen in keinster Weise besser. Wieder konnte ich nicht frühstücken, war den Tränen nah und musste nun doch zum ärztlichen Bereitschaftsdienst. Dort habe ich eine Spritze bekommen u. ein Rezept für Schmerzpillen.
Den folgenden Montag habe ich wieder abgewartet, weil ich nicht wirklich Lust auf Arztbesuche habe. Ich hatte genug Schmerzmittel, mit denen ich mich über den Tag retten konnte. Und natürlich Wärme, WÄrme, Wärme..............
Dienstag war ich dann bei meinem Hausarzt, der auch Rettungsmediziner ist. Der hatte den Verdacht auf einen BSV der HWS, also Überweisung zum CT. Vorher noch eine Schmerzspritze, Blutentnahme zw. Ausschluss einer möglichen Entzündung u. ein Rp. für Tetrazepam zur Muskelentspannung.
CT war dann am 18.06.12 :
Befund:
Unauffällige occipito-zervikale Übergangsregion. Steilstellung der HWS. Hochgradige Höhenminderung des Zwischenwirbelraumes HWK 5/6 mit Konturunregelmäßigkeiten u. knöchernen Anbauten der angrenzenden Abschlussplatten. Die übrigen HWK sind nach Form, Höhe u. Außenkontur unauffällig. Die übrigen Banscheibenfächer altersentsprechend hoch.
Im Segment HWK 5/6 wird der zervikale Spinalkanal durch retrospondylophytäre Anbauten u. verdickten Processus uncinati knöchern gering eingeengt. EInengung auch der Neuroforamina, rechts ausgeprägter als links. Auffallende knöcherne Enge auch des linken Neuroforamen HWK 3/4 durch hypertrophierte Gelenkfacetten und Processus uncinati. Kleine Struma colli mit regressiven Veränderungen.
Paravertebrale Weichteile ansonsten unauffällig.
Beurteilung:
Steilstellung der HWS bei Osteochondrose u. Uncarthrose HWK 5/6. Der zervikale Spinalkanal wird in diesem Segment knöchern gering eingeengt, ebenso die Neuroforamina, rechts mehr als links.
Spondylarthrose u. Uncarthrose auch HWK 3/4 mit deutlicher Einengung des linken Neuroforamen. Kein größerer Discusprolaps, keine andersartige Raumforderung.
Seit heute halte ich den Befund in meinen Händen.
Schmerzmäßig geht es mir ganz gut, nur ab und zu werde ich daran erinnert, dass meine HWS nicht i.O. ist. Abends habe ich die meisten Beschwerden. Aber ich habe ja auch noch Tetrazepam u. Schmerztabletten.
Jetzt frage ich mich u. euch, ob es sich lohnt, zu meiner Orthopädin zu gehen oder ob ich dort wieder "abgespeist" werde, weil mein Befund einfach nicht meinen Beschwerden entspricht. Und dementsprechend würde ich auch keine Therapie bekommen. Ich brauche iwie Entlastung für die HWS u. auch Massagen....
Was meint ihr?
Wie beurteilt ihr meinen Befund und lohnt sich eine Therapie?
Nicht falsch verstehen: ich möchte keine Übersetzung meines Befundes, den habe ich mir selbst übersetzt.
Okay, es liegt kein Bandscheibenvorfall vor. Aber eine Protusion und Arthrose und Einengung der Neuroforamina etc., das ist doch nicht ohne. Oder sehe ich das völlig falsch?
Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ich alles so hinnehmen soll wie es ist oder ob ich Therapien brauche???
Zu meiner Orthopädin habe ich Vertrauen, sie hat mich auch noch nie im Stich gelassen, was meine ganzen orthopädischen Probs betrifft. Nur was meine HWS angeht, da bin ich jetzt doch etwas skeptisch.

Uiiii. Mein Text ist furchtbar lang geworden. Deshalb danke ich auch schonmal im Voraus all denjenigen, die sich erbarmt haben ihn zu lesen und.... noch besser.... mir zu antworten! Danke!!!
Liebe Grüße
Leni