Hallo all Ihr lieben Bandi-Leidensgenossen,
bei mir wurde mit 28 Jahren morgen vor 3 Wochen ein HWS-Bandscheibenvorfall C4/5 diagnostiziert. Schmerzen im Nacken hatte ich seit einem Unfall mit HWS-Syndrom vor 5 Jahren immer wieder einmal ein bisschen, aber nicht so dass es mich schlimm beeinträchtigt hätte. Ich machte seit damals regelmäßig Gymnastik im Fitnessstudio für den Rücken. Vor 6 Wochen etwa wachte ich sonntags plötzlich auf und konnte meinen Kopf nicht mehr drehen und hatte ganz ganz schlimme Schmerzen. Ein Orthopäde diagnostizierte ein akutes HWS-Syndrom und renkte 3 Mal an mir herum. Ich war damals unwissend und dachte mir nichts schlimmes dabei. Die Schmerzen wurden immer schlimmer. Ich quälte mich täglich weiter zur Arbeit, konnte es teils nur unter Schmerzmitteln dort aushalten und abends nur noch kaputt und erschöpft mit Schmerzen ins Bett fallen. Vor 3 Wochen wurde es dann so schlimm dass es nimmer auszuhalten war und so ging ich zu einem anderen Orthopäden, der mich zur Kernspin schickte, wo die Ursache in Form des Bandscheibenvorfalls dann auch erkannt wurde. Ich war wie geschockt und konnte und wollte es zuerst nicht glauben. Ich mache total gerne und viel Sport, auch joggen, im Studio alle möglichen Kurse, Geräte und Ausdauer und von heute auf morgen geht nichts mehr. Ich hab mich dann aber (was anderes blieb mir ja eh nicht übrig) versucht schnell damit abzufinden, es zu akzeptieren und aus dem tiefen Loch in das ich gefallen war wieder herauszukrabbeln. Ich glaubte daran dass ich es schnell wieder in den Griff bekommen würde.
Der Orthopäde riet auch gleich von einer OP ab und meinte es mit konservativer Therapie ganz schnell in Griff zu bekommen. Er verordnete 6 mal Infusionen in Form von Schmerzmitteln und Muskelentspannungsmitteln (Ortoton und Aspisol oder so ähnlich) kombiniert mit Akupunktur, Streckungen der HWS und Mikrowellenhitze. Diese 6 Sitzungen sind nun vorbei und er verordnete mir nun noch 10 Krankengymnastik, manuelle Therapie und Wärmebehandlungen und schrieb mich obwohl ich ihm sagte dass die Schmerzen zwar tatsächlich zurückgegangen wären im Vergleich zu vor 3 Wochen, ich aber dennoch nur sehr schwer und auch noch nicht lange sitzen kann derzeit, dennoch nur noch für diese Woche krank und meinte es wäre damit nun in Ordnung, wenn jetzt die Krankengym noch machen würde wäre alles gut und schickte mich weg mit dem Kommentar ich solle dann nach den Behandlungen nochmals vorbeikommen. Mein Kopf wird wenn ich eine Weile sitze tonnenschwer und es geht einfach nicht mehr, muß ich mich wieder hinlegen. Ich habe jetzt furchtbar Angst, dass ich noch mehr kaputt machen könnte oder es wieder noch schlimmer werden könnte, wenn ich mich jetzt wie es meine Art ist und ich es ja schon zu lange gemacht hatte, über die Schmerzen darüber hinwegsetze und mich zwinge wieder die 8 1/4 Stunden täglich am Schreibtisch zu sitzen. Ich habe Angst und weiß nicht was ich machen soll, was richtig ist! Von Beruf bin ich Beamtin und habe einen typischen Massenjob wo ich fast den ganzen Tag in dieser statischen Postion am Bildschirm sitzen muß und zig tausend Akten, eine nach der anderen bearbeiten muß. Weiter diagnostiziert wurde auch noch ein Flachrücken, der das Ganze sagte der Arzt auch noch begünstigen würde oder hätte? Ihr kennt Euch da sicher besser aus mit alldem und könnt mir, so hoffe ich sehr, hoffentlich ein paar Tips und Ratschläge geben! Gab es bei Euch Fälle wo es tatsächlich nach 3 Wochen ganz gut war und bei Belastung nicht wieder schlechter wurde? Meint Ihr ich soll dann am Montag wieder arbeiten gehen auch wenn ich jetzt noch die meiste Zeit liege und froh bin 30 Minuten spazieren gehen zu können? Es haben auch schon Kollegen angerufen und mich zusätzlich unter Druck gesetzt und gemeint, jetzt müßte es ja dann wirklich wieder gehen, solle mich nicht so anstellen, müsse mich halt an die Schmerzen gewöhnen und nicht nur dran denken, da würde es klar schlimmer, das könne schon nicht so schlimm sein und solle mich halt nicht so anhaben. Ja klasse, all denen wünsch ich mal diese Schmerzen, die Ihr ja alle auch zur Genüge kennt.. die einen mürbe machen, trübsinnig werden lassen können und fast in den Wahnsinn treiben können. Ich habe ja einen starken Willen und ich will lieber heute als morgen wieder arbeiten können, was ist schon ein Leben mit einer Lebensqualität von 10-15 % wie ich sie derzeit einschätzen würde, ich möchte so vieles wieder machen können und fühle mich so allein gelassen und verzweifelt! Ich weiß nicht was richtig ist, was ich machen soll und bin zudem noch ganz alleine, habe keinen Partner er mir vieles abnehmen kann und hilft und tröstet und wieder aufbaut :-(. Viele meiner Freunde waren die letzten Wochen jetzt auch verreist so dass ich auch viel alleine war. Dennoch will ich nicht aufgeben und weiter zuversichtlich sein und positiv denken! Bitte gebt mir doch ein paar Ratschläge was ich machen soll, kann, darf, wie ich den Verlauf evtl. noch beschleunigen kann etc., ein paar liebe Worte, ach freue mich über alles.
Ich lese schon seit den 3 Wochen interessiert in Euerem Forum und finde den Umgang und wie Ihr Euch gegenseitig helft und für einander da seid einfach klasse!! Ehrlich!! Und daher habe ich mich jetzt auch angemeldet, vielleicht könnt Ihr mich ja auch wieder ein bisschen aufmuntern. Heute ist nämlich ein sehr düsterer Tag bei mir, ich grübele und will es nicht akzeptieren und wenn dann noch Leute daherkommen von wegen man solle sich nicht so anstellen, oder andere mit von wegen man müsse halt Geduld haben, ja prima, das weiß ich ja und habe ich ja auch die meiste Zeit, aber es gibt eben auch andere Momente, ich bin schließlich ein Mensch und keine Maschine..
Entschuldigt dass ich jetzt so viel geschrieben habe, aber alleine dadurch dass ich mir den Frust von der Seele geschrieben habe, fühle ich mich schon ein wenig erleichtert.
Alles Liebe und Euch allen auch gute Besserung und viel Erfolg bei allen Therapien
wünscht Euch Dani und schickt Euch sonnige Grüße..