viele von euch können sich vielleicht noch an mich erinnern, ich war schon recht lange nicht mehr hier. Ich weiß gar nicht, wo ich jetzt anfangen soll. Meine tolle Laufbahn reicht ja doch schon recht weit zurück. Na mal von vorne:
28. April 2010: Akut-OP wegen Fußheberschwäche nach BSV L5/S1.
29. Mai 2010: Akut-OP wegen Fußheberschwäche nach BSV L5/S1.
Danach war ich zwar so gut wie nie schmerzfrei, aber es ging so.
Nebendiagnosen: Vorwölbungen C5-C7, Blutschwamm in TH8, Costotransversalarthrose TH8-TH10. Nach dem Tod meiner Mama im Februar 2011 schwere Depressionen.
Als ich mich endlich wieder ein wenig gefangen hatte und wieder arbeiten gehen wollte, so im Sommer 2011, fing ein Spießroutenlauf an. Die Krankenkasse war dagegen, die Ärztin dort meinte, ich wäre nicht arbeitsfähig. Ich bin von Pontius bis Pilatus gelaufen, um endlich als arbeitsfähig eingestuft zu werden. Um jeden Preis wollte ich die Pensionsbevorschussung verhindern. Ich nahm einen Kurs vom Arbeitsamt an, ungeachtet der Tatsache, dass ich eigentlich nicht durfte. Nun, es kam, wie es kommen musste:
Anfang November 2011 wieder kein Gefühl im linken Fuß, massive Schmerzen im Kreuz. Als mir das Bein dann komplett ausfiel, fuhr ich wieder ins Krankenhaus.
Der dritte BSV wurde diagnostiziert, ich wurde noch am selben Tag operiert. Also wieder eine Akut-OP am 10.11.2011.
Danach ging es mir gar nicht gut, ich hatte Horrorschmerzen, konnte nicht Harnlassen, von Gehen brauchen wir gar nicht reden. MRT, Hämatom und nachgerutschtes Bandscheibenmaterial, sofort in den OP. Somit hatte ich meine mittlerweile 4te Akut-OP am 13.11.2011.
Dann kamen 3 Wochen Rollstuhl, mein Bein wollte absolut nicht. Blase: kein Harndrang, Wasserlassen nur mit Bauchdrücken. Die Ärzte machten mir nur wenig Hoffnung, dass sich das noch mal ändern würde. Aber nicht mit mir. Ich hab gekämpft wie eine Löwin, und ich habe es geschafft. Zu Weihnachten war ich bereits ohne Gehhilfe unterwegs. Nur der Jammer mit der Blase ist mir geblieben. Aber gut, ich hab es mittlerweile drauf, alle 3 Stunden auf's Klo zu gehen.
Nun wollte ich endlich meine Umschulung in Angriff nehmen. Ab zum Arbeitsamt, der Kurs wurde mir bewilligt. Heute hat die dritte Woche begonnen. In einem Zentrum, das sich BBRZ (Berufliches Bildungs- und Rehabilitationszentrum) nennt. Der Arbeitsmediziner erklärte sich einverstanden, mich für leichte Tätigkeiten arbeitsfähig zu schreiben.
Letzten Freitag die Hiobsbotschaft: MRT zeigt wieder einen BSV L5/S1, Cauda wird "pelottiert", die S1 links ist als solche nicht mehr identifizierbar.
Ich hatte bereits vor der dritten OP darum gebeten, man möge mir die zwei Wirbel verblocken, ich wollte endlich meine Ruhe haben. Ich glaube, ich habe damals schon geahnt, dass das kein gutes Ende nehmen würde.
Morgen gehe ich zu meinem neuen Orthopäden, der früher am Wiener AKH als Experte für Wirbelsäulenversteifungen bekannt war. Er hat die Praxis meiner alten Orthopädin übernommen, nachdem diese in die wohlverdiente Rente gegangen ist.
Sagt mal, ist denn das noch normal? 24 Monate, 5 Bandscheibenvorfälle an derselben Bandscheibe, 4 Operationen, bei denen nichts anderes gemacht wurde, als jedes mal den Vorfall zu beseitigen?
Ich bin prinzipiell schon ein Optimist, aber langsam zweifle ich schon. Ich bin jetzt 33 Jahre alt, meine Tochter 4,5. Wie lange wird es wohl noch dauern, bis ich endgültig im Rollstuhl lande? Die Kraft im linken Bein lässt wieder nach, die Schmerzen werden weniger. Es ist jedes Mal das gleiche. Und ab dem Moment, wo ich den Fuß nicht mehr über die Stiege bekomme, geht es plötzlich ganz ganz schnell....

Liebe Grüße,
Andrea