Bandito04
18 Jan 2012, 21:05
Hallo Spondys,
evtl. steht jetzt auch bei mir eine Spondy an l3-s1. Ich habe ein paar Fragen wie das Leben danach aussieht. Insbesondere interessieren mich Zeitfenster da meine Frau im 6 Monat schwanger ist.
Wie schnell ist man wieder für alltägliche Arbeiten im Haushalt zu haben?
Ab wann kann ich wieder autofahren?
Wie gross ist die Bewegungseinschrànkung?
Wie lange ist man ungefähr krankgeschrieben (bürojob)?
Ab wann darf man wieder sitzen?
Ab wann darf man wieder KG machen?
Vielen Dank schon mal.
Grüsse
Bandito
Moin moin Bandito04,
viele Fragen und viele Themen,
bitte schau doch erstmal mit der Suche durch unser Forum du wirst bestimmt eine Antwort finden,
Falls du dann noch Fragen hast stell sie, aber in den passenden Unterforen und einzeln,
siehe auch:
http://www.diebandscheibe.de/ibf/index.php?showtopic=32753LG Harro
tweety123
18 Jan 2012, 22:26
Hallo Bandito,
ich versuche dir mal ein paar Antworten auf deine Fragen zu geben, wobei ich nur eine Spondy L5/S1 vor fast einem Jahr gemacht bekommen habe also nicht genau wie du sie
evtl. bekommen wirst.
Krankenschein sicherlich 4-5 Monate
Mit der KG wird sicherlich nicht vor der Reha angefangen und die sollte wenn möglich erst 3 Monate nach der OP erfolgen
Die ersten Wochen ca.6 solltest du dich und wirst du wohl auch im Haushalt zurück halten.
Selber Autofahren hat bei mir 5 Monate gedauert
Die ersten 3 Monate konnte und durfte ich nicht bzw nur ganz kurz sitzen wäre auch
nicht gegangen.
Aber das ist wirklich meine Erfahrung ich drücke dir die Daumen das alles super verläuft
Sarah1986
18 Jan 2012, 23:13
Hallo Bandito,
habe eben deinen Beitrag im Forum gelesen und mich angesprochen gefühlt dir zu antworten :-)
Ich bin mittlerweile von S1-L2 versteift (nach der 4. Op),vondaher ungefähr vergleichbar.
Meine letzte OP ist jetzt 10,5 Wochen her, da wurden L2 und L3 versteift mittels T-Plif.
Mein Doc sagte mir ganz allgemein,dass es 4-6 Monate dauert, bis ich wieder "fit" bin und das hat sich bisher (bei den
vorherigen Op's auch bestätigt).
Auto fahren durfte und konnte ich nach 6 Wochen wieder.War anfangs etwas mühsam (Sitz nach vorne schieben,Gurt von hinten greifen etc)
aber man gewöhnt sich dran und es geht nicht mehr so flott wie vorher.
Zur Haushaltsfrage: ich habe in den ersten 5 Wochen nach der OP wieder bei meiner Mutter gewohnt, weil ich schon viel
auf Hilfe angewiesen war (Sachen aufheben, ganz zu Beginn Socken anziehen, schwere Sachen tragen, Kochen etc).
Musste in den ersten Wochen sehr viel liegen und da ist die Umstellung vom bequemen Krankenhausbett auf das meist
viel tiefere Bett zu Hause schwer. Das Sitzen usw auf tiefen Stühlen sollte ich eh vermeiden,was mir die Erfahrung auch gelehrt hat.
Beim Kochen z.B. Töfpe ausm Schrank holen, Wasser rein machen und den Topf dann auf den Herd bekommen. Das war schwierig.
Dadurch,dass die Muskeln ja bei der OP durchtrennt und danach zusammen genäht werden, ists mir extrem schwer gefallen
Dinge die in einem Gewissen Abstand vor mir standen hoch zu heben und von A nach B zu bekommen.Auch die Arme gestreckt
nach vorne bzw etwas von weiter oben aus nem Regal raus holen war anfangs wirklich eine Herausforderung bzw ganz zu Beginn
kaum machbar. Da brauchte ich schon Hilfe,auch beim Kochen wegen dem langen Stehen bzw dem "Aufwand" die Arme so "lange" in einer gewissen Höhe zu benutzen. Klingt sicher komisch,aber in der Höhe L2/L3 hab ich das extrem gemerkt,die Etage vorher nicht.
Auch so Sachen wie Einkaufen...ohne Hilfe am Anfang kaum machbar.
Alltag Zu Hause: Kochen,spülen ca nach 6 Wochen
Sachen wie Putzen (Bad,Kehren etc) ist jetzt noch übel,auch nach 10 Wochen. Das habe ich einmal probiert und dann auch wieder gelassen.
Bewegungseinschränkungen:
wie gesagt die Arme,das ist bei mir aber jetzt schon wieder so gut wie gegessen.Musst halt anfangs echt üben und trainieren,um die Muskeln wieder zu aktivieren.War ziemlich übel,aber nach einigen Wochen gehts wieder.
Ansonsten sind Drehbewegungen komplett verboten,Bücken nur durch in die Hocke gehen mit geradem Rücken.
Ich merke jetzt nachdem L2 in der Verschraubung mit drinnen ist schon gewisse Einschränkungen (Drehen pfeffert richtig rein
und den Oberkörper nach vorne beugen geht kaum) Und zu Beginn ist man halt sehr unsicher zu Fuß unterwegs.
Da irritiert jeder noch so kleine Hüppel oder jeder Unebenheit auf dem Boden. Ich muss (auch jetzt noch) genau hingucken, wo ich hin laufe,weil alles worauf sich mein Rücken nicht einstellen kann garnicht gut ist und wirklich weh tut. Einen Bordstein oder einen Hüppel übersehen ist äißerst unangenehm.
Krankgeschrieben kann ich die 4-6 Monate (inkl. Reha von 3-4 Wochen) unterschreiben, vermutlich etwas länger.
Mir wurde empfohlen nach der Reha nicht sofort wieder arbeiten zu gehen, sondern danach erstmal den Rücken an die
Alltagsbelastungen zu gewöhnen und dann, ca 3-4 Wochen nach der Reha mit einer Widereingliederung anzufangen,aber ich arbeite auch als Ergotherapeutin vielleicht ist das da nochmal was anderes im Büro.
Sitzen sollte/durfte ich einen Tag nach der OP. Ging zwar nicht sonderlich gut und lange,aber dann wirds immer besser.Mir wurden da abhängig von meinen Schmerzen keinerlei Einschränkungen gemacht.Solange es nicht weh tut,darf ich so lange sitzen wie ich mag und kann.
Zur KG: im KKH bekam ich schon einen Tag nach der OP Physio ( sie hat mit mir das rückengerechte Aufstehen geübt,laufen,Treppen gehen usw) am folgenden Tag kam auch Ergotherapie dazu,was bei mir viel hilfreicher war als Physio.Die Ergotherapoeutin hat einige Übungen mit mir gemacht,mir welche gezeigt,die ich im Bett oder im Sitzen machen konnte usw.Das wra super und Tipps zum rückengerechten Einsteigen ins Auto,Heben usw hat sie mir auch gegeben.
Als ich zu Hause war,kam meine Physiotherapeutin in den ersten 6 Wochen zu mir nach Hause,zum Glück hatte mein Doc mir die Hausbesuche verschrieben,das erleichtert das Ganze unheimlich.
In der Zeit sind nur isometrische Stabilisierungsübungen erlaubt. Wenn die Fäden draußen sind darf man mit Ergometer fahren anfangen,dass habe ich aber erst nach 6 Wochen gemacht.Geräte und jegliche aktive Physio war bei mir bzw ist erst nach drei Monaten erlaubt. Ebenso darf und durfte ich bisher immer erst 3 Monate nach der OP in Reha,bis die Schrauben einigeraßen eingewachsen und stabil sind.Wenn die Röntgenkontrolle in 1,5 Wochen gut ist,kann ich danach ca 4 Wochen in reha.
Ich hoffe dir einige Fragen beantwortet zu haben (sehr ausführlich ;-) ).
Dir weiterhin alles Gute und falls die OP wirklich nötig ist dafür alles alles Gute und weiterhin gute Besserung.
Schönen Abend,
schöne Grüße
Sarah
Sarah1986
18 Jan 2012, 23:15
Hallo nochmal,
das sollte eigentlich eine PN werden,habs verpeilt jetzt ists offiziell :-)
LG und nen schönen Abend
Sarah