Hi,
ich lande schon eine Weile bei der Suche nach Infos immer wieder in diesem Forum und habe mich jetzt mal zur Anmeldung und erstem eigenem Beitrag entschlossen.
Anfang November bekam ich plötzlich zunehmend starke Schmerzen im linken LWS-Bereich, die nach einigen Tagen dann auch seitlich über Po, Oberschenkel bis runter in den Fussknöchel auszustrahlten. So schlimm, dass ich irgendwann nachts nicht mehr schlafen konnte, mich nur noch langsam+humpelnd bewegen konnte und sitzen nur mit untergeklemmtem Bein (halber Schneidersitz) überhaupt erträglich war.
Diagnose: Ishialgie
Ich bekam Kortison/Schmerzmittel gesprizt, war nach zwei Stück und ein paar Tagen Schonung wieder vollkommen schmerzfrei und ging also wieder arbeiten.
Schon nach der Autofahrt zur Arbeit hatte ich wieder den gleichen Zustand, wie vorher. Hab den Tag "irgendwie durchgestanden" und Nachmittags gleich wieder zum Arzt. Seither bin ich durchgehend krank geschrieben!
Der MRT ergab zwei beidseitige Bandscheibenvorwölbungen im Bereich LW 3/4 und LW 4/5
Ich bekam noch weitere Spritzen, sowie Fango+Massagen und weiterhin "absolute Schonung".
Das hätte man mir gar nicht sagen müssen, es ging zu dieser Zeit auch gar nichts anderes, die kleinste Belastung war schon zuviel!
Die Massnahmen haben aber leider immer nur 1-2 Tage Linderung gebracht, danach waren die Beschwerden wieder wie vorher und es kamen sogar noch weitere hinzu. Tageweise Ausstrahlung über den kompletten unteren Rücken und kurzzeitige, punktuelle, messerartige Stiche bei einer "falschen" Bewegung.
Inzwischen bekomme ich im zweiwöchigen Abstand CT gesteuerte PRT, bisher hatte ich zwei Stück. Bei der ersten wurde die obere (4/5), bei der zweiten die untere (3/4) Stelle gespritzt.
Nach der ersten Spritze konnte ich mich 4 Tage kaum rühren, bemerkte danach dafür aber eine deutliche Schmerzlinderung, die allerdings nach etwa 1,5 Wochen wieder nachliess. Die Messerartigen Stiche habe ich seither aber gar nicht mehr und kann auch wieder relativ normal laufen.
Seitdem sollte ich auch mit leichten Bewegungen beginnen wie z.B. spazieren gehen, das tut mir nach meinem Empfinden auch sehr gut.
Die zweite Spritze tat irrsinnig weh, die Schmerzen in den Tagen danach waren zwar nicht so heftig, wie bei der ersten, aber dafür hatte ich einige Tage Schmerzen im vorderen+inneren Oberschenkel, der bisher gar nicht betroffen war.
Danach aber erstmal wieder insgesamt Schmerzlinderung und meine Sitzhaltung hat sich jetzt normalisiert bzw. ich empfinde es einfach wieder viel angenehmer, mit aufgestellten Füssen und gerade zu sitzen.
Jedoch habe ich tageweise immer noch starke Schmerzen im Rücken ohne dass ich eindeutig Ursachen zuordnen kann. Also entweder, die Quittungen für "Fehlverhalten" zeigen sich jeweils erst verzögert oder es kommt und geht wirklich aus heiterem Himmel.
Die Schmerzen in der Wade+Oberschenkel sind mehr oder weniger stark immer noch da.
Heute Abend z.B. brennt es plötzlich sogar regelrecht bis zum Knöchel runter.
Allerdings belastet mich die Situation psychisch sehr stark. Mir fällt sozusagen "die Decke auf den Kopf". Es ist nicht unbedingt Langeweile - beschäftigen kann ich mich immer irgendwie. Aber ich habe mein ganzes Leben immer gearbeitet und war auch nie länger krank. Mein Beruf macht mir superviel Spass und den "Stress" empfinde ich eher positiv als "ausgelastet sein".
Mir fehlt seit Erkranken einfach auch das Gefühl "etwas zu leisten" und ich bekam allmählich auch Angst, ob das überhaupt nochmal in Ordnung kommt weil es schliesslich "schon" 2 Monate dauert. Nach einigem lesen hier weiss ich jetzt auch, dass das wohl durchaus normal ist.....
Auch kam mir der Gedanke, dass es im Grunde auch nicht viel Unterschied macht, ob ich jetzt hier problemlos 2 Stunden am PC sitze oder auf der Arbeit!
Als ich von der Möglichkeit "Wiedereingliederungsmassnahme" hörte, hat mich das nicht mehr losgelassen und ich hab dann erst beim Arbeitgeber mal angefragt (absolut einverstanden, egal wie die sich gestalten wird) und dann beim Arzt quasi drauf gedrängt.
Er war da jetzt nicht soooo begeistert aber nach dem Motto "wenn sie so drauf besteht" haben wir den Plan nun für die nächsten 4 Wochen aufgestellt.
Das ging dann jetzt alles schneller als ich dachte....ich werde ab sofort also täglich mit zunehmender Stundenzahl wieder arbeiten.
Die Fragen kommen natürlich jetzt erst nach und nach auf.
Die allererste wäre: Was ich z.B. gedanklich ausser Acht gelassen hatte: Ich habe noch 1-4 PRTs vor mir. Am Tag selber geht sowieso nichts, wenn ich Pech habe - wie beim ersten Mal - sogar mehrere nicht. Wie gehe ich damit dann um?
Die anderen Fragen kommen vermutlich noch die nächsten Tage.
lg Clamela