Bandscheiben-Forum > Muss Operiert werden?

pfiff_1988

07 Dez 2011, 18:53

Hallo zusammen.

Ich bin 23 Jahre alt und besuche seit september letzten Jahres die Technikerschule für Maschinenbautechnik.
Durch das vermehrte sitzen in der Schule sind bei mir seit einen halben Jahr des öfteren Kreuzschmerzen im Unter Rücken aufgetreten.

Seit zwei wochen habe ich ausstrahlungen ins rechte bein.

Nun vor 2 wochen war ich zuerst beim Hausarzt verschrieb mir Ibuprofen 600 ( verdacht endzündung bzw. reizung des Ischiasnerves)
Nach 4 Tagen keine besserung ich ging erneut zum Hausarzt. Er gab mir eine spritze ins Gesäß die für einen Tag besserung brachte, und eine Überweißung zum Orthopäde.
Der Orthopäde Röngte mich stellte eine leichte schiefstellung der LWS fest und gab mir eine Überweisung zum MRT und zum Neurologen.

Gut beim MRT kamm heraus Bandscheibenvorfall. (auf dem Zettel steht was von W4 LWS 5/1 5mm den rest kann ich nicht lesen)
Dann beim Neurologen. Ausfälle habe ich keine kann auf den Zähenspitzen laufen und auf den Versen keine Taubheitsgefühle. Nur dieses ziehen ins Rechte bein. Neurologe meint Operation notwendig.

Mein Orthopäde ist im Urlaub und ich habe erst einen Termin am 27.12 bekommen. Meine befunde habe ich allerdings schon abgegeben und die Arzthälferin meinte es wird überpfüft ob es dringen ist wenn ja bekomm ich früher einen Termin. Aber es hat sich noch niemand bei mir gemeldet.

So nun meine eigentliche Frage. Muss sowas zwingend operiert werden? Bei der Krankengymnastik meinten Sie nein. Gibt es alternativen?
Da ich ja zurzeit die Technikerschule besuche würde mich eine Operation und die anschließende Reha total aus der Bahn werfen und ich könnte die Schule vermutlich nicht normla wie geplant abschließen.

Über eure schnellen Antworten were ich sehr Dankbar

Gruß

marquez

07 Dez 2011, 19:45

Hallo pfif,

um gotteswillen.... blos keine übereilte op. ich weiß, vermutlich zerreißen dich so langsam deine schmerzen aber von einer übereilten op würde ich definitiv abraten.

mal angenommen du läßt dich operieren, dann wäre die technikerschule auch erstmal nix für dich.... bei einer op bist du mindestens ein halbes jahr ausser gefecht.

lass dir eine überweisung zu einen schmerztherapheuten oder neurochirurgen geben... der schmerztherapheut soll dich medikamentös einstellen und der neurochirurg soll dir andere Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen als eine op... ( z.B. Spritzen unter CT - sprich eine Kortisonlösung wird direkt an der austretenden Bandscheibe gespritzt) hört sich wilder an als es ist, den meisten hilft das aber wunder... vorallem über die AKKUTphase hinweg. als zweites wenn die schmerzen dann weg sind oder du schmerzfreier bist würde ich einen guten physiotherapheuten aufsuchen und dein Rückenkorsett stärken. das ist auf lange sicht sehr wichtig...

nehme auf jedenfall schmerzmedikamente wenn du schmerzen hast, lass die schmerzen nicht chronisch werden (schmerzgedächtnis)

vorallem dann wie du sagst wenn du lange sitzt (technikerschule etc.) - achte auf deine sitzhaltung!! gerade , kein hohlkreuz oder rundrücken....

80% der bandscheibenvorfälle bilden sich innerhalb 6 bis 12 monaten von selbst wieder zurück.... deswegen sollst du deine schmerzen mit den Schmerzmittel ja auch nur vorrübergehend betäuben.... und logischerweise kein leben lang einnehmen...

Nur mut... das wird schon und hab geduld....

eine op ist keine problemlösung, in einigen fällen schon ( jedoch sollte man auch auf die Risiken hinweisen - Narbengewebe macht nach op unter umständen probleme, schmerzen müssen nicht weg sein etc.)

gute besserung marquez

ps: eine "operierte" bandscheibe ist eine "ledierte" bandscheibe und immer anfälliger... d.h. unter umständen wird dir die operierte bandscheibe in deinen weiteren leebensjahren wieder probleme machen, denn man schneidet ja was weg und sie wird kleiner, sie wird instabiler und unter umständen wird dir wieder ein bandscheibenvorfall prognstiziert. MUSS ABER NICHT SEIN !!! kann auch gut gehen.

Miriane

07 Dez 2011, 21:06

Sorry doppelt

Miriane

07 Dez 2011, 21:07

Hallo,

meine Güte, da hast du ja einen operationswütigen Arzt erwischt.

Sofortige OP ist eigentlich nur angesagt bei

۰ Cauda Syndrom, d.h. Blasen oder Mastdarmstörung
۰
۰ Quadrizepsparese, Fußheber- oder Fußsenkerparese, also täglich schauen, ob Zehenstand und Hackengang funktionieren

Außerdem

۰ Therapieresistenz der konservativer Behandlung bei anhaltender
Schmerzsymtomatik oder kürzeren schmerzfreien Intervallen

Aber die konservative Therapie hat bei dir noch nicht mal angefangen.

Zitat

Ausfälle habe ich keine kann auf den Zähenspitzen laufen und auf den Versen keine Taubheitsgefühle. Nur dieses ziehen ins Rechte bein. Neurologe meint Operation notwendig.

Hat der Neurologe gesagt warum eine OP notwendig ist.

Es besteht eine gute Chance das es konservativ geht.
Wie marquez schon sagt nicht voreilig operieren lassen.

Ich weiß nicht ob ich unbedingt ein Jahr warten würde, aber ein paar Monate solltest du dir Zeit geben.

Such dir einen NC und/oder Schmerztherapeuten.

Kann sein das es eine Weile dauert bis du einen guten gefunden hast, aber nicht aufgeben.

LG

violac01

07 Dez 2011, 21:11

Hallo,

alles was Marquez schreibt kann ich nur unterstützen...lass dich bloß nicht vor schnell zu einer OP überreden. (ev. Zweitmeinung einholen von einem NC, der eine Praxis hat udn nicht im KH angestellt ist, nach Möglichkeit einer der nicht selbst operiert)

Hat der Neurologe begründet, wieso er zur OP rät?

OP Indikation sind nur Lähmungen /Ausfallerscheinungen + Cauda Syndrom (kannst ja mal googeln), alles andere nicht!!!

Kannst du auf einen Stuhl steigen, mit dem kranken Bein zuerst? Oder hat der Neurologe festgestellt, dass deine Kraft in den Muskeln nachlässt? Das wäre auch bedenklich, da muss man überlegen, ob man es nicht operieren lässt (wenn alles gut geht bei einer OP ist man so nach 10 - 12 Wochen wieder einsatzfähig)

Eine weitere OP Indikation wäre: man bekommt seine Schmerzen gar nicht weg über Monate!!!!! so ca 6 Monate solltest du schon erstmal Geduld haben.

Lies mal ein bischen im Forum rum, da bekommst du einen guten Eindruck davon, dass eine OP dir keine Schmerzfreiheit garantiert.

Ziehen ins Bein.. ja klar Ischiasschmerzen (wie stark sind sie denn und wie weit runter ins Bein /Fuß gehen die Schmerzen?) , aber die vergehen wieder. Dauert im allgemeinen 6 - 12 Wochen.

Wenn es jetzt sehr akut ist, ist es nicht günstig, wenn du weiter in der Schule rumsitzt. Entweder machst du mal eine Pause (AU) oder du fragst ob du im Unterricht aufstehen darfst und ein bischen hinten hin und her laufen darfst. Sitzen reizt deinen Nerv weiter und er kann sich nicht beruhigen.

LG violac

pfiff_1988

07 Dez 2011, 22:55

Zuerst mal Danke für die schnellen Antworten.
Tolles Forum hier.

Also diese iboprofen 600 nehme ich seit Montag nicht mehr weil ich nicht ständig Schmerztabletten schlucken wollte und ich das gefüll hatte das sie mir auch nicht wirklich eine Schmerzlinderung bringen.
Der schmerz ist auszuhalten nur bei blöden Bewegungen z.b. aufstehen bücken usw. schmerz es sehr.

Zitat

nehme auf jedenfall schmerzmedikamente wenn du schmerzen hast, lass die schmerzen nicht chronisch werden (schmerzgedächtnis)

Na aber wie ist das mit dem chronisch werden der schmerzen? Bräuchte ich dann stärkere Schmerztabletten weil mit den Ibos 600 ist keine komplette Schmerzlinderung da.

Zitat

lass dir eine überweisung zu einen schmerztherapheuten oder neurochirurgen geben... der schmerztherapheut soll dich medikamentös einstellen und der neurochirurg soll dir andere Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen als eine op..

Diese Überweißungen bekomme ich dann von meinem Hausarzt oder?
Kann man mit einem Orthopäden auch über so was sprechen? Oder sind die eher nicht so ofen für sowas?

Zitat

als zweites wenn die schmerzen dann weg sind oder du schmerzfreier bist würde ich einen guten physiotherapheuten aufsuchen und dein Rückenkorsett stärken. das ist auf lange sicht sehr wichtig...

violac01

08 Dez 2011, 07:51

Hallo Pfiff,

Zitat

." Wie man sowas ansonsten heilen solle. Und wenn eine Bandscheibe gegen einen Nerv drücke kann das nicht mit ein bisschen Rumgeturne geheilt werden. "

eigentlich müsste man ihm für diesen Satz die Apropation entziehen... das schlimmste ist, er weiß auch , das der Satz verkerht ist.

(man müsste fragen: geben sie mir ds schriftlich?... da würde er aber rumeiern)

gestern haben sie sogar in den Tagesthemen gebracht, dass die Zunft der Ärzte selbst und dabei die Chrirugen gesagt haben dass übe 80% der Rücken OP überflüssig sind. Meiner Meinung ist das dann schon bald vorsätzliche Körpervereltzung.

Ich habe aber auch solche Ärzte gehabt, Der Ortho gab mir gar keine Schmerzmittel und sagte : ach irgendwann gibt jeder auf ....

Das doofe war, dass ich genau wie du dachte, nicht so viel Schmerzmedikamente nehmen zu wollen..... war wahrscheinlich ein Fehler, der Nerv hat sich dann erstmal richtig entzündet.. habe auch auchgemerkt , denn es ist innerhalb von 3 Wochen immer schlechter geworden.

Da ich aber viel gelegen habe und Stufenlagerung, Wärme, TENS etc. (also sozusagen so vesucht habe den Schmerz zu vermeiden) hat sich bei mir kein Schmerzgedächtnis gebildet;):

Lass dir von deinem HA auch mal ein TENS Gerät aufschreiben. Da gibt es ein Schmerzlinderungsprogramm. Elektroden nicht nur neben WS kleben wie oft empfohlen wird, sondern auch auf das Bein... da wo es schmerzt. Da es ein Hilfsmittel ist, verschreiben die Ärzte es auch (belastet ihr Buget nicht). Es ist was physikalisches... Stromimpulse...sehr angenehm.

Übrigens außer KG solltest du auch ein Rezept manuelle Therapie bekommen. Denn die Musklen verhärten mit der Zeit durch die Impulse des gereizten Nerves und die Fehlhaltung durch Schonung (merkt man gar nicht, dass man eine Schonhaltung einnimmt).. das kann ein Phyio locker, da musst du dir aber einen guten suchen!.

LG violac