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Komplette Version Nach 8 Operationen austherapiert

Bandscheiben-Forum > Spondylodese- (Versteifungs-) Forum > Spondylodese der LWS
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Junge Omi
Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, daß ich die richtige Rubrik ausgewählt habe und auch sonst alles auf die Reihe kriege.
Zuerst möchte ich mich vorstellen. Ich heiße Heike, bin 50 Jahre alt, verheiratet. Ich habe einen Sohn, eine Schwiegertochter in Spe und seit Juli einen süßen Enkel. Meine Rückenschmerzodyssee begann 2007 und es ist noch kein Ende in Sicht. Daher habe ich mich hier registrieren lassen, um mich mit euch auszutauschen und vielleicht den ein oder anderen Tip oder Antwort zu bekommen.
Ich versuche meinen Rückenleidensweg kurz zu fassen.
2007 wurde bei mir ein alter Morbus Scheuermann in der LWS mit 4 verschlissenen Bandscheiben diagnostiziert. Woraufhin ich im September eine Bandscheibenprothese L5/S1 bekam mit dem Hinweis, daß sollte erst mal reichen, da die anderen Etagen noch nicht so schlimm sind, als daß operiert werden müßte. Eigentlich. Als die Schmerzen auch nach einigen Monaten nicht weniger wurden, beschloß man L3/L4/L5 im Juli2008 zu versteifen. Erst meinte ich danach auch, es würde etwas besser werden, bis im Herbst die Schmerzen wieder da waren. Also wieder hin und röntgen. Diagnose: Schraubenbruch (3 von 6). Keiner konnte mir sagen, warum. Das passierte nun mal gelegentlich.Also erneute Operation Februar2009. Altes Metall raus, neues wieder rein. Danach war ich auch einigermaßen schmerzfrei. Aber wen wunderts, wenn man nur rumliegt. Im Oktober 2009 bin ich dann in die ReHa gefahren, aus der ich mit einem Knacken im Rücken entlassen wurde, heißt, immer wenn ich mich bückte, knackte es im Rücken, was mit der Zeit sehr schmerzhaft wurde. Also bin ich wieder zum Orthopäden, der dann feststellte, daß die Prothese sich gelockert hatte ( ausgelöst wahrscheinlich durch einen Sturz beim Walken in der ReHa). Also wieder OP. Daran ging kein Weg vorbei, da sich das Implantat aus dem Bandscheibenfach lösen könnte. Es stellte sich dann allerdings die Frage, ob ich eine neue Prothese oder eine Versteifung machen lasse. Ich entschied mich für letzteres, da ich beim ersten Einsetzen der Prothese durch die Bauchdecke schon Einblutungen mit Notoperation erlebt hatte und daher Angst hatte. Im Mai 2010 kam ich dann ein weiters mal auf den OP Tisch und dabeiging alles schief, was schief gehen konnte. Der Chirurg durchtrennte mir den Spinalkanal und mir lief permanent die Gehirnflüssigkeit aus der Rückenwunde, daß mehrmals täglich der Verband gewechselt werden mußte, obwohl das Leck geklebt wurde. Ich weiß jetzt nicht, ob jemand weiß, wie das ist,wenn die Hirnflüssigkeit grenzwertig (was ich erst später erfuhr), aber der Kopf explodiert, wenn man hoch geht. Nach 8 Tagen!!! entschloß man sich eine weiter Op vorzunehmen, um das Loch zu stopfen. Nach 5 Wochen Krankenhaus und immer noch permanenten Kopfschmerzen wurde ich mit der Option entlassen, nochmals zu operieren, falls sich der Schmerz nicht legen würde. Und der Schmerz legte sich nicht. Kopfschmerzen Tag und Nacht, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit. Also wieder ins Krankenhaus. Wieder OP. Diesmal nahm mir der Operateur Knochen aus dem Becken, aus der er eine Art Dübel formte, der genau in diesen Wirbelhohlraum paßte. Schon als ich aus der Narkose aufwachte, merkte ich, daß meine Kopfschmerzen weg waren. Nur jetzt hatte ich das Problem, daß der Draht, mit dem der Block fixiert wurde, den Ischiasnerv verletzte. Da ging gar nichts mehr. Nur noch mit Schmerzpumpe, die sie hoch eingestellt war, daß ich gar nicht mehr laufen konnte. Nach abermals 8 Tagen wurde der Draht entfernt, nur war der Ischiasnerv derart gereizt, daß die Schmerzen blieben. Nach fast 5 Wochen wurde ich entlassen mit dem Hinweis: Gönnen sie ihrem Körper einfach Ruhe und dann wird das schon wieder. Aber wie soll man ausruhen, wenn man Schmerzen bis in die Fußsohle hat. Also beschloß ich, mich an einen Neurochirugen zu wenden, der mir unverblümt sagte, an meinen Rücken würde kein Arzt in Deutschland mehr rangehen und damit sollte ich man schön wieder dahingehen, wo sie den Bock geschossen haben. Also machte ich mich Anfang dieses Jahres wieder auf den Weg. Diesmal wurde dann festgestellt, daß der Knochenspan gar nicht verwachsen war und dadurch die Schrauben gelockert waren. Also wieder alles raus und neues rein. Das liegt jetzt 10 Monate zurück und ich bin nicht in der Lage längere Zeit am Stück zu sitzen oder mich öfter zu bücken. Erträglich wird das ganze nur bedingt durch hoch dosierte Schmerzmittel. Mein Orthopäde vor Ort meinte jetzt, ich hätte die Schmerzkrankheit und weiß irgendwie auch nicht mehr weiter. Aber damit möchte ich mich nicht abfinden. Daher wende ich mich jetzt an euch. Vielleicht weiß ja einer von euch einen Arzt oder eine Klinik, wo mir keine Abfuhr erteilt wird.
Vielleicht hat ja auch einer von euch ähnliche Erfahrungen gemacht und ich könnte mich mit ihm austauschen. Aber es tut auch schon gut, mir das ganze mal von der Seele zu schreiben.
LG Heike
Topsy
Hallo Heike,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum.

Da hast ja voll in die Sch........... gegriffen.

Als erstes geh mal zu einem Schmerztherapeuten, damit Du auf die Medis eingestellt wirst.

Dann würde ich an Deiner Stelle die ganzen MRT und Rö.-Bilder nehmen und mich in Neustadt/Holstein oder in der Mhh Hannover vorstellen. Sonst kenne ich nur noch hier unten im Süden Neurochirurgen, die so eine schlimme Sache beurteilen können.

Natürlich wird nichts mehr so werden wie vorher und jede OP birgt ein Risiko. Es kann sehr gut sein, dass da wirklich keiner mehr rangeht und Du "austherapiert" bist, wie viele Bandis hier auch.

Ich kann Dir nur den guten Rat geben, dass Du, egal von welcher Behandlung, nicht mehr viel erwarten kannst. Du mußt lernen, Dich mit Deinem Schmerz und den Einschränkungen zu arrangieren, so schlimm wie das ist. Hol Dir dazu die Schmerztherapie und psychologische Hilfe.

Zu mir hat mal eine Ärztin gesagt, dass ich nie mehr schmerzfrei werde und somit nichts mehr zu erwarten habe. Da hat es bei mir in der Birne klick gemacht und ich habe gelernt, mit professioneller Hilfe, mich mit meinen Schmerzen zu arrangieren. Manche Tage geht es sehr gut und manche Tage krieg ich nichts gebacken.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du bald Hilfe bekommst, egal in welcher Form.

Gute Besserung und
LG Topsy winke.gif

mond54
Hallo Junge Omi,

ich bin vor 7 Wochen in der SRH-Klinik in Karlsbad-Langensteinbach operiert worden.
Während meines Aufenthaltes dort habe ich mitbekommen, dass die Ärzte
(Dr. Ostrowski, Dr. Pitzen - Chefärzte) auch Patienten operieren, die in anderen Kliniken abgewiesen wurden.

Du kannst dir zumindest mal einen ambulanten Termin dort holen.
Die Klinik ist in der Nähe von Karlsruhe.

Schöne Grüße
mond54
mond54
Sorry, ich habe gerade gelesen, dass du von Großheide kommst.
Da wäre doch die Wirbelsäulenklinik in Neustadt/Holstein DIE Adresse für dich.
Diese gehört auch zu den besten WS-Kliniken in Deutschland.

Schöne Grüße nochmal
mond54
Junge Omi
Hallo Mond54,
danke für den Tip. Letztendlich ist es mir egal, wo ich hinfahre.
Hauptsache irgeneiner nimmt sich meiner an.
Ich weiß im Moment ja nicht mal, wie das da unten in meinem Rücken aussieht. Ob es ein neurologisches Problem ist, ob das Narbengewebe mir zu schaffen macht oder ob die Schrauben okay sind.
Schönen Sonntag.
LG Heike
Junge Omi
Hallo Topsi,
auch dir ein Dank für deine Antwort. Das ich nicht wieder schmerzfrei werde ist mir klar. Verlange ich auch gar nicht nach der Vorgeschichte.
Eigentlich bin ich ziemlich gut auf Medis eingestellt. Nur mir ist ja nicht damit gedient, Schmerzmittel zu schlucken, wenn das Problem nicht gelöst ist.
Der Neurochirurg, der mich seinerzeit abgewiesen hat, sagte zu mir, eigentlich müßte man er Sache auf den Grund gehen, um zu sehen, wo das Übel liegt. Sprich, zu schauen, ob das Narbengewebe irgendwo draufdrückt, oder ob das Metall nicht richtig sitzt oder ob das Ganze verknöchert ist.
Aber mein Orthopäde schickt mich ja nicht mal ins CT ( MRT geht ja nicht, wegen dem Metall) oder macht mal ein paar Röntgenbilder in gebückter Haltung. Er sagt einfach, die Schrauben sitzen gut und damit hat sichs.
Irgendwie gibt er mir das Gefühl, ich bin selbst Schuld an meiner Situation.
Aber noch gebe ich nicht auf.
LG Heike
Topsy
Hallo Heike,

gib ja nicht auf. Geh zum Hausarzt und laß Dir eine Überweisung zum CT geben. Das kann der auch und dann bekommst Du wenigstens einen schriftlichen Befund und zwar von einem unabhängigem Arzt.

Wenn da ein Schraubenbruch oder sonst ein mechanischer Schaden ist, dann sieht es der Radiologe. Wenn es wirklich Narbengewebe ist, dann ist es fast inoperabel.

Hast Du Ausfälle oder "nur" Schmerzen?

Red auch mit dem Hausarzt über psychologische Hilfe. Das soll nicht heissen, dass Du einen an der Waffel hast, sondern es soll unterstützend zur Schmerzverarbeitung sein. Jetzt wink nicht ab, sondern mach. streicheln.gif

Natürlich hat Dein Orthopäde recht, wenn er sagt, dass Du die "Schmerzkrankheit" hast und darum geh zum Schmerztherapeuten. Wir haben hier fast alle das chron. Schmerzsyndrom und wir müssen uns mit dem Schmerz arrangieren. Das geht nicht ohne Hilfe von außen, da wir alle schon in diesem tiefen Loch waren.

Besorg Dir einen Termin in Neustadt oder der MHH. Da hast Du es nicht so weit, denn eine lange Reise hier runter in den Süden ist auch kein Zuckerschlecken. Hier unten wird auch nur mit Wasser gekocht und Neustadt ist schon eine Top-Adresse.

Falls die Überweisung für Neustadt vom Facharzt sein muß, was es auch gibt, dann geh wieder zu dem Neurochirurgen, der Dir gesagt hat, dass an den Rücken keiner mehr ran geht. Der wird schon verstehn, dass Du eine Zweitmeinung einholen willst und Dir dann die Überweisung ausstellen.

Bist Du evtl. privatversichert?

LG Topsy winke.gif
mond54
Hallo Junge Omi,

über das Sekretariat der Chefärzte kannst du Frau Prior erreichen.
Sie ist sehr nett und kann dir bestimmt weiterhelfen.
Email-Adresse: ute.prior@kkl.srh.de

Auch unter der Tel. Nr. 07202/6 12345 kannst du jederzeit eine Terminvereinbarung vornehmen für eine ambulante Vorstellung.
Bedenke bitte: lange Wartezeit!

Schöne Grüße
mond54
Junge Omi
Hallo,
melde mich mal wieder, um über den aktuellen Stand der Dinge zu berichten. Erst mal möchte ich danke sagen für die Tips und Informationen von euch.
Habe mich kürzlich per mail mit der Schön Klinik in Holstein in Verbindung gesetzt und war angenehm überrascht, daß ich schon am nächsten Tag einen telefonischen Rückruf erhielt. Nach kurzer Schilderung meines Problems bekam ich schon 10 Tage später einen Termin. Also machte ich mich am 6. Dezember mit gemischten Gefühlen auf den Weg. Die letzte Abfuhr sitzt immer noch ziemlich tief. Außerdem war dieses lange Sitzen im Auto eine Wahnsinnstortur, trotz gefühlten 15 Pausen, die wir gemacht haben.
Aber es hat sich gelohnt. Kann nur Positives über das KH sagen. Alle waren super nett, die Ärzte sehr gründlich und geduldig. Nach den Untersuchungen hat der Oberarzt mit mir ein Gespräch geführt, wo das Problem bei mir liegt und was man machen kann. Seiner Meinung nach wäre das Problem eher neurologischer Art und nicht mehr orthopädisch. Heißt, das Narbengewebe drückt oder engt irgendwelche Nerven ein, was diese starken Schmerzen verursacht. Endlich hatte das Kind einen Namen. Ich sollte mir doch bei meinem Orthopäden vor Ort Überweisungen holen für CT, MRT und zur Nervenmessung und mich dann wieder vorstellen. Sollte sich das Ganze bewahrheiten, würden sie bei mir eine Spritzentherapie durrchführen, um sich Stück für Stück an die betroffenen Nerven herantasten und diese dann in einer OP zu Leibe rücken. Guten Mutes bin ich nach Hause gefahren. Alleine schon dieses Gefühl, daß mich jemand ernst nimmt und mir Hilfe anbietet, und das nicht nur in Schmerzmittelform, war schon toll. Also bin ich zu meinem Orthopäden, habe mir besagte Überweisungen besorgt und Termine gemacht. Ist bei uns in tiefster Provinz zwar nicht einfach, aber die CT und den Neurologen habe ich schon geschafft. Wie erwartet funktioniert der Durchfluß der Nerven alles andere als gut, aber die Krönung war die CT. Jetzt weiß ich nämlich, wo der Hund begraben liegt. Nämlich in einer Falschlage der Schrauben L5/S1, die sind sind so platziert, daß sie mir voll auf den Ischiasnerv drücken. jetzt muß ich noch eine MRT machen, wegen dem umliegenden Gewebe und dann muß ich gucken, wie es weitergeht. Ich bin auf der einen Seite froh, daß ich nicht aufgegeben habe und jetzt weiß, was Sache ist. Auf der anderen Seite ärgert es mich natürlich, daß nicht schon vor der letzten OP eine CT gemacht worden ist, denn das Problem bestand ja schon vorher, und man hat die Schrauben wieder in die alten Bohrlöcher gesetzt, nur halt Größere und verklebt hat man sie zusätzlich.
Aber zurück gehts nicht mehr und jetzt schau ich mal, was kommt.
Da ich erst am 17. Januar meinen MRT Termin habe und mich danach auf alle Fälle wieder melde, wie es weiter geht, wünsche ich euch allen schöne (einigermaßen schmerzfreie) Weihnachten.
Fabie04
Hallo Junge Omi,

Sag mal ist das Dein ernst das Du ohne vorherige Bildgebende verfahren operiert wurdest das kann doch nicht war sein das ist ja grob fahrlässig da bleibt mir ja die spucke weg wen ich daran denke wie viele Bilder bei mir gemacht worden sind.

Da wussten Deine Doc. ja gar nicht wo sie hin ein operieren und ja das mit dem Leck wo das Hirnwasser aus der Narbe läuft kommt mir bekannt vor 2009 ging es mir auch so. ich drücke Dir von Herzen die Daumen das jetzt alles gut wird.

Wurde eigentlich zwischen durch bei Dir mal ein Funktionröntgen gemacht?
Also bevor Du in der anderen Klinik warst?

Gruß Fabie
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