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Komplette Version BSV merkwürdige Symptome?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
igor
Hallo Allerseits,


ich habe gezögert mich hier zu melden, weil ich nicht genau wusste, ob meine Probleme überhaupt mit der Bandscheibe zu tun haben. Nun habe ich einen MRT-Befund über einen BSV LWS L5/S1, kann aber immer noch nicht so recht glauben, dass dieser für meine Problematik (allein) verantwortlich ist. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Deshalb wollte ich hier mal so reinhören, ob jemand von euch sich aus eigener Erfahrung einen Reim aus meinen Beschwerden machen kann bzw. ob jemand ähnliche Beschwerden durch einen BSV hatte oder hat. Hier meine Geschichte (ist ein bisschen lang, sorry):


Bin 40 Jahre, männlich. Vor dieser Sache habe ich eine vorwiegend sitzende Tätigkeit ausgeübt (zuletzt und bis jetzt leider arbeitslos). Ich war aber körperlich sehr auf Ausgleich bedacht und hatte schon seit langem an 5-6 Tagen die Woche jeweils 1-1,5 Stunden Sport betrieben. Dazu besitze ich kein Auto und habe alle Tätigkeiten immer zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad gemacht. Als Sport habe ich gemacht: Yoga mit Betonung auf Kraft und Beweglichkeit, Fahrradfahren (so 40km), moderates Krafttraining und zuletzt Ju Jutsu. Ich war absolut fit, gelenkig und recht kräftig mit 65kg bei 1,72m.

Anfang März habe ich eine Impfung in den Oberarm bekommen. Ein paar Tage später hatte ich nach einigen Kraftübungen sehr starken Muskelkater im LWS-Bereich. Es war eindeutig Muskelkater, aber sehr ungewöhnlich, weil ich in dem Bereich eigentlich nur Muskelkater bekomme, wenn ich die Übungen lange nicht gemacht hatte, aber auch dann nicht so stark. Am selben Tag als der Muskelkater kam, musste ich spontan beim Schleppen helfen. Mehrere hohe Schränke durchs Treppenhaus. Danach merkte ich, dass das keine gute Idee war. Ich hatte Schwierigkeiten den Rücken im LWS zu strecken. Kein Hexenschuss, ich konnte sie einfach nicht strecken.

Das war noch nicht mal besonders schmerzhaft, sondern einfach lästig. Sport habe ich ein wenig schonender betrieben, bin viel Spazieren gegangen und nach etwa zwei Wochen war es weg. Danach wurde es allerdings merkwürdig:

Irgendwann danach (kann ein oder zwei Wochen später gewesen sein) bekam ich plötzlich ein leichtes Schmerz/Druckgefühl in Gesäß und Hüftregion (symetrisch).

Etwas später kam ein merkwürdiges Gefühl der Muskelermüdung in beiden vorderen Oberschenkeln hinzu. Das bedeutet, dass ich nach längerem gehen ein Gefühl der Muskelerschöpfung in dieser Muskelgruppe bekam, dass auch danach häufig noch andauerte. Wenn ich mich dann hinsetzte, fühlte sich das ganz merkwürdig an, als wäre ich gerade eine, für meine Verhältnisse, zu lange Strecke gejoggt. Ich habe bei meinen Übungen (Yoga, Krafttraining) aber keinen Kraftverlust feststellen können.

Darauf folgte dann, dass sich meine Muskulatur in beiden Gesäßhälften und oberhalb beider Hüften beim Stehen schnell anfing sich zu verkrampfen. Irgendwann hatte ich auch Muskelschmerzen im Gesäß am Darmbeinkamm.

Ich habe zunächst noch normal Sport gemacht, weil sich dabei merkwürdigerweise nur leichte Einschränkungen bemerkbar machten. Die meisten Einschränkungen waren beim Gehen und Stehen.

Zunächst dachte ich, dass sich das schon wieder geben wird. Als sportlich aktiver hat man ja immer mal irgendwelche Muskelbeschwerden, die sich dann wieder geben.

Anfang Juni hielt ich es aber nicht mehr aus und ging zu meinem Hausarzt. Der tippte auf Lumboischialgie, schrieb mir 6*KG auf und überwies mich zum Orthopäden. Er war aber auch der Meinung, dass meine schon seit längerem bestehende Depression dafür verantwortlich sein könnte (mittelschwere Episode), eine Somatisierung also.

Zwei Wochen später beim Orthopäden diagnostizierte dieser anhand der Röntgenbilder eine leichte Hüftdysplasie und schrieb mir ebenfalls noch mal KG auf. Beide KGs halfen nicht wirklich.

Da ich einen BSV vor 14 Jahren erwähnte, bekam ich noch ne Überweisung fürs MRT, musste aber bis zum 2.8. auf einen Termin warten.

In der Zwischenzeit holte ich mit den Röntgenbildern noch den Rat einer anderen Orthopädin ein. Ihre Meinung: Dysplasie minimal, Gelenkspalt OK, WS gerade u. keine Auffälligkeiten, auch nicht im ISG

Bis zum warten auf das MRT wurden meine Beschwerden schlimmer und ich rutschte von einer mittelschweren Depression in eine schwere. Ich reduzierte meinen Sport, denn mittlerweile bekam ich selbst beim Yoga Probleme.

Das Schlimme an der Problematik ist, dass ganz normales Gehen und Stehen mir enorme Probleme bereitet.

Vor zwei Wochen bekam ich dann die Diagnose BSV L5/S1 und leichte Protrusion L5/L4. Blöderweise haben sich meine Beschwerden seit dem MRT noch mal wieder verschlechtert., evtl. dadurch, dass ich ein paar unpassende Gymnastikübungen gemacht habe, die aber während der Ausführung nicht weh taten. Mittlerweile krampft meine Gesäßmuskulatur schon nach kürzester Zeit. Meine vorderen Oberschenkel ermüden nach kurzer Gehstrecke. Und ich habe mittlerweile ständige Muskelschmerzen im Gesäß, über der Hüfte und Oberschenkelaußenseite.

Ich kann mich gerade noch dazu aufraffen, zwei Mal am Tag ganz leichte Gymnastik und Dehnen zu machen. In den letzten acht Wochen habe ich einige kg an Muskelmasse verloren, weil ich mich natürlich viel weniger als vorher bewege.

Vor einigen Tagen hielt ein Internist, den ich wg. Urlaubs meines Hausarztes hinzugezogen hatte, eine Schmerztherapie mit starken Medis für dringend nötig. Nun nehme ich Valoron N, Meloxicam und Tolperison.

Was ich einfach nicht kapiere, meine beiden Orthopäden sind jetzt auf L5/S1 eingeschossen. Dabei passt das doch nur bedingt auf meine Problematik. Besonders die Muskelermüdung in beiden vorderen Oberschenkeln passt doch gar nicht. Vor allem, wieso wird das immer schlimmer? Durch die Medis sind jetzt zumindest die Schmerzen besser geworden

Ich wünsche mir meinen BSV vor 14 Jahren zurück. Damals war das ebenfalls L5/S1 aber die Symptome waren klassisch. Hexenschuss, heftige Ischiasschmerzen mit Einstrahlung in den Leistenkanal. Ich hatte zwei beschissene Monate, danach noch ein Jahr etwas nervige Einschränkungen. Und noch ein Jahr in dem es nach übermäßigem Heben manchmal leicht zwackelte. Danach war absolut Ruhe und ich war sportlicher, beweglicher und belastbarer als die meisten meiner Altersklasse. Vor allem konnte ich die ganze Zeit gehen (außer natürlich wenn gerade ein Hexenschuss kam, aber das war nur zwei drei Mal für nen Tag), Sitzen war das Problem.

Zusammenfassung meiner Beschwerden:

Muskelschmerzen beidseitig im Gesäß und oberhalb Hüfte (jetzt besser durch Medis), besonders stark aber links

Beinahe sofortige Verkrampfung derselben Muskeln im Stehen

Schnelle Ermüdung beider vorderer Oberschenkel beim gehen

Jüngst hinzugekommen ein Ziehen in beiden Oberschenkeln seitlich und ein Druckgefühl im Knie nach Belastung

Ach ja, Reflexe alle normal, Zehen und Fersengang OK, keine Dehnungszeichen.

Morgen früh habe ich einen Termin beim Neurologen und am späten Nachmittag macht der Orthopäde eine PRT, weiß aber gar nicht auf welcher Seite er die jetzt machen will.

Danke schon mal im Voraus und Sorry für den Roman!

Gruß



masha
Hallo igor!

ja, da hast du eine Menge Probleme zusammen.

ich kann nur zu "ein Ziehen in beiden Oberschenkeln seitlich und ein Druckgefühl im Knie nach Belastung" etwas sagen, ich habe das auch, bei mir ist es der Oberschenkelmuskel, der am Oberschenkelkopf anfängt und seitlich am Knie aufhört. Passiert mir bei Fehlbelastungen - beim Brassschwimmen und wegen der Schonhaltung, wenn icham gleichen Tag Ischiasschmerzen im anderen Bein hatte und mein Gewicht unbewusst mehr aufs nicht brtoffene Bein verlagert habe, habe ich dann abends das ewige Ziehen im Oberschenkel. Es ist erheblich besser geworden, weil ich darauf acht, wie ich stehe und wie ich meine Balabnce halte und weil ich auf Kraul gewechselt habe.

Schmerzen über/auf dem Beckenkamm kommen bei mir von eventuellen Vorwölbung T12-L1. Die kommen vom Nerv, da tut es aber anderes weh, als Ischias, diffuser. es ist eher mit Muskelschmerzen verwechselbar.

Ich würde:
- kein Sport machen, wenn ich akute Schmerzen habe
- nicht sitzen
- nicht bücken
- mit Wärme oder Kälte probieren
- zu einem guten Neurochirurgen gehen

Gute Besserung!
Jürgen73
Hallo Igor,

willkommen im Forum.

Du mußt dich jetzt nicht nur auf deinen BSv acht geben. Auch eine Vorwölbung kann Probleme bereiten.

Diese können sogar heftiger ausfallen als ein BSV.

Der richtige Arzt für dich wäre ein Neurochirurg. Orthopäden haben oft nicht die nötigen Kenntnisse.

Angst mußt du nicht haben wegen dem Chirurg im Namen. Es wird erst mal die konservative Seite ausgeschöpft.


Du schreibst das du einfach irgendwelche Übungen machst. Das kann deine Symptome natürlich verschlimmern.

Im Moment solltest du nur Übungen die dir ein Physiotherapeut zeigt.

Das kann jetzt im Form von Krankengymnastik praktiziert werden oder aber auch in einem Fitnessstudio mit Physiotherapeuten als Trainer.

Eine Aufschlüsselung über Beschwerden der Wirbelsäule findest du hier
igor
Hi, und Danke erstmal,

Hier nochmal mein genauer Befund

Mediolateraler BSV L5/S1 rechts
geringe Protrusion L4/L5
Arthrose Facettengelenke und IS-Fugen


ich war heute morgen beim Neurologen, scheint auch so ein schnell schnell Quacksalber zu sein. Eigentlich bin ich hin, um bei ihm nochmal nachzufragen, ob meine Problematik beim Befund von L5/S1 wahrscheinlich ist. Dazu bin ich aber gar nicht gekommen, denn nachdem ich ihm meine Beschwerden geschildert hatte, machte er ganz schnell die neurologischen Standard-Tests und schickte mich zu seiner Assistentin für eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit der S1-Wurzel. Hinterher bin ich noch kurz bei ihm rein, er sagte mir, dass alles normal wäre und ich solle noch einen neuen Termin für ein Elektromyogram machen (sprich Tschüss erst mal). Ich fragte noch kurz nach, ob er bei meinen Beschwerden eine PRT für sinnvoll hält, aber darauf erwiderte er nur, dass er keine PRT mache und ich solle doch den Kollegen fragen.


Nun ja, heute am späten Nachmittag, bin ich dann zur Radiologischen Praxis gefahren wo mein Orthopäde die PRT macht. Ich wollte auch noch mal nachhaken, auf welcher Seite er den PRT machen würde. Denn komischerweise habe ich ja nicht nur teilweise untypische Beschwerden für einen Vorfall L5/S1, sowie auch keinen Dehnungsschmerz etc., sondern die Beschwerden sind relativ symetrisch und teilweise auch links stärker obwohl der BSV mediolateral rechts ist.

Dann hat er ganz spontan eine Facetteninfiltration rechts und links gemacht. Für nächste Woche habe ich den nächsten Termin und dann soll auch wieder vor Ort erwogen werden, ob Facetten oder PRT (oder beides?). Ich bin mir nicht ganz sicher, und vor allem noch ein bisschen belämmert, aber ich habe das Gefühl, dass es ein wenig besser geworden ist. Aber eigentlich hätte er dann ja auch noch das ISG infiltrieren können?

Ich kann nur hoffen, dass es etwas bringt!




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