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Komplette Version relative OP-Indikation

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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affengekladder
Hallo Ihr Bandis

So, jetz bin ich auch hier gelandet, wie so viel andere vor mir. Die Frage, die ich mir und euch stelle ist eigentlich ganz einfach: OP Ja oder Nein?
Die Antwort darauf ist wahrscheinlich etwas schwerer, aber erstmal der Reihe nach:

Im Februar diesen Jahres hatte ich nachts plötzlich so heftige Schmerzen im Nacken, rechter Schultermuskulatur und dem rechten Arm, dass ich in die Notfallaufnahme bin. Die konnten da erstmal nicht helfen, weil Röntgenbilder (die dort gemacht wurden) beim BSV halt nicht aussagekräftig sind und haben mich mit Schmerzmitteln (Dyclo/Tetras) wieder nach Hause geschickt. Am nächsten Tag dann der Marathon mit den Ärzten...wochenlanges Warten (durchgehalten dank Tramadol, Ibus und noch irgendwas, alles wieder abgesetzt) auf einen Termin zum MRT, Neurologe(N), Neurochirurg(NCH), 1.Meinung/2.Meinung,nochmal MRT mit KM, falsche Meinung: es wäre evtl. eine Zyste, evtl. auch ein Tumor, Revidierung dieser Meinung, alles nochmal auf Anfang, Diagnose: BSV (ausgelaufenes Gallert) HWS C5/6 rechts lateral, relative OP-Indikation! So weit so gut, wenigstens alle Untersuchungen abgeschlossen und auch sonstige Irrtums-Optionen ausgeschlossen.

Schmerzen hab ich zur Zeit kaum wenn ich mich nicht übermässig bewege, die Zeit der größten Schmerzspitze ist vorbei, trotzdem z.B. Radfahren ist nur kurz möglich, Babysitten (meine süßen Neffen) ist auch eher Suboptimal, Kopfbälle beim Fussball sind natürlich totaler Quatsch, nichtsdestotrotz, es geht mir im Moment relativ gut, bis auf:
meinen tauben rechten Daumen, teils auch der Unterarm, teils der Oberarm und ich hab eindeutig nicht mehr die gleiche Kraft im rechten Arm wie zuvor, auch wenn der b.... Neurologe dass nicht feststellen konnte (wie auch, er hat ja keinen Vergleich zu vorher/hat nie von mir eine gekriegt oder Armdrücken gemacht).

Lange Rede, kurzer Sinn: bei einer relativen OP-Indikation hat man ja theoretisch absolute Narrenfreiheit, ich könnte mich auf die vorgeschlagene Prothese einlassen (mach ich aber nicht, dank Galileo-Rückruf), könnte weiter konservativ therapieren (kann mir aber nicht vorstellen dass das Gefühl und die Kraft dadurch wiederkommen) oder Osteopathen und Physios ausprobieren, die ja aber den Vorfall/die Ursache der Beschwerden auch nicht beseitigen, sondern im Bestfall die Symptome lindern und die betroffenen Strukturen drum herum stärken. Das wär ja immerhin schon mal was.

Ihr merkt schon, mir gehen dabei 1001 Sachen durch den Kopf und eigentlich würde ich am liebsten sofort den Vorfall rausschneiden lassen und dann durch Rückenschule und Kiesertraining für die Zukunft vorbeugen, dann wäre die Sache erledigt. Die Frage besteht für mich halt darin ob das so einfach sein kann oder ob das nicht evtl. mit Kanonen auf Spatzen schießen ist. Und dann kommt die nächste Frage, was für eine OP? barricade implant, klassisch, Prothese (schließ ich eigentlich aus)? Oder OP so lang es geht vermeiden, die Taubheit im Finger und die fehlende Kraft ignorieren (was schlecht ist, bin Musiker) und erst alles andere ausprobieren? Tja, jetzt bin ich mal gespannt, ob eure Antworten mir eine Tendenz zeigen, ob die glücklich-operierten oder die unglücklich-operierten überwiegen, ob die Alternativen oder die Klassiker stärker vertreten sind und ob überhaupt jemand zugelesen hat...

Immer Rückgrat bewahren

Euer Affengekladder
pat
hallo affengekladder!
was war den galileo?
ich hab seid jahren keinen kraft mehr und frage mich überhaupt was ich noch machen kann. ei nbanscheibenvorfall kann vielelicht
irgentwie ausheilen, doch das mit der kraft seh ich genauso. manchmal ist mir ein wasserkocher schon zu schwer..doch ist meine gesamte rückenmuskleatur verspannt,. ich bin bei drei physios und versuche meinen muskelatur frei zu bekommen. (hab noch eine beckenschiefstan) oder hatte!!!
die knie sind auch doof.
du hast aber in deinem profil geschrieben das du noch einespinalstenose hast. das könnte auch die ursache für deinen beschwerden sein.
mal abgesehn von den musklenschmerzen hat man dann glaub schmerzen in finger und arm usw,
alle menschen sagen mir ...konservativ behandeln.
nach op s muss es nicht besser werden.
narben rückfälle...
ein interessanter bericht steht auch im neuen spiegel.
lg pat
Kathrinchen
Hallo affengekladder,

relative OP-Indikation? Klingt nach: hm, so ganz genau wissen wir das auch nicht...

Mir ist es ähnlich ergangen, 2 Ärzte, 2 sehr verschiedene Meinungen. Auch mein Arm war taub, kraftlos. Allerdings mit sehr starken Schmerzen. Konservativ alles durch, dann kam die NCin, die klar sagte: OP! Es wird ihnen sehr viel besser gehen danach.

Natürlich ist jedes Krankheitsbild anders. Bei mir war es so, dass wirklich nur C5/6 betroffen war, die anderen Bandscheiben sind total ok, haben viel Platz. Sie wollte urspünglich eine Prothese einsetzen, hat aber während der OP davon Abstand genommen, weil der BSV zu massiv war. Also Versteifung, mit Platte und Cage.

Und was soll ich sagen? Mir geht es gut! Ich bin jeden Tag dankbar, dass ich mich zur OP entschlossen habe, dass ich so eine wunderbare Ärztin gefunden habe, dass die OP extrem gut verlaufen ist, dass die Reha gleich im Anschluss stattfand, dass ich 4 Wochen nach der OP schon wieder arbeiten gehen konnte.

Die Frage ist doch: wie geht es mir ohne OP nach einem, nach zwei, nach drei Jahren? Die Schmerzen, die Schädigungen - all das wird ja nicht weniger. Eine konservative Therapie kann der BSV nicht wegzaubern, sondern "nur" in den Griff bekommen.

Kannst Du Dir vielleicht noch eine weitere Meinung einholen?

LG
Kathrinchen
Sab
na ja, die Frage ist doch, ob es Dir mit einer OP besser gehen wird....ich persönlich würde mich auf keinen Fall operieren lassen, wenn eine Chance besteht, dass man e skonservativ hinbekommt. In deutschland sind wir leider an der Spitze mit derartigen OPs - immer zum Wohl der Geldbörse des Operateuers aber nicht unbedingt zum Wohle des Patienten....!


LG

Sabine
mohrel
Hallo Ihr Lieben!

Bitte mal schauen was eine relative OP-Indikation bedeutet.

Habe gelesen es bedeutet: dass es noch andere Möglichkeiten als eine OP gibt.

Ich selber habe diese auch bekommen. Außerdem 3 richtige OP-Empflehlungen und
eine nicht Empfehlung.

Kämpfe seit über einem Jahr gegen eine OP an. Keine Ahnung wielange noch

frage.gif

lg
Mohrel

winke.gif
Delorges
Zitat (Sab @ )
na ja, die Frage ist doch, ob es Dir mit einer OP besser gehen wird....ich persönlich würde mich auf keinen Fall operieren lassen, wenn eine Chance besteht, dass man e skonservativ hinbekommt. In deutschland sind wir leider an der Spitze mit derartigen OPs - immer zum Wohl der Geldbörse des Operateuers aber nicht unbedingt zum Wohle des Patienten....!


LG

Sabine


Hallo Sabine,
also diese Aussage ist ja wohl etwas zu allgemein gefasst! Ich gehe davon aus, das du glücklich verheiratet bist, dein Mann gut verdient und ihr nicht auf dein volles Gehalt angewiesen seit zwinker.gif
Oder du bist Harz 4 und es spielt keine Rolle?
Was machen diejenigen, die dazwischen liegen? Der Singel, der nicht auf den Rückhalt seines Partners zurückgreifen kann? Nach 6 Wochen AU bekommt er nur noch 70% vom letzten Brutto oder 90% vom letzen Netto, wovon er noch die Hälte seiner Sozialabgaben zu entrichten hat. Dies sind, bei einem Netto von 1600€ gut 500€ weniger jeden Monat. Nach 1,5 Jahren Geld von der KK kann er/sie dann zum Sozialamt gehen.
Was machen diejenigen, die in einer Firma arbeiten, die weniger als 10 Leute beschäftigt hat? Da kann dir der Chef ohne angabe von Gründen kündigen, wenn er der Meinung ist, das du nur noch eine Belastung für die Firma bist. Was machst dann?Wie willst dann deine KG und Physio finanzieren, die du brauchst um wieder auf die Beine zu kommen?2 Jahre deinen BSV schonen um dann von jedem Arbeitgeber abgelehnt zu werden, der halbwegs bei Verstand ist?

Es muß sicherlich nicht jeder BSV sofort operiert werden, doch sollte man die Möglichkeit nicht so weit wegschieben wie du es tust. Es kann ja auch durch das lange warten der Nerv noch mehr geschädigt werden, bis zu dem Grad, wo eine Regeneration nicht mehr möglich ist.

Man sollte soetwas immer eingehend von meheren Seiten beleuchten, bevor man so eine allgemeingültige Aussage trifft.

MfG
Delorges
pat
hallo ...ja das ist einen spannende frage ..wie kann es weiter gehn.
doch die gesundheit ist am wichtigsten. besonders wenn man noch jünger ist.
manchmal kann man auch noch was neues anfangen, wenn man die kraft hat.
ich seh das längerfristig und muss ich wohl auch. das resliche leben mit schlimmen schmerzen wäre unerträglich für mich.
man muss wirklich alles ausgeschöpft haben.
seid bei mir die muskelatur freier ist gehst erstmal wieder.
das schwierige ist ja zu gucken , was kommt woher.
kommen die schmerzen von der bs oder ischias oder von der stenoseoder ist es der magen.
wenn man eher allein ist udn niemanden hat der das mit trägt ist es wohl schwieriger.
hartz vier wäre immrhin eine alternative.
dan kann man ja gucken ob für ein paar stunden noch was geht.
davon kann man ja dann versuchen die konservative therapie zu bezahlen.
es stimmt auch das viel zu viel operiert wird...und der eine oder andere ist dannn auch noch schlimmer chronische schmerzpatient, weil es nichts gebracht hat.
man muss auf jedenfall über die muskelatur versuchem das ganze in den griff zu kriegen. was jahrelang vespannt war geht von heut auf morgen nicht weg. da brauch man einen langen atem..und die richtigen therapeuthen.
lg pat
mohrel

wink.gif

Hallo Delorges!

Ja, aber soll man sich nur de Geld wegen zur OP drängen lassen. Ich wurde nach 13 AU
in der Reha arbeitsfähig geschrieben. Weil die Ärzte dort der Meinung waren meine
Schmerzen können nicht schlimm sein, da ich mich bisher gegen eine OP entschieden
habe.

Bei mir soll die LWS versteift werden. Im Augenblick habe ich jedoch noch keine
Ausfall- oder Lähmungserscheinungen. Sondern nur recht heftige Schmerzen
durch eine Facettensydrom und einen Lumboischias. Welche durch das Wirbelgleiten
versucht werden.

Doch was ist nach der Versteifung? Sind die Schmerzen dann wirklich weg?
Wann kommt die nächste OP?

frage.gif

Okay hätte ich nur einen Bandscheibenvorfall, dann hätte ich die Op wahrscheinlich
schon hinter mir. Aber so wehre ich mich noch dagegen. Wobei ich sehr wenig Unterstützung
dabei von den Fachärzten bekommen. Gott sei Dank unterstützt mich mein Hausarzt.

Viele von uns "Alten" auch mit Rückenproblemen könnten noch arbeiten gehen, wenn wir
Unterstützung bei der Umschlulung oder Weiterbildung gekommen würden. Doch leider
wird da keine Geld für ausgegeben.

Da schickt man uns dann lieber in Hartz IV. Weil wir ja oft in unseren alten Beruf nicht
arbeiten können. Auch wenn die Ärzte und Gutachter oft der Meinung sind. Dabei haben
die oft keine Ahnung wie so eine Arbeitsplatz in Wirklichkeit aussieht.

smhair2.gif

lg
Mohrel

winke.gif
Sab
Hallo,


ich beziehe meine Aussage auf das Mediznische; nämlich das m.M.n. in Deutschland viel zu häufig operiert wird, eben NICHT zum Nutzen des Patienten. Ich kenne genügend Fälle, bei denen es NACH der Op nicht besser wurde sondern im Gegenteil schlechter. Z.B. in dem nachd er ersten bandscheibenop weitere BSVs folgen, die dann - natürlich ! - auch alle mit einer OP "erledigt "werden. Das hat erstmal gar nichts mit der sozialen Lage des einzelnen zu tun - was hat man denn von einer Op, wenn es einem danach nicht besser geht ?!!!! Natürlich will jeder Rückenpatient, dass es ihm besser geht, aber eine Rückenop ist eben auch keine Kleinigkeit ! Und eine Versteifungsop - als Beispiel - kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, mit den Folgen muss man dann leben. Ich wünsche mir da schon manchmal, dass die Patienten ein bisschen besser informiert werden , damit sie wissen, worauf sie sich einlassen. Ich hatte das ganz, ganz grosse Glück, bei einem BSV und danach noch einem schweren Rückenfraktur-problem beide Male an nicht geldgierige Orthopäden zu geraten, die die Sachen konservativ haben ausheilen lassen. Das hat nicht sehr viel geld in den medzinischen Komplex gespült, mir aber ganz sicher eine wunderbare Lebensqualität beschert.

LG

Sabine
Delorges
Hallo,

du sagst ja "es kann" und das ist der springende Punkt. Es kann so bleiben, es kann schlechter werden, es kann aber auch besser werden. Ein "gesunder" Körper mit sagen wir mal mitte 30, steckt so eine OP sicher besser weg, als einer mit mitte 50. Ich habe ja auch gar nicht behauptet, das eine OP die allein seeligmachende Lösung ist, nur sollte man sie nicht gleich so verteufeln.
Dieses Forum hier ist sicher nicht repräsentative für Erfolg oder Misserfolg von OP's. Ich meinem Fred hab ich einige positive Rückmeldungen zu OP's bekommen. Ich habe nämlich den Eindruck gewonnen, dass hier sich hauptsächlich die "Frustrierten" treffen und die "Problemlosen" haben kein Forum nötig. Ich war/bin auch frustriert, deshalb bin ich hier gelandet. Ich möchte nicht, dass das als Beleidigung aufgefasst wird!!!
Doch ich habe versucht Zahlen von meiner KK zu bekommen, wieviele der Leute nach einer Versteifung wieder einen BSV bekommen haben oder wieviel seither ohne nenneswerte Beschwerden leben. Oder wie hoch der %satz ist derjenigen, die eine Prothese bekommen haben und danach wieder Beschwerden haben. Schweigen im Walde schulterzuck.gif

Ich denke, dass viel vom Erfolg einer OP abhängt, wo und von wem man sie machen läßt. Ich habe mich die letzten Wochen und Monate intensiv mit dem Thema befasst. Man sollte sich halt den Arzt/Klinik nicht nach km Entfernung zum Wohnort raussuchen, oder einfach dahin gehen, wo einen der Orthopäde hinschickt.
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter