Hallo Inka & Elke,
ich bin mir nicht sicher, ob das mit dem Tiefstapeln stimmt. Ich erkenne auf dem sagittalen RöBi eine Ungleichmäßigkeit bzgl. der Abstände zwischen den Wirbelkörpern -- und das ist halt mehr oder weniger das, was ich unter Osteochondrose verstehe. Außerdem scheint mich bei Th12/L1 und darüber ein Morbus Baastrup entgegenzuschielen -- den hätte ich aber nicht gesehen, wenn ich nicht darauf aufmerksam gemacht worden wäre. Im übrigen hatte ich mit dem Abzählen der Wirbelkörper schon meine Arbeit. Und ich hab meine Bilder wirklich mit jedem anderen verglichen, dessen ich habhaft werden konnte.

Eine Ganzaufnahme meiner Wirbelsäule habe ich leider nicht, da habe ich zugegebenermaßen etwas geschludert.
Die Aufnahmen entstanden Anfang Mai bei einem Orthopäden, zu dem ich eigentlich wegen Prüfung eines Verdachts auf Zervikalsyndrom überwiesen worden war. Aber offensichtlich war mein Hohlkreuz so auffällig, daß er es nicht nötig hatte, sich um die Angaben auf der Überweisung zu kümmern. Fand ich, ehrlich gesagt, ein wenig frech. Stattdessen wurde eben das Becken geröntgt, eine Schuheinlage verschrieben und auf Nachfrage von mir hieß es, die Probleme mit dem Hals würden sich mit der Schuherhöhung erledigen. Nunja, wer genau hinschaut, entdeckt auf dem dorsalen Bild (links) auch eine Rotation der Wirbelkörper um einen Wert zwischen 5° und 10°. Das ist der eine Grund, warum das Rezept noch bei mir daheim liegt; zum anderen habe ich kein paar Schuhe, bei denen ich sicher bin, daß sie das kommende Jahr noch überleben. Ja, mein Schuhwerk ist teilweise schon etwas verschlissen, aber ich bin auch Studentin, also geht das im großen und ganzen noch. Nur: zweimal im Jahr wegen einer Schuherhöhung beim Sanitätshaus antanzen und dann vielleicht noch teures Geld bezahlen müssen, das will ich wirklich nicht, das kann ich derzeit auch nicht.
Ich muß noch weiter ausholen. Mit dem Besuch bei jenem Orthopäden hatte ich auch gehofft, abklären zu können, ob bei mir nun eine Skoliose vorliegt oder nicht. Eine solche wurde bei mir im Alter von 15 Jahren nach einem Fahrradunfall, der mir höllische Rückenschmerzen bescherte, diagnostiziert. Ich habe keine älteren Röntgenaufnahmen, daher kann ich nur vermuten, daß es damals wie heute an der Grenze zwischen "skoliotischer Fehlstellung" und "wirklicher" Skoliose war. Meine Eltern und ich wohnten damals auf dem Land und hatten als Zugezogene kaum Kontakte -- also auch keine Austauschmöglichkeit bzgl. meines Rückens. Ich habe später (1998/1999) versucht, an Infos zum Thema zu kommen und landete so bei einem lokalen Stammtisch des BV Skoliose, welchen ich nicht so ergiebig fand, denn ich war keine ausgewiesene Skoli und schon gar nicht operiert ... Den nächsten Versuch dieser Art habe ich vor knapp einem Jahr gestartet und bin seitdem im <a href="http://www.skoliose-info-forum.de">Skoliose-Info-Forum</a> hängengeblieben. Zu einem der dort empfohlenen Orthopäden, Dr. Steffan oder Dr. Hofmann, habe ich es leider selbst bisher nicht geschafft. WIe ich oben schon sagte, ich habe ein wenig geschludert, denn mit der Überweisung hätte ich auch nach Bad Salzungen fahren können. Wenn ich wirklich gewollt hätte!
Zwischenzeitlich wurde im Sommer 2002 durch den Hausarzt meiner Eltern, den ich damals wegen des Zervikalsyndroms (diffuser Schmerz/Taubheit im linken Oberarm) aufsuchte (ohne zu wissen, daß es sowas wie ein Zervikal- oder Lumbalsyndrom überhaupt gibt oder daß mein starkes Hohlkreuz gar nicht nur einfach "zuviel Fett" ist, wie wir immer dachten), eine muskuläre Insuffizienz im Rücken diagnostiziert. Zu der Zeit war ich arbeits- und mehr oder weniger auch perspektivlos, ein neuer Job war nicht in Sicht, und meinen Eltern ging es auf den Keks, daß ich den ganzen Tag daheim war. Der Arzt meinte jedenfalls, ich sollte auch mal ins Fitneßstudio gehen; ich weiß bis heute nicht (und möchte auch nicht wissen), ob der "Tipp" nicht in Wahrheit von meinen Eltern (beide häufige FS-Besucher) kam, denn da ist noch eine andere unschöne Sache passiert, die ich hier nicht wiedergeben möchte. Mit etwas Verspätung habe ich das dann im Sommer letzten Jahres in Angriff genommen, bin da aber inzwischen etwas nachlässig geworden, was das Gerätetraining angeht. Die Probleme mit dem Oberarm waren nach Beginn des Studiums erstmal weg, im Herbst letzten Jahres hatte ich dann aber während und nach dem Training Verspannungen auf der linken Halsseite. Meine Hausärztin (sie hat im April ihre Praxis an eine andere abgegeben) schickte mich daraufhin zur Krankengymnastik. Im Januar habe ich dann den nach den zehn Jahren ersten Versuch gestartet, meine Skoliose abklären zu lassen. Das war nicht bei dem zu Anfang erwähnten Arzt, sondern bei einer Orthopädin ... im großen und ganzen ging ich hinein und sagte, ich wolle Gradzahlen wissen, und sie sagte, Gradzahlen wären doch gar nicht so wichtig, Hauptsache KG machen, und dann mußte ich noch eine lichtoptische Vermessung über mich ergehen lassen, die mich 50 Euro kostete, aber ja viel besser sein sollte, weil keine Röntgenstrahlung im Spiel ist, nunja ... Angst vor der Strahlung hatte ich nicht, aber das ging alles zu schnell. Die Vermessung ergab tatsächlich nur eine geringe Fehlstellung und eine Rotation von 7°. Ich ging zur KG (8x) und als die Serie vorbei war, hab ich mir einfach ein neues Rezept bei der Orthopädin geholt, wenngleich die nicht damit rechnete, mich so schnell wiederzusehen. Ich habe sie dann auch noch auf das Thema Rehabilitation angesprochen und weil sie nicht explizit nein sagte, habe ich mir den Antrag schicken lassen und ihr die Unterlagen für den Arzt übergeben. Als ich nach drei Wochen die Unterlagen immer noch nicht zurückbekam, bin ich eben auf die Suche nach einem anderen Orthopäden gegangen, bisher ohne Erfolg. Dafür hab ich einiges über meinen Rücken gelernt (und lerne immer noch dazu). Zum Beispiel, daß ich in der oberen BWS eine Art Flachrücken habe (statische sagittale Bewegungseinschränkung), vermutlich (das Hohlkreuz läßt darauf schließen) auch einen Rundrücken, aber der ist von außen nicht sichtbar. Zumindest sehe ich ihn in meiner normalen Haltung nicht. Ich schätze, er sitzt ziemlich direkt über dem Hohlkreuz. Naja. Es fehlt halt wirklich eine Ganzaufnahme der WS.
Die KG, die ich hier erhielt, enthält im Gegensatz zu der, die ich vor zehn, elf Jahren gemacht habe, einige Elemente von Schroth (Atmung in bestimmte Zonen, eine Seite hereinraffen), aber eben nicht in der Stärke wie bei stärkeren Skoliosen, ist ja auch irgendwie klar.

Meine Motivation, zu einer Reha zu fahren, ist daher vor allem, mein Schroth-Wissen zu erhöhen (und vielleicht auch meine Motivation, die Übungen zu Hause wirklich zu machen, z.Z. schaffe ich das nicht täglich, leider).
So, das ist jetzt extrem lang geworden; ich hoffe, jetzt denkt hier keiner: "was die sich alles traut". Ich sehe keinen anderen Weg mehr, als mich selbst über mögliche Probleme zu informieren (deshalb schreib ich ja in diesem Forum).
Der Orthopäde, der die Röntgenaufnahmen gemacht hat, hat mich nebst dem Schuherhöhungsrezept auch mit einem LumboLoc-Mieder von Bauerfeind nach Hause geschickt (hatte er grad da ...), welches mich, so scheint es mir, eher stärker lordosiert als daß es die Fehlstatik aufhebt oder aufzuheben versucht. Ich würde eigentlich lieber gerader werden als krummer ... deshalb trag ich das Ding auch nur sehr selten. Jedenfalls hieß es, es solle gegen die Spondylarthrose helfen ... wie soll die Orthese das können, wenn sie nicht gegen die Ursache angeht?
Viele Grüße
chaney