Hilfe - Suche - Mitglieder - Kalender
Komplette Version HWK 5/6 und HWK 6/7

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Seiten: 1, 2
janibra
Hallo allerseits,
lt. MRT habe ich eine Steilhaltung der HWS. Dazu medianer und bilateraler rechtsbetonter Prolaps bei HWK 5/6 und HWEK 6/7.

Nach einer Therapie, bei der mir mit einer Spritze in die Bandscheiben gespritzt wurde, habe ich leider keine Besserung mit meinem Beschwerden, die den Nacken und auch den rechten Arm in allen Facetten betreffen. Kribbeln, Schmerzen, Taubheit, Kraftverlust.

Mein Neurochirurg möchte mir nun Plastik einsetzen anstelle der beiden ramponierten Bandscheiben.
Die Reaktionen in meinem Umfeld sind absolut alles, nur nicht hilfreich. Jeder hat irgendjemanden, der das auch mal gehabt hat und alle schreien, bloß keine OP usw.

Keiner hat allerdings mit meinen Beschwerden zu kämpfen und muss auch nicht mein Leben leben, in dem es leider einfach nicht die Möglichkeit gibt, einen Schritt langsamer zu machen.
Dazu bin ich noch im Büro tätig, ganztags mit 90 % PC-Arbeit - außerhalb der Arbeit bin ich alleinerziehende Mutter von drei Söhnen, Teenager und Heranwachsende.


Meine Beschwerden dauern schon länger als ein Jahr an, bis vor zwei Monaten habe ich damit sogar noch Volleyball gespielt und alles einfach ignoriert, bis die Auswirkungen im rechten Arm so massiv wurden, dass ich schon im Training oft abbrechen musste und nicht erst nach dem Training die Folgen zu spüren bekommen habe.

Nun habe ich von meinem Arbeitgeber die Information, dass es eben auch die Minimalinvasive Maßnahme gibt. Er hat sie bei sich machen lassen, ist aber nach wie vor nicht beschwerdefrei.
Meine Tendenz geht zur OP, vor allem, weil ich dann (vorausgesetzt, es geht alles gut) irgendwann wieder alles machen darf und kann, ein für mich ganz wichtiger Aspekt.
Gibt es hier jemanden, der Erfahrung hat mit dem Minimalinvasiven Eingriff und auch jemanden mit der OP.

Und ist es normal, dass die Entscheidung zu einer OP von einem Neurochirurgen getroffen wird, ohne genauere Untersuchungen. Man hat mich ins MRT geschickt, einen Bericht erhalten (die Bilder sind erst jetzt auf meine Anforderung hin angekommen) und ein wenig meine Beweglichkeit und meinen Händedruck geprüft.
Sind das ausreichende Untersuchungen?

Ich habe in 14 Tagen einen Termin um mir eine zweite Meinung zu holen, gibt es Tips, was ich dann fragen sollte, damit ich genauere Untersuchungen erhalte?
Danke im Voraus.
Gruß
Janibra
chrissi40
Hallo und Willkommen,

ja, da stellen sich schon Fragen,

wieso hast du Spritzen in die Bandscheiben bekommen? Bist du dir da sicher?

Waren es Injektionen an die Facettengelenke? Das nennt sich Facettendenervierung.

Ist die Bedrängung der Nervenwurzel denn gänzlich bei diesem Befund ausgeschlosssen?
Denn ansonsten wären Injektionen mit Cortison an die Nervenwurzel angebracht.
Das nennt sich PRT.

Eine zweite Meinung ist schon ziemlich wichtig, ohne dem geht auf keinen Fall eine OP,

am besten ist eine Wirbelsäulenchirurgie, diese speziellen Ärzte für OP an der WS/Bandscheiben haben einfach das meiste Now-How.

Wichtig ist zu prüfen, ob beide Etagen des BSV für die Beschwerden in Frage kommen, oder ob es nur eine ist.

Bei einem Jahr mit Beschwerden ist wirklich fraglich, wieviel Beschwerdefreiheit du durch die OP noch bekommen könntest, eine Prognose diesbezüglich wäre schon ganz gut.

Was ist es denn für ein KH?

LG chrissi angel.gif
parvus
Hallole und willkommen im Forum winke.gif

eine Zweitmeinung einholen ist immer optimal, auch wenn man evtl. hinterher noch verunsicherter ist, weil man sich mit gewissen vorherigen Aussagen schon hat arrangiert und nun eine ganz andere Sichtweise dargelegt bekommt.
5 Ärzte können 5 Meinungen nach sich ziehen, das muss einem klar sein.

Dein Bauchgefühl wird es Dir aber sagen, wie Du was zu tun hast oder zu wem Du das meiste Vertrauen haben wirst.
Das ist wichtig, Vertrauen zu dem Gegenüber und vor allem, dass Du Dich gut aufgeklärt fühlst.

Eine OP sollte natürlich nur erfolgen, wenn auch zwingend notwendig. Und das eine Op nicht zwingend ein Garant für eine Beschwerdebesserung sein muss, das ist Dir ja bereits bekannt. Daher gut abwägen, ob man alle konservativen Möglichkeiten im Rahmen auch schon probiert hat und ob lediglich noch die OP bleibt. zwinker.gif

Um die ganze Diagnostik zu komplettieren, die Entscheidungshilfe oder besser die Indikationstellung zu untermauern, könnte eine neurologische Untersuchung, also Messungen (NLG + EMG) erfolgen. Dazu einen Neurolgen aufsuchen, der dies auch kann.

Das ist eigentlich, zusammen mit dem bildgebenden Befund, die grundsätzliche Diagnosestellung und nahc dieser Gesamtauswertung wird man in der Regel entscheiden. Sollten es dabei Diskrepanzen geben, dann könnten noch differenziertere Untersuchungen erfolgen z.B. eine Myelografie etc. ... aber das wäre Zukunftsmusik, also wenn Ärzte sich bei allem unklar wären, oder man nicht genau die Schädigungen einschätzen/einsehen/eingrenzen könnte.

Viel Erfolg bei Deiner Diagnostik und bitte gehe Du nach Deinem Bauchgefühl, wenn es um die Ärzte und/oder um eine OP geht.
Lasse Dich von Deinem Umfeld (Bekannte, Freunde etc.) nicht verunsichern!

Ich vermute, dass diese Plastik ggf. ein Pallacos Interponat sein soll, also ein künstlicher Knochenzement ... könnte es mir so denken. Oder meinte er eine Prothese, eine künstliche Bandscheibe?

Du siehst schon, es ist wichtig auch beim Arztgespräch genau hinzuhören und vor allen Dingen auch gezielt nachzufragen, es sich erklären lassen, denn nur dann kannst Du auch entscheiden was man mit Dir machen wird.

Für Deine zukünftigen Arztbesuche kann ich Dir nur empfehlen, immer einen Spikzettel mit Fragen mitzunehmen, so vergisst man nichts und man kann auch schnell selber Notizen draufschreiben zwinker.gif

Alles Gute und wir lesen sicher voneinander winke.gif parvus
gernsteff
Hallo Janibra,

es ist schwer, sich für oder gegen eine OP zu entscheiden. Eine Minimalinvasive ist nach meiner Meinung nicht immer günstig, gerade wenn die Nerven mit betroffen sind. Bei mir wurde auch eine Röntgenaufnahme gemacht und dann mit dem MRT verglichen, dabei bekam ich alles gut erklärt. Leider wurde nur ein Teil der HWS-Schäden beseitigt, so dass mir wieder ein Eingriff bevorsteht. Davor brauchst du aber keine Angst zu haben, wichtig ist, dass der Operateur ein echter Profi ist und diesbezüglich schon viele OP's absolviert hat. Aber dazu bitte immer eine zweite Meinung einholen und wie schon geschrieben vom Umfeld nicht verunsichern lassen. Die Meinung von Patienten mit OP ist enorm wichtig, also keine Angst ich empfehle die OP (ich habe am linken Halsbereich einen 5cm Schnitt, völlig unauffällig). Wichtig ist auf alle Fälle nach einer OP die AHB!

Kopf hoch und weiterhin gute Besserung!

Liebe Grüße von gernsteff
Texas452
winke.gif Hallo Janibra;

Ich hatte zuerst die Symptome an der Schulter, dann Ober-, dann Unterarm , dann Taubheit des Zeige und Mittelfingers. Das war so Ende Okt 2010.

Ein Neurologe bestätigte dann die Taubheit (mittels leichtem Stromfluss) ...tut nicht weh.
Dann vom Orthp zum NC incl MRT Bilder. Zunächt PRT Spritzen die nur 36 Std halfen. Dann Schmerzzunahme, aber mit den dann verschriebenen Opiaten fast schmerzfrei. OP im April 2011. Am 1.August beginne ich das Hamburger Model und werde so am 20 August wieder (....ja,ja vorsichtig ) reiten gehen. Derzeit bin am Ausschleichen der OpiMedi.
rolleyes.gif
Wenn du zu lange mit der OP wartest, entsteht evtl. ein Schmerzgedächnis (falls du nicht schmerzfrei mit Medis bis) und dann hast du immer noch ein Problem.
Falls du eine Prothese im C5/6 + C6/7 bekommen solltest, dann trage keine Halskrause. Mir wurde diese von Anfang an nicht gegeben (und ich wollte das Ding auch nicht). Bei Versteifung wirst du wohl nicht herum kommen.
Aber wie du siehst, geht es mir schon viel besser. smokin.gif

kopfklatsch.gif Natürlich hatte ich die Befürchtung querschnittsgelähmt zu werden. Doch mein NC erklärte mir was passieren müsste, um diesen unglücklichen Fall hervorzurufen. Ich tat es (und viele hier auch) . Anders wirst du das Problem sonst nicht los werden.

Alles Gute für deine baldige Gesundheit wünscht dir
Texas452
janibra
Hallo Texas und die anderen, die mir geantwortet haben.
Sanke, es tut gut mal zu hören, dass eine OP durchaus auch eine Lösung sein kann, ohne natürlich übersehen zu wollen, dass es eben auch ein Eingriff am Körper ist, den der nicht unbedingt braucht.
Ich bin derzeit ohne Medikamente, weil das, was ich so zur Verfügung habe (Ibuprofen 400 z.B.) stellt die Beschwerden gar nicht ab. Also nervt mich mein Nacken und mein rechter Flügel weiter und weiter geht es auch jeden Tag mit allem was dazu gehört. Aber es wird zunehmend schwieriger.
Der Neurochirurg hat mir gesagt, dass ich mit den Plastikteilen eigentlich nach einem guten halben Jahr wieder voll belastbar sein kann. Die Knochen haben dabei die Möglichkeit dadurch zu wachsen.
Ich merkte auch, dass nach den Spritzen (PRT) sonst168.gif erst eine kurze Besserung für ein bis zwei Tage war. Aber das waren auch ein bis zwei Tage, in denen ich mich absolut still verhalten habe, so schwer es mir auch gefallen ist.
Seither wird es stetig schlimmer und wie mir auch schon "parvus" geschrieben hat, ist mein Gefühl auch ausschlaggebend. Und mein Bauch sagt mir, ich lasse mich operieren und arbeite danach brav an der Rehabilitation.
Danke für deine und auch die anderen Meldungen. Bin jetzt mal auf die zweite Meinung, die ich am 03.08.2011 bekomme, gespannt.
Gruß
Janibra
iviandri
Hallo Janibra!
Ich schreibe dir meine Erfahrungen auch um dir noch einen anderen Blickwinkel auf deine Situation zu ermöglichen.

Wenn du mein Profil liest wirst du bemerken daß auch ich grosse Veränderungen in drei Etagen der HWS habe. Man hat mir von Anfang an von einer Op abgeraten, mein Hausarzt, meine Neurologin, meine Physio-Therapeutin. Meine Beschwerden gingen von rechts nach links wieder rechts, mit alles sozusagen, von totalem Kraftverlust, kaum mehr vorhandene Reflexe in den Unterarmen, Taubheiten und Ameisenlaufen über Krämpfe und Schmerzen bis zur Stufe 10. Ich bekam abschwellende Medikamente, Morphi, Muskelentspanner, Magenschoner, Stromanwendungen, Fango, Munari, Massagen, Unterwassergymnastik, Thera- Bänder zum Training usw, also die ganze Palette inclusive PRT zweimalig weil ich es nicht mehr ausgehalten habe vor Schmerzen.
Jetzt sind sieben Monate vorbei und ich kann wieder Auto fahren, Fenster putzen, staubsaugen, kochen, Einkaufskorb tragen, zwar alles dosiert und achtsam aber es geht alles wieder und mein Schmerzpegel liegt jetzt ganz ohne (!) Medikamente bei 1 bis 2.
Meine drei BSV sind zwar nicht verschwunden aber ich habe gut daran getan die Zeit für mich arbeiten zu lassen und meinem Körper die Zeit zur Regenerierung zu geben, die er brauchte nach dieser missratenen Schneeschaufelbandscheibenrausfliegattacke....
Ich verstehe es schon daß Geduld das schwierigste ist und das Annehmen der für eine Zeit vorsichtigere Lebensweise sehr hart ist, aber ein Versuch es konservativ zu versuchen ist es wert zumal du weder Lähmungen noch besonders giftige Schmerzen zu haben scheinst.
Wie Texas schon schrieb, achte darauf daß es zu keinem Schmerzgedächtnis kommt, lass dir Medis geben die wirken oder noch eine Serie PRT´s, auch wenns noch so grausig ist wenn sie einem in den Hals stechen.
Denk einfach gut darüber nach, die Entscheidung kann dir kein Arzt abnehmen, die musst du selber fällen.

Alles Gute und smilie_troest.gif mitfühl
Ivi
Skotlett
Hallo Janibra,

ich bin 2008 operiert worden (C4/5 und C5/6) mittels Einsatz von Peek-Cages. Habe auch 8 Monate versucht mit konservativen Methoden etwas zu tun, aber alles hat sich nur verschlechtert.

1. Hat sich ein Schmerzgedächtnis entwickelt, da ich erst Stufe III Medikation (Opiate) kurz vor der OP erhalten habe.

2. Der bedrängte Nerv verursachte immer mehr ausstrahlende Schmerzen.

3. Ich habe voll weitergearbeitet, nach nur 4 Wochen Pause.

4. Eine AHB habe ich nicht gemacht, sondern bin nach 6 Wochen wieder ins Erwerbsleben eingestiegen.

Erst ein Ausstieg aus meiner letzten Arbeit (dauerhaft krankgeschrieben) und ein Aufenthalt in der Uni-Klinik in Bonn hat mich wieder einigermaßen hergestellt. Heute brauche ich keine Medikamente mehr.
Ich hatte keine Angst vor der OP, da es ein sehr erfahrener NC war. 3 Tage Aufenthalt in der Klinik, dann wieder ab nach Hause. Ich weiß nicht wie es heute ohne OP wäre. Manche haben Glück und schaffen es auch so.
Wenn aber die Lebensqualität immer mehr unter den Einschränkungen und Schmerzen leidet, solltest du dich für eine OP entscheiden. Ist heutzutage Routine.

Alles Gute für dich und deine Entscheidung

Skotlett zwinker.gif
janibra
Hallo an alle,
die mir in den letzten Wochen geschrieben haben. Ich habe mittlerweile eine zweite Meinung eingeholt.
Dort hat man mir die Bilder vom MRT in Ruhe erklärt und meine Reflex in den Beinen mit untersucht.
Man hat mir geraten, die OP eher schnell durchführen zu lassen, da sich in beiden Beinen schon Auswirkungen bei den Reflexen zeigen. Auch solle ich darauf achten, ob ich beim Laufen Ausfallerscheinungen bekomme.
Hat mich natürlich erst recht zu meinem Bauchgefühl geführt, mich dann in 2 Wochen operieren zu lassen.

Fakt ist, dass neben den beiden Bandscheibenvorfällen zwischen 5/6 und 6/7 oberhalb davon schon zwei leichte Bandscheibenvorwölbungen zu sehen sind und die Vorfälle bereits mein Rückmark eingeengt haben.

Danke für die vielen Reaktionen, wenn alles vorüber ist, werde ich dann mal berichten, vielleicht hilft es ja jemand anderem weiter.
LG
Judith
Moonlight_08
hallo Judith,

ich habe auch einen Vorfall in C4/C5 und C6/C7.

Bei C6/C7 habe ich auch die Einengung des Rückenmarks. Mein NC will mich auch sofort operieren und mir eine Prothese einsetzen.

Ich habe dabei für mich kein gutes Gefühl..und so habe ich mich erstmal zu den PTR`s entschieden.

Eine Op ist so endgültig und mir ist wohler mit den Spritzen...

Morgen beginne ich mit der ersten...

Ich wünsche Dir alles Gute bei Deiner Op und bin schon jetzt gespannt auf Deinen Bericht.

LG Moonlight wink.gif
Seiten: 1, 2
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte hier klicken .
Invision Power Board © 2001-2025 Invision Power Services, Inc.
Angepasst von Shaun Harrison
Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter