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Komplette Version Ischias, Rückenkrämpfe, Probleme mit LWS...

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saftnase2000
Hallo, Liebe Forenmitglieder; Mein Name ist Micha, 36 Jahre alt, von Beruf Schreibtischtäter,also Sitzende Tätigkeit, Gewichtsprobleme (110 Kilo bei 185cm).

Ich hatte hier in den letzten 3 Jahren sporadisch gepostet, hier nochmal ein kurzer Abriß davon:
(falls ihr wißt, ob und wie ich meine alten Beiträge finden/ Aufrufen kann, laßt es mich bitte wissen.

12/2007: Unfall im Urlaub mit Quad (gestürzt und dabei rücklings mit der LWS rechts auf einem Stein aufgeschlagen. Außer Schmerzen an der Stelle war erstmal nix. Tags darauf ein derbes Ziehen über den Po ins linke Bein. das besserte sich dann so nach einer Woche. Dann war erstmal 1 Monat Ruhe, bis ich meinte, im Sportstudio die Beinpresse mit 150Kilo drücken zu müssen. Tags darauf konnte ich nicht mehr Auftreten, so stark waren die Schmerzen im linken Bein und Gesäß. Schmerzpunkt war quasi LWS rechts, und zog sich dann über die linke Pobacke bis in die Kniekehle nach den Verschiedensten Arztbesuchen und einem MRT wurde eine Bandscheibenvorwölbung der untersten Bandscheibe festgestellt. Der Arzt meinte, es könnte aber mal zu einem Vorfall kommen.
Ich hatte dann sporadisch immer wieder probleme mit diesen Symptomen, bis es in ca. 04/2009 einigermaßen weg war. kurz darauf verhob ich mich an zwei Wasserkisten (auf einmal), und es gingwieder von vorne los. Diesmal gottseidank nur 8 Wochen. Es war aber nie wirklich ganz weg.

Aus diesem Problem heraus gewöhnte ich mir auch eine Fehlhaltung an, aus der die Verschiedensten "neuen" Wehwehchen entstanden ( Eingeklemmter Nerv im Schulterblatt usw.)

Nun zu meinen eigentlichen Problemen: seit ca. 1,5 Jahren plagen mich Rückenkrämpfe, mit denen kein Arzt etwas anzufangen weiß. das micht sich so bemerkbar: Wenn ich abends im Bett liege (Rückenlage) und die Beine flach ablege, verkrampft sich meine Rückenmuskulatur, zieht sich quasi zusammen. dies bleibt dann bis zu 5 Sekunden so, dann entkrampft es sich wieder vonn alleine oder mit Hilfe von Entlastungen durch z.B. Beine hochstellen. Es trat dann immer häufiger auf, auch bei der Seitenlage, danach auch im Büro, wenn ich mich auf dem Drehstuhl mal "langgemacht" habe, oder beim langen Sitzen, wenn ich mich aus dem Rundrücken aufrichten wollte. Kein Arzt konnte aber etwas mit diesen Symptomen anfangen. mittlerweile kommt es nur noch Sporadisch (Tageweise) vor, meistens nach körperlicher Betätigung.
Weiß jemand Rat ?

Nun zum Hauptproblem: vor ca. 2 Monaten hat das mit dem Ziehen im linken Bein wieder angefangen. Schmerzpunkt ist nun die LWS links, mit der ich bis Dato nie Probleme hatte.
Das ziehen beginnt dort, ziehtsich über die linke Pobacke in den Oberschenkel. nicht mehr so weit runter, aber intensiver. wenn ich sitze, und bei bestimmten Bewegungen, spüre ich einen Druckschmerz in der LW, der dann auch sofort wieder ausstrahlt.

Beim Aufstehen von einem Stuhl oder aus der Hocke oder beim Bücken kann ich nicht gleich ganz aufrichten- wenn ich fast oben bin, beginnt der Schmerz, und ich muß mich dann erst ein stück nach rechts neigen, und mich dann quasi "geradedrehen".

Bei Körperlicher Arbeit ist es noch Schlimmer. Ich bin gelernter Elektriker und montiere zwischendurch auch Steckdosen. Wenn ich dann mal 5-10 Minuten in Gebückter Haltung auf den Knien, oder sitzend, vor der Steckdose in 30cm Höhe verbracht habe, und dann aufstehen will,
kann ich mich nicht aus dem Sitzen Heraus über die Beine hochdrücken, sondern muß erst in eine knieende Stellung gehen, dann in die Hocke, und dann mit den genannten Problemen aufstehen. Der Hauptschmerz ist dann immer in der LWS links.
Bei Rückenlage oder beim Sitzen Schmerzt der Punkt sofort, wenn ich das linke Bein anhebe.
Je weiter ich es dann anhebe, desto mehr und weiter strahlen die Schmerzen ins Bein.

Weiß jemand einen Rat, wie man das interpretieren kann ??

Zur Info: Ich hatte zu keiner Zeit Lähmungserscheinungen/ Taubheitsgefühl oder ähnliches.

Ich habe in den letzten 1,5 Jahren versucht, im Fitnesstudio Gewicht zu reduzieren und die Eigeklemmten Nerven usw. durch Zirkeltraining wieder in den Griff zu bekommen. Leider wurden die Schmerzen durch das Training stärker. Meine Lieblingssportart, Radfahren (Langstrecke) konnte ich auch nicht ausüben, da nach dem Fahren die Schmerzen wiederkamen.

Ich hoffe, die Infos reichen erstmal, ansonsten einfach fragen. freue mich auf Zahlreiche Antworten. Gruß Micha
Sab
Hallo,



ich bin kein Arzt aber das klingt für mich nach einer Ischialgie. Dieser schmerz, der von einem Punkt ind er LWS ausgeht, den Po und den Oberschenkel runter, das kenne ich (seitdem weiss ich, wo der Ischiasnerv langgeht ...) Ich habe das im Frühjahr 2009 gehab tund erfolgreich konservativ behandelt (Stufenlagerung, KG, Akupunktur, kein Sitzen). Wenn Du öfter hie rliest, dann kennst Du ja die einshclägigen Rückentipps für das Verhalten.

Das Zirkeltraining - ich bin auch im Fitnessstudio - mag ja der allgemeinen Fitness dienen, aber speziell für Rückenprobleme ist das nicht. Da würde ich mir ein anderes Programm zusammenstellen lassen, dass mehr Deine speziellen Rückenprobleme berücksichtigt.


Gute Besserung


Sabine
Vidox
Moin Moin,

da scheinst du aber ausgesprochen sportlich unterwegs zu sein. Sport ist natürlich sinnvoll, aber vorsicht mit Überbelastungen und zu vielen Gewichten stemmen in der Muckibutze. Gehts du gerne schwimmen? Falls ja, dann mach das mal jede Woche 2 - 3 x (Brust - Kraul - Rücken im Wechsel, soweit du die Techniken beherrscht). Ebenfalls sehr gut soll Nordic Walking sein, lt. meines Neurochirurgen.

Ebenfalls sinnvoll: Funktionstraining - kannst du dir vom Orthopäden verschreiben lassen. So auch ein TENS Gerät für daheim. Ich würde von der Tendenz fast sagen: Funktionstraining oder Reha Sport ist sinnvoller als sich im Fitness-Studio zu quälen tongue.gif

Zwecks richtiger Rückenhaltung: eine Rückenschule besuchen (bei der Krankenkasse oder VHS nachfragen). Der Besuch beim Physiotherapeuten (Rezept(e) vom Orthopäden oder Hausarzt) ist ebenso ratsam. Die dort erlernten KG Übungen sollte man daheim fortsetzen.

Ansonsten solltest du mit einem möglichst aktuellem MRT den Neurochirurgen aufsuchen. Ggf. PRT Spritzen unterm CT, darauf solltest du den Neurochirurgen ansprechen.

Bei Krämpfen teste mal das Mittel "Limptar". Vielleicht bringt es dir was. Oftmals hilft das Mittel gut bei Krämpfen in den Beinen, Waden, Füßen.

Und was das "sitzen" betrifft, ich kenne das zu gut. Somit versuche ich mich möglichst viel zu bewegen. Und abends gehts liegend auf die Couch statt wie früher im "sitzen".

Die sonstige Medikation im Allgemeinen würde ich mit dem Arzt abklären. Sprich ihn mal auf Medikamente gg. Nervenschmerzen an. Ggf. "Lyrica" oder "Gababentin".

Gute Besserung für dich

saftnase2000
Vielen Dank erstmal für die kompetenten Antworten. Inzwischen hat sich bei mir auch was getan:
Kurz nach dem Eintrag hier im Forum bekam ich eine Empfehlung für einen Facharzt in meiner Nähe. Dr. Pörschke, Chiropraktiker.
Hab dann versucht, dort nen Termin zu bekommen- dazu eine kurzer abriß:

Der Arzt macht keine festen Termine. Patienten dürfen sich morgens ab 06:00 Uhr im Treppenhaus vor der Praxis anstellen. um 08:00 Uhr wird der Empfang geöffnet, und dann im 10-minuten-Takt die Termine nach Reihenfolge vergeben. Ich war morgens um 06:25 Uhr da, und hatte schon 20 Leute vor mir- Wahnsinn. Um 12:20 sollte ich dann eigentlich drankommen, um 15:10 Uhr war es dann endlich soweit. Drin war ich insgesamt etwa 6 Minuten. Ich sollte mich nach vorne Beugen. der arzt bemerkte dabei einen "rechtsdrall". Ich sollte mich hinlegen, aus dem Sitzen wieder hochkommen. Dabei stelte er fest, daß mein linkes Bein 2cm kürzer war als das andere. Auf den bauch gelegt, tiiief einatmen- dabei drückte er mehrmals fest auf den schmerzpunkt bezw. linke Pobacke und renkte mich wieder ein. alsich danach aufstand, waren zwar die schmerzen noch da, aber die Blockade war weg.

"Nach 12 Tagen sind die Beschwerden weg" sagte er. Ich solle darauf Achten, mich in der Zeit breitbeinig zu bücken.

Hat mir soweit erstmal sehr geholfen. aber die 12 Tage sind nun seit 4 Wochen um. gebessert hat es sich zwar, ist aber immer noch nicht weg.

Mittlerweile bin ich Jobmäßig wieder in den Handwerklichen Bereich gewechselt (gelernter Elektriker). Ich stelle fest, daß ich durch die viele Bewegung wieder "beweglicher werde".

Heute war allerdings so ein Tag........den Ganzen Tag Lampen gewechselt, Leiter Hoch, Leiter runter.....und viel gelaufen. hin und wieder kam das Ziehen dann wieder durch.

Heute abend machte ich noch einen kleinen spaziergang (ca. 3 km). dabei kam das ziehen wieder. traurig2.gif

Es fängt im unteren Bereich der Pobacke an, und zieht sich bis in die Wade. Das erste mal fühlte sich auch der linke fuß "eingeschlafen" an.
Ich ging dann in die Hocke, um mich hintenrum zu dehnen- das funktionierte auch sehr gut. für 500 m war dann wieder ruhe.

hab das dann alle Nase lang gemacht, als es wieder anfing.
Das komische: Der eigentliche ursprüngliche Schmerzpunkt tut nicht weh und ist nicht spürbar- es fängt erst weiter unten an.

Kennt jemand solche Symptome ? Ist das Typisch für eine Ischialgie ? Würde mich auch über Tipps für den Alltag freuen, um das endlich mal dauerhaft in den Griff zu kriegen....

Lg
Micha
masha
Hallo Micha!

Zitat
Das komische: Der eigentliche ursprüngliche Schmerzpunkt tut nicht weh und ist nicht spürbar- es fängt erst weiter unten an.


das ist nicht komisch, das ist schlicht und einfach nicht gut und nicht erwünscht. Es ist immer anzustreben, dass der Schmerz sich zur Wirbelsäule bewegt (bzw. das Kribbeln und sonstige sensorische Probleme, sich zu den Extremitäten bewegen, also genau umgekehrt). Das nennt man Zentralisation - und das ist gut. Das, was du hast bedeutet nur, dass dein Ischaisnerv immer noch gereizt wird und zwar mehr als davor. Hattest Du mal Feindiagnostik bekommen? CT oder MRT? Es könnte sein, dass du Bandscheibenvorwölbung oder Bandscheibenvorfall in LWS hast. Da du nicht ständig grosse Schmerzen hast und mehr unter Ischialgie leidest, könnte es sich um eine BS-Vorwölbung handeln, bei der die BS sich eben Richtung Nerv vorwölbt und ihn reizt. In dem Fall wäre es eventuell möglich, bestimmte Bewegungen zu finden, die der Ischailgie entgegen wirken - d.h. die, die BS wieder in die entgegengesetzte Richtung (richtung Bauch) verdrängen. D.h. das Sitzen und sich Bücken wird komplett gemieden.

Ich kann nur die McKenzie-Konzept empfehlen bzw. das Thübinger Konzept (hier gibt es ein gutes Buch, das alles erklärt und einen Weg bietet, wie man wieder gesund wird - Doris Brötz "Bandscheiben Aktiv-Programm". Hier im Forum weiter unten gibt es Rezensionen zum Buch und irgendwo auch Thread über McKenzie-Therapie.

Ein Neurochirurg ist eigentlich, glaube ich, das Ansprechspartner für Probleme mit den Bandscheiben.

Gute Besserung!
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