Hallo Leute, ich hoffe, dass ich in diesem Forum richtig bin.


Kurz meine Daten, 1.85m auf 78kg, Alter 21.

Trainiere regelmäßig seit 2 Jahren im Fitnessstudio.


Am Montag Kniebeugen und vorgebeugtes Rudern mit 55KG durchgeführt, wie immer eigentlich schon seit 2 Monate, nichts besonderes, kein stechender Schmerz oder ähnliches nach der Übung. Technik -dachte ich- muss okay gewesen sein.
Am selben Abend spürte ich eine Art Anspannung im Kreuz, keine Schmerzen (habe mir nichts dabei gedacht) als auch ein Kribbeln im linken Fuß. Das hat mich sehr stutzig gemacht, weil es ein Sympton für einen Bandscheibenvorfall ist.

War heute beim Orthopäden. Keine Medikamente bekommen, weil ich keine Schmerzen habe. Das Becken ist auch noch voll bewegungsfähig. Dann zog bzw. drückte er mir gegen die Füße und stellte eine Kraftverminderung im linken Fuß fest. Daher kommt wohl auch das Kribbeln/taubes Gefühl.
Er meinte es könnte die Bandscheibe sein. Und ich werde in 10 Tagen nochmals vorbeischauen.

So liebe Community, ich weiß eine Ferndiagnose ist schwierig. Aber könnt ihr euch vorstellen, dass ich bei dem Gewicht mir einen Bandscheibenvorfall zugezogen habe? Ich will es irgendwie nicht wahrhaben, es wäre fatal, vorallem in meinem jungen Alter.
Wie geht es nun weiter?

Vielen Dank

Hallo Raver,

ja, das kann schon sein.
Genauso kann es aber auch sein, dass da vorher schon was war oder aber dass da gar nichts ist.
Dass die linke Seite schwächer ist, muss erstmal nicht viel heißen... jeder hat ja so seine Schokoladenseite.

Was macht Dein Kribbeln heute?

Viele Menschen haben einen Vorfall und merken gar nichts davon.
Andere haben "nur" eine Vorwölbung und wissen vor Schmerzen nicht wohin.

Lass es ein bisschen langsam angehen.
Wenn es nicht schlimmer wird, geh wie vereinbart in 10 Tagen nochmal zur Kontrolle zum Doc.
Sollten sich die Symptome aber verstärken oder Schmerzen hinzukommen, dann geh bitte sofort nochmal los. Bei Lähmungserscheinungen sowieso!!

Gibt es in Deinem Fitnessstudio eine fachkundige Anleitung (Physiotherpeut, Sporttherapeut)?
Und gucken die auch ab und an, ob Du auch nach 2 Jahren noch alles richtig machst, oder ob sich Fehler eingeschlichen haben?

Also erstmal keine Panik!


Giraffe

Lieber raver,

daß der Orthopäde trotz fehlender Schmerzen nach Muskelschwächen geschaut hat, spricht für seine Kompetenz. Dennoch kennen viel Nicht-Wirbelsäulen-Ärzte die Brisanz von Lähmungen nicht: ich wurde vom HA auch nicht in ein schnelles MRT geschickt, weil mir auch nix wehtat. Daß ich nicht mehr auf die Zehenspitzen kam, hat ihn gar nicht weiter beunruhigt, dabei hätte er umgehend am nächsten Tag ein MRT vereinbaren müssen.

Ich würde an Deiner Stelle, da Muskelschwächen eine OP-Indikation sein können, einen Neurochirurgen einschalten, was er rät. Nerven können durch zu lange Kompression auch dauerhaften Schaden erleiden, und dann würde Dir die Wadenmuskulatur atrophieren. Du brauchst auf jeden Fall ein MRT, und zwar am besten am Montag, man muß wissen, was da los ist.

Du mußt die Schwäche zudem genau beobachten, indem Du jeden Tag einmal testest, ob sie sich verschlechtert. Was geht denn nicht oder schlechter? Fersengang oder Zehenspitzen? Merkst Du ein Hinken beim Gehen? Wenn genau die Kennmuskeln von Nervenwurzeln betroffen sind, ist das ein Unterschied zu einer normalen Seitenungleichheit, und ist durchaus ein ernstes Zeichen.

Viele Grüße,
Disco

Hallo Giraffe,

also das Kribbeln ist nach wie vor da, weder schlimmer noch besser. Schmerzen habe ich keine.
Es haben regelmäßig Leute mir über die Schulter geschaut, und meine Technik soll im Großen und Ganzen gut gewesen sein.

Den Besuch in 10 Tagen werde ich definitiv wahrnehmen.


Hallo Diskothek,

auf den Fußspitzen und auf den Fersen kann ich problemlos gehen. Dennoch beunruhigt mich das. Davon habe ich auch gelesen, dass Nerven, die zulange bedrängt sind, irgendwann komplett absterben. Soll ich heute noch ins Krankenhaus in die Neurologieabteilung, denn das könnte akut sein?!
Also ich persönlich merke diese Kraftminderung nicht, auch mein Gang scheint normal zu sein, nur dieses Kribbeln nervt.

Ich weiß grad echt nicht, was ich machen soll....

Hallo Raver,

das Kribbeln deutet darauf hin, dass der Nerv irritiert ist. Davon geht er aber noch nicht kaputt.
Gefährlich sind Lähmungen oder Blasen-/Mastdarmstörungen. Dann musst Du sofort los.

Ich habe u.a. einen Massenvorfall L3/L4, OP-Indikation. Habe meine Rücken- und Beinschmerzen lange nicht ernst genommen, bis ich dann schließlich gar nicht mehr hoch kam. Zum Zeitpunkt der Diagnose hatte ich u.a. diverse Muskelverkürzungen und eine Fußheberschwäche.... hatte mich schon immer gewundert, warum ich rechts wie eine Ente laufe
Sowohl die Verkürzungen als auch der "Schlappfuß" haben sich in der Physiotherapie komplett zurückgebildet. Wie gesagt, ich bin damit monatelang herumgelaufen, bevor ich zum Orthopäden kam.

Ich will das Ganze nicht beschönigen, finde aber auch, dass man nicht sofort in Panik verfallen sollte.
Zehen- und Fersengang funktionieren, Blase und Darm sind o.k., keine Schmerzen, Laufen kannste, die Muskelschwäche merkst Du nicht, keine Taubheit....

Wenn Du ein ganz ungutes Gefühl hast, dann wende Dich an den ärztlichen Notdienst bzw. an die Notfallambulanz.
Ansonsten laß den Arzt am Montag nochmal draufgucken, damit Du Gewissheit hast und nicht die nächsten 10 Tage Amok läufst.

Alles Gute für Dich.

Giraffe

Liebe Giraffe,

danke für deine Worte.

Soeben war ich doch in der Notfallaufnahme, um auch mein Gewissen zu beruhigen. Eine Neurologin hat mich durchgecheckt.
Fragen wie Blasen/Darmstörungen konnte ich verneinen. Zehen- und Fersengang waren in Ordnung, alle Reflexe ebenfalls. Ebenfalls konnte sie dieses Mal keine Kraftminderung links feststellen, und ist mit einem Tuch über meine Füße gegangen. Die Sensibilität waren für mein Empfinden identisch.
Eine Messung der Nervenleitgeschwindigkeit hielt sie erstmal nicht für angemessen, geschweige denn MRT, weil keine akuten Ausfälle zusehen waren. Auch einen Bandscheibenvorfall hielt sie für unwahrscheinlich. Aber wie so oft kann natürlich nur ein MRT wirklich alles ans Tageslicht bringen. Kann man eigentlich als Eigeninitiative und auf Verdacht zu einem MRT gehen oder wird man nur immer überwiesen?

Ihre Vermutung lag darin, dass der Nerv gereizt ist, durch die Verspannung im Kreuz und dadurch dieses Kribbeln.
Laut ihrer Aussage alles nicht akut und ich soll einfach abwarten, aber den Besuch in 10 Tagen wahrnehmen.

Sie hat mir Ibuprofen 500 verschrieben, falls etwas sein sollte.

Ich hoffe, dass ich da mit einem blauen Auge davongekommen bin.

Viele Grüße

Na guck mal, das klingt doch beruhigend

So ein MRT kostet natürlich ein bisschen, weiß nicht, ob man sich dafür ohne Überweisung einen Termin holen kann.
Das würde ich aber erst machen lassen, wenn das Kribbeln nicht nachläßt oder gar andere Beschwerden hinzukommen.

Auch nicht jedes Kopfweh ist gleich ein Tumor

Mein Hausarzt sagte mir ganz zu Anfang (da war ich auch ziemlich panisch, wegen der heftigen Diagnose):
"Man behandelt nicht die Bilder sondern die Symptome."

Da ist schon was dran
Meine Bilder sprechen für eine OP und mein Orthopäde staunt jedes Mal und meint, ich dürfte eigentlich kaum noch laufen können und müsste stattdessen vor Schmerzen schreien. Aber ich laufe, wenn auch zu Anfang nicht besonders flott und die Schmerzen waren bisher immer erträglich. Momentan sieht es so aus, als ob ich die Sache mit konservativen Methoden in den Griff kriege.... *KlopfaufHolz-Ganzfeste

Wenn Du magst, berichte doch mal, wie's bei Dir weitergeht.

Sonniges Wochenende
Giraffe

So, ich melde mich mal kurz, um ein kleines Update zu geben.

Mit geht es soweit ganz gut, keine Rückenschmerzen soweit, hat alles nachgelassen. Nehme also keine Medikamente.
Ich weiß nicht, ob ich es mir einbilde oder nicht, aber das Kribbeln lässt glaube ich nach. Der Orthopäde meinte auch, dass das Kribbeln immer zuletzt nachlässt. Seiner Meinung nach würde eine Nervenleitgeschwindigkeitsmessung nichts bringen, man würde nichts erkennen.

Jedoch habe ich in der linken Wade lokale Schmerzen, fühlt sich so an, als hätte ich ein Eisbein verpasst bekommen.
Der Orthopäde sagte, dass die Schmerzen sehr lokal sind, und nicht über eine große(re) Fläche ausstrahlen, wie es normalerweise bei einem BSV üblich ist. Habe jetzt auch Einlagen für meine Spreizfüße bekommen.

In 3 Wochen soll ich nochmals vorbeikommen, und erst dann kann ein Kernspin gemacht werden.

Denkt ihr, ich soll auf eigene Faust nochmals zum Neurologen gehen, und dort eine objektivere Messung der Nerven machen?

Viele Grüße

Hallo Raver,

schön, dass du so gut auf deine Gesundheit aufpasst, machen ja nicht alle jungen Leute.

Aber du musst nicht wirklich noch mal zum Neurologen, die würden dich glaube ich auch bloß wegschicken. Es entseht keine Nervenschädigung, nur weil der Nerv mal irgendwie irritiert wird..das können wirklich Muskeln sein! Da hat die Neurologin schon recht.

Ich habe einen großen BSV, Schmerzen im Bein und Fuß , Anfangs auch in der Wade, ...bei mir wurde so eine Messung gemacht (ziehmlich unangenehm), ist aber gar nichts rausgekommen...alles noch prima, obwohl mein Nerv nun schon solange wirklich böse gedrückt wird. Meine Ärzte haben auch gesagt, dass man keinen Angst vor dauerhaften Nervenschädigung haben muss..... das passiert wriklich erst, wenn du Lähmungen hast oder wie oben beschrieben nicht auf den Zehen und Hacken laufen kannst oder wenn plötzlich innere Oberschenkel taub werden...dann schnell zum Arzt besser gleich KH und dort Druck machen!!!! In der regel muss dann nämlich schnell operiert werden.

Aber so wie du alles beschreibst, denke ich kannst du wirklich erst mal beruhigt sein.

Gruß violac

Liebe Forumsmitglieder, ich wollte mich kurz wieder melden und mich bei euren netten Posts bedanken.

@violac
Ja ich versuche schon auf meine Gesundheit aufzupassen. Gesundheit, wieg das auf in Geld...Es ist unbezahlbar.

Meinem Rücken geht es soweit ganz gut, keine Schmerzen, alles wie vorher.
Vom Orthopäden habe ich erst mal Einlagen gegen meine Spreizfüße bekommen. Das Kribbeln ist meiner Meinung nach schon besser geworden. Die Verspannung/Schmerz in der Wade ist zwar noch vorhanden, aber soweit annehmbar.

Heute wurde bei mir eine NLG-Messung beim Neurologen durchgeführt, alles in Ordnung, es wird momentan nichts tangiert. Es soll sich also eines Tages alles mal wieder legen. Und ja die Messung fand ich sehr unangenehm, die Einstiche der Nadeln in der Wade und im Fuß schmerzen noch einbisschen. Mein Fuß fühlt sich ein wenig elektrisiert und gereizt an. Ich hoffe, dass das nur von der NLG kommt und sich die Tage legt.

Viele Dank für eure Aufmerksamkeit.


PS. Ich habe zwei sehr interessante Seiten gefunden. Ich bin gespannt, was ihr zu dieser Seite sagen würdet. Stimmt das so alles, was dort steht? http://www.neurochirurgie-katharinen.de/ba...fall-mythen.htm

Die zweite ist eine englische, mit vielen Studien und anderen interessanten Sachen.
http://www.chirogeek.com/001_Tutorial_Birth_of_HNP.htm