Lieber Hartmut,
also ist die Schmerzsituation nach der OP sogar schlechter.
Du hast im 2. MRT einen neuen Befund bekommen: Vor der OP wurde das Rückenmark (Spinalkanal) durch e. mittigen (medialen/median) BSV gequetscht.
Durch die OP ist der BSV vollständig beseitigt worden.
Durch die OP ist aber leider weiter seitlich (mediolateral) - bei Dir rechts - Narbengewebe entstanden. Es liegt sehr nahe an der Nervenwurzel, die dort aus der Wirbelsäule austritt und das rechte Bein versorgt. Ob das Narbengewebe noch etwas in den Spinalkanal ragt, kann ich nicht beurteilen.
Hier eine sehr schöne Abbildung:
http://www.ihrarzt.de/_data/mediapool/user...n-koennenxx.jpgJedenfalls korrelieren Deine Symptome eindeutig mit dem Befund - das ist schon mal erfreulich.
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Ich denke jetzt automatisch an diesen Racz-Katheter, der ja zwecks Narbengewebsentfernung eingesetzt wird - aber umstritten und nicht ungefährlich ist...
http://www.dr-gumpert.de/html/racz-katheter.html#c8325Er scheint von den GKV aber im Einzelfall auf Antrag bezahlt zu werden.
Wenn das Narbengewebe nicht mehr im Spinalkanal ist und der Arzt geschickt ist, bestünde jedenfalls keine Gefahr der Querschnittslähmung, Blasenlähmung. Alles könnte sich allenfalls auf das rechte Bein auswirken.
Hier im Forum gibt es mind. einen Thread dazu - einem geht's besser eine andere hat einen Blasenschaden. Aber wie gesagt, da wurde dann was im Spinalkanal gemacht.
Man sollte sich wirklich einen guten Arzt suchen... Es ist keine Standardtherapie und wird nicht überall gemacht.
In jedem Falle sollte man den Arzt mit Fragen löchern. Warum er glaubt, dass nachher kein neues Narbengewebe entstehen wird, ob es verschiedene flüssige Lösungen mit unterschiedl. viel Enzymen gibt etc.
Diese ISG-Infiltration - hast Du die am 18. 4 machen lassen?
Es ist klar, dass die vor der OP nicht helfen konnte, da der BSV Ursache war und dieser ja mittig - weit entfernt von den Facettglenken war...
Jetzt wäre es eher einen Versuch wert.
ISG-Infiltration ist ein bisschen unklar ausgedrückt - ich nehme aber an, dass er auch das Segment L5/S1 infiltrieren wird.
Bleibt noch die Frage, wie er das macht - eine blinde Injektion irgendwohin oder ist es diese PRT unter Bildwandler? Letzteres wäre natürlich sinnvoller.
Hilft das nur kurz, wäre der nächste Schritt eine Denervierung. Da werden dieselben kl. Nervenäste durchtrennt - durch Kälte, Hitze oder chemisch. Das hilft dann 6 - 12 Monate oder länger - und da es Wunder gibt, vielleicht ewig...
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Gerne wüßte ich ja mal, wo Du operiert wurdest... Könntest Du es mir sagen - gerne per Privatnachricht? Ich würde gerne auf die Webseite gehen...
Also ein 7 cm langer Schnitt - dass war dann offen... Und nicht mal mikrochirurgisch offen...
Und Dein BSV war noch nicht durch das Längsband durchgebrochen - da ist theoretisch ein winziger Sonden-Eingriff ausreichend. Ob jetzt irgendwas an Deinem speziellen Vorfall so anders war, dass das nicht möglich war, weiß ich natürlich nicht.
Das hätte Dir aber nur eine Klinik, die diese Sonden-Methode anwendet, ehrlich beantwortet - ggf. nach einer harmlosen Diskographie...
Geht das nicht, wäre dann aber erst einmal über einen kleinen endoskopischen Eingriff nachzudenken gewesen... Bei mittigen BSV ist das schwieriger, aber vllt hätte es irgendeine Klinik gewagt. Es gibt unterschiedliche Modelle.
Und selbst wenn das nicht gegangen wäre, hätte man eine mikrochirurgische offene OP gemacht. Da ist der Hautschnitt - meine ich - 2 cm...
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Ich hab noch mal gegoogelt, ob man Narbengewebe irgendwie verhindern kann. Aber es ist ernüchternd...
Da man nach einer OP ohnehin Schmerzmittel bekommt, könnte man mehr Ibuprofen / Diclofenac einnehmen, weil die entzündungshemmend sein sollen ...
Vielleicht auch Kortison - oral... Aber das erhöht die Infektionsgefahr...
Da ich selber ein großes Narbengewebs-Problem habe und schon seit Jahren beschäftigt bin, es mechanisch aufzulösen - sprich, es zu zerreißen, habe ich viel Literatur gelesen. Nun ist mein Narbengewebe nicht in der Wirbelsäule!!!
Im Knie, nach einer KnieOP, muss man ja auch ganz schnell wieder Biegung u. Streckung üben - um diesem Narbengewebe vorzubeugen und da hat man ja einen wunderbaren Nussknacker-Hebel.
Was macht man in der Wirbelsäule? Die ist ja nicht so beweglich, biegsam...
Man könnte es versuchen: Es gibt ja einen Lasègue-Test. Bei diesem Test bewegt sich das Rückenmark. Er löst eine Zugspannung aus. Man könnte - im Bett liegend!!! jemanden auffordern, gestreckt nacheinander beide Beine hochzuheben.
So entsteht Bewegung im Spinalkanal und diese Wucherungen, die sofort nach der OP zu sprießen beginnen und alles betonmäßig verkleben, diese könnten durch diese Zugspannung vllt vorgebeugt oder abgemildert werden...
Das dürfte unbedenklich sein - aber ich bin natürlich keine Ärztin...
Ob diese Übung noch Auswirkungen weiter seitlich hat, weiß ich nicht.
Ich hoffe jedenfalls, ich konnte Dir zu etwas mehr Klarheit verhelfen.
LG