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Komplette Version Bandscheibenvorfall? Orthopäde im Urlaub

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bsldkv
Schönen guten Tag,

nachdem ich vor vier Wochen beim Trampolinspringen durchgebrochen und mit durchgedrückten Knien auf den Boden aufgeschlagen bin, habe ich im Lendenwirbelsäulenbereich teils starke Schmerzen und war temporär beinahe bewegungsunfähig. Drei Hexenschüsse gab's schon, seit gestern strahlen die Schmerzen in den Po und die Beine, Laufen schmerzt, Bücken fällt sehr schwer. Nun habe ich den MRT-Befund vor mir liegen - mein Orthopäde ist erst in 12 Tagen wieder aus dem Urlaub zurück - und frage mich, was dieser besagt? Wäre schön, wenn mir jemand bei der "Übersetzung" und Einschätzung helfen könnte ;)

Hier also der Befund in voller Länge:

"Befund:
Grund- und Deckplattenirregularitäten sämtlicher LWK, jedoch ohne relevante Wirbekörperhöhenminderung und insbesondere auch ohne auffälliges Flüssigkeitssignal in der TIRM-Wichtung. Es besteht eine lumbosakrale Übergangsvariante mit mutmaßlich lumbalisiertem SWK1. Flüssigkeitssignalreduktion in den Bandscheibensegmenten L4/L5 und L5/S1. Primär osteogen bedingt enger Spinalkanal in den Höhen L2-S1. Zusätzliche breitbasige Bandscheibenvorwölbung in den Segmenten L3/L4 und L4/L5 mit leicher Pelottierung des Duralsackes, jedoch ohne relevante Einengung der Neuroforamina. Deutliche dorsomediane Bandscheibenvorwölbung im Segment S5/S1 mit deutlicher Einengung des Spinalkanals und Pelottierung des Duralsackes. Auch hier keine relevante Einengung der Neuroforamina. Unauffällige Darstellung des Konus medullaris.

Beurteilung:
1. Primär osteogen bedingte Enge des lumbalen Spinalkanals im Segment L5/S1. Zusätzlich Nachweis einer ausgeprägten dosromedianen Bandscheibenprotrusion mit Pelottierung des Thekalsackes und einer fraglichen leichten intraspinalen Irritation des Abgangs der Nervenwurzel S1 beidseits.

2. Bei ebenfalls primär osteogen bedingt engem Spinalkanal in den Höhen L3-L5 zusätzliche breitbasige Bandscheibenprotrusion mit leichter Pelottierung des Thekalsackes ohne Zeichen einer Wurzelkompression.

3. Ältere degenerative Grund- und Deckplattenirregularitäten sämtlicher LWK wie bei altem Morbus Scheuermann. Keine relevante Wirbelkörperkompression und keine floride ossäre Veränderung. Keine posttraumatische ossäre Läsion und hierbei auch kein Nachwei einer Knochenmarksödems."
k.rumsch
Tach, schaue mal unter Wissen und Informationen zur Wirbelsäule, dann Fremdwörterlexikon, da findest Du ne Menge Übersetzungen und wenn Du dich da durchkekämpft hast, einfach noch mal melden.
wink.gif Der Dirk
bsldkv
Soderle, habe mich mal durchgearbeitet, wenngleich ich aus einigen Passagen nach wie vor nicht schlau werde.

Wenn ich es richtig verstanden habe, drücken meine Bandscheiben auf den das Rückenmark umhüllenden Duralsack bzw. Thekalsack und irritieren dort beidseitig die Nervenwurzel. In Abgrenzung zum Bandscheibenvorfall ragen die Bandscheiben in den Wirbelkanal vor, der Gallertkern ist jedoch noch nicht frei im Spinalkanal. Das klingt erstmal nicht ganz schlecht, wie ich finde.

Mein Frage: Ich bin leidenschaftlicher Badminton-, Tennis- und Tischtennisspieler, fahre sehr viel Fahhrad, betreibe Kampfsport, Pilates und Krafttraining. Da ich sehr hoffe, dass ich meinen geliebten Sport irgendwann wieder betreiben kann, schreibe ich bewusst nicht im Perfekt sad.gif Wie hoch sind die Erfolgschancen einer Behandlung einzuschätzen bzw. wie schwerwiegend sind solche Bandscheibenvorwölbungen im Allgemeinen? Resultieren daraus oft richtige Bandscheibenvorfälle bzw. sind diese als Vorstufe zu sehen?

*Besorgte Grüße
k.rumsch
Für deine weiteren Fragen lasse ich anderen Bandis den Vortritt, die sich mit der Sache schon länger beschäftigen und mehr Ahnung haben.
wink.gif Dirk
Katy
Hallo bsldkv,

an deiner Stelle würde ich mir die MRT-Bilder packen und ab damit zum Neurochirurgen. Wenn dein sich im Urlaub befindender Orthopäde nicht auf "Rücken" spezialisiert ist, wird er dir eh nicht viel weiterhelfen können. Er verschriebt dir nur kurz KG und das war´s dann. Laß dich von deinem Hausarzt zum Neurochirurgen überweisen, der ist der Spezialist für uns Bandis.

Lg Katy
Topfblume
Hey bsdlkv (hoffe ist Richtig geschrieben)...,

rein aus Neugier..., verstehe ich das richtig, das Trampolin ist gerissen als Du wieder aufgekommen bist oder hat es bis zum Boden durchgefedert???
Geschah das im Verein oder beim Sportunterricht oder Privat?

Ist jemand dafür Haftbar zu machen?

LG Topf
bsldkv
Zitat (Topfblume @ )
Hey bsdlkv (hoffe ist Richtig geschrieben)...,
rein aus Neugier..., verstehe ich das richtig, das Trampolin ist gerissen als Du wieder aufgekommen bist oder hat es bis zum Boden durchgefedert???
Geschah das im Verein oder beim Sportunterricht oder Privat?
Ist jemand dafür Haftbar zu machen?
LG Topf


Servus,

wenn jemand haftbar gemacht werden könnte, dann die Stadt Berlin.
Das Ganze ist in 'nem öffentlich zugänglichen "Outdoor Fitness Studio" passiert,
das ganz ohne Beschilderung oder Warnhinweise auskommt. Das im Boden
eingelassene Trampolin (ca. 1qm) machte einen sehr haltbaren Eindruck.
Daher hatte ich auch keine Bedenken, mit meinen gut 115kg mit voller Kraft
zu springen. Etwas leichtsinnig war es rückblickend schon, aber rechnen
konnte ich nicht damit, dass ich derart hart auf dem Boden aufkomme.
Gerissen ist das Trampolin nicht. Ein Warnhinweis, das Trampolin ab
einem gewissen Gewicht nicht mehr zu nutzen, sollte meines Erachtens
die notwendige Konsequenz aus der Geschichte sein.

Zitat (Katy @ )
Hallo bsldkv,
an deiner Stelle würde ich mir die MRT-Bilder packen und ab damit zum Neurochirurgen. Wenn dein sich im Urlaub befindender Orthopäde nicht auf "Rücken" spezialisiert ist, wird er dir eh nicht viel weiterhelfen können. Er verschriebt dir nur kurz KG und das war´s dann. Laß dich von deinem Hausarzt zum Neurochirurgen überweisen, der ist der Spezialist für uns Bandis.
Lg Katy


Heute morgen war ich bei 'nem Orthopäden, bei dem ich mich ganz gut
aufgehoben gefühlt habe. Ansonsten hätte ich Deinen Rat befolgt und
einen Neurochirurg aufgesucht. Sollte sich die Rehabilitation wider Erwarten
ohne nennenswerte Verbesserungen verlaufen, mache ich das auf jeden Fall.

Der gute Mann hat mir erstmal den Wind aus den Segeln genommen und
mich beruhigt. Zwar drückt eine Bandscheibe auf den Nerv, die "Schutzschichten"
sind aber überwiegend noch intakt. Er meinte, mit konservativen Behandlungsmethoden
(manuelle Therapie, Wärmepackungen, Schmerzmittel, Muskelentspanner, tägl.
Übungen, Rückenkräftigung) sollte das gut in den Griff zu bekommen sein.
Die Chancen ständen auch nicht schlecht, dass sich die Bandscheibe, die durch
den Unfall etwas weiter herausgedrückt wurde, wieder zurückzieht/zurückbildet
und dann nicht mehr auf den Nerv drückt. Dann wären sämtliche Sportarten,
auch Kampfsport und Badminton, wieder möglich. Naja, ich hoffe er behält recht rolleyes.gif
Was meint ihr?

*Schönen Tag!








violac01
Hallo,

ja auch ich denke, klingt erst mal nicht schlecht. Und eine Vorwölbung kann sich wieder zurückziehen...erst mal viel Geduld.

Bist du krank geschrieben, wäre wohl erst mal wichtig, damit du Ruhe halten kannst (aber nicht den ganzen Tag liegen, werden Muskeln abgebaut) und dich auch um alles Therapienkümmern kannst.

Ich wünsche dir möglichst baldige Schmerzfreihit.

Grruß violac
k.rumsch
Wegen der Haftung würde ich deine KK informieren, da die ein großes interesse daran hat, die Kosten auf andere umzulegen und zudem eigene Juristen für solche Dinge beschäftigt. Wenn es denen dann möglich seine sollte das Geld einzuklagen, kannst Du dich mit deiner Klage auf Schmerzensgeld anhängen, ohne das Dir grosse Kosten entstehen.

Dies sind eigene Erfahrungswerte und stellen keine Rechtsberatung da.


Gruß: Dirk
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