Hallo, ich bin männlich, 32 bei 65kg.
Seit über zehn Jahren habe ich eigentlich immer wieder Probleme mit dem Rücken. Ich habe das immer rationalisiert und es ging auch immer wieder weg. Jetzt wurde es mir himmelangst, da ich trotzdem dass ich unlängst (3 Wochen) keine schweren Sachen gehoben habe Schmerzen in der LWS habe. Seit 3 Tagen sogar teils ein Gefühl im linken Bein, gaaaanz leichtes Kribbeln. Ich war schon immer überbeweglich (Sehnen und Bänder recht weich) und muskulär nicht üppig ausgestattet. Habe aber viel Ausdauersport gemacht. Normalerweise gingen die Beschwerden durch Sport weg, allerdings seit letztem Sommer sind sie auch in einer anderen Form nach dem Radeln aufgetreten, wenn der Untergrund extrem ruppig war und ich viel im Sattel saß während der Schläge (unangenehmes tiefes Unwohlgefühl in der LWS iGgs zu muskulären Verspannungsschmerzen).
Jedenfalls scheint jetzt ein Vorfall oder Vorwölbung Fakt durch die genannte kurz auftretende leichte Taubheit oder Kribbeln im linken Fuß. Eine andere Erklärung als das etwas auf den Nerv drückt (und das kann doch nur die Bandscheibe sein) gibt es ja wohl kaum.
Jetzt meine Frage: ich lebe nicht in Deutschland und kann auch nicht einfach zu einem Arzt gehen, geschweige denn ein MRT bekommen. Wenn ich aber so durchs Internet lese, dann heißt es eigentlich immer, dass ein Vorfall selten operativ behandelt werden muss. Zudem habe ich ja keine unerträglichen Schmerzen oder Lähmungen.
Ich mache regelmäßig Sport und auch Bauchmuskeltraining bzw. Rückenübungen. Das wäre ja auch genau, was man nach einem Vorfall eh verschrieben bekommt.
Jetzt frage ich mich, ob es denn überhaupt Sinn ergibt zu einem Doktor zu gehen und ein Röntgen- oder MRT-Bild zu erstellen (was eben extrem schwierig wäre und ich die Qualifikation der vorhandenen Personen sowiso bezweifle - nach deutschen Standard)?
Schließlich ist doch die Behandlung eh das, was ich immer schon mache - Sport und Bewegung. Muss ich jetzt strengstens auf schweres Heben verzichten und soll ich das möglichst nie wieder tun? Mit anderen Worten: Was ändert sich oder was muss sich ändern nach einem Vorfall oder bei Anzeichen? Man kann doch nicht auf Heben total verzichten oder auch nur sich das Kreuz zu verbiegen beim Sport und Spaß? Das wäre ja eine unvorstellbare Behinderung und Einschränkung der Lebensqualität! Es würde wohl auch meinen Beruf unmöglich machen.
Hi,
sorry, aber was möchtest Du denn jetzt für eine Antwort haben

?? - Es kann Dir doch hier keiner im Ernst sagen, was Du am Rücken hast und ob es o.k. ist, Schmerzen zu ignorieren...Ich würde das nicht (nochmal) tun, aber wenn Du keinen Arzt aufsuchen willst und einfach weitermachst wie bisher dann ist das ganz allein Deine Entscheidung. Das von Dir beschrieben Radfahren zählt allerdings eher zu den rückenunfreundlichen Sportarten.Und ja, wenn man "Rücken" hat, hält das Leben für einen Einschränkungen bereit. So ist das.
LG
Sabine
Discothek
01 Apr 2011, 08:03
Hallo Mat,
es hört sich wirklich ganz nach einer Bandscheibenverlagerung (oder evtl. einer Instabilität eines Wirbels, da Du Überbeweglichkeit angibst) an. Da wir hier nur raten können und keine Verantwortung übernehmen können und dürfen, kann ich nur schreiben, was ich an Deiner Stelle täte, bis ein Arzt greifbar würde. Das wäre auch bei einem leichten BSV oder einer Protrusion erstmal das konservative Vorgehen. Was bei einer Instabilität zu tun ist, weiß ich natürlich nicht, aber Schonen kan erstmal nicht schaden.
1. Ein paar Tage Ibuprofen einwerfen (hemmt die Entzündung der womöglich gereizten Nervenwurzel). Achtung: Du mußt wissen, ob Du das Mittel verträgst oder einen Apotheker fragen!
2. Aktivitäten, die Unwohlsein hervorrufen (also Radfahren) oder bei denen ich mir nicht sicher bin, ob ich wirklich förderliche Bewegungsbaläufe mache (also Dein Training, manche Bauchmuskelübungen wie sit-ups sind die Hölle für jeden Rücken) sofort einstellen. Jedes akute BS-Problem wird in Deutschland erstmal mit Ruhe, und nach drei, vier Wochen erst mit leichter Krankengymnastik (!) angegangen.
3. So wenig wie möglich sitzen und heben und stehen, viel liegen, im Wohlfühlbereich spazierengehen.
4. Schmerz- und Gefühlssstörungsbereiche täglich tagebuchartig, am besten mit einer Zeichnung, dokumentieren.
5. Jeden Tag testen, ob die Muskelfunktionen der Nervenwurzeln der LWS gehen:
S1: auf die Zehenspitze gehen mit dem schmerzenden Bein
L5: große Zehe heben und auf der Ferse laufen
L4 und aufwärts: aus der Hocke hochgehen, Treppensteigen
6. Sollte sich das Schmerzband trotz Schonung ausweiten, die Schmerzen nicht nachlassen, oder sollten die Gefühlsstörungen mehr werden, oder sollten Schwächen in den Muskeln kommen, solltest Du innerhalb von Tagen einen Arzt aufsuchen. Wenn Du zwischen den Beinen oder im Pobereich Taubheit bemerkst, irgendwas mit den Ausscheidungen nicht mehr so ist sonst, oder sexuell irgendetwas anders ist, mußt Du als Notfall in ein Krankenhaus.
Bitte nimms nicht als Hexenschuß auf die leichte Schulter, bei Ausstrahlungen ins Bein wird in Deutschland gleich erstmal krankgeschrieben, das ist schon etwas ernster. Such Dir einen Arzt, sobald Du kannst.
Viele Grüße,
Disco
Edit: Warnung wegen Ibuprofen und Tippfehler
Moin Mat,
Zitat
Vorfall oder Vorwölbung Fakt durch die genannte kurz auftretende leichte Taubheit oder Kribbeln im linken Fuß.
das können auch muskuläre oder durch das ISG (Iliosakralgelenk) verursachte Schmerzen/Taubheit sein.
Ist eben aus der Entfernung nicht leicht zu beantworten und es wir dir nichts anderes übrig bleiben doch mal einen Doc zu besuchen
um die genaue Ursache zu finden.
LG Grüsse über den grossen Teich, Harro