
Nach längerer erfolgloser Suche im Internet und auch hier im Forum habe ich mich nun dazu entschlossen mich anzumelden in der Hoffnung auf Leidensgenossen zu stoßen, die ähnliche Probleme haben wie ich und die mir vielleicht Tipps geben können.
Ich möchte vorneweg sagen dass meine Probleme im Vergleich zu vielem was ich hier lese wohl eher harmlos sind, aber mir geht es eben genau darum dass es nicht noch schlimmer wird.
Zunächst zu meiner Krankheitsgeschichte:
Habe schon immer eine leichte Wirbelsäulenverkrümmung die irgendwann in meiner Kindheit festgestellt wurde. Seitdem trage ich Einlagen und hatte immer mal wieder kleinere Probleme mit Rückenschmerzen, aber nichts wirklich ernsthaftes.
Die Probleme kamen dann ab einem Alter von ca. 20 Jahren etwas stärker und häufiger. Habe deswegen dann mit Sport (Fittness) angefangen, wodurch sich das ganze wieder verbesserte. Trotzdem immer mal wieder ein Zwicken hier und da.
Die Beschwerden kamen über die Jahre trotz Sport dann wieder häufiger und zu guter letzt Gipfelte das ganze in einen (leichten?) Bandscheibenvorfall L5/S1 vor ca. 2 1/2 Jahren (da war ich 26).
Der Vorfall wurde aber zu dem Zeitpunkt nicht erkannt, ich war zwar beim Orthopäden, wurde Geröngt aber es hieß mit den Banscheiben ist alles in Ordnung. Die Schmerzen waren auch nicht so extrem dass ich selber an einen Bandscheibenvorfall geglaubt hätte.
Es gab danach durchaus auch längere Phasen ohne Probleme. Trotzdem waren die Schmerzen aber so regelmäßig und v.a. immer wieder an der gleichen stelle, so dass ich mehrmals beim orthopäden war (mittlerweile dann bei nem anderen), bis ich ihn im mai 2010 zu einem MRT überreden konnte (wollte er absolut nicht machen).
Da kam dann eben besagte Diagnose raus - "Links mediolateral betonter Bandscheibenvorfall LWK5/SWK1 mit Kompression der linken Nervenwurzel S1 im engen Recessus lateralis und Spinalkanalstenose. Spondylarthrosen LWK5/SWK1, rechts mit Spondylosen des thorakolumbalen Übergangs". (ich konte das ganze auch mit hilfe des lexikons nicht komplett entschlüsseln, aber so grob verstanden hab ichs schon

Ich hatte dann als Behandlung Akupunktur und anschließend einige stunden beim Physio wo mir spezielle Übungen gezeigt wurden zur Stärkung der Rücken-/Bauchmuskulatur. Ich musste zu keiner Zeit irgendwelche Medikamente nehmen und habe auch keine Spritzen oder so bekommen. War auch nie krankgeschrieben.
Ich bin sowohl vor dem Vorfall als auch danach regelmäßig ins Fitness studio gegangen (2-3 mal pro woche) und mache seitdem auch gezielt die übungen die ich vom physio gezeigt bekommen habe. Nebenbei fahr ich noch öfter fahrrad, gehe ab und zu schwimmen und ab und zu leichtes joggen auf weichem Untergrund.
So weit so gut. Mein Problem ist nun dass sich trotz gezielter Übungen keine wirkliche Besserung der Rückenbeschwerden einstellt. Ich habe immer wieder längere Phasen mit Schmerzen/Beschwerden unterbrochen von nahezu schmerzfreihe Phasen. Zur zeit ist es wieder ausgeprägter. In den Problemphasen habe ich auch immer Wirbelblokaden (mehrmals täglich) die ich mittlerweile selbst wieder löse (mit bestimmten dehnübungen).
Vielleicht noch kurz zur Art der schmerzen: linker unterer Rücken, strahlen teilweise leicht ins linke bein aus. drückend bis leicht stechend. Auf einer Schmerzskala von 1-10 im Bereich von 2-4.
Mein Ziel war eigentlich durch gezielte Übungen das ganze in den Griff zu bekommen und den Rücken zu stabilisieren. Stattdessen habe ich das gefühl dass es eher wieder schlimmer wird und v.a. auf lange Sicht weitere schlimmere Beschwerden und vielelicht sogar weitere Banscheibenvorfälle drohen.
Ich habe tierische Angst evtl. durch falsches vorgehen das ganze sogar noch schlimmer zu machen. Die Beratung durch den behandelnden Orthopäden war aus meiner sicht auch mehr als dürftig - "Sie können alles machen außer von Fusball würde ich ihnen abraten". Die Meinungen darüber welche Sportarten gut und welche schlecht sind gehen im Internet auch ziemlich weit auseinander, so dass ich mittlerweile total verunsichert bin.
Was ich noch garnicht erwähnt habe: ich arbeite im Büro, was natürlich auch nicht förderlich ist. Dort habe ich beim Sitzen allerdings komischerweise so gut wie keine probleme.
Nun zu meinen meine Fragen in die Runde:
- Was würdet ihr mir empfehlen, wie würdet ihr weiter vorgehen.
- Bei wem sollte ich ggf. weiteren Rat einholen? (anderer Orthopäde/Neurochirurg/Physio/...)
- Gibt es jemanden mit ähnlichem Krankheitsbild - welche Sportarten helfen bei euch?
- Ist vielleicht meine Vorstellung von einem vollkommen "stabilisierten Rücken" ohne Probleme Illusion?
(Der Orthopäde der mich behandelt hat hatte auch gesagt ich muss mich damit abfinden immer wieder
Probleme zu haben)
- Ist das eigenhändige tägliche Deblockieren der Wirbel ein Problem? (Abnutzung?? laut orthopäde nein..)
- Woher kommen überhaupt die Wirbelblokaden? sind ja auch nicht normal, oder?
- Welche Anwendungen sind sinnvoll und werden von der Kasse übernommen?
So, war jetzt n ziemlicher Roman den ich da geschrieben hab, musste vielleicht auch einfach mal raus.
Vielleicht findet sich hier ja tatsächlich jemand der sich die Mühe macht das alles durchzulesen und der eventuell sogar nen guten Tipp parat hat. Würde mich wahnsinnig freuen - bin jedenfalls für jeden gut gemeinten Rat dankbar!
Viele Grüße,
Martin