Bandscheiben-Forum > Hallo

sps

28 Jan 2011, 12:05

Hallo.

Bin vor einigen Wochen über Euer Forum gestolpert, weil ich verzweifelt auf der Suche nach Infos und Erfahrungen zum Thema Bandscheiben war.
Heute habe ich mich nun entschlossen, mich hier anzumelden und hoffe, Ratschläge und Erfahrungen mit Euch austauschen zu können. Und auf Menschen zu treffen, die den ganzen Pack an Sorgen, Ängsten und Nöten verstehen und nachvollziehen können.

Zu mir und meiner Geschichte (ich versuch es kurz zu halten):

Seit ungefähr 10 Jahren immer wieder Schmerzen im LWS-Bereich. Zig Ärzte besucht und noch mehr Diagnosen erhalten.
Seit 2 Jahren massive Probleme - immer das Gefühl eines Schraubstockes im Rücken und das Gefühl gleich "durchzubrechen".
Gerade stehen, länger laufen oder sitzen sind kaum möglich. Teilweise Schmerzen in der Pobacke bis in den Oberschenkel, eingeschlafene Zehen und Fußsohlen.
Vor einem halben Jahr dann endlich einen Orthopäden gefunden, der die Ursachen gefunden hat: Bandscheibe L4/L5 weg, Arthrose, Osteochondrose und eine Foraminalstenose. Dankeschön.

Konventionelle Therapien waren erfolglos, die Medikation entsprechen hoch: Mydocalm, Valoron und Novalgin.
Jetzt sagte er mir, ich müsse in eine Klinik, entweder zum Versteifen der betroffenen L4/L5 oder, falls noch möglich, einer Bandscheibenprothese. Mal davon abgesehen, dass ich eine tierische Angst vor der OP habe, bin ich wirklich ratlos, ob das irgendwas ändern würde? Es gibt doch recht viele Beiträge, die sich nicht gerade positiv äussern.....

Zu der Angst vor einer solchen OP kommt dann noch das zunehmende Unverständnis des Umfeldes. Verwandte und Freunde reagieren so langsam genervt, weil man nicht an Unternehmungen teilnehmen kann. Oder bei den einfachsten Dingen im Haushalt wie Bügeln oder Getränkekisten tragen, versagt. Weil man sich sehr umständlich anstellt, um sich Schuhe anzuziehen oder längere Autofahrten vermeidet.

Herrie, es tut wirklich gut, sich das mal von der Seele zu schreiben......

Es wäre schön, wenn Ihr Euch vielleicht mal mit Euren Erfahrungen zum Thema "Anfangszeiten" oder so melden würdet.

Liebe Grüße und vielen Dank fürs zuhören

sps

joggeli

28 Jan 2011, 13:12

Hallo sps

willkommen hier im Forum!

Na da haste ja auch schon einges hinter dir!!

Zitat

entweder zum Versteifen der betroffenen L4/L5 oder, falls noch möglich, einer Bandscheibenprothese.

Dazu folgende Anmerkungen und Fragen: Hast du eine Instabilität im betroffenen Segment - feststellbar über Röntgenfunktionsaufnahmen.
Dann zu der Prothese - ist eigentlich bei einer Arthrose kontraindiziert.
darauf würd ich mich nicht einlassen.

hast Du schon mal Facettenblockaden bekommen?

Zitat

bin ich wirklich ratlos, ob das irgendwas ändern würde? Es gibt doch recht viele Beiträge, die sich nicht gerade positiv äussern.....

Eine Sicherheit, dass es einem nach der OP besser geht, gibts leider nicht. Und dann muss man immer bedenken, die Leute die hier schreiben sind meist die, denen es nicht gut geht - die, die ihr Leben wieder geniessen können, verirren sich meist nicht hier ins Forum.

Dann wäre bei Dir sicher auch mal anzudenken, einen Schmerztherapeuten aufzusuchen. Den es kann gut sein, dass sich der Schmerz schon chronifiziert hat.

LG

joggeli

sps

28 Jan 2011, 13:29

Hallo joggeli,

vielen lieben Dank für Deine Antwort.

Instabilität ist (angeblich) gegeben, eine Blockade habe ich noch nicht bekommen. Anscheinend soll erst das mit der Bandscheibe gemacht werden, dann der Rest. Auch das Thema Schmerztherapie zwecks Chronifizierung stand schon mal im Raum, kommt wohl auch mit / nach der OP.

Ist eine Versteifung denn nicht die "schlechtere" Wahl? Da werden doch die anderen Segmente mehr belastet und verschleissen somit doch noch schneller?
Es ja schon so, dass auch ich auch einiges positives gelesen habe. Da waren wohl einige auch echt schnell relativ schmerzfrei und haben es bereut, den Schritt nicht früher gemacht zu haben. Aber die OP ist, so wie ich das bisher verstanden habe, kein kleiner Eingriff und die Aussagen der anderen machen einem da schon Sorgen....

Es ist wirklich übel: Solange Du einfach nur Rückenschmerzen hast und Dir keiner was genaues sagt, ist das noch irgendwie zu verdauen (und zu verdrängen

).
Aber seit den Diagnosen stehst Du wirklich da wie ein Depp. Keine Ahnung von gar nix, fachchinesisch so weit das Auge reicht und keinen Plan, wie es weitergehen soll.

LG

sps

joggeli

28 Jan 2011, 13:41

Hallo sps

Zitat

ine Blockade habe ich noch nicht bekommen. Anscheinend soll erst das mit der Bandscheibe gemacht werden, dann der Rest.

es wär einfach wichtig im Vorfeld einer OP genau herauszufinden, was den nun wirklich die Schmerzen verursacht, Die Bandscheiben oder doch die Facetten.
hattest Du eine Discographie? Dabei kann man feststellen ob die Schmerzen wirklich von der Bandscheibe kommen. Sollte der Schmerz nicht von da kommen, wäre eine Facettenblockade die nächste Massnahme um zu sehen ob der Schmerz von den Facetten kommt.

Und grad deine Aussage "der Rücken bricht auseinander" spricht für ein Facettenproblem. Ich kenn das leider zu genüge - hab auch mehrere BSV, wurden behandelt wie wild und erst eine Facettenblockade brachte eine Schmerzfreiheit.

Zitat

Ist eine Versteifung denn nicht die "schlechtere" Wahl? Da werden doch die anderen Segmente mehr belastet und verschleissen somit doch noch schneller?

joggeli

28 Jan 2011, 15:28

Hallo sps

Zitat

Du schreibst, Du hattest mehrere BSV?

yepp so ist es - in der LWS und auch in der HWS - die in der HWS sind Zufallsbefunde bei einem MRT gewesen, als ich so starke Migräne hatte, dass sie Schädel/HWS untersucht haben um was anderes auszuschliessen.
Die in der HWS wie auch LWS sind halt da, machen aber keine Probleme - auf Holz klopf....

Man hatte damals als ich mit den LWS-Beschwerden und den MRT-Bildern bei uns in der Klinik bei den Speziallisten aufgeschlagen bin, gleich gemeint, das müsse von den Bandscheiben kommen - also gespritzt und gemacht, Medis, Physio - geholfen hat nichts.
Dann war ein Assistent da, weil mein Doc krank war und der meinte: "wir sollten mal deine Facetten spritzen, wenn alles andere nichts hilft" Gesagt, getan - und ich war das erstemal schmerzfrei!!!

Zitat

lt. Orthopäde kommen die Schmerzen von den Wirbelplatten,

sps

28 Jan 2011, 15:49

Hallo joggeli,

na wenigstens hast Du soweit mal mit der HWS Ruhe!

Ich wünsche Dir, dass das so bleibt!

Jetzt hast Du mich neugierig gemacht - und ich hab mal eine RE von meinem Doc geholt.
Von August bis Dezember war ich 2 x wtl. zum spritzen bei ihm. Er hat links und rechts im LWS-Bereich gespritzt: Naropin, Disco/Rhus toxicodendron com. mittels dorsaler-epiduraler Injektion.

Keine Ahnung, was das alles war - geholfen hat es nix. Tat nur, wenn er die passenden Punkte erwischt hat, s...mäßig weh.

Nach den Spritzen kam ich für 20 Minuten unter einen Laser. Erfolg gleich Null.
Im September dann ein Stützkorsett erhalten. Das hilft ein wenig.
Im Dezember dann eine fokussierte Stosswellentherapie. Erfolg: wieder Null.

Man kommt sich da teilweise wirklich wie ein Versuchkaninchen vor - wenn das nicht hilft, hilft vielleicht was anderes.

Aber naja, ich will nicht klagen. Immerhin hat er mal was rausgefunden und es ist Bewegung in der Sache.
Die Medis helfen soweit auch einigermaßen über den Tag. Mal mehr mal weniger.

Dauer-Medi kann doch mit 35 aber auch keine Alternative sein, oder?

Manchmal frage ich mich, was ich eigentlich erwarte.... Wenn ich das hier so alles lese, bin ich eigentlich noch echt gut dran.

Ist es egoistisch zu denken, dass es trotzdem zum heulen ist und man manchmal daran verzweifelt?