schlingel09
26 Jan 2011, 16:17
Hallo zusammen.
Nach zwei Wochen fleissigen lesens und "Fortbilden" in Sachen BSV will ich auch mal meine Erfahrungen/Geschichte posten.
Das Forum finde ich wirklich klasse.
Die Diagnose, BSV L5\S1 Ende 2010 hat mich sehr enttäuscht um es vorsichtig zu sagen, da ich recht viel Sport mache, mich gesund ernähre und auch sonst recht viel unternehme um gesund zu bleiben. Z.b. habe ich im Büro extra 2 Stühle um auch mal zu wechseln, einen auf mich eingestellten Arbeitsplatz (Tischhöhe, Laptop mit Erhöhung und extra Tastatur), im Auto habe ich Recaro Sportsitze mit einstellbarer Lendenstütze, zu Hause habe ich ein Wasserbett usw. Auch gehe ich seit langem 1 x in der Woche vorbeugend zum Physio, zusätzlich zu Fitnessstudio, Laufen, Mountainbiken. Ich dachte eigentlich, mit 34 Jahren, Idealgewicht und o.g. Voraussetzungen würde mir eine solche Verletzung erspart bleiben. Ich musste jetzt leider lernen dass die Gene eine sehr gewichtige Rolle spielen. Ich hab öfter mal vom Verhältnis 70:30 gelesen, d.h. 70% Veranlagung.
Zu meiner "Krankengeschichte": Nach 4 Wochen Schmerzen (überwiegend Ischas - hinterer Oberschenkel bis in die Kniekehle) und 2 Wochen konservative Behandlung wurde aufgrund einer immer weiter zunehmenden Parese im linken Fuss operiert. Ich muss sagen vom Verlauf der Diagnose, der Kommunikation der Ärzte miteinander (MRT innerhalb von 1 Tag) bis hin zur Einweisung war ich wirklich sehr zufrieden. Es dauerte gerade mal 5 Stunden vom Termin beim Ortho am Montagmorgen über den Neurologen bis ich in meinem Bett im KH lag. Am nächsten Morgen wurde ich dann operiert. Und nein, ich bin nicht privat versichert.
Nach der OP (ist jetzt genau eine Woche her) ging es mir prima, keine Schmerzen mehr (höchstens ein kurzes ziehen im Bein bei ungeschickten Bewegungen wie Socken oder Schuhe anziehen) und das ist bis heute so (klopfe 3 x auf Holz). Das einzige, das nicht besser wird, ist die Parese im linken Fuss. Ein Zehenspitzenstand ist zwar möglich, allerdings nur weil ich mit rechts viel abfange. Ein Zehenspitzengang ist nur humpelnd möglich, der linke Fuss bricht immer wieder ein. Das ist ganz schön frustrierend. Im Gegensatz zu vielen anderen Verhaltensregeln nach der OP die ich hier gelesen habe wurde mir eigentlich alles erlaubt, ich durfte gleich zum Essen hinsitzen, herumlaufen, bin nach 3 Tagen Auto gefahren usw. Ich soll nur Drehungen aus der Wirbelsäule vermeiden, mich wenig bücken und mich langsam bewegen (wie ein alter Opa).
Ich mache fleissig Spaziergänge, 3-4 mal am Tag zwischen 20 Minuten und einer Stunde und bewege mich ansonsten recht normal, liege aber auch viel rum.
Wie lange gingen bei euch die Lähmungserscheinungen? Können die permanent bleiben?
Lg
splittersack
26 Jan 2011, 17:55
Hallo schlingel09,
lese ich das richtig ?? Deine OP war gerade mal vor einer Woche und du rennst schon 3 -4 mal am
Tag für 20 - 60 min durch die Gegend.
Du bist gerade frisch operiert, ich würde dir dringend ans Herz legen dich zu schonen. Ich glaube
du mutest deinem Körper zuviel zu.
Tritt mal auf die Bremse und lass es langsam angehen.
Gruß
Mike
Ilka1701
07 Feb 2011, 22:11
Ich hatte im Januar 2010 meinen Bandscheibenvorfall mit der Fußsenkerparese links.
Im April bin ich allerdings erst operiert worden. Bis heute ist mein Zustand unverändert, d.h. ich kann mich links immer noch nicht auf die Zehenspitzen stellen und habe ein humpelndes Gangbild. Bin aber schmerzfrei, habe nur einige Irritationen im Fuß.
Allerdings ist bei dir ja nicht so viel Zeit zwischen Vorfall und OP vergangen, so dass ja noch Hoffnung besteht.
Aber nach einer Woche kann man noch keine Wunder erwarten.
Wünsche Dir jedenfalls viel Glück!
püppi28
09 Feb 2011, 12:44
hallo schlingel,
wenn ich so höre was du so alles treibst stellts mir die nackenhaare auf.....
wie kann man nur? Vorallem nach einer frischen OP? Kann ich nicht nachvollziehen. Es kann so schnell zu einem Rezidiv kommen und dann fängst wieder von vorne an.
Ich bin nicht operiert aber ich hab in meiner reha viele kennengelernt die es übertrieben haben und dann einen rezidiv haben und jetzt erst recht frustriert sind. Mensch gönn deinem RÜcken halt die ruhe, danach kannst doch wieder alles Rückengerecht machen!
heieiei....
lg und gute besserung
püppi
Subtilitas
11 Feb 2011, 14:54
Dein erster Absatz hätte auch von mir sein können. War auch enttäuscht und frustriert, als mir (35) eröffnet wurde, dass ich einen Bandscheibenvorfall habe, nach dem ich in den letzten 3 1/2 Jahren regelmäßig Sport getrieben und immer an meiner Muskulatur gearbeitet habe und insgesamt einen gesunden Lebensstil pflege. Davor - muss ich allerdings zugeben - war ich mehr sporadisch sportlich unterwegs. Kann mir also nur so erklären, dass ich einen Vorfall bekommen habe (und dass der vielleicht auch schon ein paar Jahre alt ist

?). Aber wenn man sich im Forum so umsieht, trifft es einfach alle möglichen Menschen und zwar jeden Alters. Da scheinen doch noch viele andere Faktoren mitzuspielen.
Gute Besserung für Dich!
Matti63
11 Feb 2011, 15:00
Hi,
Geduld und schonender Umgang!!
Meine Parese besteht nun seit 1,5 Jahren:-((( aber mit der Tendenz zur Besserung
LG Matti
schlingel09
11 Feb 2011, 17:40
Hallo zusammen,
als erstes vielen Dank für die netten Genesungswünsche.
Mein Bericht ist ja schon über zwei Wochen her, die OP schon über 3 Wochen. Die Parese links ist schon sehr viel besser. Ich kann mein Körpergewicht schon >10 mal hochdrücken. Klar, ist immer noch schwächer als der rechte Fuss, aber man sieht wirklich täglich Fortschritte. Ich bin nach anfänglicher Sorge zufrieden.
Inzwischen darf ich schon Übungen mit dem Theraband machen, Mobilisierung usw. Ich trainiere täglich ca. 1 Stunde.
Das einzige was mich noch nervt ist ein oft einschießender, heftiger Schmerz in die obere linke Poobacke, manchmal (je nach Heftigkeit) auch in den Oberschenkel ziehend. Passiert sowohl bei ungeschickten Bewegungen als auch nach Lust und Laune. Ich muss dann kurz inne halten, nach 3-5 Sekunden ist es vorbei.
Ansonsten lebe ich schon recht normal, bin viel unterwegs und fühle mich schon recht gut (3 mal auf Holz klopf). Nur die Fitness hat brutal nachgelassen. Wenn ich ein paar Treppen hochlaufe komme ich ausser Atem. Vor 3 Monaten bin ich noch Marathon und Halbmarathon gelaufen, jetzt überholen mich fitte Omas
Ich wünsche euch auch gute Besserung
Lg
Schlingel
splittersack
14 Feb 2011, 10:13
Hallo schlingel,
schön das du Fortschritte machst. Aber bedenke auch, dass deine OP noch nicht lange her ist. Allein die
Wundheilung dauert min. 6 Wochen.
Also schalt lieber einen Gang runter, bevor plötzlich das große Aua kommt.
Deine kurzzeitigen Schmerzen könnten schon ein Alarmsignal für Überanstrengung sein.
Also PIANO !!
Gruß + alles Gute
Mike
Fischersfred
02 Mär 2011, 17:19
Servus schlingel09,
mir ging es ählich: LWS 5/S1 rechtsaustrahlend, keine Zehensenker und Heberfunktion mehr und Pelzigkeit über Hinterwade und in das rechte (logisch

) Bein bis zu beiden äußern Zehen. Nach meiner OP (2002) mit dem gleichen Bewegungsbild, also am 2. Tag Treppensteigen, am 8. Tag Autofahren und spazieren gehen und nach 4 Wochen Langeweile zu Hause, wieder arbeiten. Das ganze ohne Reha!! Die Bewegungsunfähigkeit der Vorderfußfunktion hat sich in ca. 8 Wochen verloren. Was blieb ist die Pelzigkeit bis zu den Zehen. Ist aber nicht weiter schlimm. Bitte teile mir deine Erfahrung mit dem Wasserbett mit, besonders nach der OP. Ich/wir sind im Begriff auch eins anzuschaffen, da meine Kreutzschmerzen am Morgen zunehmen
Gruß und alles Gute, des werd scho wieder
Fischerfred
schlingel09
02 Mär 2011, 17:54
Hallo Fischersfred,
danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich bin zur Zeit in Reha, mein Arzt hat darauf bestanden. Ist heute mein erster Tag, kann noch nicht viel sagen.
Zum Wasserbett: Post OP kann ich noch nichts dazu sagen. Da meine Seite des Bettes keinen seitlichen Ausstieg hat, konnte ich bis jetzt noch nicht rein, da das rauskommen über das Fussende nicht besonders Rückengerecht ist. Als Tipp kann ich dir mitgeben, Teste das Bett ausgiebig. Es gibt ja inzwischen Anbieter bei denen man sogar zu Hause testen kann. Wenn man es dann nicht nimmt muss man lediglich einen Obolus zahlen. Bekannte von mir haben so z.B. herausgefunden dass so ein WB überhaupt nix für sie ist. Ach ja, und nimm eine Stufe "wilder", also die Beruhigungsstufe eine Nummer weniger. Über die Zeit will man es nicht mehr so beruhigt haben. Ich habe es mit meiner Matraze so gemacht und nicht bereut. Meine Freundin hat diesen Tipp des Verkäufers nicht berücksichtigt und es im Nachhinein bereut.
Viele Grüße
Schlingel
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