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Komplette Version Gekämpft - operiert - und doch verloren?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Constanze
Hallo zusammen,

vor ca. 3 Jahren wurden bei mir mehrere Sequester der Bandscheibe L5/S1 aus dem Spinalkanal entfernt. Das bißchen Bandscheibenmaterial, was noch übrig blieb, beließ man im Bandscheibenfach. Der Riß im Faserring hatte sich nach Auskunft der Ärzte bereits wieder von selbst geschlossen. Die Natur helfe sich selbst. Soweit so gut. Nach der OP ging es mir zunächst auch wirklich besser. Zwar ging die Taubheit in meinem linken Bein nicht zurück. Weil sie schon vor OP zu lange bestanden hat, hat damit aber auch niemand gerechnet. Wichtig war, dass die Schmerzen weniger wurden. Und das wurden sie. Also habe ich die OP als vollen Erfolg gewertet.

Jetzt, knapp drei Jahre später, bemerke ich eine zunehmende Trittunsicherheit und Schwäche im linken Bein, dazu die alt bekannten Schmerzen im linken Bein bis in den Fuß austrahlend. Also auf zum Neurologen. Ergebnis: Wurzel S1 chronisch-neurogen geschädigt, ebenso aber auch akut-neurogen geschädigt. Belastungsabhängige Parese, also "Lähmung", bei Messung der evozierten Potentiale konnte man links keine Potentiale reproduzieren, was mir so erklärt wurde, dass nicht mehr alle Gehirnimpulse im Fuß ankommen oder salopp: neurologischer Totalschaden (sagt meine Freundin, nicht der Arzt!).

Der Neurologe, der Orthopäde, der Radiologe und der Neurochirurg raten mir anhand der vorliegenden aktuellen Kernspinaufnahmen von einer weiteren OP ab, da das restliche Bandscheibenmaterial nicht (!) auf den Nerv drückt und es kaum nennenswertes Narbengewebe gibt, das drückt. Alle werten das OP-Ergebnis von den Bildern her als ganz hevorragend. Und die Narbe zu entfernen, bedeutet ggfs. ja auch weiteres, neues Narbengewebe... (Seltsam: vier Ärzte und vier Mal die gleiche Meinung. Ein Wunder?)

Langer Rede, kurzer Sinn: ich bin im Augenblick völlig frustriert und frage mich, ob auch andere von Euch ähnliche Erlebnisse haben. Das würde mich ja trösten... (Auch deshalb, weil ich auch HWS-operiert bin (Versteifung und Prothese) und mein betroffener Arm auch wieder zu schmerzen beginnt...) Bin ein bißchen down.

LG Constanze
joggeli
hallo Constanze

lass Dir erst mal ne Portion streicheln.gif rüberschick!!

Zitat
Jetzt, knapp drei Jahre später, bemerke ich eine zunehmende Trittunsicherheit und Schwäche im linken Bein,

Also ich versteh das richtig, die Symptome sind neu aufgetreten? Aber aufgrund der MRT-Bilder kann man sich das nicht erklären?

Wenn die letzten jahre alles soweit io war, muss ja was neues auf den Nerv drücken, der gibt ja nicht plötzlich seinen Geist auf... mal sehr salopp gesagt..... kinnkratz.gif
Da du schreibst:
Zitat
Belastungsabhängige Parese

soll sich mal jemand - am besten ein guter Physio - den piriformis muskel anschauen... vielleicht "schwillt" der unter Belastung an und drück dann auf den Nerv... mal so ne idee von mir.... schulterzuck.gif

Liebe grüsse und alles Gute

joggeli
Discothek
Hallo Constanze,

schließe mich voll an, wenn im MRT nix zu sehen ist, kommt sowas doch nicht aus heiterem Himmel von der Bandscheibe. Welche Muskelfunktion geht denn nicht, bzw. was kannst Du nicht machen? Wenn man es direkt auf die S1-Wurzel zurückführen könnte, müßte es ganz klar umrissen die Fußsenkerfunktion sein, d.h. Du hättest Probleme beim Auf-die-Zehenspitze-Gehen. Beschreib mal genauer!

Gruß und nicht verzweifeln,
Disco
Constanze
Vielen Dank erst einmal für den Trost!

Also, es genauer zu beschreiben fällt mir schon recht schwer. Ich habe ja keine Ausfallerscheinungen, was kurzfristige Belastungen angeht. Also auf den Zehen gehen oder stehen oder auf den Hacken, kurzfristig alles möglich. Wenn der Neurologe nicht so (positiv) penetrant untersucht hätte und ich nicht über mein "wackeliges Bein" gejammert hätte, wäre meine Parese wahrscheinlich niemandem aufgefallen. Was mir schwer fällt ist z.B. längeres Gehen und sei es ganz normal mal eine Stunde oder zwei Spazierengehen. Ich bin gehe leidenschaftlich gerne spazieren oder wandern, aber inzwischen fängt dann das Bein nach eine Weile an, sich wie Pudding anzufühlen. Vielleicht kennt ihr das, so als ob sich ein Muskelkater ankündigt, weil man ungewohnte Übungen gemacht hat.

Mir ist auch verständlich erklärt worden, dass die Schädigung des Nerven schon aus der Vergangenheit so stark ist, dass mit großer Wahrscheinlichkeit die Schädigung auch nicht mehr reversibel ist. Man hatte dem Nerv so über den Daumen gepeilt, zwei Jahre nach OP gegeben, sich zu erholen. Die sind ja nun deutlich überschritten. Ich erwarte also erst mal gar keine Wunder oder Verbesserung. Wenn die doch eintritt, freue ich mich um so mehr.

Na ja, vermutlich habe ich einfach Pech und brauche nur mal 'ne Runde Mitleid. Dafür ein dickes Danke an alle!

LG Constanze
Pinguin
Hallo Constanze,

genauso wie Dir es geht, ergeht es mir auch schon länger.

Bin an L5/S1 verschraubt und mit BS- prothese versorgt.
Trotzdem spinnt mein linkes Bein wieder.
Das heißt, so richtig besser ist es gleich gar nicht erst geworden nach der OP. Die war im 10/09.
Jetzt geh ich etwa eine viertel Stunde spazieren, dann hab ich diese Puddingbeine schon. Also weit komme ich wirklich nicht mehr.
Aber an die Puddingbeine hab ich mich schon fast gewöhnt, was mich viel mehr ärgert, sind diese Schmerzen, die ich
seit ca. 4-5 Monaten oberhalb der operierten Stelle habe.

Leider ist die BWS noch dazu gekommen und an der HWS werd ich am 03.02. inzwischen zum 5.mal operiert.
Im März soll ich so eine Schmerzpumpe implantiert bekommen.
Darauf konzentriert sich jetzt meine ganze Hoffnung.Denn mein Leben finde ich momentan nur noch beschiss...

Also ich würd an Deiner Stelle die Bilder noch mal von einem anderen, am besten Neurochirurgen beurteilen lassen.
Auch wenn sie schon 4 Ärzte mit gleicher Meinung gesehen haben.

Bist du denn in der ganzen Zwischenzeit in Physiotherapeutischer Behandlung gewesen?
Es können wirklich auch verhärtete Muskelpartien sein, die Dir diese Probleme bereiten?
Wie sieht es mit Schonhaltung aus?

Alles gute und laß Dich mal Drücken von mir streicheln.gif
L.G.
Konstanze (ja aber eben nur mit K) klatsch.gif
Süßnase
Hallo Constanze,

ich habe auch diese belastungsabhängigen Symptome. Der Nerv wird "geärgert" je mehr ich laufe...maximal 2h sind möglich, dann wird es SEHR unangenehm (Brennen, Kribbeln, Schwäche, Umknicken etc). Auf der linken Zehenspitze kann ich nicht stehen.

Manchmal habe ich auch Probleme mit der Blase....

Laut Neurologen könnte man das operieren, aber mit wenig Aussicht auf Erfolg. Ich habe diese Symptome seit fast 9 Jahren....

An Sport ist da nicht zu denken, denn jedes Mal, wenn ich das Bein zu stark belaste, gibt es Schmerzen vom feinsten und das trotz Jurnista.

Mittlerweile weiß ich was ich machen darf und was nicht...

Ich wünsche Dir

ALLES GUTE

LG

Süßnase smilie_bank.gif
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