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Komplette Version BSV C6/C7 und Verbeamtung

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Burnspot
Hallo liebe Bandscheibengeschädigte!

Eigentlich besteht mein Anliegen aus mehreren Aspekten:
1. Was bedeutet eigentlich mein Befund? (ja, ich weiss, man soll das Lexikon benutzen, aber ich werde da nicht so recht schlau ;-)
2. Welche Therapiemöglichkeiten bzw. Erfolgsaussichten gibt es?
3. Was bedeutet das für eine mögliche Verbeamtung?

Kurz zur Historie:

Person: männlich, 32 Jahre, normale Statur, ehemaliger Zeitsoldat, jetzt Beamter auf Widerruf im Vorbereitungsdienst Land Bayern

Medizinisch:
Mai 2007:
operativ versorgter BSV L5/S1, seitdem in diesem Bereich auch keine Beschwerden, war damit sogar in Afghanistan ;-)
April 2010:
Cervikal-Syndrom ("steifer Hals"), Therapie: Cortison/Muskelrelaxans, danach Massage und Fango
August 2010:
stechender Schmerz im Hals/Schulterbereich, Diagnose s.o., Therapie: Massage und Krankengymnastik
seit Oktober 2010:
anschwellendes rechtes Bein, anschwellender rechter Arm, anschwellende rechte Gesichtshälfte, weiterhin Rücken-/Schulterschmerzen rechts
Anschliessend: Odysee vom Neurochirurgen über Phlebologen bis hin zum Rheumatologen
Diganosen: Ausschluss BSV LWS rechts, Auschluss Tumor rechtes Bein, Ausschluss Thrombose, Ausschluss Rheuma bzw. rheumabedingte Erkrankungen
Januar 2011: starke Schmerzen rechte Schulter, Ausstrahlung und Schmerzen im rechten Arm sowie im Brustbereich, weiterhin geschwollenes rechtes Bein, Arm und tlw. im Gesicht, bisher keine neurologischen Ausfälle wie Kribbeln und Taubheit.
Diagnose: Rechtsseitig paramedian beginnende und bis medio-lateral reichende Herniation des Nucleus pulposus C6/C7 mit Pelottierung des prämedullaren Liquorraumes und diskogener Enge des Neuroforamens rechts, so dass ein Wurzelreiz C7 rechts resultieren kann.
Und was bedeutet das jetzt genau?
Therapie: Krangengymnastik und Massage, sowie Celebrex gegen die Schmerzen
Gibt es vielleicht von euch noch andere/bessere Therapievorschläge?
Hab euch schon mit dem Beratungsdienst an meiner FH gesprochen, meinte zunächst, dass es kein Hindernis für die Verbeamtung ist, da diese erst in 2014/2015 ansteht, und bis dahin selbst ein operativ versorgter BSV wieder "voll" hergestellt sei. Schlimmstenfalls würde ich ein Jahr im Vorbereitungsdienst zurückgestellt werden! Es komme halt immer auf den jeweiligen Amtsarzt/Ärztlichen Dienst an!
Vielleicht hat ja jemand von euch schon einschlägige Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?

Bin schon gespannt auf eure Antworten und bedanke mich im Voraus,

Liebe Grüße,
Markus
parvus
Hallole und willkommen im Forum winke.gif

jetzt nehmen wir mal das Lexikon zur Hilfe und sonst wird gegooglet, dann wirst Du den Befund vielleicht auch verstehen.

Diagnose: Rechtsseitig paramedian beginnende und bis medio-lateral reichende Herniation des Nucleus pulposus C6/C7 mit Pelottierung des prämedullaren Liquorraumes und diskogener Enge des Neuroforamens rechts, so dass ein Wurzelreiz C7 rechts resultieren kann.

paramedian = seitlich-mittig

mediolateral = mittig-seitlich

Hernie = Durchtreten von Körperteilen durch eine Gewebslücke
Herniation = Als Herniation bezeichnet man das pathologische Hervortreten eines Gewebes durch eine normalerweise verschlossene Körperstruktur oder einen Geweberiss.
Discushernie = Austritt des Bandscheibenmaterials aus dem Faserring = Bandscheibenvorfall (nur mal so zur Erklärung)

Nucleus pulposus = der gallertartige Kern der Bandscheibe

C6/7 ist die Lagebezeichung der Bandscheibe zwischen dem 6. und 7. Wirbel die betroffen ist.
Das C steht für Cervical = die Halswirbel betreffend

Pelottierung = Beengung, Bedrängung, Verengung

Medulla = Kurzform für Knochen- und Rückenmark

Liquor = Hirn- oder Nervenwasser

diskogene Enge = bandscheibenbedingte Enge

Neuroforamen = Zwischenwirbelloch, durch das die Nervenwurzel austritt

Wurzelreiz = Reizung des Nerves


Übersetzt könnte man es z.B. so ausdrücken: auf der rechten Seite beginnt bei C6/7 ein seitlich-mittig und bis mittig-seitlich reichender BSV sich so darzustellen, dass bereits das Rückenmark erreicht wird und das Zwischenwirbelloch bei C7 einengt, sodass daraus eine Nervenreizung resultiert.

Die Therapien, die bereits erfolgen, sind sicher sinnvoll. Krankengymnastik mit Erlernen von Eigenübungen für zu Hause, Massagen, Wärmeanwendungen, Elektrotherapie (ein Tensgerät auch für zu Hause), Spritzentherapie, Entspannungsübungen, Therabandübungen, Rückenschwimmen, Wassergymnastik, Nordic-Walking ... alles das sind Dinge die man zunächst machen könnte, um eine muskuläre Dysbalance, die durch eine schmerzbedingte Schonhaltung gerne auftritt, beizukommen.

Operativ wird vorgegangen, wenn neurologische Defizite (Lähmungszeichen etc.) hinzukommen oder aber das Beschwerdebild sich kontinuierlich insgesamt verschlechtert, der Leidensdruck stark wird.
Einer Dekompressions-OP (Indikationsstellung) sollte von Fachärzten der Neurochirurgie und Neurologie dann übereinstimmend vorgeschlagen werden.
Bedenke bitte, dass eine OP immer Risiken birgt und kein Garant für eine Besserung darstellen muss.

Da Du ja schilderst, dass Du einige Ausschlussdiagnostik betrieben hast so stellt sich mir die Frage, wurde auch bereits eine neurologische Diagnostik betrieben (NLG- und EMG-Messung)?

Was ggf. noch ratsam wäre, einen Osteopathen aufzusuchen schulterzuck.gif

Ich hoffe Du hast jetzt ein wenig Informationen zwinker.gif

Alles Gute winke.gif parvus



Harro
Moin moin Burnspot,
Zitat
Vielleicht hat ja jemand von euch schon einschlägige Erfahrungen in diesem Bereich gemacht?

Stell deine Fragen zur Verbeamtung bitte im Unterforum "Arbeitsmarkt"

Danke Harro winke.gif
Burnspot
Moin,Moin!
@parvus: vielen Dank für die Infos, nur kurz zum Verständnis, heisst meine Diagnose nun, dass die Bandscheibe schon raus ist und auf die Nervenwurzel drückt oder das sich der Banscheibenvorfall erst entwickelt...sorry, ich mein, es gibt doch Unterschiede zwischen einem "ausgewachsenen" BSV oder einem beginnenden, oder? Falls du es mal sehen möchtest, könnte ich ja auch mal ein paar Bilder von der CT hochladen!
Beim Neurologen war ich noch nicht, wäre mein nächster Gang gewesen, falls der Neurochirutg/Orthopäde wieder nix gefunden hätte! Oder sollte ich trotzdem mal hin wg. EMG und Nervenleitgeschwindigkeit usw.?

Beste Grüsse,

Markus
parvus
Hallole winke.gif

zu dem Neurologen würde ich gehen und diese Messungen machen lassen, somit ist auch diese Diagnostik dann komplett und kann ggf. im Zusammenhang mit den Bildern gesehen werden.

In Deinem Befund steht das Wort "beginnende" ... das kann natürlich alles oder nichts heißen.
Da jedoch weiter im Befund von "diskogener Enge des Neuroforamens" (also eine bandscheibenbedingte Enge) gesprochen wird, die mit einer angenommenen Nervenwurzelreizung bei C7 im Zusammenhang steht und auch der Rückenmarkskanal erreicht wird (pelottiert), denke ich mal ganz logisch, dass die BS sich da schon auf den Weg gemacht hat zwinker.gif

Ein ausgewachsener BSV muss nicht zwangsläufig auch mehr Probleme machen als ein kleinerer oder eine Vorwölbung. Es kommt vielmehr auf die Lage und Beteiligung aller Strukturen an.

Die Bilder kann man sich anschauen, eine Beurteilung werde ich mir aber nicht zutrauen, bin nur selber betroffen mit meiner BS-Geschichte und somit Laie auf dem Gebiet.

Bilder auswerten sollten Fachärzte, die sich darauf verstehen.
Selbst manche Ärzte können solche Bilder nicht auswerten.

Alles Gute winke.gif parvus
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