Hallo Karina,
Die zervikale Myelopathie ist eine chronische leider nicht selten in ihren Auswirkungen schwere Erkrankung.
Die Kernspintomographie zeigt nicht nur die eigentliche Kompression des Rückenmarks, sie zeigt auch ob dort (im Rückenmark) tatsächlich Schäden vorhanden sind.
Letztere lassen sich dann als intramedulläre Signalanhebungen auch noch genauer quantifizieren. Das Kernspintomogramm erlaubt dabei auch vorsichtige Aussagen über die Operationsprognose.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass Kernspinbilder und CT- Bilder bezüglich des Ausmaßes der Einengung des Rückenmarkskanals schwer zu beurteilen sind.
Die Einschätzung verschiedener Neuroradiologen kann dabei bezüglich Ausmaß und Ursache erheblich variieren.
Ob eine intramedulläre Signalanhebungen vorhanden ist oder nicht, ist allerdings einfach und sicher beurteilbar.
Mit entscheidend für das therapeutische Vorgehen ist der klinische neurologische Befund.
Die zervikale Myelopathie, beginnt häufig mit einer Paraspastik der Beine, Sensibilitätsstörungen oder motorische Ausfälle der Arme treten wenn überhaupt später auf.
Eine Schwäche und Steifigkeit in den Beinen, Nackenschmerzen, Schulter- Armschmerzen, in Verbindung mit einer Gangunsicherheit sollten immer ein Grund sein an dieses Krankheitsbild zu denken.
Bei den Gefühlsstörungen an den Armen sollte von Anamnese, und Befund ein Karpaltunnelsyndrom als Ursache ausgeschlossen sein. An den Armen kann beispielsweise bei einer Schädigung in Höhe von C5/C6 die Bizepsmuskulatur schlaff gelähmt sein, während die Trizepsmuskulatur durch eine spastische Lähmung schon geschwächt ist.
Je nach Art der Schädigung - peripher oder zentral- können an den Armen die Reflexe entsprechend abgeschwächt oder gesteigert sein.
Besonders durch die Gangstörung entstehen erhebliche Behinderungen.
Wenn sich dann bei der neurologischen Untersuchung eine Steigerung der Reflexe an den Beinen und eine Störung der Tiefensensibilität findet, wird der Verdacht weiter erhärtet.
Oft findet sich auch ein sog. Lhermitte'sches Zeichen (Eine Art Elektrisieren den Rücken hinunter beim nach vorne Beugen des Kopfes. Manchmal sind auch Lähmungen mit Muskelschund an den Armen vorhanden.
Diese dann meistens nicht als Folge des Drucks auf das Rückenmark sondern durch Schädigung der Nervenwurzeln die in Höhe der Enge den Wirbelkanal verlassen.
Trotz des Entstehens einer starken Behinderung kommt es aber nicht zu einer vollständigen Querschnittslähmung.
Manche Patienten können aber Rollstuhlpflichtig werden.
Ein seltenes irritierendes Symptom können unwillkürliche schmerzhafte Arm- und Fingerbewegungen sein.
Dieses Symptom tritt in der Regel erst nach Beginn einer Schmerzsymptomatik auf und wird auch bei anderen Schädigungen peripherer Nerven oder des Plexus beobachtet.
Diese Bewegungsstörung kann schwierig von einer zentral ausgelösten Bewegungsstörung unterscheidbar sein.
Manchmal hören diese Fingerbewegungen im Schlaf auf.
Man nimmt an, dass eine Kompression der afferenten Fasern der hinteren Nervenwurzel oder des Rückenmarkes ständige Impulse sendet, die die unwillkürlichen und unkoordinierten Bewegungen auslöst.
Die Bewegungsstörung endet nach erfolgreicher operativer Dekompression, spricht aber manchmal auch auf eine konservative Behandlung an.
Einen guten Rutsch und viel Gesundheit
Markus