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ISG-Blockade?
Roentgenfee
10 Dez 2010, 21:45
Hallo,
seit ein paar Tagen habe ich plötzlich starke Schmerzen in der rechten Leiste, die sich über den Oberschenkel bis zum Knie hinziehen.
Ich kann kaum laufen und länger sitzen ist eine Qual. Doch am Schlimmsten sind die Nächte. Seit mehreren Nächten werde ich gegen 3 Uhr, spätestens 4 Uhr vor Schmerzen wach und kann dann auch nicht mehr einschlafen.
Dann muss ich aufstehen und herumlaufen, bis es nach ca. 1 Stunde etwas besser wird.
Seit dieser Zeit nehme ich zusätzlich auch Abends noch eine Tilidin - vorher konnte ich auf eine Tilidin morgens reduzieren.
Bloß wirken tut es nicht so wirklich.
Bei der Suche hier im Forum bin ich auf die ISG-Blockade gestoßen. Bei näherer Suche im Internet könnte es durchaus möglich sein, dass es das bei mir ist.
Auf jeden Fall werde ich mir am Montag eine Überweisung zu meinem Orthopäden besorgen und dann am Dienstag Morgen ganz früh an der Praxis sein. Die haben da nämlich zwischen 8 und 9 Uhr eine sogenannte Notfallsprechstunde.
Es ist auf jeden Fall sehr ätzend - solche Schmerzen habe ich schon länger nicht mehr gehabt
Liebe Grüße
Christel
Hallo Christel,
du hast auch wohl öfter hier gerufen, als es dir gut tut....
wenn es an die Schmerzverteilung ging, warst du dabei..
Aus der Ferne Diagnosen zu stellen ist ja doch recht schwierig...und schade eigentlich, dass das Wochenende jetzt da ist...
wenn du es gar nicht mehr aushalten kannst, scheu dich nicht, den Notdienst zu rufen oder versuch am Montag einen Termin bei deinem Doc zu bekommen...
so gehts ja auch nicht weiter...
alles Gute und schlaf gut
das Buch geht morgen raus...
LG
Vrori
joggeli
11 Dez 2010, 08:34
Hallo Christel
eine ISG-Blockade und eine Facettenarthrose an L5/S1 machen die gleiche Symptomatik!
Sie strahlen auch ins gleiche Gebiete aus.
Zitat
Dann muss ich aufstehen und herumlaufen, bis es nach ca. 1 Stunde etwas besser wird.
Das ist ein typisches Merkmal bei einer Arthrose - bei Bewegung wird es besser....
Will sagen - sprich den Doc auch mal auf Deine Facetten an, den bei Deiner Geschichte ist es anzunehmen, dass da auch nicht alles io ist.
Liebe Grüsse und gute Besserung
joggeli
Roentgenfee
12 Dez 2010, 14:46
@vrori,
ich weiß, dass es aus der Ferne unmöglich ist, eine Diagnose zu stellen.
Ich wollte es auch eigentlich nur mal loswerden....
Ja, irgendwie ziehe ich das an, was der Mensch eigentlich nicht braucht *seufz*
Meine Mutter sagt immer: der Teufen sch...t immer auf den größten Haufen.
Mein Schmerzhaufen scheint im wohl groß genug gewesen zu sein, dass er da noch was draufgesetzt hat
@Joggeli,
das wusste ich auch noch nicht, dass auch eine Facettengelenkarthrose die gleichen Beschwerden macht.
Ich hab nämlich eine - schon lange - aber solche Beschwerden habe ich noch nie gehabt. Na ja, einmal ist immer das erste Mal *stöhn*
Ich gehe auf jeden Fall am Dienstag zum Orthopäden, zumal ich heute Morgen das Gefühl hatte, dass mein rechtes Knie eine kleine Taubheit hatte. Ich brauche nämlich erst noch eine Überweisung und bis ich die habe, ist es für die Notfallsprechstunde beim Ortho zu spät.
Ich werde berichten, was mein Ortho gesagt hat.
Liebe Grüße
Christel
Hallo Christel,
wie schon angeführt, auch ein Facettensyndrom kann genau die beschriebenen Schmerzen hervorrufen... typisches Zeichen, Besserung durch Bewegung.
Deine bestehende Facettenarthrose ist m. E. -wodurch auch immer- entzündlich ausgeartet. Die Facettenkapsel schwillt an und die Nervenfasern werden gereizt. Tut mächtig weh... eigene Erfahrung.
Während der "Hochkonjunktur" meiner elenden Schmerzen, konnte ich täglich stundenlang moderates Ausdauer-Training mit Schmerzfreiheit ausführen, aber wehe ich war im Ruhezustand... besonders nachts. Habe mir damals ein weiches Mini-Trampolin neben das Bett gestellt und ab drei-vier Uhr darauf 15 -30 Minuten verbracht, um den Rest der Nacht wenigstens einigermaße 'rum zu kriegen.
Meine Behandlung:
Sechs Facetteninfiltrationen (Spritzen mit Cortison und Schmerzmittel) an das Facettengelenk heran -nicht hinein!!!- und die Sache war erledigt. Ein guter Orthopäde beherrscht diese Injektion im "Blindflug". Es muß also keine belastende CT-Hilfe erfolgen!
Wichtig, Du mußt schon genau bestimmen können, welche Facette den "Lärm" verursacht. Wirkt die Spritze nicht in kurzer Zeit, war es die die falsche Stelle. Die ersten Spritzen wirken nur wenige Tage, zuletzt werden die Intervalle immer länger.
Begleitend zur ärztlichen Therapie habe ich morgens und abends je eine Kapsel Teufelskralle (460 mg) und zwei Omega 3 Fischölkapseln genommen, was ich auch weiterhin mache. Augenblicklicher Zustand: "Wie neu"... letzte Injektion vor 6 Wochen.
Drück' Dir die Daumen.
Alles Gute
Rolf
Roentgenfee
12 Dez 2010, 18:03
Hallo Rolf,
ich danke Dir sehr für Deine Ausführung.
Meine Schmerzen werden durch Bewegung besser und dass das ein Zeichen einer arthrotischen Veränderung ist, weiß ich ja.
Je nach Körperhaltung werden sie auch wieder schlimmer - meistens dann, wenn ich mich unbewußt nach vorne beuge.
Die wenigsten Schmerzen habe ich, wenn ich gerade stehe, bzw. laufe.
Meine Facettengelenkarthrose ist über die ganze LWS verteilt. Wenn schon, dann richtig - halbe Sachen mache ich nicht.
Ich werde auf jeden Fall mit einem ganzen Fragenkatalog beim Ortho auflaufen - damit ich nichts vergesse.
Eine evtl. vorhandene Entzündung lässt sich ja ganz leicht nachweisen.
Vor Jahren habe ich schon PRT's bekommen, die mir auch stellenweise gut geholfen haben. Eine Facettengelenkinfiltration ist wohl nicht viel anders.
Leider ist es duch meine skoliotisch veränderte LWS im Bereich L3 - S1 nicht sehr einfach, nur im Blindflug die richtige Höhe und den richtigen Ort zu treffen.
Aber mein Ortho hatte bei meinen letzten PRT's eine Trefferquote von 90% - und das finde ich schon ok so.
Danke schön fürs Daumendrücken - ich kann es gut gebrauchen.
Liebe Grüße
Christel
joggeli
12 Dez 2010, 20:51
Hallo Rolf
ich muss Dir leider widersprechen!
Zitat
Sechs Facetteninfiltrationen (Spritzen mit Cortison und Schmerzmittel) an das Facettengelenk heran -nicht hinein!!!- und die Sache war erledigt. Ein guter Orthopäde beherrscht diese Injektion im "Blindflug". Es muß also keine belastende CT-Hilfe erfolgen!
Blindflug ist absolut falsch!!!!
KEIN Doc kann die Facetten ohne Röntgenkontrolle treffen, wenn er das zufällig macht ist es Glück!! Ganz einfach aus dem Grund, weil die Anatomie bei jedem anders ist und zweitens weil durch die Randbauten auch die Lage anders sein kann...
Ich hab mehrere Jahre in einer Rückenfachklinik gearbeitet und dort mehr als einmal bei einer Facetteninfiltration assistiert und selber schon mehr als eine bekommen.... keiner der fünf Schmerzdocs hätte eine FI
ohne CT oder Röntgenkontrolle durchgeführt. Und auch in der Literatur wird darauf hingewiesen dies nur mit den obigen Kontrollen zu machen!!
Zitat
Deine bestehende Facettenarthrose ist m. E. -wodurch auch immer- entzündlich ausgeartet.
Es ist ein völlig normaler Vorgang, dass Gelenke die arthrotisch verändert sind sich immer wieder selber entzünden.... das ist bei Knie- Hüft und sonstigen Arthrosen nicht anders....
Zitat
Die ersten Spritzen wirken nur wenige Tage, zuletzt werden die Intervalle immer länger.
Hallo Joggeli,
zunächst die banale und die wohl allgemein anerkannte Feststellung: "Wer heilt hat Recht!".
Dir ist sicherlich auch bekannt, dass eine PRT eine wesentlich anspruchsvollere Maßnahme ist als eine Facetteninfiltration. Die Facettengelenke -auch kleine Wirbelgelenke genannt- liegen seitlich der Wirbelsäule und sind vom Behandler tastbar. Auch ist bei den Injektionen -im Gegensatz zur PRT, bei der die Injektionsspitze nahe an den Spinalnerv herangeführt werden muß- die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen von Knochenhaut, Nervenfasern, etc. erheblich geringer. Eigentlich gibt es drei Möglichkeiten des Mißerfolges bei einer Facetteninfiltration: 1. Der "Medikamentencocktail" wird an der falschen Stelle injiziert. 2. Die Kanüle wird nicht nahe genug an das Facettengelenk herangeführt -im Regelfall im Abstand von fünf Millimeter- oder 3. Das Medikament wird direkt in das Facettengelenk gespritzt. Die Umhüllung des Facettengelenks bildet einen zu kleinen Raum für die Aufnahme des Medikaments. Hierbei könnte sogar u. U. die Umhüllung reißen.
Nach Deinen Ausführungen über die Wirkung einer Facettengelenkinfiltration, die bei Dir zwei Jahre gewirkt hat, sprechen wir sicherlich von verschiedenen Dingen. Nämlich einerseits über eine Facetteninfiltration zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung und anderseits über eine Denervierung -Nervenblockade- der schmerzauslösenden Nervenfasern -mit Alkohol, Hitze, Kälte etc.-. Bei der Denervierung handelt es sich um einen Eingriff, der ohne bildgebende Verfahren nicht durchführbar wäre.
Freundliche Grüße
Rolf
joggeli
13 Dez 2010, 11:24
Hallo Rolf
Zitat
Nach Deinen Ausführungen über die Wirkung einer Facettengelenkinfiltration, die bei Dir zwei Jahre gewirkt hat, sprechen wir sicherlich von verschiedenen Dingen. Nämlich einerseits über eine Facetteninfiltration zur Entzündungshemmung und Schmerzlinderung und anderseits über eine Denervierung -Nervenblockade- der schmerzauslösenden Nervenfasern -mit Alkohol, Hitze, Kälte etc.-. Bei der Denervierung handelt es sich um einen Eingriff, der ohne bildgebende Verfahren nicht durchführbar wäre.
nichts gegen deine medizinischen Kenntnisse aber ich glaube ich weiss schon, ob ich eine facettenblockade oder eine Denervierung bekommen hab..... ich bin zwar blond......
Ich hab vier Jahre in meinem Job mich um solche Patienten gekümmert und kann sehr wohl unterscheiden, was man bei mir gemacht hat... nämlich eine FI und keine Denervierung!! Die Denervierung gabs dann drei Jahre später.....
Und danke für die Aufklärung ich weiss was eine Denervierung ist und was der Unterschied einer FI und einer PRT ist...
siehe hier:
http://www.diebandscheibe.de/wissen/37/131...tengelenke.htmlhttp://www.diebandscheibe.de/wissen/37/132...enblockade.htmlZitat
dass eine PRT eine wesentlich anspruchsvollere Maßnahme ist als eine Facetteninfiltration.
Die Facettengelenke -auch kleine Wirbelgelenke genannt- liegen seitlich der Wirbelsäule und sind vom Behandler tastba
Roentgenfee
13 Dez 2010, 21:41
Liebe Joggeli,
bitte nicht streiten
Jeder weiß wirklich selbst am Besten, was er für eine Untersuchung oder für einen Eingriff bekommen hat.
Zitat
Ich hab glaub nirgends von einer PRT gesprochen....
Nein, Du nicht - aber ich.
Ich habe angeführt, dass ich schon PRT's bekommen habe. Ich habe, als ich noch in der Radiologie gearbeitet habe, viele CT-gesteuerte PRT's mit meinem Chef durchgeführt.
Auch er hat immer gesagt, dass eine solche Untersuchung nur unter Bildkontrolle durchzuführen ist.
Wir haben da zwar nie Facettengelenkinfiltrationen gemacht, aber ich denke mal, dass es so ähnlich gemacht wird, wie eine PRT.
Joggeli, wenn Du bei solchen Untersuchungen mitgearbeitet hast - im Wesentlichen unterscheidet sich eine FI doch nicht von einer PRT - oder? Die Handhabung ist doch die Gleiche - denke ich mal.
Und Rolf - ich habe über 25 Jahre in der Radiologie gearbeitet - ich weiß sehr wohl über die Gegebenheiten des menschlichen Körpers und speziell der WS Bescheid.
Das macht es mir wesentlich leichter, die "Sprache" der Ärzteschaft zu verstehen.
Ich zeige Euch mal Röntgenbilder meiner LWS von 2006. Damit Ihr mal sehen könnt, dass sie doch ein wenig krumm ist. Meine MRT-Bilder habe ich mir noch nicht abgespeichert....


Und nun bin ich echt gespannt, was mein Ortho morgen sagen wird. Mein re. Knie ist nämlich immer noch taub - kurioser weise nur das Knie....
Liebe Grüße
Christel
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