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Komplette Version Darf ich Ihnen mein Rücken vorstellen?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Schleifchen
Hallo zusammen,

ich lese schon eine ganze Weile mit, jetzt möchte ich mich kurz selbst vorstellen:

Ich bin weiblich, 47 Jahre alt, drei erwachsene Kinder, sitzende Tätigkeit.

Das Lesen hier hat mir zumindest so weit geholfen, dass ich jetzt weiß, dass es noch viel, viel schlimmer sein kann! Als rückentechnisch Unbedarfter denkt man ja immer, ein Bandscheibenvorfall wäre das Schlimmste, was einem passieren könne.

Angesichts der schweren Fälle hier im Forum schäme ich mich fast, meine Rückengeschichte zu erzählen:

a) Vergangenheit

• Erster Hexenschuss mit 15. Was für eine Überraschung! So lernte ich, dass es Rückenschmerzen gibt, sogar welche, die fast unerträglich sind und beidseitig bis in die Knöchel reichen. Zum Arzt? Weit gefehlt! Irgendwann war es irgendwie weg.

• In den Jahren danach hatte ich mehr oder weniger Schmerzen im LWS-Bereich mit Unterbrechungen, wie ich es nenne. Ca. alle zwei Jahre ging drei bis vier Wochen lang gar nichts mehr, andererseits gab tatsächlich schmerzfreie Phasen.

• Im April 2009 konnte ich plötzlich weder stehen noch sitzen, nur liegen war erträglich. Das heißt, so plötzlich kam das nicht, sondern schleichend. Die Schmerzen waren hauptsächlich im LWS-Bereich, daneben ein Brennen an der Oberschenkel-Außenseite und Stechen in der Leiste. Damals hat man einen Bandscheibenvorfall – klassisch LWS 4/5 – festgestellt. Physiotherapie, Fango, Akupunktur, und nach ein paar Wochen ging es mir wieder prima. Enttäuscht war ich, weil ich davor jahrelang zur Rückengymnastik gegangen bin und im Sportstudio spezielles Rückentraining gemacht habe, um eben solches zu verhindern.

• Anfang 2010 bemerkte ich einen merkwürdigen Schmerz, rechts neben der LWS, erst ganz weit entfernt. Monat für Monat wurde der Schmerz heftiger, vor allem nachts – schleichender geht es kaum noch. Mir kam es so vor, je mehr ich trainiere, desto schlimmer. Irgendwann musste ich mit dem Sport aufhören, ferner zogen die Schmerzen plötzlich bis in den Knöchel. Aber nicht hinten runter, sondern seitlich, quasi an der Hosennaht entlang.

Es war irgendwann so schlimm, dass ich dann doch zum Arzt gegangen bin. Da die Schmerzen gefühlt den ganzen rechten Beckenbereich einnahmen, habe ich auf eine Untersuchung des gesamten Beckens bestanden. Ich war fast sicher, dass es mit der Hüfte zu tun hat, oder mit dem ISG. Aber nein: Außer meinem alten Bandscheibenvorfall hat man beim MRT nichts entdeckt!

b) heute

• Ich bekomme Physiotherapie und Fango (außerhalb des Regelfalls), außerdem Akupunktur, leichte Rückengymnastik, habe mir eine neue Matratze samt Rost gekauft, gehe zur Vitametik und habe vorgestern ein Tensgerät bestellt. Beim Osteopathen war ich drei mal, beim vierten mal hat er mich unverrichteter Dinge wieder nach Hause geschickt, weil er mit seinem Latein am Ende war.

• Schmerzen sind tagsüber inzwischen erträglich; hauptsächlich, wenn ich beim Gehen den rechten Fuß nach vorne nehme oder im Auto ein – und aussteige, zieht es vom Hinterteil her (oberes Drittel) abwärts.

• Schlimm ist es aber nachts. Da sind die Schmerzen ziemlich unangenehm, es gibt keine Schlafstellung, die Erleichterung bringen würde. Seltsamerweise tut mir dann das ganze rechte Bein weh, es fühlt sich an wie Knochenschmerzen; das ist ein ganz anderer Schmerz als dieses Ziehen tagsüber.

• Und dann das Aufstehen! Ich hänge erst mal über der Schlafzimmerkommode, bevor ich die ersten Schritte wage. Vor Wochen war es noch so, dass es nach ein paar Schritten besser war, heute dauert es fast eine Stunde, bis ich nicht mehr humpele.

• Schmerzmittel habe ich eine Zeit lang genommen, ich vertrage sie aber nicht so recht. Von Ibu bekomme ich geschwollene Augen, von Voltaren Magenschmerzen. Zurzeit nehme ich Teufelskralle und beiße die Zähne zusammen.

• Etwas Positives will ich euch nicht vorbehalten: Die Schmerzen im Lendenwirbelbereich, die ich mein Leben lang hatte, sind weg!

Ist es nicht seltsam, dass von der gleichen Bandscheibe so unterschiedliche Schmerzen ausgehen (vgl. 2009/2010)?

So, das war es fürs erste. Heute habe ich keine konkreten Fragen – ich glaube, die sind mir ein bischen vergangen, da ich auf Fragen immer widersprüchliche Antworten bekomme, teils innerhalb derselben Praxis. Falls jemand aber Gedanken dazu hat, würde ich mich sehr freuen. wink.gif

Liebe Grüße

Schleifchen
Anita1982
Hallo Schleifchen winke.gif


Also Fragen hätte ich jetzt bei dir schon mal wie Schauts eigentlich mit deinen Facetten aus hat man da mal was gemacht ??
Besonders dieses Morgens nicht in die gänge zu kommen beim aufstehen lässt mich ein bisschen darauf schliessen, ich kann mich natürlich auch Irren.
Oder hat das dein Arzt schon ausgeschlossen ?


Schleifchen
Hallo Anita winke.gif

Sofern man das beim MRT gesehen hätte? (Ich hatte die Untersuchung mit Kontrastmittel.)

Allerdings glaube ich, dass die Symptomatik eine andere ist. Ich habe die Schmerzen ja schon im Liegen, ohne dass ich mich bewege. Mit Bewegung aber noch schlimmer, aber eben nur nachts. Später am Tag bin ich inzwischen relativ gut beweglich. (Ich vergaß zu erwähnen: Ich kann mir wieder die Füße waschen, Socken anziehen und Schuhe binden! Ist das nicht wundervoll? klatsch.gif )

lg

Schleifchen
parvus
Hallole und willkommen im Forum winke.gif

zur Schlafposition möchte ich etwas sagen:

Welche nimmst Du da ein?
Hast Du es mit einem Seitenschläferkissen oder einem normalen Kissen zwischen die Knie in Seitenlage versucht (sollte Entlastung bringen!).
Hast Du es auch mit der Stufenlage versucht, also die Beine in einem ca. 90° Winkel legen. Dazu kannst Du Dich auf den Boden legen und die Beine über einen Stuhl legen (tagsüber z.B. gut auch im Büro einbauen), oder eine umgekehrte Sprudelkiste ins Bett stellen, Decke drauf und Beine drüber. Das macht man dann mal so eine Stunde (nicht die ganze Nacht am Stück) und dann immer wieder Position wechseln.

Die Schmerzreduktion sollte unbedingt erfolgen, egal ob es nun mit Medis sind (musst dann sicher ausprobieren welche Du besser verträgst) oder aber durch Entspannungsübungen, Wärme, Bäder, Akkupunktur etc. hier Linderung suchen!
Achtung, ganz schnell setzt eine Schmerz-Chronifizierung ein!

Alles Gute winke.gif parvus
püppi28
Hallo Schleifchen, zwinker.gif

ich will dir keine angst machen aber wenn du in der LWS keine schmerzen mehr hast, sondern sie sich ins bein verlagert haben ist das alles andere als gut. In der regel hat man erst rückenschmerzen die dann ins bein übergehen dann diagnose BSv wenn dem so ist. Der wird zb. konservativ behandelt dann sollte der schmerz langsam aber stätig aus dem bein verschwinden und zuletzt hat man meist wieder "nur" schmerzen im LWS-Bereich. So hat es mir mein neurochirurg erklärt und es war bei meinen beiden vorfällen der fall.

Ich wünsche dir eine baldige schmerzfreiheit

lg püppi winke.gif
Schleifchen
Hallo ihr Lieben!

Zitat (parvus @ )
Welche nimmst Du da ein?
Hast Du es mit einem Seitenschläferkissen oder einem normalen Kissen zwischen die Knie in Seitenlage versucht (sollte Entlastung bringen!).
Hast Du es auch mit der Stufenlage versucht,

Ich schlafe in der Regel auf der Seite, Bauch geht seit Jahren nicht mehr, früher konnte ich NUR auf dem Bauch einschlafen.

Ja, ich klemme mir ein dickes Kissen zwischen die Knie; neulich habe ich es einmal weggelassen, es war kein Unterschied zu spüren (außer an den Knien :-)).

Mit der Stufenlagerung ist das so eine Sache. Abgesehen davon, dass ich so nicht einschlafen kann, hat sie auch ihre Tücken. In der Akutphase kann sie ja ganz nützlich sein, mein Physiotherapeut hat aber gesagt, dass man so alles noch verschlimmern kann. Und zwar, weil das verletzte Bandscheibengewebe mehr Platz bekommt und dadurch noch weiter in die falsche Richtung sinken kann. Meine eigene Beobachtung ist zur Zeit die, dass es mir in der Stufenlagerung gut geht, wenn ich dann aber aufstehe, tut es mehr weh als vorher.

Irgendwie scheint bei mir kein gängiges Muster zu passen... traurig2.gif

lg

Schleifchen

parvus
Hallole winke.gif

Code
Irgendwie scheint bei mir kein gängiges Muster zu passen...


Das scheint dann wohl so zu sein zwinker.gif

Die Stufenlage entlastet die WS, da Dehnung drauf kommt und sich die BS hierbei auch wieder etwas regenerieren können von dem "Stauchen" durch das Sitzen usw.
Sollte jedoch auch nicht die ganze Nacht hindurch erfolgen, lediglich mal so ein Stündchen zur Erholung.

Aber, was nicht geht das geht nicht. Musst halt versuchen was Dir gut tut.

Und nochmals: Die Schmerzreduktion sollte unbedingt erfolgen, egal ob es nun mit Medis sind (musst dann sicher ausprobieren welche Du besser verträgst) oder aber durch Entspannungsübungen, Wärme, Bäder, Akkupunktur etc. hier Linderung suchen!
Achtung, ganz schnell setzt eine Schmerz-Chronifizierung ein!


Grüßle parvus winke.gif

Angeli
Hallo Schleifchen wink.gif ,

Zitat
(Sofern man das beim MRT gesehen hätte? (Ich hatte die Untersuchung mit Kontrastmittel.)

Allerdings glaube ich, dass die Symptomatik eine andere ist. Ich habe die Schmerzen ja schon im Liegen, ohne dass ich mich bewege)

---

die Schmerzen können trotzdem von den Facettengelenken kommen. Ich hatte auch starke Schmerzen im Rücken beim liegen, vor allen Dingen in Rückenlage (auch beim hinlegen) und beim umdrehen auf die andere Seite. Auch beim Aufsstehen tat es höllisch weh, brauchte auch ca. 1/2 bis 3/4 Stunde bis ich gerade laufen konnte.

Nachdem mir die Facettengelenke denerviert (der Nerv wird mir wärme/kälte oder chemisch abgetötet) wurden, waren die Schmerzen sehr viel weniger.

Bei was für einem Arzt bist du denn in Behandlung (HA, NC, Ortho)?

Frag deinen Arzt am besten nochmal ob es nicht auch von den Facetten kommen kann. Meine Ärzte haben die Facetten erst gar nicht beachtet, weil sie der Meinung waren, dass die Facetten gar nicht so schlimm betroffen wären u. daher keine Schmerze kämen.

Das sind natürlich nur meine Erfahrungen die bei dir nicht unbedingt gleich sein müssen. kinnkratz.gif

Gute Besserung!
Angeli

Edit: Bitte Zitate mit der "Zitatfunktion" oder farblich hervorheben sonst es schwierig zu erkennen, was nun von wem kommt. Danke joggeli
Schleifchen
Hallo zusammen,

jetzt ist einige Zeit vergangen, vergessen habe ich euch aber selbstverständlich nicht. zwinker.gif

Inzwischen ist es so, dass zu den Schmerzen ein Ameisenkribbeln im ganzen rechten Bein dazu gekommen ist. Schmerzen habe ich nachts, das Kribbeln auch tagsüber. Nicht ständig, aber meistens reicht es, wenn ich mich aufrecht hinstelle. Es ist echt heftig, als würde das ganze Bein unter Strom stehen.

Mitte Februar habe ich einen Termin bei einem Orthopäden und einem Neurologen. Bisher war ich nur beim Hausarzt, der mir immer die Physiotherapie verschreibt. Akupunktur macht eine andere Ärztin.

Was mir bei der Durchsicht meiner Befunde aufgefallen ist: Vor zwei Jahren stand da etwas von Osteochondrose, aber jetzt letzten September war davon überhaupt nicht mehr die Rede. Das kann doch nicht einfach verschwunden sein? nein.gif

Ich frage mich, ob meine Probleme nicht hauptsächlich von meiner komischen Wirbelsäulenform kommen. Ich versuche es mal zu erklären: Da, wo die LWS ins Kreuzbein übergeht, habe ich einen starken Knick. Das heißt, das Kreuzbein steht fast waagrecht nach hinten ab. Diese Knochen sind bei mir also bestens von außen zu sehen. (Ich muss zum Beispiel immer aufpassen, wenn ich mich auf einen Stuhl setze, dass ich nicht hinten an die Lehne komme, zumindest, wenn diese hart ist, aus Holz beispielsweise.)

Ärgerlich finde ich, dass bisher kein Arzt darauf eingegangen ist. Meine Mutter ist mit mir deshalb schon zum Arzt gegangen, als ich dreizehn war. Es hieß nur: ach, vielleicht zu wenig Rückenmuskeln, da machen wir Krankengymnastik.

Einmal, so mit Ende 20 (also vor - huch - 20 Jahren), habe ich einen Orthopäden darauf aufmerksam gemacht. Wisst ihr, was er gesagt hat? Ich soll mehr essen, dann sieht man das nicht mehr so stark. hammer.gif Das war alles!







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