MichiAusWien
09 Nov 2010, 00:20
Hallo liebe Bandscheiben!
Ich bin neu hier, mein Name ist Michi, 27 Jahre und Student von Beruf (also fast durchgehend sitzende Tätigkeit)
Gerade vor kurzem bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe schon einige hilfreiche Infos gefunden.
Kurz zu meiner Problematik:
Nach einem Sturz beim Snowboarden vor etwa 5 Jahren hat sich bei mir eine Beckenverwringung mit einer Beinlängendifferenz von ca. 1,7cm (rechtes Bein kürzer) ausgebildet. Zusätzlich habe ich noch eine Hyperlordose (Winkel weiß ich nicht genau), die mir aber bis vor dem Snowboard-Sturz keine Probleme gemacht hat.
Wenn ich mein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagere, spüre ich immer ein Knacken in der LWS, das mir schon etwas Sorgen bereitet.
Ich habe oft ziehende Schmerzen in der LWS-Gegend und in der Hüfte. Langes Sitzen bzw. Stehen bereitet mir Probleme.
Mein Anliegen wäre nun, eine wirklich passende Therapie für mein Problem zu finden ohne tausende Euros bei Physiotherapeuten und Osteopathen liegen zu lassen, die mich dann mit Standard-Übungen der Rückenschule abspeisen. Ich hatte schon das Vergnügen mit drei verschiedenen Orthopäden, habe mich allerdings bei keinem gut aufgehoben gefühlt. Überall hieß es nur: Einlage drunter, Physiotherapie, fertig. Die Untersuchung hat vielleicht 5 bis maximal 10 Minuten gedauert. Auch die Physiotherapeuten führten nur allgemeine Kräftigungsübungen mit mir durch, der Schiefstand wurde nicht behandelt.
Meine Frage an alle Menschen mit Beckenverwringung/Beinlängendifferenz hier: was hat euch geholfen bzw. gibt es überhaupt eine Therapie, die hilft? Wer von euch hat Erfahrung mit der Cross-Therapie in Bückeburg? Lohnt es sich, dort eine Reha zu machen? Oder hattet ihr mit anderen Therapien Erfolg? Ich habe auch von Schroth gehört, was ja ambulant nur sehr schwer zu erlernen sein soll..lohnt eine Schroth-Therapie bei Beckenverwringung mit Beinlängendifferenz?
Ich weiß, das sind sehr viele Fragen, aber ich finde mich im Dschungel der Therapieangebote nicht wirklich zurecht und möchte als Student das bisschen Geld, das mir zur Verfügung steht, nicht in die falsche Therapie investieren.
Schon im Voraus vielen Dank für Eure Antworten!!!
Liebe Grüsse aus Wien,
Michi
Hallo Michi,
ich denke, dass tatsächlich zunächst die Beinlängendifferenz durch eine Einlage korrigiert werden sollte, um eben die ständige Fehlbelastung der Hüfte/Wirbelsäule/Muskulatur auszugleichen. Solange die Differenz besteht, wirst Du immer Probleme habe und es werden sich diese im Laufe der Zeit verschlimmern. So eine Einlage ist ja kein Hexenwerk und gerade jetzt im Winter auch in den Stiefeln gut unterzubringen.
Erst wenn das passiert ist, dann kann man wohl daran gehen die Muskulatur wieder aufzubauen und sie an die neue Situation zu gewöhnen. Dazu ist es sicher ausreichend einen guten Physiotherapeuten zu konsultieren. Nur, solange Du eben gegen diese Beinlängendifferenz nichts machst, kann auch der beste Physio nicht helfen, und eine Reha kann und wird die Differenz auch nicht ausgleichen.
Also, lass Dir doch bitte zunächst Einlagen und dann nochmal Physiotherapie verordnen und schau dann mal, ob und wie sich da was ändert. Wobei auch klar ist, dass Du selber da auch noch aktiv werden musst, denn alleine von 3x Physio pro Woche werden Deine Muskeln nicht besser, da musst Du schon selber täglich die entsprechenden Übungen machen, gerade, weil Du eben als Student überwiegend sitzt!
Alles Gute und liebe Grüße

Inka
Keks86
11 Nov 2010, 17:51
hallo,
ich selbst physiotherapeutin und muss dich auch wie meine vorgängerin leider entäuschen.wir können die fehlenden cm nicht an das bein dranzaubern, weißte ;)
Was wir machen können ist, wenn du dann deine einlage hast, dir helfen dich und deinen körper an die statikänderungen zu gewöhnen, kurze muskeln dehnen, schwache muskeln kräftigen und alles zu stabiliseren.
bei der beckenverwringung würd ich auf jedenfall mobilisieren, damit kein gelenk, zb hüfte oder isg zu kurz kommt.
aba auch hier können wir leider nicht einmal draufspringen und alles sitzt wieder da, wo es sein soll. das geht leider nicht. ;)
also muss ich hier ( auch wenn ich das nicht oft und gern tue) den orthopäden ausnahmsweise mal zustimmen. sport,physio und einlagen. sorry!
lg keks
Keks86
11 Nov 2010, 17:54
achso nochwas zu den therapien:
also die cross therapie sagt mir persönlich nichts. aber schroth schon. ich kenne pat, denen hat das gut geholfen. die wenden in der therapie vorallem auch ganzkörperliche mobilisationsübungen an.
trotzdem kann auch der beste therapeut der welt dein bein nicht verlängern...
premme
12 Nov 2010, 09:11
Hallo Michi,
aus eigener Erfahrung.
Vor ca. 20 Jahren bin ich beim Handball auf den Steiß gefallen. Als die Schmerzen nachließen, stellte ich fest, das mein rechtes Bein ca. 3 cm kürzer war.
Alles ziehen, und reißen durch meinen Doc, brachte keinen Erfolg. Also Einlagen, oder Hosen kürzen. Ob meine WS damals Schaden erlitten hat, konnte ich nicht feststellen, aber ist schon möglich.
Durch meine jetzige Dauerbehandlung der WS, kam ich an einen Ostheopathen (richtig geschrieben ?),
der hatte die feste Überzeugung, das bei mir eine Beckenschale verschoben ist. Also wurde in diese Richtung gearbeitet, und ich machte jeden abend meine Übungen auch noch im Bett.
Vor ca. 1 Jahr spürte/hörte ich ein schabendes Geräusch in diesem Bereich, und spürte sofort, da ist etwas passiert.
Als ich aufstand, stellte ich fest, das ich wieder gerade stehen konnte, und der Beckenbereich schmerzfrei war.
Diese Mitteilung sollte nur eine kleine Anregung sein. Könnte ja sein.
Viel Glück.
premme
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