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Komplette Version nach OP L5/S1

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
Wanderfrau
Hallo liebes Forum,

seit einiger Zeit schau ich hier oft mal rum, daher zuerst vielen Dank für die Initiatoren dieser Seiten.

Bandscheibengeplagt bin ich seit 2007 mit L5/S1. Damals habe ich meine "Bibel" gefunden: Brötz/Weller: Bandscheibenleiden-Ihr Aktivprogramm und mich damit gemeinsam mit meiner Physiotherapeutin aus den Schmerzen incl. Lähmung im Fuss langsam rausgeübt, natürlich auch mit Medikamenten, aber auch noch mit viel Wandern und Osteopathie. Ich war so stolz, ohne OP, viele Monate mit nur gelegentlichen Beschwerden. Zu früh gefreut.

Im August 2010 hat mich meine liebe vorgefallene Bandscheibe an ihre Existenz deutlich erinnert und mit noch ein bißchen mehr Masse meine Nervenwurzel plattgemacht. Von wegen Rückbildung! Und diesmal ging konservativ nix! Wie sicherlich auch viele von Euch die Erfahrung haben, sollte ich auf einen Termin beim Neurchirurgen 6 Wochen warten. Das hab ich nicht geschafft. Bin in die Notaufnahme vom Krankenhaus Dresden -Neustadt...und muss hier ein Krankenhaus loben. Ärzte, die zuhören, einen ernst nehmen, ehrlich sind und emphatisch... Die Schwestern auch. Nun bin ich auf eigenen Wunsch operiert, man hat mich nicht überredet. Und ich bin seit letzter Woche wieder ein aufrecht gehender Mensch, die Schmerzen haben sich enorm verringert, ein bißchen verändert, ich merke eher verspannte Muskulatur. Das neurologisch in meinem Bein immer wieder was kribbelt und schmerzt, geht zu verkraften, kein Vergleich.
Wieder habe ich mir so ein kleines Übungsprogramm zurecht gestrickt aus Übungen vom Krankenhaus und aus meinem Lieblingsbuch, alles daraus bekommt mir nicht... Ein bißchen isometrische Übungen, ein bißchen strecken, sehr verhalten. Ich laufe draußen rum, aber max. 1-2 Stunden. Schmerzmittel nehme ich nur abends. Ich vermeide zu sitzen, Rad zufahren, zu Putzen, zu Heben etc. Es ist mir so ein wenig, als hätt ich Eierschalen im Hintern, die nicht zerbrechen sollen. Ich habe halt gar keine Lust auf einen erneuten Vorfall, noch ist ein bißchen was zwischen den Wirbeln.
Ab 27.10. gehe ich zur Reha nach Bad Klosterlausnitz. Kennt das jemand von Euch? Was sollte man in einer Reha einfordern, was ablehnen? Was sollte ich insgesamt tun, was vermeiden? Wie sind Eure Erfahrungen?

Viele Grüße aus Dresden
Die Wanderfrau
Jürgen73
Hallo Wanderfrau,

willkommen im Forum.

Auf keinen Fall solltest du zu viel machen.

Frag deinen Operateur und oder deinen Physiotherapeuten.

In deiner Reha solltest du etwas vorsichtig sein.

In meiner letzten Reha wurde den Leuten mehr Schmerzmittel einzuwerfen, damit sie die Übungen mitmachen konnten.

Über Bad Klosterlausnitz kannst du dich hier informieren.
barbara57
Hallo Wanderfrau,

Zitat
Was sollte ich insgesamt tun, was vermeiden? Wie sind Eure Erfahrungen?

Ich bin mit dem Rezept
- liegen und laufen statt sitzen und stehen
- keine Wärme in den Op Bereich (kein Fango)
- kein Verdrehen der LWS (Schulterbereich und Becken parallel halten)
- viel Ruhe
- nicht heben
- isometrische Übungen, leichte Gymnastik unter Aufsicht
- Wassergymnastik
sehr gut gefahren.

Gruß
Barbara
Wanderfrau
Hallo Barbara, hallo Jürgen,

vielen Dank für Eure Antworten. Die Bewertung der Kurklinik läßt mich meinen Kopf wiegen. Ich werde hinterher meine Erfahrung mal schreiben. Auf jeden Fall werde ich keine Schmerzmedikamente nehmen, nur um vielleicht ein Gerätetraining hinzukriegen...
Da ich kein Mensch der Ruhe bin, ist das jetzige Ruhehalten in den eigenen vier Wänden nicht so einfach, da ist eine Reha weiter weg bestimmt nicht schlecht.
Das auch Stehen und das Verdrehen der Wirbelsäule nicht so toll sind, habe ich bereits gemerkt, nur kann ich letzteres besser vermeiden, manchmal stehe ich auch ne Weile, wenn ich abends nicht mehr liegen mag oder meine Familie am Abendbrottisch nicht allein lassen will...
Auf jeden Fall freue ich mich darauf, irgendwann wieder ganz in Ruhe im Sitzen zu essen, zu qutschen usw...
Aber viele hier im Forum haben ja mit weit schlimmeren Problemen zu kämpfen, die ich hoffentlich erst mal hinter mir habe.

Gibt es eigentlich auch Leidensgefährten in und um Dresden? Ich würde mich über eine Kontaktaufnahme freuen.

Viele Grüße
Kristin, die Wanderfrau
RobF
Liebe Wanderfrau,

Ich danke dir für deinen Beitrag. Für mich ist er wertvoll, weil er mir in meinem Reflektionen darüber hilft, was mit mir möglicherweise nach einem ersten, ziemlich großen Prolaps geschehen könnte. Wie du sagst: "Von wegen Rückbildung" - wenn das BS Nukleus Material noch weiterhin da herumliegt, dann braucht man offenbar bloß einen erneuten kleinen Prolaps, und die Nervenwurzel wird mehr gequetscht denn je, was dir offenbar passiert ist. Gut daß du gewieft warst und schnell gehandelt hattest, und deine Operation hat das Problem offenbar beseitigt - ein erneuter Prolaps würde jetzt wahrscheinlich weniger Schaden anrichten.

Dein Gefühl "Eierschalen im Hintern zu haben" kann ich verstehen - meine Einstellung ist aber ein wenig robuster. Ich vertraue darauf, daß es ein Leben nach einem BSV gibt und daß man so allerlei Sachen wieder machen kann wie früher, solange man umsichtig ist, gewissenhaft und stetig ein gutes Rückentraining macht und nicht mehr so ungestüm und unbedacht ist wie früher. Und falls es wieder passiert: du hast doch bewiesen, daß du Hilfe finden kannst - und mittlerweile schreitet die Medizin voran.

Übrigens, ich hatte mir gerade dein Lieblingsbuch "Brötz/Weller: Bandscheibenleiden-Ihr Aktivprogramm" bei der Uni Bibl. bestellt und werde es morgen abholen. Nun bin ich gespannt darauf - ich bin nämlich auf der Suche nach dem effektivsten Reha/Übungsbuch für jemandem mit L5/S1 BSV mit gequetschter S1-Nervenwurzel und mässigem Sensibilitätsausfall (eine gewisse Fußtaubheit).

Ich habe von mehreren Quellen gehört, daß Fahrradfahren mit relativ geringem Beugen nach vorne eine gute Sache ist, vielleicht nicht unmittelbar nach einer Operation, aber als spätere Vorbeugungsmaßnahme.

Ich wünsche dir alles Gute, und Cheer Up!

Robert

Wanderfrau
Hallo Robert,

ich bin schon ganz gespannt daraus, wie Du das Buch findest. 2007 war es meine Rettung, als mich mein damaliger Orthopäde im Stufenbett ohne jegliche Krankengymnastik belassen hatte und es mir immer schlechter ging. Ich habe die Übungen praktiziert und bis auf den aktuellen Vorfall jetzt im August alle akuten Phasen damit gut bewältigt. Die Schmerzen waren zumeist nie so schnell und nie so vollständig weg, wie dort beschrieben, aber doch erheblich gebessert. Nur jetzt hats halt mal versagt, meine vorgefallene Bandscheibe hatte wohl keine Lust mehr bei mir zu bleiben. Derzeit übe ich nur einiges aus dem Programm+isometrische Übungen. Kritisch bleiben, andere Meinungen hören und sich selbst beobachten ist halt immer wichtig. Auf jeden Fall sind die beschriebenen Übungen für mich etwas, worauf ich aufbauen kann, über die ich mit Therapeuten reden kann und auch besser in einen Dialog komme. Mit eigenen Vorstellungen ist man dem Vorgehen der Ärzte und Therapeuten nicht so ausgeliefert.

Auf jeden Fall hoffe ich, keinen neuen Prolaps zu bekommen. Apropo Zukunft, wenn alles wieder heile ist, werde ich mnich natürlich nicht mehr so in Watte packen wie jetzt. Und ich freue mich schon drauf, aus dem vermutlichen Reha-Altenheim in Bad Klosterlausnitz auszubüchsen, und die Umgebung zu erobern, vor allem zu Fuss.

Viele Grüße von Kristin
Wanderfrau
PS: Radfahren: war das Einzige, was ich mit akutem Vorfall immer noch konnte, zur Prävention finde ich laufen und gezielte Gymnastik besser

OP: nur dann, wenn wirklich sinnvoll. Im Krankenhaus habe ich nach der OP glückliche Menschen erlebt, aber auch Mitpatienten, die manchmal schlechter
dran waren als vorher.

Aber eins sage ich Euch allen: lieber ein Bandscheibenvorfall als ein inoperabler Hirntumor, wie meine ehemalige Bettnachbarin ihn hat!

Kristin, die Wanderfrau
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