
ich wollte euch mal meine Erfahrungen mit meiner Versteifungs OP im LWS Bereich L5 / S1 mitteilen und dadurch vielleicht dem ein oder anderen die Unsicherheit nehmen.
Ich selbst habe für diese Entscheidung 9 Monate gebraucht da man ja in diversen Foren teilweise grausame und fürchterliche Erfahrungen liest und diese eher abschreckend wirken.
erstmal zu mir: männlich, 42 Jahre, Bürotätigkeit, begeisterter Fahrradfahrer, angeborenes Wirbelgleiten im Bereich L5/S1 mit Stenosierung und Nervenwurzelkompression Nach Meyerding Grad 2/3, Versatz 2 cm, Spinalkanalverengung, Facettengelenke defekt.
erstemal Schmerzen mit 24 Lenzen, danach durch entsprechende Bewegung und Sport überwiegend Beschwerdefrei......bis zum 23.12.2009

an diesem Tag bin ich auf vereister Strasse ausgerutscht und auf die linke Hüfte gefallen...seitdem heftige Rückenschmerzen mit Austrahlung und Taubheitsgefühl in den Beinen.
Das ganze Programm absolviert...Krankengymnastik, Reha Kur, Reha Sport...nix hat geholfen, die Schmerzen sind eher punktuell noch schlimmer geworden.
Mehr als 100 Meter laufen war nicht mehr möglich, morgens wie ein Neandertaler aufgestanden bis alles wieder beweglich war.
Mitte August war dann langsam der Punkt erreicht wo ich die Schmerzen nicht mehr ausgehalten habe, also im St. Anna Hospital in Herne vorstellig geworden.
4 Tage zur Schmerztherapie stationär, danach für ca. 2 Wochen schmerzfrei...danach gings wieder los.
Nochmal ins St. Anna zum Gespräch......eindeutige Meinung der Ärzte....Operation
Dann nach Wiesbaden zu den HSK Kliniken um mir eine zweite Meinung zu holen.......keine andere Meinung bei rausgekommen...eindeutig OP
OK, Pille geschluckt. wieder nach Herne zur Einweisung...OP war am 27.09.2010
Bei der OP wurde festgestellt das der L5 so locker saß das er selbst beim laufen hätte komplett aus der Wirbelsäule rausrutschen können, was das bedeutet hätte kann sich jeder vorstellen. Die Bandscheibe dazwischen war nicht mehr wie ein Stück Papier.
Der Versatz zwischen L5 und S1 war 2.1 cm !!
die Ärzte haben den Wirbel wieder in seine ursprübgliche Position bringen können so das alles wieder in einer Linie ist

momentan bin ich völlig Beschwerdefrei, ich kann mit dem Mieder laufen, Treppen steigen. Kein Taubheitsgefühl mehr in den Beinen, keine Schmerzen mehr morgens wenn ich aufstehe, ich kann nachts wieder flach auf dem Rücken liegen, umdrehen ohne die Beine mit den Händen festzuhalten.
Alles in allem bin ich mit der OP und vor allen Dingen mit der Betreuung im Krankenhaus mehr als sehr zufrieden. Der Stationsarzt kam 4-5 mal am Tag und hat sich mach meinem Wohlbefinden erkundigt, hatte immer ein offenes Ohr und hat sich auch Zeit genommen mir alles zu erklären.
ich kann sagen ich bin ein anderer Mensch nach der OP und überglücklich

jetzt heisst es Geduld haben, 12 Wochen lang nach der OP den Mieder tragen und was am allerwichtigsten ist......den Ball flachhalten.
viel liegen, nichts heben, keine Anstregungen machen die auf die Wirbelsäule wirken...einfach nur Ruhe bewahren und dann langsam anfangen den Mieder abzusetzen und die Muskulatur wieder aufzubauen.
Ein ganz großer Warnschuss vom Stationsarzt kam noch bevor ich nach einer Woche entlassen wurde........auf gar keinen Fall vor Ablauf der 12 Wochen irgendeine Krankengymnastik anfangen oder zur Reha fahren.
Damit kann man unglaublich viel wieder kaputt machen und die ganze OP wäre für die Katz gewesen...daran werde ich mich auch halten.
Ich habe mir dann über die Krankenkasse ein Krankenbett besorgt was unglaublich hilfreich ist wegen der Höhe zum ein-aussteigen.
So, das sind meine Erfahrungen mit eine Versteifungs Op. Ich hoffe ich kann irgendjemandem vielleicht etwas die Angst nehmen.
Für so eine OP kann ich das St. Anna Krankenhaus in Wanne Eickel (Herne) nur allerbestens empfehlen.
lg
Christian