UteSch.
12 Okt 2010, 10:20
Hallo Leute,
war gestern zur MRT LWS und bin eigentlich immer noch ziemlich schockiert.
Hatte im Februar 2010 OP BSV L4/L5. War im Großen und Ganzen mit dem Verlauf nach der OP zufrieden. Hatte immer mal wieder zwischendurch Rückenprobleme, die mein Orthopäde/Osteopath immer gut behandeln und beseitigen konnte.
Nun hab ich seit ca. 2 Wochen Schmerzen unten im ISG und am Trochanter major links; ausgelöst wahrscheinlich durch einen langen Einbeinstand während eines Konzerts (wollte eigentlich meinen Rücken dadurch entlasten!).
Weil mein Arzt bisher durch seine Therapien (Spritze, osteopathische Behandlung des ISG) keine Besserung erreicht hat, war ich gestern auf eigenen Wunsch zur MRT, obwohl mein Arzt und auch der NC, der mich operiert hatte, sagten, die Beschwerden kämen 100%-ig nicht von der Nervenwurzel. Ich wollte eigentlich nur vom Radiologen die bestätigung. Und nun dies: Der Radiologe sagte, ich habe ein Rezidiv größer als der BSV vor der OP. Ihn irritierte nur, dass ich dabei keine Schmerzen im Bein oder irgendwelche Ausfälle habe. Deshalb wurde vom Neurologen die Nervenleitgeschwindigkeit gemessen. Als der Neuro die MRT-Bilder sah, sagte er, das sei kein Rezidiv, sondern Narbengewebe. Die Nerven wurzel wird nach seiner Meinung nicht bedrängt, weil keine Schmerzen oder Schwäche im Bein oder Fuß bestehen und die Nervenleitgeschwindigkeit war auch in Ordnung.
Während der Radiologe zur Spritze an die Nervenwurzel riet, sagte der Neurologe, ich solle nix machen lassen; nur Diclofenac nehmen.
Nun ist mein Orthopäde hier zu Hause leider für diese Woche im Urlaub und ich bin total verunsichert, wie ich mich nun verhalten soll.
Was ist davon zu halten? Wieso bekomme ich so unterschiedliche Aussagen?
Die Beschwerden, die ich z.Zt. habe, sind nicht wirklich schlimm. Eigentlich brauch ich nicht mal Schmerzmittel, aber wegen der entzündungshemmenden Wirkung hab ich heute Diclofenac und einen Magenschutz genommen.
Leute, ich muss euch sagen, dass ich ziemlich am Boden zerstört bin. Habe mich bisher sehr rückenfreundlich verhalten, täglich KG gemacht, Nordic walking usw. wie ich es in der Reha gelernt habe. Sollte ich da jetzt ein Rezidiv haben, weiß ich nicht, was ich in Zukunft anders machen sollte. Und das Narbengewebe ängstigt mich nicht weniger. Wächst so was weiter und es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Nervemwurzel bedrängt wird?
Eigentlich dachte ich, ich hätte das Gröbste überstanden und war zufrieden.... Ich hab echt Angst, was da noch kommt.
Brauche einfach nur mal eure Meinung dazu und was ihr meint, wie´s weiter gehen kann.
LG Ute
Hallo Ute,
komm lass Dich erst einmal ein bissi trösten

.
Da Du ja nicht die Ausfälle und sich die Schmerzen auch in Grenzen halten, würde ich mich im Moment nicht so in die Sache reinsteigern.
Du bist doch bis jetzt ganz gut klargekommen und nur durch das Wissen, dass dort etwas ist, darfst Du Dich nicht runterziehen lassen.
Gegen Narbengewebe ist man so gut wie eh machtlos und durch eine neue OP würde es auch bestimmt wieder Narbengewebe geben. Falls es ein Rezidiv ist, was ja noch nicht bestätigt ist, musst Du es am besten im Moment ignorieren, da es Dir keine Beschwerden bereitet. Es kommt schon vor, dass ein großer BSV keine Beschwerden macht, wenn das Gewebe die Nervenwurzel nicht tangiert.
Mach so weiter wie bisher, denn Du bist ja ganz gut so zurecht gekommen.
Liebe Grüße
Topsy
UteSch.
12 Okt 2010, 14:39
Hallo Topsy,
danke für deine nette Antwort.
Ja, meine Familie rät mir auch, mich da nicht reinzusteigern. Stimmt ja auch, so lange die Nervenwurzel durch was auch immer (Bandscheibengewebe oder Narbengewebe) nicht bedrängt wird, besteht kein Anlass, irgendetwas zu ändern. Möglicherewise hab ich das Narbengewebe schon länger und es ist einfach jetzt durch die MRT gesichtet worden.
Mein Arzt sagte mal, die NC hätte bei der OP viel Platz geschaffen bei mir. Kann es wohl daran liegen, dass die Narbe jetzt nicht auf die Wurzel drückt? Im MRT sieht die Stelle ziemlich wild aus, aber meine Tochter (Medizinstudentin) erklärte mir vorhin, dass sich bei jeder OP Narbengewebe bildet und dass ein Operateur dies von vornherein weiß und möglicherweise mit einkalkuliert, damit es hinterher nicht stört.
Ach menno, ich bin ziemlich durch den Wind im Moment - und das am Anfang der Herbstferien. Da geht´s mir sonst eigentlich immer viiiiiel besser.
Manchmal denke ich, ich sollte mir psychotherapeutischen Rat holen, um aus dieser ängstlichen Grundstimmung in Bezug auf meinen Rücken rauszukommen. Bei jedem Zwicken läuten bei mir gleich die Alarmglocken. Schrecklich ist das!
Danke erst mal.
Gruß Ute
Hallo Ute,
ich denke mal, dass Du auf dem richtigen Weg bist und das bissi gedankenmachen kriegst auch noch in den Griff.
Wenn Du das nicht allein gebacken bekommst, dann nimm professionelle Hilfe in Anspruch.
Als ich im KH war, da wurde mir gleich auf der Frühreha-Station ein Psychotherapeut zur Seite gestellt, damit ich den ganzen Schlamassel nicht allein verarbeiten musste. Mir hat es sehr geholfen und es war auch in kurzer Zeit vom Tisch.
Gute Besserung und
LG Topsy
UteSch.
13 Okt 2010, 08:33
Hallo Topsy,
ich glaube wirklich, dass mir ne gehörige Portion Gelassenheit fehlt. Dann wär ich auch im Rücken lockerer und vielleicht wäre ich einige Schmerzen schon los, wenn ich nicht dauernd die Muskeln verspannen würde durch meine ängstlichen Gedanken.
Ich versuche jetzt erst noch selbst, durch Muskelentspannung und eine positivere Einstellung zu der ganzen Sache den Rücken lockerer zu kriegen. Sollte ich das nicht hinkriegen, werde ich meinen Osteopathen um Rat fragen. Vielleicht kann er mir jemanden empfehlen, der sich damit auskennt und mir auf die Sprünge helfen kann.
Gestern war ich erst mal wieder ne Runde Walken. Das tut zumindest der Psyche gut. Und nach ner heißen Badewanne hinterher, war ich ziemlich zufrieden.
Danke noch mal,
Ute
Hallo Ute,
Du schaffst das, ob mit oder ohne Hilfe von aussen, ist ja egal. Warte aber nicht zu lange, wenn Du es nicht allein gebacken kriegst.
Alles Liebe und Gute
LG Topsy
justizia
15 Okt 2010, 18:15
Hallo Ute,
ich hoffe, ich kann Dich nun beruhigen.
Ich hatte im November 2009 eine BS- OP an der LWS 4/5. Nach der OP ging es zuerst bergauf, sechs Wochen danach jedoch wurde alles nur noch schlimmer. Im März 2010 mußte ich ins MRT, es kam eine riesen Narbenfibrose zum Vorschein, die sogar meine eine Nervenwurzel wieder bedrängt. Mit Tabletten (Tilidin 100/8) schlenderte ich mich bis hierher durch. Narbenfibrose sieht fies aus auf den MRT Bildern, es hört sich auch gemein an, ABER man glaubt es kaum, einiges war wieder rückläufig. Letzte Woche nämlich mußte ich wieder ins MRT und man sah, dass sich einiges Gewebe rückläufig verhält. Leider nicht das, was meine Wurzel einengt aber immerhin.
Ich möchte Dir damit sagen, dass der Wachstum des Gewebes irgendwann zum stoppen kommt, es wuchert nicht ein Leben lang. Ich wünsche Dir, dass es auch bei Dir zum stoppen kommt und es dabei bleibt, dass Du keine Ausfallerscheinungen hast.
Gute Besserung und alles Liebe! Übrigens klemmt mein Nerv leider wieder gewaltig, dennoch versuchen wir um eine erneute OP herumzukommen. Mein Orthopäde mag Kortison in den Nerv spritzen, ich bin am 16.11. fällig. Habe aber Angst davor, weil ich auch viel Schlimmes darüber erfahren habe und nun noch arg überlege.
VLG Anja
UteSch.
16 Okt 2010, 17:53
Hallo liebe Anja,
danke für deine beruhigenden Worte, aber ich bin inzwischen auf nem neuen Stand.
Gestern morgen hab ich´s nicht mehr ausgehalten vor lauter beängstigen Gedanken und stärker werdenden Schmerzen und bin zu meinem Orthopäden, der inzwischen wieder aus dem Urlaub zurück ist. Hab ihm alles erzählt von den widersprüchlichen Aussagen der Ärzte und ihm die MRT-Bilder gegeben. Und da sagt er doch sofort, neuer BSV an gleicher Stelle. Kein Zweifel, zumal die Symptome inzwischen auch ein wenig in die Richtung gehen.
Tja, was soll ich sagen, ich war fix und fertig.
Hatte natürlich Schiss, dass es wieder zu Lähmungen kommt und ich irgendwann wieder unters Messer muss. Deshalb hab ich mich für die CT-überwachten Spritzen an die Wurzel entschieden. Und hab auch gleich gestern die erste Spritze vom Radiologen bekommen. War nicht schlimm und ich muss sagen, ich bin heute den ganzen Tag ohne Schmerzmittel ausgekommen. Insgesamt soll ich 2-4 Spritzen bekommen im Abstand von 3 Wochen.
Ich bin immer noch sehr enttäuscht, dass es mit meinem Rücken so gekommen ist, obwohl ich wirklich alles getan habe, um einen Rückfall zu vermeiden. Aber der Doc sagte, Schicksal.
Ich hoffe, dir geht´s auch besser nach den Spritzen. Kannst ja mal berichten.
Schönes WE und LG
Ute
UteSch.
20 Okt 2010, 16:23
Hallo liebes Forum,
ich muss mich noch mal bei euch melden.
Hab ja nun die erste Wurzelspritze bekommen und eigentlich geht´s mir schon etwas besser. Brauche keine Schmerzmittel z.Zt., muss mich nur immer wieder mal hinlegen, um den Rücken zu entspannen.
Aber ich mach mir Sorgen, dass es eventuell doch wieder zu ner Lähmung im Bein/Fuß kommen kann wie vor meiner OP im Februar. Dauernd fühle ich nach, ob die Kraft noch da ist usw. Taube Stellen am Fuß und im Zeh waren sowieso noch zurückgeblieben und so ganz war auch die Zehenheberschwäche noch nicht weg (Kraftgrad 4/5). Obwohl ich damit gut leben konnte. Doch jetzt macht es mich verrückt. Ständig überprüfe ich den Fuß und bin mir halt manchmal nicht sicher, ob`s mehr wird oder nicht.
Wie soll ich damit umgehen? Im Februar ging`s von einem Tag auf den anderen plötzlich los mit der Schwäche. Hab einfach Schiss, dass der Nerv jetzt wieder Schaden nimmt und dass das dann irreparabel ist.
Ach menno, bin im Moment ein echter Jammerlappen.
LG Ute
UteSch.
21 Okt 2010, 19:17
Hallo Leute,
vielleicht nerve ich euch ja, aber ich mach mich hier ziemlich verrückt.
Die Schmerzen haben sich nach der 1.PRT eigentlich recht positiv entwickelt. Das ist jetzt nicht mehr so mein Problem. Aber ich bin so verunsichert, ob meine Taubheit im Zeh mehr wird oder nicht. Das Gefühl darin hat seit der OP immer geschwankt. Mal fühlt es sich total dick an und dann ist´s fast wieder normal. Auch hab ich manchmal das Gefühl, die Zehen sind irgendwie langsamer als am anderen Fuß, wenn ich sie nach oben ziehe. Ich weiß nicht, ob das jetzt neu ist oder ob das noch "Altlasten" sind. Die Kraft war ja immer noch etwas eingeschränkt (4/5). Ist echt schwierig zu beurteilen.
Zehen - und Hackenstand gehen gut. Das konnte ich vor der OP im Februar nicht mehr. Hatte auch nur Kraft 3/5 in den Zehen.
Ach Mensch, ich sitze hier und bin völlig auf meinen Fuß fixiert. Nervenleitgeschwindigkeit war letzte Woche i.O.
Ich bin sooo verunsichert.
Kann ich auf die weitere Wirkung der PRT vertrauen, dass der Nerv nicht mehr Druck bekommt?
Eigentlich bin ich mir sicher, dass ich nach diesen Erfahrungen mit dem neuen BSV nach 7 Monaten auf keinen Fall noch mal ne OP möchte. Aber was mach ich mit meinem Zeh?
Es tut mir leid und bitte entschuldigt, dass ich hier so rumjammere. Aber ich hab die Nachricht noch nicht wirklich verdaut, dass ich wieder nen BSV habe. Bin sehr niedergeschlagen. Meine Familie kann meinen Frust zwar verstehen, aber nicht so wirklich, was es bedeutet, wieder von vorne anzufangen. Deshalb mag ich die mit meinen Fragen und Ängsten nicht mehr behelligen. :-((
LG Ute
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