gluehwuermchen
03 Sep 2010, 05:17
Hallo miteinander,
ich habe an Euch ne Frage und es wäre super, wenn ihr mir hierauf antworten könntet:
Ich bin jetzt seit fast 2 Jahren im Segment L4-S1 versteift, es wurden Titancage (ohne Entnahme des Beckenknochens) von hinten (nicht auch von vorne) eingesetzt. Nun habe ich seit dieser OP das Problem,dass die Schmerzen einfach nicht besser geworden sind.
Zum einen bin ich einfach zu schmerz- und berührungsempfindlich in dem operierten Segment und keiner weiß warum/wieso. Beim bloßen Abtasten (etwas leichterem Druck) könnte ich die Wände hochspringen.
Zum zweiten habe ich ständig ein Durchbrechgefühl im Kreuz, sobald ich nur ein bißchen mehr zumute oder "zuviel" auf den Beinen bin. Auch habe ich Probleme mit dem ISG-Kreuzbein, dass sich bis in die Hüfte zieht. Des weiteren habe ich enorme Schmerzen durch das Narbengewebe. Die Schmerzen gehen vom Rücken hinten links in das Gespäss und laufen hinten am Bein mittig bis zu den Zehen. Außerdem habe ich ein Kraftverlust im linken Bein und hinke sehr stark wenn ich laufe. Wenn ich mir beim Laufen etwas mehr zumute gibt das linke Bein nach und ich bin deshalb schon ein paar Mal auf die Nase gefallen. Deshalb nehme ich, wenn ich ohne meinen Mann unterwegs bin, meinen Rollator immer mit. Der Chefarzt wagte die Behauptung aufzustellen, dass ein französischer Prof. ein Buch über das Narbengewebe geschrieben habe, und dass Narbengewebe als solches, gar keine Schmerzen verursachen würde
Nun meinte mein Schmerztherapeut, der mich zu diesem Chefarzt einer Klinik nahe Stuttgart überwies und nach einer Mylo-CT noch einmal eingehend mit ihm gesprochen hat, dass dieser nach nochmaliger Durchsicht der Bilder zum Entschluss gekommen ist (also der Chefarzt), dass eine Hypermobilität im Segment L3/4 vorliegt und man da eigentlich noch einmal eine komplette Revision machen müsste. Was für mich bedeutet alle Schrauben, Cage und Stangen raus und alles wieder von vorne oder???, wobei diesmal auch L3/4 mitversteift werden müsste. Auch an das Narbengewebe müsste man noch einmal ran.
Könnt ihr mir erklären, ob jemand von Euch noch immer so schmerz- und berührungsempfindlich nach bereits so einer geraumer Zeit der OP ist? Woher kommt diese Hypermobilität im Segment L3/4? Ich habe dem Schmerztherapeuten darauf hin eine Befürchtung mitgeteilt, dass ich, wenn dies so weiter geht in einigen Jahren komplett versteift seien werde.

. Daraufhin hat er mich angeschaut und betroffen mitgeteilt, dass dies natürlich nicht von der Hand zu weisen sei.
Befand sich jemand von Euch in einer ähnlichen Situation nach einer Versteifungs-OP, dass die Ärzte von einer Hypermobilität vom überliegenden Segment gesprochen haben und wenn ja, wie wurde dann verfahren?
Die Verknöcherung ist auch ein Problem, jeder der Ärzte, die ich bis jetzt aufgesucht habe, hat, was dieses Thema anlangt, eine unterschiedliche Meinungen. Das geht über "dass muss überhaupt nicht verknöchern, weil Cage und Stangen/Schrauben als Platzhalter eingesetzt wurden" über "L4/L5 sei versteift, jedoch L5/S1 nicht"
Das Problem ist auch, dass ich bei der Physiotherapeutin schon bei ihrem kleinsten Versuchen, den Schmerz und die Verspannung aus dem Problembereich zu bearbeiten vor Schmerzen nur weinen kann
An Gerätetraining bzw. Aufbau der Rückenmuskulatur ist gar nicht zu denken und der Chefarzt hat dies strikt verboten, weil die Schmerzen einfach zu immens sind.
Durch das Morphium bin ich tagsüber nur noch am "vor mich hindösen" bzw. schlafen und dass ist für mich auch kein Leben. Die Kinder brauchen mich. Von meiner Familie und der Familie meines Mannes kann ich auf deren Hilfe lange warten bzw. bekomme ich sie gar nicht. So sind die Kinder, wenn mein Mann die zweite Schicht z.B. arbeitet sich selber überlassen bzw. meine Große (13. Jahre alt) muss dann auf den jüngeren Bruder (6. Jahre) aufpassen, weil ich aufgrund der Schmerzen und des Morphiums einfach nicht aus dem Bett komme.
Ich bin für jeden Beitrag auf meine sehr umfangreiche Fragenliste sehr dankbar, weil ich mit meinem Latein wirklich am Ende bin!!!
Es grüßt Euch recht herzlich
glühwürmchen
Hoffentlich habt ihr heute alle einen schmerzarmeren bzw. schmerzfreien Tag. Dass wünsche ich Euch allen von ganzem Herzen
Hallo
Zitat
Woher kommt diese Hypermobilität im Segment L3/4?
Das Risiko von Anschlussinstabilitäten nach Versteifungen ist nunmal erhöht.
Ich weiß, dass Du das nicht lesen möchtest, aber um das Risiko von Anschlussinstabilitäten zu minimieren, ist Muskelaufbau das A und O.
Zitat
darauf hin eine Befürchtung mitgeteilt, dass ich, wenn dies so weiter geht in einigen Jahren komplett versteift seien werde. weinen.gif . Daraufhin hat er mich angeschaut und betroffen mitgeteilt, dass dies natürlich nicht von der Hand zu weisen sei.
Und auch diese Antwort wirst Du nicht lesen wollen... ohnestützende Rückenmuskulatur muss die Wirbelsäule selbst die ganze Last aufnehmen, wenn schon Bereiche versteift sind, werden die nicht versteiften Segmente mehr belastet und verschleißen schneller.
Ohne Muskelaufbau könnte es durchaus so sein, dass eine Etage nach der anderen kaputt geht - wie bei der Kettenreaktion mit den Dominosteinen.
Zitat
Die Verknöcherung ist auch ein Problem, jeder der Ärzte, die ich bis jetzt aufgesucht habe, hat, was dieses Thema anlangt, eine unterschiedliche Meinungen. Das geht über "dass muss überhaupt nicht verknöchern, weil Cage und Stangen/Schrauben als Platzhalter eingesetzt wurden" über "L4/L5 sei versteift, jedoch L5/S1 nicht
Nein, Pedikelschrauben und Cages alleine reichen nicht, der Körper muss die fusionierten Bereiche mit Knochen durchbauen.
Ist keine ausreichende Verknöcherung eingetreten, dann liegt eine Pseudarthrose vor, in den meisten Fällen bedeutet dies Re-Spondy.
Zitat
Das Problem ist auch, dass ich bei der Physiotherapeutin schon bei ihrem kleinsten Versuchen, den Schmerz und die Verspannung aus dem Problembereich zu bearbeiten vor Schmerzen nur weinen kann weinen.gif
An Gerätetraining bzw. Aufbau der Rückenmuskulatur ist gar nicht zu denken und der Chefarzt hat dies strikt verboten, weil die Schmerzen einfach zu immens sind.
Ehrlich gesagt frage ich mich gerade, welches Konzept der Schmerztherapeut verfolgt...
Meines letzten Infostandes nach ist das doch der Vizepräsident der Deutschen Schmerzliga und bildet selbst Ärzte in der speziellen Schmerztherapie aus?
Auf der Seite der Deutschen Schmerzliga liest sich das so:
Zitat
Experten setzen dazu inzwischen in den meisten Fällen nicht mehr auf Ruhe und Schonung, sondern auf Eigeninitiative und Selbstmanagement der Patienten. Wichtig sind – neben medizinischen und medikamentösen Behandlungsverfahren – psychologisch-verhaltensmedizinische Therapien sowie eine dem individuellen Leistungsvermögen angepasste Bewegungstherapie. Welche medikamentösen und nicht-medikamentösen Verfahren und Strategien alleine oder in Kombination eingesetzt werden, hängt von der Schmerzform, der Intensität der Beschwerden, deren Spektrum sowie möglichen Begleitsymptomen und Begleiterkrankungen ab, die ebenfalls diagnostiziert und behandelt werden müssen.
So lässt sich eine fatale Abwärtsspirale verhindern, die ausgehend von Schmerzen und falscher Schonung einen Konditions- und Kraftverlust sowie Fehlhaltungen verursacht und so noch mehr Schmerz erzeugt.
Chronische Schmerzen sind eine komplexe Erkrankung. Darum ist auch eine komplexe Therapie erforderlich. Schmerztherapeuten sprechen dann von einer „multimodalen Therapie“, die sowohl ambulant als auch stationär oder teilstationär durchgeführt werden kann. Dabei wird eine medizinische Trainingstherapie mit psychologisch-verhaltensmedizinischen Strategien und mit Medikamenten kombiniert.
In der Langzeitbehandlung spielen Eigenaktivität und Selbstmanagement der Patienten eine große Rolle. Bewegungstherapie, Funktionstraining, Entspannungsübungen und Strategien zur Schmerz- und Stressbewältigung eignen sich für die Selbstbehandlung. Auch bestimmte physikalische Verfahren können die Beschwerden lindern. Ebenso können medikamentöse und komplementäre Strategien eingesetzt werden. Entscheidend wichtig ist dabei jedoch stets, dass der Nutzen der einzelnen Behandlungsmaßnahmen und mögliche unerwünschte Wirkungen individuell regelmäßig, etwa im Abstand von sechs Monaten, überprüft wird.
Quelle: Deutsche Schmerzliga
Genau DAS verstehe ich unter einer multimodalen, kompetenten Schmerztherapie!!!
Und wenn ich richtig rechne, dann läuft die Schmerztherapie bei diesem Experten nun schon mind ein halbes Jahr... und anscheinend ohne Ergebnisse und Fortschritte, denn:
Zitat
weil die Schmerzen einfach zu immens sind.
Durch das Morphium bin ich tagsüber nur noch am "vor mich hindösen" bzw. schlafen und dass ist für mich auch kein Leben. (........)
(....)weil ich aufgrund der Schmerzen und des Morphiums einfach nicht aus dem Bett komme.
gluehwuermchen
04 Sep 2010, 01:27
Hallo,
tja die multimodale Schmerztherapie wurde seitens der KK nur von Dez-Ende Februar genehmigt, also die sogenannte erste Stufe. Die multimodale Schmerztherapie setzt sich aber aus 3 Stufen zusammen. Nach Ende der 1. Stufe habe ich keine Weiterbewilligung der Krankenkasse erhalten, weil die Fortschritte denen zu minimal waren. Der Schmerztherapeut hat gesagt, dass ich schon großes Glück hatte, dass sie mir die 1. Stufe genehmigt hatten, weil meine KK diesen Vertrag nicht in der Form wohl hat, und eine Ausnahme bei mir gemacht haben.
Der Chefarzt meinte, dass die Rückenmuskulatur einfach nicht aufgebaut werden kann, weil die Schmerzen so groß sind, und man dadurch nichts gewinnen wird. Der gleichen Meinung war auch die Physiotherapeutin. Rückenaufbau habe ich daher bisher noch gar nicht betrieben.
Es ist ja nicht so, dass ich den Aufbau der Muskulatur nicht möchte, habe ja gar keinen Grund, dass nicht zu wollen. Aber die Schmerzen sind so stark, dass ich es nicht aushalten kann. Ich scheitere schon bei den kleinsten Sachen die erst einmal mit der Rückenmuskulatur gar nichts zu tun haben.
Was ich auch nicht verstehe, wie kann der Chefarzt sagen, er meint, dass L4/L5 versteift ist und L5/S1 nicht??? Verstehe ich gar nicht.
Oh mann, hab echt kein Bock mehr auf den ganzen Mist.
Danke für Deine Hilfe.
LG
glühwürmchen
STU8FE
04 Sep 2010, 07:35
Zitat (gluehwuermchen @ )
Der Chefarzt meinte, dass die Rückenmuskulatur einfach nicht aufgebaut werden kann, weil die Schmerzen so groß sind, und man dadurch nichts gewinnen wird. Der gleichen Meinung war auch die Physiotherapeutin. Rückenaufbau habe ich daher bisher noch gar nicht betrieben.
Hallo,
ganz ehrlich - das ist der größte Mist den ich je gelesen haben - selbst Patienten die sich nicht bewegen können - können isometrisch leicht aufgebaut werden....
WEnn ich solche Aussagen bekommen würde - dann würde ich ganz schnell die Therapeuten wechseln - denn dann haben sie den Beruf garantiert nicht erlernt.
WEnn einem z.B. der Rücken weh tut - muss man die Bauchmuskulatur trainieren - und das geht ganz ohne "Bewegung" - ist aber tierisch anstrengend- und man muss es in der Stunde mind. 5 min intensiv machen.
Daher kann ich diese Aussage ganz ehrlich nicht glauben - denn JEDER Rücken - der keine Muskeln hat - macht probleme.
siobhan
04 Sep 2010, 07:47
Hallo glühwürmchen,
Zitat
Befand sich jemand von Euch in einer ähnlichen Situation nach einer Versteifungs-OP, dass die Ärzte von einer Hypermobilität vom überliegenden Segment gesprochen haben und wenn ja, wie wurde dann verfahren?
Wenn Deine Beschwerden von der Hypermobilität kommen, hast Du schon einmal versucht, eine Orthese zu tragen?
Eine extreme Berührungsempfindlichkeit im operierten Bereich L5/S1 hatte ich auch (mich hat sogar ein T-Shirt auf der Haut gestört), die ist nach der Metallentfernung weg ( s. Profil ), aber der Druckschmerz ist geblieben. Leider kann ich im Moment nur ganz kurze Strecken gehen, dann will mein re. Bein nicht mehr, d.h. ich gehe an Stützen und habe jetzt einen Rollator verordnet bekommen.
Bei mir hat sich nach der Spondylodese L5/S1 auch das Segment eine Etage höher verschlechtert und ich habe auch das Problem, das der Muskelaufbau nach der OP nicht so funktionierte, wie ich wollte. Bin jetzt froh, dass ich wenigstens isometrische Spannungsübungen machen kann und vorsichtig Bewegungstherapie im Wasser. Hast Du das schon mal versucht?
Alles Gute für Dich und LG,
Siobhan
Hallo Heidi
Zitat
Nach Ende der 1. Stufe habe ich keine Weiterbewilligung der Krankenkasse erhalten, weil die Fortschritte denen zu minimal waren. Der Schmerztherapeut hat gesagt, dass ich schon großes Glück hatte, dass sie mir die 1. Stufe genehmigt hatten,
Und an was wurde in dieser 1. Stufe gearbeitet?
Anhand dessen, was Du in den letzten Monaten geschrieben hast, reime ich mir folgendes zusammen: Du nimmst hochdosiert Morphium, was Dich völlig wegbeamt, es hilft Dir aber nicht gegen die Schmerzen. Irgendwo hast Du geschrieben, dass Dein Schmerzpegel immer zwischen 8 - 9 liegt....
Du machst immer noch keinen Muskelaufbau, Dein Rücken wird immer schlimmer statt besser.
Ich würd mal sagen, dass die Schmerztherapie nicht gegriffen hat.
Die Frage ist jetzt nur, an wem hats gelegen?
Ich weiß, dass einiges, was ich Dir jetzt schreibe, weh tun wird, aber ich denke, es gehört mal ausgesprochen.
Ich bin ja auch selbst Schmerzpatient, bin auch versteift und habe so meine Erfahrungen.
Ich habe den Eindruck, dass Du vor lauter Wald (in dem Fall Schmerz) die Bäume nicht siehst. Ich denke, dass Dir mittlerweile eine solche Angst innewohnt, dass Du schon, bevor Dich ein Arzt oder Therapeut überhaupt anfasst, so eine Panik hast, dass Dein Gehirn mit Schmerz reagiert.
Du steckst in einem ganz beschissenen Teufelskreis, den nur Du allein durchbrechen kannst.
Du wirst immer stärkere Schmerzen bekommen, wenn Du nicht anfängst, Muskulatur aufzubauen. Du vermeidest so gut es geht jede Bewegung, aus Angst, dass Dein Schmerzpegel ansteigt - aber gerade dadurch, weil Du Dich nicht bewegst (Bewegung im Sinne von Gymnastik; Sport wie Schwimmen) verkümmert Deine Muskulatur immer mehr und mehr.
Durch Schon/Fehlhaltung hast Du Muskelverspannungen bzw Muskulatur ist stark verkürzt - und all das tut weh!
Ich würde mal sagen, dass Dein Schmerzdoc als Fachmann dies auch erkannt hat (oder erkennen hätte müssen) und dementsprechend hätte handeln müssen.
Die bestimmende Kraft in Deinem Kopf und Deinem Leben ist der Schmerz - Du hast Dich davon regelrecht versklaven lassen.
Und genau hier müsste der Schmerztherapeut ansetzen!
Das gelingt aber auch nur, wenn Du als Patientin kooperativ bist.
Deine Postings während des letzten Jahres waren durchweg negativ und es dreht sich immer um Deinen Schmerz. Die Hauptrolle in Deinem Leben hat die Krankheit mit dem Schmerz eingenommen. Und Du hast das zugelassen.
Je länger Du auf dieser Welle weiterreitest, desto schwieriger wird es, dass Du selbst wieder bestimmst, wo es lang geht.
Ich war sehr bestürzt, wie Du im Kummerkasten reagiert hast, als auf Dein Urlaubsdesaster nicht die erhofften? Reaktionen kamen... Trostsmilies und "arme Heidi, tut mir sehr leid für Dich"-Kommentare helfen Dir nicht weiter!!!!
Du gehörst in professionelle Hände, da kann Dir kein Laie mehr helfen.
Traurig gemacht hat mich auch, dass darling ihrem schlechten Gewissen öffentlich Luft gemacht hat und sich bei Dir entschuldigt hat, dass sie Dir nicht helfen konnte.
Heidi - sowas geht zu weit.

Da macht sich jemand, dem es selbst schlecht geht, schwere Vorwürfe (weil die Tragweite Deiner Probleme so komplex ist, dass da nur ein Psychotherapeut helfen kann ) weil er bei Dir mit seinem Latein am Ende war.

Das läuft doch was verkehrt!
Wann hast Du Dich aufgegeben Heidi? Mensch, Du hast 2 Kinder, die Dich lieben und Dich brauchen! Ich sage nicht, dass der Weg, der vor Dir liegt, ein leichter ist.
Ich möchte da nicht mit Dir tauschen, weil das ein verdammt hartes Stück Arbeit ist. Meine Güte, Du bist nicht mal 40 Jahre alt und lässt das Leben an Dir vorbeisausen!
Wo ist die Heidi geblieben, die ich zu Beginn unserer damaligen Telefonate kennengelernt hab? Dass Du stark sein kannst, dass hast Du doch schon öfter bewiesen gehabt.
Deine ganze komplizierte Familiengeschichte und alles was sonst noch dran hängt - das gehört in die Hände eines Psychotherapeuten. Geh endlich diesen Weg!
Kotz mal all das, was Dir auf der Seele liegt aus.
Und fang endlich an, Dir Dein Leben zurück zu erobern!!!! Hör auf, um Dich selbst und um Deinen Schmerz zu kreisen, sondern LEB!!!!
Wenn Du so weitermachst wie bisher, dann wird sich die Spirale immer weiter ABwärts drehen, bis Du irgendwann völlig von fremder Hilfe abhängig bist, weil Du Dich gar nicht mehr bewegen kannst.
Willst Du das?
Willst Du, dass Dein Leben nur aus Krankheit und Schmerz besteht?
Nein? Dann beiß die Zähne zusammen und ändere es.
Können tust Du es.... es ist nur eine Frage des Willens!
Da Du nicht in meiner Nähe wohnst (vermutlich zu Deinem Glück), muss der

virtuell erfolgen.
Mensch, wach auf und mach was aus Deinem Leben!
gluehwuermchen
05 Sep 2010, 09:37
Hallo miteinander,
@ave: deine aufgeworfenen Fragen möchte ich wie folgt beantworten:
In der 1. Phase der mulitmodalen Schmerztherapie erhielt ich Biofeedback, Akupunktur, TENS (welches ich auch für den Heimgebrauch verschr. bekommen habe und auch benutze, der Erfolg ist eher mäßig); Einspritzungen im ISG-Bereich/PRT (diese brachten mir rein gar nicht, außer dass sie mir zusätzliche Schmerzen einbrachten, die mich weinen ließen, weil die Schmerzen unerträglich waren), danach erhielt ich noch Physiotherapie (die Physiotherapeutin legte mir erst Fango an und danach bearbeitete sie die Schmerzbereiche mit Massage und Trigger). An Geräte, so ihre Aussage wäre noch gar nicht zu denken, erst müssten die Schmerzen minimiert werden, und im Anschluss daran könnte man erst die Rückenmuskulatur aufbauen und stärken. Der Schmerztherapeut teilte mir zu Beginn der Schmerztherapie mit, dass ich beim Abschluss der 1. Phase über den Erfolg dieser nichts beschönigen solle, sondern ihm die Wahrheit sagen müsste, auch sollte ich mich keinesfalls unter Druck setzen, um den Erfolg "herbeizuwingen". Nach Abschluss der 1. Phase brachte mir außer Biofeedback und Akupuntur als Entspannung keinen weiteren Erfolg.
Beim Biofeedback wäre es gut gewesen, wenn ich dies noch eine Weile weiter erhalten hätte, weil ich mich nur, wenn ich es visuell sehe, wie stark ich angespannt bin, mich vollständig konzentrieren muss auf meinen Körper und den Bildschirm, damit ich langsam die Anspannung abbaue. Nach Ende der 1. Phase war ich bei Stufe 6 von Anfang über 40 angekommen, wobei dies auch noch eine ordentliche Anspannung im Körper zeigte.
Ja ich nehme hochdosiertes Morphium, was mich an unterschiedlichen Tagen wegbeamt. Trotz alledem nimmt es mir die Schmerzen wenigstens etwas weg. Bei einer Erprobung meinerseits, die Abenddosis nach hinten hinauszuschieben, gingen die Schmerzen so in die Höhe, so dass dies mir zeigte, dass ich ohne das Morphium aufgrund der Schmerzen mich gar nicht fortbewegen könnte. Was das wegbeamen anlangt, dies ist eine ganz normale Nebenwirkung von diesem. Dies hatte mir hier aus dem Forum eine Person berichtet, die ebenfalls hochdosiertes Morphium seit längerer Zeit zu sich nimmt.
Was möchtest du mit deiner provokanten Frage sagen? An mir hat dass sicher nicht gelegen, dass die mulitmodale Schmerztherapie nicht den gedachten Erfolg gebracht hat. Ich bin regelmäßig 2 x die Woche über drei Monate hingefahren. Diese ziehte sich über mehrere Stunden bzw. über den gesamten Vormittag. Mehr als 2 x die Woche war mir nicht möglich, weil mich dies einfach zu sehr schlauchte.
Du schreibst, dass in mir so eine Angst innewohne, dass bevor mich ein Arzt überhaupt anfasst, mein Gehirn mit Schmerz reagiert. Dass ist so ein Nonsens, dass ich unglaublich. Weißt du, ich habe damit kein Problem damit, dass man konträer Ansicht ist. Ich habe aber ein Problem, wenn jemand meint, er wisse alles besser und erlaube sich über jemanden etwas zu urteilen (in diesem Fall diese Thematik) ohne denjenigen besser zu kennen. Wie kann es denn sein, dass ein Chefarzt zu mir sagt, dass man sieht, wie stark meine Schmerzen sind, wenn sie durch blosses Berühren einen ungewollten Reflex z.B. wegspringen beim Abtasten im Stehen hervorrufen? Und dies hat, so seine Aussage, absolut nichts damit zu tun, dass mein Gehirn hier mir einen Streich spielt.
Klar stecke ich in eine beschissenen Teufelskreis; nichts desto trotz versuche ich, soweit wie möglich jeden Tag als einen neuen anzusehen. Dies ist natürlich be.... wenn man ständig Schmerzen hat, egal was man macht. Klar ist Schwimmen gut, aber hier eben nur Rückenschwimmen (wobei ich hier nicht gerade eine Leuchte bin). Meine Physiotherapeuten meinte auf meine Nachfrage Nodic und Aquq-Arobic/Geräte sollte ich tunlichst unterlassen, weil man die Kraftanstregung im Wasser unterschätzt, und wenn man aus dem Wasser steigt, erst dann das Gefühl dafür bekommt. Und der Schuss könnte dann in meinem Fall nach hinten losgehen.
gluehwuermchen
05 Sep 2010, 09:59
Wenn der Chefarzt, der ein renomierter Arzt ist und innerhalb kürzester Zeit im Schwabenland einen großen Bekanntheitsgrad erlangt hat (und zwar im positiven Sinne) und zu mir sagt, dass Aufbau der Rückenmuskulatur jetzt überhaupt kein Thema ist, weil der Schmerzpegel so hoch ist. Klar meinte er, dass die Muskulatur verkürzt ist, man müsse halt schauen, was die Ursachen dieser Schmerzen sei und wie man diese beseitigen bzw. mindern könnte.
Wenn ich nicht eine kooperative Patientin gewesen wäre hätte ich wohl nicht über ein Jahr nach einem Schmerztherapeuten gesucht, zu dem ich auch wirklich vertrauen habe. Als ich damals hier im Forum meine Problematik mit den Schmerztherapeuten geschildert hatte, hatte ich hier im Forum zu hören bekommen, ich betreibe Ärztehooping, würde die Ärzte gleich wechseln, sobald, ich nicht deren Meinung bin; ja sogar hatte man sich der Meinung der Ärzte angeschlossen, dass ich tablettenabhängig sei und dies unter ärztl. Aufsicht absetzen sollte. Als ich meinem jetzigen Schmerzdoc, auf dessen Wunsch, in Kurzform, meine Erlebnisse mit Ärzten&Co geschildert hatte - und hier explizied mit Schmerzdoc`s - meinte er, dass wäre unterlassene Hilfeleistung am Patientin und ich hätte ein Recht diese anzuzeigen. Und es zeigte mir, dass ich mit dem Recht hatte, was ich damals im Forum hier geschrieben hatte. Und wenn ich eine kooperative Patientin gewesen wäre, hätte ich nicht die multimodale Schmerztherapie begonnen und wäre jeden zweiten Tag 100 km dorthin gefahren worden.
Klar hat sich mein Leben durch meine Rückenerkrankung komplett zum negativ verändert. Ich bin dadurch auch depressiv geworden (aber wer wäre das nicht). Trotzdem versuche ich - wie oben beschrieben- jeden Tag als Neuanfang zu sehen. Es gibt aber auch Tage/Wochen wo ich in einem dermaßigen Loch sitze, dass ich es nicht schaffe. Dann erlaube ich mir auch, hier im Forum meinem Zustand freie Luft zu machen. Ich versuche trotz meiner Schmerzen meinen Haushalt wenigstes zu schmeißen, dies bin ich meinen Kindern schuldig, mache Hausaufgaben und habe immer ein offenes Ohr für sie. Aber was ist das für ein Leben, meinen Beruf den ich über alles geliebt habe, kann ich so sicher nicht mehr aufnehmen und wenn es mir irgendwann besser gehen sollte, wer nimmt micht denn noch mit der Erkrankung und Einschränkung, bis heute 7-jährige Pause, zwei Kindern (unflexibel) etc?? Nachts, wenn ich aufgrund der Schmerzen nicht schlafen kann, gehen mir tausende Gedanken durch den Kopf.
gluehwuermchen
05 Sep 2010, 10:20
Tja, die Freunde haben sich auch verabschiedet nach meiner letzten OP. Also es fällt mir momentan schwer für meinen ganz persönlichen Bereich positiv zu sehen. Und dem nicht genug, nein ich brauche noch zehntausende andere Probleme in meinem Privatleben. Und dann kommst du daher und sagst, ich solle bestimmen wo es lang geht?? Leider habe ich das Gefühl an seiner Sackgasse angekommen zu sein. Und rechts und links erwartet mich nur sch.... . (Meine Familie: Kinder&Ehemann Außen vorgelassen)
Ist ja wahnsinnig interessant dass du traurig warst über die Reaktion von Darling. Ich wüsste aber nicht, was ich dafür kann. Erstens habe ich sie dazu genötigt oder verlangt, dass sie sie entschuldigen muss noch habe ich dass erwartert. Und ebenso interessant war es, zu erfahren, dass du bestürzt warst über meine Reaktion, dass ich so wenig Rückmeldungen auf mein "Urlaubsdesaster" erhalten zu haben. Und wieder bestätigt es sich, dass du teilweise mit deiner Meinung um dich schlägst, wie die Axt im Walde. Egal ob es zutrifft, ob es den anderen betroffen macht, weil man in eine Schublade gesteckt wird, in die man gar nicht hineingehört etc.
Es ging mir gar nicht um arme-Heidi-Kommentare oder Trost-Smilies. Ich hatte es zu einem geschrieben um den erlebtem Luft zu machen und zum anderen hatte ich mir erhofft, dass der eine oder andere so etwas ähnliches erlebt hatte und mir aus dessen Erfahrung berichten konnte. Ich bin keine Person die Mitleid sucht, und überhaupt Lust hat sich überhaupt nicht diesem zu baden.
Dass ich profesionelle Hilfe benötige, dass weiß ich selber zu gut. Und ja, ich habe mich auf die Wartenlisten setzen lassen. Leider ist es hier in Stuttgart so, dass viele nur privat abrechnen und bei den anderen die Wartelisten über ein halbes Jahr und noch länger gehen.
Was meine Schmerzen angeht, hatte mir meine Psychiaterin/Neurologin, die mich nur medikamentös eingestellt hatte, gesagt, dass eine Verhaltenstherapie für diesen Bereich jetzt noch zu früh angesetzt sei, weil der Schmerzpegel zu groß ist und ich mit so Sachen wie "sich im Kopf vorstellen, die Schmerzen in eine Schachtel wegzupacken" zum jetzigen Zeitpunkt nichts anfangen könnte.
Wie gesagt, dass Darling diesen Schuh sich persönlich anzieht, dafür kann ich absolut nichts, weder habe ich dies verlangt noch erwartet. Auch wenn sie dies gemeint hat, aus meinen Zeilen herausinterpretieren zu können, hellserische Kräfte besitze ich noch nicht!!!
Meine Zähne Ave beiße ich jeden Tag zusammen, wenn ich die Kinder schulfertig mache, hier den Haushalt schmeiße und Koche.
gluehwuermchen
05 Sep 2010, 10:31
Was mir bei dir Ave aufgefallen ist, dass du jemand bist, die anderen es nicht gönnt, wenn sie etwas erhalten, wofür du kämpfen musst. Dies ist auch anderen Personen aufgefallen, dich ich kenne und die dich ebenfalls kennen. Dass fängt schon bei der Rente an, geht über die Rentenhöhe (damals konntest du es dir einfach vorstellen, wie hoch meine Rente ist und sagtest immer wieder, dass kann doch gar nicht sein, du bist ja genauso alt wie ich, und ich habe weniger etc) und hört beim Erhalt über die Höhe des GdB auf. Bestes Beispiel die aktuelle Diskussion mit murmel. Und sobald es persönlich für dich wird und du siehst, dass du darauf keine Antwort mehr parat hast, beendest du die Diskussion doch sehr unfreundlich.
Ich bin noch immer stark, aber momentan kann ich es einfach nicht abrufen, weil meine Depressionen stärker geworden Und die hat doch jeder von uns hier, der eine mehr, der andere weniger. Denn die Schmerzen verändern einen, auch wenn man sich dies nicht eingestehen will.
@an StuF8:
Ob du dies glaubst oder nicht, ist mir, ehrlich gesagt piepschnurzegal. ich weiß nur eins, dass ich keinen Grund habe, irgendetwas zu behaupten, was so nicht wahr. Und klar der Chefarzt und die Physiotherapeutin, die u.a. ein Diplom über die abgeschlossene Ausbildung hat und ebenso sich in fernöstliche Therapien weiterspezialisiert hat wie z.B. Chi Gong genau die haben ihre Aprobation und ihr Diplom und Wissen auf dem Schwarzmarkt erkauft alles klar....
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