Mohnblau
09 Jul 2010, 15:31
hallo liebe Forumsmitglieder,
bin gerade hin und her gerissen: OP - ja oder nein?
mein Anliegen: ich will/muss so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen.
Der "alternative" Weg scheint ein sehr langer zu sein, wenn ich das hier im Forum richtig verstanden habe.
Ist eine OP eine zeitsparende Alternative? ist man danach wirklich schneller wieder im wahrsten Sinne auf den Beinen oder ist das Eurer Erfarung nach eher eine falsche Hoffnung?
mir wurde gesagt:nach der OP eine Woche liegen, dann eine Woche "Schonzeit" - dann könne ich wieder arbeiten gehen.
Wie sind Eure Erfahrungen? kann das hinkommen?
vielen Dank im Voraus
sagt die neugierige
Chris
Jürgen73
09 Jul 2010, 15:49
Hallo Chris,
Zitat
mir wurde gesagt:nach der OP eine Woche liegen, dann eine Woche "Schonzeit" - dann könne ich wieder arbeiten gehen.
Ich kann mich nicht dran erinnern schon mal hier im Forum von so einer Wunderheilung was gelesen zu haben.
eigene Erfahrung mit einer Op habe ich aber nicht.
Was hast du denn genau für Probleme?
claudia76
09 Jul 2010, 15:56
Hallo Mohnblau,
als Alternative würde ich eine OP nicht bezeichnen sondern eher nur als letztes Mittel der Wahl wenn es wirklich nicht mehr anders geht!
Ich kann dir nur von mir aus berichten das ICH nach der OP NICHT nach 2 Wochen wieder fit war so wie dir gesagt wurde! Der Körper braucht- je nach Verfassung- schon MIND. 4 - 6 Wochen um aus dem Gröbsten heraus zu sein. Ich habe nicht umsonst 6 Wochen den Krankenschein gehabt und ich arbeite auch sitzend ( aber Dank Home Office kann ich es mir selber einteilen).
Ich hoffe du bist bei einem guten Neurochirurgen in Behandlung?? Was sagt der?
Lg Claudia
Hallo Chris,
es kommt immer drauf an, was man genau hat und wie man behandelt wird.
Wenn es "nur" eine Vorwölbung ist, kann man je nach dem was man für einen Job hat auch wieder früher arbeiten gehen.
Aber wenn du operiert werden solltest, dann rechne mindestens mal mit 6 Wochen AU. Man könnte auch früher anfangen zu arbeiten, aber das kann auch mal ganz schön nach hinten los gehen und die Behandlungen beginnen von vorne und dann es dauert noch viel viel länger.
Lg Katy
galileo-jens
09 Jul 2010, 16:13
Huhu Chris,
Gerade noch beim MDK und nun schon "fast" auf dem OP-Tisch.
Was hier besser ist für Dich, kann hier sowieso keiner entscheiden.
Und wenn Dein NC einschätzt, das Deine Ausfallerscheinungen eine OP nicht rechtfertigt, ist eh die alternative konservative Variante angesagt.
Dann solltest Du über die Gründe nachdenken, warum Du es so eilig hast und Deiner Gesundung, wenn sie nun länger dauern sollte, im Wege stehen.
Wünsche Dir alles Gute bei Deiner Entscheidungsfindung.
LG Jens
Mohnblau
09 Jul 2010, 19:56
"Gerade noch beim MDK und nun schon "fast" auf dem OP-Tisch"
@Jens - das eine muss doch das andere nicht ausschließen, oder? ;)
@all: vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Bei mir ist es so, dass u.a. in der Firma Personalnotstand ist, ich zum anderen "faul" zuhause rumliege (meistens), was mir zum einen schlechtes Gewissen macht und zum anderen ich gern wieder arbeiten MÖCHTE (ich habe einen tollen Job, der mir viel Spaß macht) - und mir letztlich natürlich die Schmerzen auf die Nerven gehen... Nicht zu vergessen, die Tabletten (u.a. Ibubeta 800 3xtäglich + Tropfen zwischendurch, weil ich sonst den nötigen Abstand bis zur nächsten Tab nicht durchhalte) - und auch das ist ja nicht gut.
Rückenschmerzen hab ich schon seit längerem (keine Ahnung, seit wann genau, einige Jahre). Aber normalerweise war ich zum 1. Kaffee bzw nach dem Duschen wieder fit.
bis Pfingsten.
zunächst hatte ich Probleme beim Sitzen und Aufstehen, schließlich konnte ich nicht mehr Autofahren (konnte das Pedal mit Rechts nicht mehr treten) und letztlich wurden die Schmerzen in Rücken und Bein so unangenehm, dass ich mich überwand, zum Arzt zu gehen.
Der vermutete Hexenschuss (weil stechender Schmerz), gab mir Arxonia 120 und schrieb mich ein paar Tage krank, damit Ruhe in den Rücken kommt.
Das war ein Mittwoch. Bis zum Sonnabend nahmen die Schmerzen so zu, dass ich die Tränen nicht mehr halten konnte vor Schmerzen - ich hätte die Wand hochgehen können... Als dann das Bein auch noch anfing zu kribbeln wie beim "Einschlafen" und nach und nach von der Hüfte an das Bein an der Außenseite bis zum Fuß gefühllos wurde, blieb nur noch der Weg zum Notdienst.
Dort gab man mir stärkere Schmerzmittel und eine Te-Nr für den Fall,dass ich die Gewalt über mein Bein verlieren sollte, in dem Fall sollte ich mich direkt bei der Stationsärztin der Klinik melden.
Ganz so weit kam es nicht.
Stattdessen wieder zum HA, von dort zum MRT, wieder zum HA -> Auswertung: BSV L5/S1.
Überweisung zum NC.
Termine gabs nicht, bzw erst für September, also Notfallsprechstunde, rd eine Woche später gab es eine... Was folgte, kennt ihr alle: Physio mit Fango, Massage und KG.
So geht es seit nunmehr über 6 Wochen.
Erfolg: minimal.
Kribbeln ist weg, das Taubheitsgefühl hat abgenommen, ist aber noch da.
Schmerzen sind kaum zurückgegangen, wenn auch mit Medis erträglicher als am Anfang
Soweit in Kurzfassung.
Der NC,bei dem ich untergekommen bin, will in 2 Wochen schauen, ob sich was gebessert hat - wenn nicht, stünden Spritzungen und OP zur Wahl.
Rein zufällig kam es in der Zwischenzeit dazu, dass ich den Arzt vom Notdienst (NC) wiedertraf. Er erklärte sich bereit, meinen aktuellen Stand zu untersuchen - danach meinte er, es gab so wenig Verbesserung, dass er mir eine OP raten würde...
Er war es auch, der mir sagte, wenn ich schnell wieder arbeiten will, wäre das das Beste - weil 1 Woche liegen und 1 Woche Schonzeit...
Ich hatte erstmal zugesagt.
Zu der Zeit waren die Schmerzen gerade wieder sehr schlimm.
Manchmal ist es jedoch besser, da frage ich mich, ob eine OP wirklich sein muss, oder ob es nicht auch so in zwei, drei Wochen besser sein würde,so dass ich wieder arbeiten kann.
Dann gibt es wieder Phasen mit starken Schmerzen.
Ich bin hin und her gerissen und weiß nicht, was ich machen soll.
Deshalb frage ich mich, welche Erfahrungen andere haben, wie lange sie brauchten.
Natürlich weiß ich, dass mir niemand die Entscheidung abnehmen kann.
Doch ein bisschen vergleichen würde ich gern.
nun wisst ihr um mein Dilemma.
mag sein, ich bin zu ungeduldig. aber der gegenwärtige Zustand ist einfach unerträglich.
auch wenn ich natürlich weiß, dass es Leute gibt, denen es noch schlechter geht als mir.
Aber so kann es doch nicht weitergehen.
Ich kann doch nicht ewig zuhause liegen (sitzen geht ja nicht) und Däumchen drehen!
so lange es sein MUSS, natürlich, aber bitte nur so lange ;)
rätselnde Grüße
die unschlüssige Chris
PS: schade, dass die Frage aus dem LWS-Teil genommen wurde.
Mir geht es natürlich um Erfahrungen von LW-BSV-Betroffenen.
Alles andere kann man ja erst Recht nicht vergleichen
Jürgen73
09 Jul 2010, 20:13
Hallo Chris,
das Bandiwort heisst leider Geduld.
Seit Pfingsten ist noch nicht so viel Zeit vergangen.
Es kann durchaus bis zu 12 Wochen und länger dauern bis du eine Verbesserung verspürst.
PS. Ich vermute mal, das dein Beitrag verschoben wurde, weil im Eingangsposting nichts von LWS Probleme steht.
Hallo Chris,
also, ich bin jetzt zweimal operiert worden. Das erste mal war ich ungefähr acht Wochen nach OP wieder fit und aktuell wurde ich im März operiert, habe seit Mai wieder Schmerzen, einen nachgewiesenen Rezidiv und bin somit seit Ende Februar krank. Im August versuche ich zwar eine Wiedereingliederung, aber ich bin gespannt wie es klappt.
Will Dir damit eigentlich nur sagen, dass eine OP auch keine Garantie ist. Eine OP sollte die letzte Option sein, wobei therapieresistente Schmerzen, Lähmungen und Blasen/Darm Beschwerden natürlich einer OP bedürfen.
Liebe Grüße
Alexa
galileo-jens
09 Jul 2010, 20:21
Hallo lieber Chris,
ich bin zwar HWS (noch) habe aber 4 Wochen nach der OP auch noch "Baustellen".
Es geht doch darum ein Verständnis für den Gesundungsprozess zu entwickeln, und das geht eben nun nicht so schnell wie beim Zähneziehen.
Die ganze Gewebsstruktur muss sich neu ausbilden und entwickeln, beschädigte und gereizte Nerven brauchen immer sehr viel Zeit zum regenerieren.
Deshalb kannst Du hier zwar fragen, bekommst aber etliche verschiedene Antworten, denn wie lange Dein Körper braucht für den Prozess, weiss doch hier keiner.
Und wenn ein Arzt 8 Wochen angibt, ist das auch nur eine durchschnittliche Angabe.
Nimm mal Deine Genesung nun richtig in die Hand, dann hat die Firma nach überstandenem Persolnalnotstand viel mehr von Dir.
LG Jens
Hallo Chris,
es kann dir jeder nur empfehlen, schonend mit deinem Rücken umzugehen.
Ich hab auch den Fehler gemacht, bin Feb. ´09 das erste Mal operiert worden, nach 6 Wochen hab ich wieder angefangen zu arbeiten.
Dann 7 Monate nach der Op mußte ich wieder zum MRT, weil ich gestürzt war.
Ergebnis: eine total verkapselte Liquorfistel, die war viel zu groß, als das sie von dem Sturz her gekommen wäre.
Nächste Op dann im Okt. ´09. Der Dok hatte gesagt, mindestens 3 monate nix machen.
Ich hab aber dann auch aus Personalmangel schon nach 2 Wochen wieder angefangen zu arbeiten.
3 Monate nach der Op sollte ich wieder zum MRT um zu gucken, ob diese Fistel verheilt war. Pustekuchen.
Wieder eine Op im März 2010 und jetzt halte ich mich dran, was der Dok sagt. Statt 3 Monate nix machen sind es nun schon fast 5 Monate.
Das wollte ich damit sagen, du schadest deinem Chef mehr, wenn du öfters länger ausfällst anstatt einmal richtig und es ist danach gut.
Aber das mußt du selber wissen.
Ich kann dir nur empfehlen, hör auf deinen Rücken. Du hast nur den einen und den kann man nicht einfach mal austauschen, wie ein Knie-, Hüft-. oder Schultergelenk.
Lg Katy