Hallo Ihr,
bin neu hier und seit gestern total verunsichert durch Arztgespräche.
Ich wurde bereits Ende 2007 an L5 / S1 operiert. Der BSV wurde entfernt und es ging mir 1 Jahr gut.
Habe viel Rehasport und Nordicwalking gemacht und trotzdem wurde im November 2009 ein erneuter BSV wieder L5 /S1 rezidiv diagnostiziert.
Habe dann wieder PRT-Spritzen erhalten und nichts half. Meine Schmerzen wurde immer schlimmer, rechte Seite vom Po abwärts bis zum Fuss.
Konnte nur noch unter starken Schmerzen laufen. Mein Arzt (Neurochirurg) meinte, es müsse wieder operiert werden, aber ich wollte dies 2. OP erst einmal nicht machen lassen.
Habe dann ab Februar eine Schmerztherapie begonnen. PDA - war äußerst schmerzhaft und ich habe dies dann abgebrochen, denn die Schmerzen wurden dadurch nicht besser.
Bin dann zu einer anderen Schmerzpraxis und dort wurde ich dann auf Schmerzmittel eingestellt und habe mit einer Akkupunktur begonnen. Die Schmerzmittel halfen mir alle nicht (Tillidin, Novaminsulfon, Amitriptillin u.a.) Die Akkupunktur auch nicht, ganz im Gegenteil, ich hatte nach der 3. Anwendung im Sitzen und Liegen keine Erleichterung der Schmerzen mehr.
Nun habe ich seit Oktober 09 täglich Schmerzen und seit März 2010 konnte ich dann es kaum noch aushalten. Ich dachte - der Schmerz raub mir noch den Verstand. Tag und Nacht. Der Neurochirurg hatte im Februar noch eine Reha eingereicht - obwohl er wollte, dass ich vorher zur OP gehe. Ich hatte solche Angst und Bedenken und wollte nicht - ohne alle wirklich konversativen Methoden auszuschöpfen, mich einer erneuten OP zu unterziehen.
War dann im April auch zur Reha - die nichts gebracht hat. Bin nun seit Anfang Mei zu Hause und konnnte 2 Wochen nicht mal mehr meine Wohnung verlassen - geschweige durch meine Wohnung laufen. Von meinem HA habe ich dann BM (Oxycodon) verschrieben bekommen, weil ich nicht mehr konnte. Dann habe ich auch bei meinem Neurochirurgen eine erneute OP eingewilligt. Durch das Medikament kann ich nun wieder Schlafen und die Wohnung verlassen. Aber mehr als 100 Meter kann ich nicht laufen. Aber immer hin. Hatte nun am 10.07. ein Vorstellungsgespräch im UKB und der Chefarzt hatte sich meine MRT-Aufnahmen angeschaut und gemeint, eine Reha hätte da auch nicht mehr helfen können.
So, das war nun auch eine Bestätigung für mich, dass ich ohne OP nun wirklich keine andere Chance mehr habe.
Gestern war nun mein Aufnahmetermin im UKB und heute sollte ich operiert werden. Bin früh hin und man sagte mir - die Aufnahme wird heute gemacht aber dann kann ich wieder nach Hause. Ich war geschockt.
Später hat mir dann ein Arzt erklärt warum. Es kamen mehree Not-OP´s rein und da das WE kommt und man sich nicht sicher wäre - ob ich wirklich heute noch ran komme, wird nun am Montagvormittag die OP stattfinden.
Aber nun mein eigentliches Anliegen, warum ich hier nun schreibe. Ich hatte dann früh mein Aufklärungsgespäch, was ich unmöglich fand. Der Arzt, der es mit mir gemacht hat, hat die OP völlig ins lächerliche gezogen. Hatte gesagt - ich habe vor der 2. OP mehr Angst als vor der 1. OP- Konnte er nicht vertehen, sowas macht er und die anderen jeden Tag. So ungefähr im vorbeigehen. Ist ja schön, wenn er mir damit erst einmal die Angst genommen hat, aber ich war mir nicht ganz klar, ob er wusste - um was es geht.
Auch die Untersuchung kam mir total daneben vor.
Dann musste ich noch zur Aufnahme und zur Narkoseärztin. Anschließend musste ich dann noch auf den Oberarzt warten. Der fragte mich dann, ob ich gut Aufgeklärt wurde und wenn ich noch Fragen hätte. kann ich sie nur jetzt stellen. Ich war immer noch total geschockt und hatte natürlich auch keine Fragen.
Ich war nicht einmal in der Lage, von dem sog. Aufklärungsgespräch zu erzählen. Er sagte doch dann zu mir. aber sie wissen schon, dass die 2. OP weitaus größere Risiken verbirgt. Ich habe den OA nur angeschaut und hatte ja noch im Kopf, ich brauche keine Angst mehr haben, die OP ist kein Problem. Natürlich weiss ich von den Risiken, die ich ja auch unterschreiben musste.
Das wurde mir vor meiner 1. OP am Krankenbett alles ausführlich und ganz im ruhigen erklärt. Das war damals ein richtiges Aufklärungsgespräch, wie es sich gehört. Aber diesmal war alles zwischen Tür und Angel und habe das garnicht so richtig mitbekommen, dass dieses erste Gespräch auch schon eines war.
Der Arzt, der auch kein Deutscher war, daher ich noch andauernd nachfragen musste, was er gerade mir gesagt hatte, war nur lustig drauf. Und der OA , der dann kam, war völlig anders, wie zwei Ärzte nicht unterschiedlicher sein konnten. Der OA blieb auch nur stehen und wie gesagt, teilte mir nur diesen Satz mit, die 2. OP ist riskanter.
Was sollte ich damit jetzt anfangen. Hätte ich gleich sagen sollen, es ist wohl besser - ich sage die OP ab. Ich bin dann aus dem UKB raus und dann fing ich an, alles erst einmal zu verarbeiten und ärgere mich so total über mich, dass ich so Kopflos war und nicht richtig reagiert habe, wie ich es normalerweise tun würde.
Ich hätte beim 1. Arzt schon anders reagieren müssen und beim OA erst recht. Jeden falls war ich dann zu Hause und wußte nicht mehr was nun.
Ich habe nun noch mehr Angst, dass bei der OP was schlimmes passiert. Nun sitze ich hier und fühle mich absolut Machtlos und Ohnmächtig.
Sorry, dass mein Beitrag so lang geworden ist.
Schönen Gruß Claudi