somnambule
26 Jun 2010, 15:17
Hallo an alle.
Ich bin neu hier und hoffe, das mir jemand erfahrungswerte vermitteln kann.
So nun erstmal zum eigentlichen.
Ich hatte mit meinem 14. lebensjahr eine lws operation auf Grund einer "Spina bifida occulta".
Was da genau gemacht wurde, kann ich nicht sagen.
Unterlagen und befunde sind keine mehr vorhanden
Seid dem habe ich chronische LWS schmerzen.
Nun Kam vor einigen Jahren noch eine Bandscheibenverwölbung hinzu,
die natürlich auch schmerzen verursacht, meistens habe ich dauerschmerzen.
Bei verschiedenen Bewegungen habe ich auch dauerschmerzen.
Ich habe einen GdB von 30 % anerkannt bekommen.
Es treten Taubheitsgefühe im linken Bein auf.
Ich hatte auch schon eine Kur und viele Physiotherapieen, aber bin der Meinung , das die nur in der Zeit helfen wo sie angewandt werden.
Ich arbeite als Tellerwäscher, muss also schwere Töpfe und so heben und bin ständig auf den beinen.
Hat jemand eine erfahrung oder idee, was die beste behandlung wäre, auch um die Schmerzen etwas zu lindern?
Lieben Dank erstmal im Voraus.
(Bitte darauf achten das "Shift-Lock" nicht aktiviert ist) Gruß Panthercham
Angeli
26 Jun 2010, 21:10
Hallo somnambule

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erstmal willkommen hier im Forum.
Bist du schon mal bei einem Neurochirugen u. Neurologen gewesen? Ich kenn mich mit dem Thema spina bifida occulta nicht aus, habe ebend nur kurz gelesen, das es mit Rückenmarkskanal zu tun hat und mit einer Schutzhaut, die bei dir scheinbar fehlt u. mit fehlenden Wirbelbogen. Hast du schon mal PRT-Spritzen an die Bandscheibenvorwölbung bekommen. Wie alt ist das aktuelle MRT/CT?
Was wurde bei der Operation mit 14 Jahren gemacht? Ich würde mich an das Krankenhaus wenden, in dem du operiert wurdest, wenn du keine Unterlagen mehr hast, vielleicht haben die ja noch welche.
Leider kann ich dir mehr dazu nicht sagen, aber vielleicht haben ja noch andere Forummitglieder eine Idee.
LG Angeli
Hallo Somnambule
Wie von meiner Vorschreiberin schon erwähnt, solltest Du unbedingt zu einem Neurochirurgen, das ist der Fachmann für Wirbelsäule und Bandscheiben. Auch der Besuch eines Neurologen ist sinnvoll, dieser kann anhand Untersuchungen und Messungen feststellen, ob und falls ja, inwieweit bei Dir Nervenschäden vorliegen.
Du schreibst, dass Du seit der OP damals chronische Rückenschmerzen hast, hierfür ist der Ansprechpartner ein Facharzt für spezielle Schmerztherapie. Bitte unbedingt auf den Zusatz "spezielle Schmerztherapie" achten, denn diesen dürfen nur Ärzte führen, die tatsächlich eine mehrmonatige (ganztägige) Zusatzausbildung zum Schmertherapeuten gemacht haben.
Bei chronischem Schmerz hat der Körper ein Schmerzgedächtnis entwickelt, der Schmerz ist hier zu einer eigenständigen Krankheit geworden.
Chronischer Schmerz ist behandelbar, aber es ist nicht leicht und vor allem muss multimodal und ganzheitlich rangegangen werden.
Medikamente zur Schmerzlinderung sind der eine Teil, ganz wichtig sind aber regelmäßige Bewegung/Rückentraining und der psychologische Aspekt bzw die Eigeninitiative des Patienten sind mit das Wichtigste.
In Rahmen einer (guten) Schmerztherapie - die langfristig angelegt sein muss - ist zuerst die Schmerzanalyse (wo sitzt der Schmerz, wie stark ist er, wie stark beeinträchtigt er mich), dann das Schmerzverhalten (bei welchen Tätigkeiten, bei welchen Stimmungslagen nimmt der Schmerz zu) und zum Schluss die Schmerzbewältigung (mit welchen Entspannungsübungen kann ich den Schmerzpegel senken, mit welchen angenehmen Dingen kann ich mich beschäftigen, um mich vom Schmerz abzulenken usw). Ziel ist es, dass der Patient lernt, den Fokus weg vom Schmerz zu bekommen und den Tag positiv zu behaften.
Zitat
Ich hatte auch schon eine Kur und viele Physiotherapieen, aber bin der meinung , das die nur in der zeit helfen wo sie angewandt werden. ich arbeite als tellerwäscher.
Hast Du die in der Kur/Physiotherapie erlernten Eigenübungen auch zuhause konsequent weitergeführt oder hast Du nur KG gemacht, wenn Du in der Praxis warst?
Physiotherapie setzt langfristig an, kurzfristig bringt sie Linderung, wenn z. B. durch sanftes Dehnen der Wirbelsäule der Druck von einem Nerv genommen wird oder durch manuelle Therapie Blockaden oder Verspannungen gelöst werden.
Aber das eigentliche Ziel von KG ist, den Patienten anzuleiten, mit isometrischen Übungen (Spannungsübungen) und/oder Übungen mit dem Theraband/ Pezziball/ Hanteln zuhause die Übungen selbständig weiterzuführen, um eine gute Wirbelsäulenstützmuskulatur aufzubauen.
Und Muskulatur baut sich nicht innerhalb von 2 Wochen auf, sondern es braucht mehrere Monate dafür und damit Muskeln stärker werden, muss man sie regelmäßig trainieren.
Eine gute WS-Stützmuskulatur verringert zwar oft leider nicht den Schmerz, aber die Wirbelsäule wird entlastet, wenn eine gute Muskulatur vorhanden ist, zudem erhält man sich durch die täglichen Übungen die Beweglichkeit.
Wenn Du außerhalb von KG-Rezepten nichts für Deinen Rücken getan hast, dann solltest Du allerspätestens jetzt umdenken und mit täglichem Training anfangen.
Als Patient hat man auch eine Eigenverantwortung, man muss schon selbst auch was dazu tun.
Zitat
ich arbeite als tellerwäscher. Muss also schwere Töpfe und so heben und bin ständig auf den beinen.
Das ständig auf den Beinen sein ist für den Rücken besser als Sitzen, das ist nicht das Problem.
Aber das schwere Heben ist absolutes Gift für Deinen Rücken und ich vermute mal, dass Du oft in Zwangshaltung agierst, was für den Rücken auch nicht förderlich ist.
Du solltest schleunigst zusehen, dass Du einen anderen Job bekommst, ohne Dir nahe treten zu wollen, vermute ich mal, dass Du keine Ausbildung hast, wenn Du als Tellerwäscher arbeitest?
Erkundige Dich bei der Krankenkasse/Rentenversicherung/Arbeitsamt ob es nicht vlt die Möglichkeit für Dich gibt, eine Ausbildung/Umschulung zu bekommen, auf Grund Deiner Rückenprobleme.
Hier sind wir wieder bei der leidigen Verantwortung - DU musst Dich drum kümmern, dass was passiert!
DU musst zusehen, schnellstmöglich Termine bei den richtigen Fachärzten zu bekommen.
DU musst umdenken und Dein Leben so rückengerecht wie möglich zu gestalten.
DU musst selbst was für Dich und Deinen Rücken tun, siehe KG etc
DU musst Dich drum kümmern, dass Du einen rückenfreundlichen Job bekommst.
Ja, ich weiß, klingt jetzt hart, aber die Realität ist leider so, dass das niemand anderer für Dich tun wird. Du selbst musst zusehen, dass sich an Deiner Situation was ändernt. Denn besser wird Dein Rücken sicherlich nicht, solange Du weitermachst wie bisher.
Ich wünsch Dir viel Erfolg und gute Besserung
Lg
Maria