Hallo Ihr´s
Hallo Ihr Schmerz geplagten...
Da ich seit März auch wieder total schlimme Schmerzen habe, so lese ich jeden Krümel über Medikamente.
Möchte mich nicht unnötig vollpumpen, bzw. das richtige nehmen.
Da kam ich auf diesen Link und fand den gut, so möchte ich euch diesen hier einstellen.
Wen´s interessiert...
http://www.medwis.de/main.htmschönes WE
Yvie
Hallo Yvie
Ich kannte diese Seite, ich bin nicht mit allem einverstanden, was dort zu lesen ist, manches stützt sich auf veraltete Studien (leider ist das Chronifizierungsmodell nach Gerbershagen schon einige Jahrzehnte alt) und einiges ist in der Theorie schön und gut, aber die Praxis lehrt uns leider etwas anderes. Und es gibt auch andere Orte als der beworbene, an denen Schmerzpatienten geholfen wird.
Es ist leider immer noch so, dass viele Patienten viel zu spät zum richtigen Facharzt kommen und die richtigen Therapien bzw Medikamente bekommen.
Wie oft ist es so, dass man vom Hausarzt oder Orthopäden mit "Wärme und Geduld" abgespeist wird. Wenn man Glück hat, bekommt man sogar noch KG (die aber im Akutfall kontraindiziert ist) und vlt Medis - aber oft keine wirksamen oder keine, die auf das Schmerzbild abgestimmt sind.
Durch lange Wartezeiten bei der Terminvergabe für Bildgebende Verfahren wie CT/MRT oder bei Überweisung an Fachärzte (NCH, Neurologe, Schmerztherapeut, Psychologe) vergeht wertvolle Zeit, in der der Patient nicht oder nur unzureichend behandelt wird.
Kleines Rechenbsp: Patient XY hat starke Rückenschmerzen mit Ausstrahlung ins Bein - er geht zum Hausarzt, der überweist ihn zum Orthopäden. Beim Ortho bekommt XY glücklicherweise in 2 Wochen einen Termin. Der Ortho macht Röntgenbilder, ist sich nicht sicher und überweise XY zum Radiologen zwecks MRT. XY klagt über starke Schmerzen und der Ortho verschreibt ihm Diclofenac, die soll der Patient 2 x tgl nehmen. In der Radiologiepraxis bekommt unser Patient einen Termin in 3 Wochen, mit den MRT-Bildern geht XY gleich am nächsten Tag zum Ortho. Es sind jetzt 5 Wochen vergangen, in denen unser Patient keine Therapie bekam.
Jetzt überweist der Ortho unseren Patienten zum NCH, weil der Ortho selbst keine PRT machen kann. Beim NCH bekommt XY einen Termin in 4 Wochen.
Die Diclofenac helfen nicht, der Ortho verordnet bis zum Termin beim NCH Novalgin und der Patient soll jetzt KG bekommen.
XY geht zum NCH, bekommt nach 9 Wochen die erste PRT und danach in den folgenden 4 Wochen nochmal 2 - 4 PRT.
Die PRT helfen unserem Patienten nicht, mittlerweile sind 12 Wochen, also 3 Monate vergangen und XY hat immer noch wahnsinnige Schmerzen....
Ich spekuliere jetzt nicht weiter, wie es unserem Beispiel weiter ergehen könnte, aber die Wartezeiten, die ich in meinem Bsp verwendet habe, sind leider Realität.
Und das Problem ist eben, je länger der Schmerz unbehandelt bleibt, desto schwerer wird es, ihm Herr zu werden. Niemand kann genau sagen, wann der Körper ein Schmerzgedächtnis entwickelt, manche Quellen sprechen von einem Zeitraum von ca 6 Monaten, andere von 3 Monaten - aber ich denke, das ist individuell verschieden. Ich denke, es gibt durchaus Fälle, in denen der Körper schon nach vlt 2 Monaten ein Schmerzgedächtnis entwickelt.
Ein großes Problem ist halt, dass die Patienten es nicht besser wissen! Man geht in dem seeligen Vertrauen zum Arzt, dass einem dort geholfen wird.
Aber man braucht sich nur hier durchs Forum lesen, um zu sehen, dass dies oft nicht der Fall ist.
Auch ich wurde zum chron. Schmerzpatienten, weil ich hin und hergeschoben wurde und niemand so richtig tätig wurde.
Und ich wusste es nicht besser.
Deswegen hab ich es mir sozusagen zur "Aufgabe" gemacht, den Leuten hier (und auch in meinem privaten Umfeld) auf den Sack zu gehen, dass sie frühzeitig zu den richtigen Fachärzten gehen und Druck machen, dass was passiert.
Dass man sich lieber schon mal im Akutfall beim Facharzt für spezielle Schmerztherapie vorstellt, besser ist das.
Lg
Maria