spader
22 Mai 2010, 18:11
Hallo!
Ich bin 27 jahre alt und männlich. Ich habe seit ca. 10 Jahren immer mal wieder Schmerzen im LW-Bereich, die meißtens aber nur 1-2 Tage anhalten und immer dann auftreten, wenn ich Sport im Fitnessstudio gemacht habe.
Jetzt habe ich mich gestern einmal dazu entschlossen, ein MRT zu machen, dabei kam folgender Befund heraus:
Der thorakolumbale Übergang und die obere LWS zeigen sich bis hinab zu LKW 5 mit regelrechter Form der Wirbelkörper, altersgemäß hydrierten Bandscheiben, ohne pathologische Vorwölbungen nach dorsal oder lateral, ausreichender spinaler und foraminaler Weite sowie unauffälligen kleinen Wirbelgelenken.
L5/S1: Regelrechte Form der Wirbelkörper. Bandscheibe etwas dehydriert, Medialer Prolaps ohne Impression des Neuroforamens. Reduzierte spinale Weite, altersgemäße kleine Wirbelgelenke.
Conus medullaris und Cauda equina stellen sich anatomisch dar. Haltung bzw. Stellung ist normal. Die Rückenmuskulatur ist ausreichend entwickelt.
Die orientierende Beckenuntersuchung ergibt keinen Befund an den ISG, freie Foramen ischiadica und altersgemäße Hüftgelenke. Regelrechtes Bild des Beckenskeletts und der umgebenden Weichteile.
Der Radiologe meinte, er könne mich nur an einen Orthopäden verweisen, selbst aber keine Verbindliche Aussage zu diesem Befund machen.
Weiterhin sagte er, dass er glaubt, dass es mit 3-6 Wochen KG wieder i.O. sein würde.
Nun ist es aber so, dass ich bei der Feuerwehr bin und wir uns regelmäßig vom Amtsarzt untersuchen lassen müssen.
Ich habe Angst, dass ich meinen Job nun verlieren werde, weil es sich mit der Bandscheibe verschlimmern könnte.
Wie seht Ihr das, wie interpretiert Ihr diesen Befund? Muss ich mir ernsthaft sorgen machen?
Und noch eine Frage: Kann ich weiterhin Sport im Fitnessstudio betreiben?
Jürgen73
22 Mai 2010, 18:29
Hallo Spader,
willkommen im Forum.
Oben auf dieser Seite kann man das Lexikon anklicken.
Da werden fast alle Begriffe sehr gut erklärt.
In deinem Befund steht das du einen Bandscheibenvorfall hast der mittig ausgetreten ist.
Was hast du denn für Beschwerden?
Dein Beruf dürfte leider nicht gerade gut für deine Probleme sein.
Eventuell solltest du mal deinen Amtsarzt fragen.
Der richtige Arzt für dich ist der Neurochirurg und nicht der Orthopäde. Dort wird auch nicht sofort operiert.
Sport im Fitnessstudio kannst du wahrscheinlich weitermachen. Aber nicht übertreiben und eben rückengerechte Übungen durchführen.
masumol
22 Mai 2010, 19:03
Hallo Spader,
willkommmen bei den Bandis. Also ich lese auch was von einem mittig ausgetretenen BSV bei L5/S1, allerdings scheint er laut dem MRT-Befund glücklicherweise keine Nervenstrukturen zu tangieren und Du schreibst auch "nur" von Beschwerden im LWS-Bereich und keinen in die Beine ausstrahlenden Schmerzen.
Durch die leichte spinale Verengung können sich Deine Beschwerden der LWS schon erklären und ich denke, das Deine Chancen gut sind, mit Krankengymnastik (bitte die Übungen mal zeigen lassen in einer Physiotherapie) die Schmerzen zu minimieren. Schmerzmittel benötigst Du offenbar auch keine, jedenfalls hab ich nix davon gelesen. Ansonsten vielleicht konservativ zu Haus Rheumabäder, Tens-Strom, Rotlicht, Stufenlagerung, Wärme.
Eines solltest Du aber in jedem Fall bedenken: Du hast zumindest eine Vorschädigung an der Bandscheibe und bist damit prädestinierter für evtl. weitere Vorwölbungen oder Vorfälle. Also würde ich Dir anraten, auf jeden Fall regelmäßig weiter für die Rückenmuskulatur zu trainieren, aber ich denke, als Feuerwehrleute seid ihr sowieso regelmäßig dabei, etwas für eure Fitness und Ausdauer zu tun.
LG und alles Gute
Mario
spader
23 Mai 2010, 01:00
Vielen Dank schonmal für die schnellen Antworten!
Ich habe jetzt mal eines meiner MRT Bilder hochgeladen, vllt kann es sich ja mal einer ansehen und mir sagen, was er davon hält.
Es würde mich vor allem interessieren, wie schlimm mein BSV im Vergleich ist und ob ich mir wirklich Sorgen machen muss.
masumol
23 Mai 2010, 07:06
Hallo Spader,
also ich sehe da schon, das die beiden Wirbelkörper L5 zu S1 recht schräg zueinander stehen und es wohl auch nicht viel mehr werden sollte, da zum einen sonst die Bandscheibe weiter auszutreten droht und und zum anderen die Stabilität der LWS leiden könnte, was dann mglw. nur durch eine künstliche Bandscheibe auszugleichen wäre.
Aber wie schon geschrieben, entscheidend aktuell ist eben, ob Nerven bedrängt werden und die Schmerzen davon eventuell ausstrahlen und das scheint zum Glück ja nicht der Fall zu sein.
Wie schlimm Dein BSV im Vergleich (zu was?) ist, will ich gar nicht beurteilen, weil jeder BSV anders aussieht und auch ein MRT letztlich nicht über die Schmerzen Auskunft geben kann. Und ich scheue mich auch, den einen BSV als schlimmer oder besser zu beurteilen als den anderen.
LG und einen schönen Pfingstsonntag
Mario
spader
23 Mai 2010, 13:20
Hallo!
Danke für Deine Antwort!
Ich meinte im Vergleich zu anderen BSV zwischen diesen Wirbeln. Also kann man anhand des Bildes Aussagen darüber treffen, wie schlimm es um mich steht oder evtl Tendenzen erkennen?
Du sagst, dass die Wirbel recht schräg zueinander liegen, das macht mir schon ziemlich Angst. Sollte ich da evtl eine OP anstreben, wenn ich wieder 100%ig belastbar sein möchte?
masumol
23 Mai 2010, 14:20
Hallo Spader,
um Gottes Willen nein, keine OP anstreben, zumal keine Operation Dir garantieren kann, das Du danach der Alte sein wirst. Denn das bist Du nach meiner Auffassung nach einer solchen OP nie, Du wärest in jedem Falle vorgeschädigt und einmal Bandi, immer Bandi, diese Regel gilt dann auch für Dich.
Eine OP kommt nur infrage bei Taubheits- oder Lähmungserscheinungen, beim sogenannten Cauda-Syndrom oder bei monatelangen therapieressistenten Schmerzen, also sollte man alle konservativen Möglichkeiten zunächst voll ausschöpfen und da sehe ich bei Dir noch erhebliche Reserven, wie schon geschrieben.
Vor einer OP darfst Du auch nie deren Risiken vernachlässigen, bei 5 bis 10 % kommt es zu Rezidivvorfällen, also nachrutschendem Bandscheibengewebe oder es gibt Probleme mit dem Narbengewebe, welches auf umliegende Nerven drückt. Nichts, was Du Dir wirklich wünscht.
Ein Bild allein gibt auch keine endgültige OP-Indikation, weil dieses Bild nicht zwangsläufig den Schmerz abbildet, welchen ausgetretenes Bandscheibengewebe auf seine Umgebung (Nerven, Knochen, Gelenke) hinterlässt.
Ich glaube, Du wirst momentan auch keinen Arzt finden, der eine absolute OP-Notwendigkeit sieht, im Zweifel solltest Du Dich da auch vor einer Zweit- und Drittmeinung nicht scheuen.
Das ist meine persönliche Ansicht, klar, mal schauen, wie andere es sehen.
LG Mario
Jürgen73
23 Mai 2010, 17:20
Hallo Spader,
das entscheidende ist in erster Linie was du für Beschwerden hast.
Hast du irgendwelche Lähmungen etc?
Deine Wirbelsäule ist jetzt angeschlagen und wird für immer eine Schwachstelle bleiben.
Daran ändert selbst eine OP nichts.
spader
24 Mai 2010, 12:33
Also ich habe mich jetzt sorgfältig im Internet über BSV informiert und habe festgestellt, dass Sport nicht schädlich, sondern sogar gut ist in diesem Fall, da sich die BS daduch regenerieren.
Das Problem bei mir ist nun aber, dass ich immer nur dann Schmerzen habe, wenn ich Sport im Fitnessstudio gemacht habe.
Ich hatte im letzen Jahr beruflich und familiär viel Stress und habe deshalb kaum Zeit für Sport gefunden. In diesem Jahr hatte ich kein einziges Mal Probleme oder Schmerzen mit der LWS.
Seit 2 Wochen bin ich nun wieder im Fitnessstudio angemeldet und mache dort regelmäßig Sport und seitdem treten die Beschwerden wieder auf.
Hat jemand eine Idee, was ich machen sollte?
Hallo,
ich für meinen Teil habe gemerkt: Bewegung ja, Belastung nein - da ich ebenfalls regelmäßig im Studio trainiere, habe ich die Belastung reduziert - d.h. ein oder zwei Scheiben weniger aufgelegt und schon wurde es besser --- allerdings nicht auf Dauer--- vielleicht ist es ja trotzdem eine Option für dich.
alles Gute
liebe Grüße
Vrori
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