petrac
23 Apr 2010, 15:36
Hallo,
ich habe mir heute ein Herz gefasst und möchte heute mal meine Probleme schildern. Ich bin 50 J. alt und hatte 1991 und 2004 eine Bandscheiben-Op. L5/S1. 2004 war ein Rezitivprolaps. Da wurde auch zusätzlich Narbengewebe entfernt und eine Laminotomie durchgeführt. In den letzten Jahren bin ich recht gut über die Runden gekommen. Wie viele von Euch ja sagen, mal gute und mal schlechte Tage. Seit 6 Wochen bin ich nun wieder AU geschrieben und momentan reicht es mir einfach. Ich kann nicht länger als ein paar Minuten sitzen, dann zieht ein Schmerz vom Rücken in die linke Leiste und ins linke Bein. Dann wird nach und nach alles taub.Ich bekomme KG und nehme Novalgin Trpf. 3x35 Trpf.
Nun hatte ich letzte Woche ein MRT. Meine Orthopädin erklärte mir, dass kein Rezitivprolaps ist, aber viel Narbengewebe und ein breitbasiger Retrospondylophyt und das alles verursacht die Schmerzen. Das ist neu für mich und ich möchte fragen, ob jemand damit Erfahrung hat und mir dazu etwas schreiben kann.
Am 06.05.2010 habe ich noch einen Termin beim Neurologen zur Untersuchung der Nerven im Bein.
Ich würde mich riesig freuen, wenn Ihr mir antworten würdet. Zur Zeit fühle ich mich so hilflos.
Danke Petra
joggeli
23 Apr 2010, 17:41
Hallo Petra,
willkommen hier im Forum.
Der Retrospondylophyt den Du hast ist ein Knochenvorsprung, der in den Wirbelkanal hineinragt und unter Umständen die Nervenwurzeln drücken kann.
Ich möchte Dir ans Herz legen, Dir einen Neurochirurgen zu suchen, der sich dieser sache annimmt. Vielleicht kann man konservativ mit Spritzen etwas machen, aber möglich ist auch, dass man diesen Knochenvorsprung operativ entfernen muss.
da Du schon Spondylophyten hast, ist das ein Zeichen, dass Deine kleinen Wirbelgelenke schon arthrotisch verändert sind - nach zwei Ops auf der gleichen Höhe kein Wunder, den durch die OPs und die BSV ist das Bandscheibenfach kleiner geworden, der Druck auf die Facetten grösser - und der Körper versucht dies durch diese randbauten zu kompensieren.
was bei Dir sicher sehr ausbaufähig ist, ist Deine Medikation - nur tropfen als schmerzmittel, das geht ja grad mal gar nicht. Eigentlich sollten tropfen zum einschleichen von Medis sein, bis man weiss, welche Doesierung hilft, dann sollte man auf Retardtabletten umsteigen und die Tropfen nur noch für schmerzspitzen nehmen.
Liebe Grüsse und gute Besserung
joggeli
petrac
23 Apr 2010, 18:22
Hallo joggili,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Weißt Du, mit den Medikamenten ist das bei mir so eine Sache. Auf Tramal, Iboprofen und Valoron bin ich allergisch und auf Grund einer schweren Darmerkrankung, Colitis Ulcerosa, darf ich die anderen gut wirkenden Medikamente nicht nehmen. Ich hatte jahrelang, bis zu dem Medikamentenskandal, Vioxx genommen. Nun ist es so, dass ich die Schmerzen nur mit Novalgin bekämpfen kann und das ist manchmal ein Alptraum. Ich sitze da und warte, dass sie nachlassen. Wenn nicht, ist es Pech für mich.
Ich hatte am Mittwoch Termin bei meiner Orthopädin. Sie hatte mir 14 Tage vorher schon einmal Xyllozitin in den Rücken gespritzt. Das war o.k. Aber am Mittwoch habe ich zwei Spritzen bekommen. Eine links eine rechts zum Betäuben der Nervenwurzeln.
Es war eine Katastrophe. Links war keine Reaktion aber rechts wurde sofort der Fuß taub. Ich sollte mich 5 min hinsetzten und dann gehen. Nach 15 min war das gesamte Bein taub, der Unterbauch und Po. Ich hatte überhaupt keine Kontrolle mehr über die rechte Körperhälfte und als ich mal aufstehen wollte, bin ich nach zur Seite umgefallen. Himmel, das war gruselig!
Nach einer Stunde habe ich meinen Bruder angerufen, damit er mich abholt--aber da konnte ich noch nicht mal bis zur Tür gehen, weil das Bein immer weggeknickt ist. Dann sackte mein Blutdruck in den Keller und ich habe nur noch gemerkt, wie der Fußboden auf mich zu kam.
Die Ärztin sagte, dass wohl genau der Nerv getroffen wurde und das Medikament den Blutdruck senkt und das gehe bald vorbei. Das Bald vorbei dauerte insgesamt 5 Stunden und ich mußte mich, als mein Bruder mich endlich nach Hause verfrachtet hatte von meinem 20 jähr. Sohn auf Toilette führen lassen. Weißt Du, dass sind Momente, wo mir leise die Tränen runterlaufen und ich kurz vorm Verzweifeln bin.
Jetzt stellt sich mir eigentlich die Frage, sollte das mit der Spritze so sein oder war es ein Versehen. Meine Schmerzen haben mich heute wieder voll im Griff--wenn es wenigstens was gebracht hätte!
Ich bin froh, dass ich das jetzt mal loswerden konnte.
Ich versuche seit Jahren, die Starke vor meinen Söhnen zu sein. Ich sehe immer die Sorge in ihren Augen und das tut mir weh.
Danke fürs Zuhören
Tschüssi Petra
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