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Komplette Version Warum ewig mit OP warten?

Bandscheiben-Forum > HWS-Forum
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Catsome
Hallo zusammen,

ich bin hier neu und brauche mal ein paar Meinungen.

Kurz meine Geschichte:
Erster Auftritt "Hexenschuss" mit 16 (vor 15 Jahren)
Zweiter Auftritt "Hexenschuss" mit 26 (vor 5 Jahren)
Dritter Auftritt und Diagnose Bandscheibenvorfall (L4/5) durch CT im Oktober 2009 (alleine laufen anfangs nicht möglich)
Seitdem 2 mal wöchentlich Reha
Akueller Auftritt März 2010, MRT Bilder, starkes Strahlen ins rechte Bein, kribbeln, taube äußere Zehen

Vor 2 Tagen habe ich eine PRT Spritze bekommen. Strahlen und kribbeln ist nach wie vor da.

So, nun mein Problem: Das ist für mich einfach kein Zustand. Ich kann auch nicht vor meinem Arbeitgeber rechtfertigen, daß ich alle 6 Monate für 4-6 Wochen krank geschrieben bin.
So wie ich das verstehe, ist man erst "reif" für eine OP, wenn man seine Blasenkontrolle verliert oder gelähmt ist. Dann ist aber auch schon eine Not-OP fällig, weil bleibende Nervenschäden bleiben können.
Warum muss man es so bist zum äußersten treiben?
Ich konnte zeitweise nicht mehr alleine gehen. Ich lebe allein und wenn ich nicht gute Freunde hätte, die mir so super helfen, wäre mir nur geblieben den Krankenwagen zu rufen, weil ich nicht mehr aufstehen konnte.

Klar, jetzt grad ist es wieder besser und ab Montag gehe ich wieder arbeiten. Aber auch das wird schwer, weil mir das sitzen am schwerster fällt und ich nunmal NUR sitze.

Warum kann man mich nicht einfach operieren??? Vom Leidensdruck her reicht es mir allemal. Das ist doch keine echte Lebensqulität.

Warum soll man warten bis ich mir in die Hose sch......rock.gifrock.gifrock.gif?
Ich bin so frustriert und will, daß endlich was getan wird. Ein halbes Jahr Reha hat meinen Rücken offenbar nicht wirklich gestärkt.

heul.gif

Könnte eine OP den Zustand sooooo verschlimmern?rock.gif?

Catsome
andrea78
wink.gif hallo catsome,

ich glaube nicht, dass man wegen der risiken so lang wartet mit einer op, sondern einfach deshalb, weil eine op kein heilungs-garant ist. keiner kann dir versprechen, dass es dir nach so einer operation auch wirklich besser geht.
bei mir wird auch gezögert, wobei der prolaps ja bei mir noch relativ frisch ist (diagnostiziert am 27.03 d.j.). ich tendiere aber auch schon eher ZUR op, weil kein schmerzmittel helfen will. mein neurochirurg sieht das aber durchaus als op-indikation, und hat mir gesagt, falls es mir mit physikalischer therapie und medis nicht innerhalb der nächsten 4 wochen besser geht, soll ich nochmal zu ihm kommen, dann kann ich 2-3 wochen darauf einen op-termin haben. auch früher, wenn ich es körperlich und/oder nervlich nicht mehr aushalte.

warst du denn schon beim "ansprechpartner nummer eins" von uns bandis - dem neurochirurgen? wenn ja, was hat der denn gesagt?

lieben gruß,
andrea
Catsome
Hallo Andrea,

ja, mein Arzt ist ein Neurochirurg. Und er sagt, daß solange ich noch gehen kann, keine OP angesagt ist.

Natürlich kann ich nach so einem "Vorfall" irgendwann wieder gehen. Der Schmerz lässt nach und irgendwann gehe ich dann auch wieder arbeiten.

Das war aber jetzt das zweite mal innerhalb eines halben Jahres. Als Arbeitgeber würde mir das nicht gefallen, auch wenn ich eine tolle Chefin habe, die mir im Moment noch den Rücken frei hält. (Im wahrsten Sinne des Wortes biggrin.gif )

Angefangen habe ich mit Ibuprofen 600, dann Novalgin und jetzt bin ich bei Tilidin. Aber das schießt mich dermaßen ab, daß ich garnichts mehr kann.

Ich verstehe, daß mir eine OP keine Heilung GARANTIEREN kann, aber kann es dadurch schlimmer werden?
Ich bin an dem Punkt, wo ich es gerne versuchen würde.

Morgen treffe ich mich einem Freund meines Vaters. Ein Orthopädie Professor. Mal sehen wie der das einschätzt.

Bin glaub ich grad einfach mit meinen Nerven runter. traurig2.gif

Liebe Grüße
Catsome
andrea78
ich kann gut nachvollziehen, was in dir vorgeht, ich selbst habe mich am 21.03. in der firma krankgemeldet, 9 tage später hatte ich die kündigung im briefkasten. es war kein traumjob, habe nachts regale beim metro gefüllt, ein knochenjob, von dort wahrscheinlich auch mein BSV, aber es war ein job, und er hat geld ins haus gebracht. jetzt ist er weg, aber was soll's, die gesundheit ist nunmal wichtiger.
ist doch toll, dass du eine so gutmütige chefin hast, die dich versteht.
ob es nach einer op wirklich schlimmer werden kann, kann ich dir leider nicht beantworten, ich habe nur schon des öfteren hier gelesen, dass narbengewebe die gleichen beschwerden wie der BSV auslösen kann, und dass an der selben stelle nochmal ein BSV auftreten kann...
tweety123
wink.gif Hallo Catsome,

bevor Du Dich unters Messer legen willst, würde ich an Deiner Stelle alle Alternativen der konservativen
Medizin ausprobieren. ( PRT/KG/Facetteninfiltration/Schmerztherapie/Rehasport/etc.). Von einer PRT kann
es glaub ich mal nicht direkt besser werden und nur Rehasport ist wohl auch leider zu wenig, Du solltest
die Übungen die Dir dort gezeigt werden auch Zu hause machen.

Ich finde die Einstellung Deines NC nicht falsch, denn eine OP kann leider auch nach hinten los gehen.

Ich bin leider ein Beispiel dafür, ich hatte auch keine obligatorischen OP Indikationen außer ständigen Schmerzen,
habe seit ca 2 Jahren alle Möglichkeiten der konservativen Medizin ausprobiert und nichts half wirklich.
Erst dann hat mein NC gesagt, ok wir entfernen den Sequester. Ich habe wirklich gehofft, dass ich danach
Ruhe bekomme, aber nach der OP habe ich einen tauben Fuß, Wade und Oberschenkel gehabt, das hatte ich
vor der OP nicht.

Ich kann Dich sicherlich verstehen, dass Du keine Kraft mehr hast, aber besprich das bitte noch einmal
mit Deinem NC und mit dem befreundeten Orthopäden, ob die auf der konservativen Schiene noch eine
Möglichkeit sehen. Evtl. kann ein Schmerztherapeut Dich besser mit den Medikamenten einstellen, das wäre
schon einmal eine Möglichkeit.

lg winke.gif
joggeli
Hallo Catsome,

erstmal willkommen hier im Forum!

Zitat
Könnte eine OP den Zustand sooooo verschlimmern?


Du kannst zu denen gehören, die sich operieren lassen und gut ist. Du kannst aber auch zu dem Teil der Bevölkerung gehören (und der tummelt sich hier im Forum) die nach einer OP mehr und zwar durchgehend, jeden Tag Probleme haben.
Weil z.b.
- es sich Narbengewebe gebildet hat, das jetzt auf den Nerv drückt
- sich das Bandscheibenfach durch die OP noch mehr verschmälert hat, als eh schon, der Druck auf die Facetten so gross geworden ist, dass sie jetzt mit einer facettenarthrose zu kämpfen haben ---> was meist in einer Versteifung endet.... dazu gibt es hier mehr als genug Beispiele....

oder weil es direkt nach der OP zu einem Rezidiv gekommen ist - und das ist leider sehr häufig, die Docs die auf die OP schwören, vergessen das leider sehr oft im vorgespräch zu erwähnen rolleyes.gif

Wenn Du eines der obigen Probleme bekommst, dann wärst Du froh, Du hättest Dich nicht unters Messer gelegt und hättest zweimal im jahr Probleme in Kauf genommen.

Ich lass mich erst operieren, wenn gar nichts anderes mehr geht... und bei mir wirds dann die Versteifung sein...... ph34r.gif mit zweimal Schmerzattacken pro jahr könnt ich gut leben.... auch wenn ich weiss, dass es natürlich nicht toll ist.... bitte nicht falsch verstehen.... aber gegen chronische Schmerzen.....

Darf ich mal fragen, was Du in den letzten jahren für Deine Rücken gemacht hast?

Liebe Grüsse und alles Gute

joggeli
Catsome
Hallo liebe Leute,

war also am Freitag bei dem Orthopäden in Düsseldorf und der meinte ganz klar, daß der Vorfall so aussieht, daß man das konservativ keine deutliche Besserung mehr erreichen kann.

Die bandscheibe darunter ist auch schon erschreckend weit hinterher gerutscht. :-(

Fahre morgen zu einem Spezialisten in Bochum den der mir für eine OP empfohlen hat und dann gucke ich, daß ich das hinter mich bringe

Zu der PRT Spritze die ich bekommen habe, meinte der auch noch, daß dieses Cortison, daß der verwendet hat (Tri.....irgendwas) große Partikel enthält, die vom Körper nicht von da weg transportiert werden können. D. h. je öfter ich das machen würde, desto mehr Ablagerungen würde es da geben.

Also ich habe ja den Eindruck, daß in diesem Forum eher eine Anti-OP Stimmung herrscht. Ich meine wer wird schon gerne operiert? Aber ich denke auch, daß die OP Methoden heute so verfeinert sind, daß man sich nicht Monate- und Jahrelange Schmerzen und Probleme antun muss, damit eine OP gerechtfertigt ist.
Die Narbenbildung soll minimal sein. Und mehr als die bandscheibe, die jetzt raushängt wird es wohl kaum sein.

Bin gespannt wie der Doc das morgen beurteilt. Ich denke bei 3 Meinungen von 3 Ärzten sollte ich auf der sicheren Seite sein.

Drückt mir die Daumen.
Catsome
kaaaaa
Hallo wenn ich das MRT Bild sehe würde ich auch lieber das Risiko einer OP eingehen.Meine Aufnahme sah nämlich ähnlich aus bis auf das meine unterste Bandscheibe noch mehr auf den Nerv gedrückt hat.Die obere sah dafür leicht besser aus.Wurde vor 7 Tagen operiert und im wesentlichen geht es mir gut.(bis jetzt habe "leider" keine Erfahrung ob es noch zu Rückschlägen kommen kann)

Gute Besserung Kai
Morgaine
Hallo Catsome!

Wie es scheint, gibt es unter den Ärzten sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema OP ja oder nein.

Als mein erster Bandscheibenvorfall 2004 endlich diagnostiziert wurde, sah er ungefähr so aus wie Deiner, und der Orthopäde, der die Diagnose gestellt hat, sagte mir geradewegs auf den Kopf zu, dass da nur noch eine OP hilft - und das, obwohl ich zu dem Zeitpunkt noch keinerlei Ausfallerscheinungen hatte, nur eben sehr starke Schmerzen (die Ausfallerscheinungen kamen dann 5 Tage vor der geplanten OP, so dass diese schließlich noch als Not-OP vorgezogen wurde). Und ich hatte Glück, seit der OP bin ich an dieser Bandscheibe beschwerdefrei.

Was meinen jetzigen Bandscheibenvorfall betrifft, so hat mir der Schmerztherapeut ganz massiv - fast schon aggressiv - von der OP abgeraten. Die PRT, die er mir verpaßte, wirkte allerdings nur eine Woche lang, danach waren die Schmerzen schlimmer als zuvor und erreichten ein unerträgliches Maß, wogegen auch keine Schmerzmittel mehr halfen. Deswegen überwieß mich meine Hausärztin gleich nach Ostern direkt in die Neurochirurgie, wo ich am nächsten Tag operiert wurde. Und siehe da, der Chirurg sagte mir hinterher, dass der Prolaps eine Größe hatte, bei der eine erfolgliche konservative Therapie nicht mehr zu erwarten gewesen sei.

Daran sieht man mal, wie unterschiedlich die Meinungen sind. Ich kann jedenfalls gut verstehen, dass Du Dir bei Deinem Leidensdruck eine OP wünschst; mir ging es zum Schluß genauso. Klar, ich hatte diesmal Pech und es stellten sich Kompliaktionen ein, weswegen ich nächste Woche noch einmal operiert werden muss. Aber das ist ja nicht unbedingt die Norm. Und so, wie es vorher war, war es auch keine Lebensqualität mehr.

Ich wünsche Dir viel Glück und dass Dir der Arztbesuch morgen weiterhilft!

LG, Morgaine
andreag
Hallo Catsome!

Das kannst Du so nicht sehen, daß das hier ein Anti-OP-Forum ist. Ganz viele von uns sind ja bereits operiert worden. Nur leider war die OP bei vielen, die sich hier noch rumtreiben, nicht wirklich erfolgreich. Daher raten wir immer wieder dazu, die Entscheidung für eine OP gut zu überdenken und vorher alle konservativen Behandlungsmethoden auszuschöpfen. Denn die OP bleibt einem ja immer noch, wenn alles andere nichts gebracht hat. Aber eine erfolglose OP kann man oftmals schlecht korregieren. Leider.
Aber im Endeffekt muß das jeder für sich alleine entscheiden. Wir können ja nur raten.
Ich wünsche Dir eine gute Entscheidungsfindung und die richtigen Ärzte an Deiner Seite. smilie_up.gif
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Übersetzt und modifiziert von Fantome et David, Lafter