heike1963
09 Apr 2010, 19:24
Nach einem Sturz habe ich Taubheit in der rechten Hand kann nicht mehr richtig mit einem Stift schreiben und kann den Kopf nicht richtig drehen. Mein Hausarzt hat mich direkt zum MRT geschickt.
dazu erstmal die Diagnose vom MRT: in HWK 4/5 dorso-medianer diskusprolaps mit Imprimierung des Subarachnoidalraumes vental. Einengung des rechten Neuroforamens. Im Segment HWK 5/6 breitbasige dorsale Bandscheibenvorwölbung mit einem medio-rechtslateralen Diskusprolaps, der zu einer erheblichen Einengung des rechten Neuroforamens für C6 führt. Das linke Neuroforamen bei knöcherner Abstützreaktion eingeengt. Im Segment HKW6/7 leicht flacher Diskusprolaps.Neuroforamen und Spinalkanal ausreichend weit.
Ich habe sofort danach einen Termin beim Neurochirurgen bekommen (mein Hausarzt hat mich dorthin überwiesen). Dieser sagte mir dass dieser BSV sofort behoben werden müsste sonst würde die Lähmung irreparabel. Jetzt habe ich Donnerstag die OP-Vorbesprechung.
Hat jemand Infos für mich ? Ich stehe ziemlich Kopflos der Situation gegenüber.
Mausebein
09 Apr 2010, 19:42
Guten Abend,
ich kann deine Aufregung und Verunsicherung sehr gut verstehen, aber wenn es sein muss, solltest du nicht zu lange warten. Ich weiß nicht, ob du noch Zeit hast, dir eine zweite Meinung einzuholen. Das OP-gespräch dient ja der Aufklärung und da kannst du alles fragen, was dir dazu einfällt. Ich bin vor 1 1/2 Jahren im Bereich C5/6 und C6/7 operiert worden und habe Bandscheibenprothesen aus Titan bekommen.
Ich hatte wahnsinnige Angst vor der OP, weil ich ja auch über die ganzen Risiken ausgeklärt wurde, aber das müssen die ja auch machen. Sie sichern sich in alle Richtungen ab. Ich hatte mir damals eine zweite Meinung eingeholt und habe mich dann doch zu einer geplanten Op entschieden. Der zweite Arzt hatte mir nämlich empfohlen noch zu warten und wenn ich dann Lähmungen habe, sollte ich sofort zur Not-OP kommen. Da war mir doch die geplante OP, die auf mich abgestimmt und vorbereitet ist, sicherer als eine Spontannot-Op.
Mir geht es seit meiner OP super. Ich kann meinen Kopf wieder in alle Richtungen drehen, habe selten noch Kopfschmerzen und die Nackenverspannungen halten sich in Grenzen und sind meist Stressbedingt. Letztlich musst du das ganz alleine für dich entscheiden. Mir hat dieses Forum sehr bei meiner Entscheidung geholfen.
ich wünsche dir alles Gute
Astrid
heike1963
09 Apr 2010, 19:48
Wie lange hat den der Aufenthalt im Krankenhaus gedauert und wie lange warst du danach Krank geschrieben?
Mausebein
09 Apr 2010, 20:20
Zuerst muss ich sagen, ich bin ein Stehaufmännchen:
Ich bin am Montag ins Krankenhaus und wurde von 3 Ärzten aufgeklärt, davon war einer der Operateur. Dann kamen noch zwei Anästhesisten und haben mich über die Narkose aufgeklärt. Also, ich war wirklich gut informiert, trotzdem hatte ich wahnsinnige Angst. War am Dienstag dann gleich die erste im OP und brauchte mich deshalb nicht den ganzen Tag verrückt machen.
Am Freitag früh bin ich entlassen worden und mir ging es ziemlich gut.Die Schmerzen hielten sich in Grenzen, nur eine Stimmbandlähmung ärgerte mich cirka 4 Wochen, aber alles wieder gut. Ich war danach 3 Wochen krank geschrieben und hatte dann noch 3 Wochen Urlaub. Mir ging es gut und ich bin dann auch wieder arbeiten gegangen. Es gibt hier aber sehr unterschiedliche Erfahrungen, wahrscheinlich bin ich nicht der Maßstab und es hängt auch vom Job ab. Wichtig ist, nach der OP musst du dich wirklich schonen und auf den Arzt hören. Auch der Körper zeigt dir sehr deutlich, wenn es ihm zu viel wird. Also, dann wirklich auch kürzer treten. Meine Familie musste ganz schön mit ran und zupacken. Das ist wirklich wichtig und wenn es geht, nicht so viel Auto fahren und bei längeren Strecken viele kleine Pausen einlegen.
Jedenfalls geht es mir heute gut und ich habe die OP nicht bereut. Ich habe an Lebensqualität gewonnen, die vor der Op ziemlich eingeschränkt und durch Schmerzen bestimmt war.
Schau dich im Forum um, lies die anderen Beiträge und stell einfach deine Fragen, du wirst immer eine Antwort erhalten.
Alles Gute
Astrid
Mausebein
09 Apr 2010, 20:22
Muss mich berichtigen, ich war 5 Wochen krankgeschrieben und hatte dann 3 Wochen Urlaub, also insgesamt 8 Wochen zu Hause.
Gruß Astrid
Jürgen73
09 Apr 2010, 20:32
Hallo Heike,
willkommen im Forum.
Wie lange hast du denn schon deine Beschwerden?
hast du deinen NC nicht nach einer konservativen Therapie gefragt?
Ich hatte damals fast 10 Wochen Probleme bevor die schlimmsten Beschwerden nachliessen.
heike1963
09 Apr 2010, 20:34
Danke für die Info.

Vor der eigentlichen OP habe ich nicht die größte Angst (Ich hatte vorher schon diverse OP's, auch größere) nur vor dass, was danach kommt
heike1963
09 Apr 2010, 20:42
Hallo Jürgen,
dazu muss ich etwas ausholen. Im Januar bin ich beim Schneeräumen ausgerutscht und habe mir einen heftigen Hexenschuss zugezogen. Dieser wurde vom Orthopäden konservativ (KG, Massage, Akupunktur usw.) behandelt. Die Rückenschmerzen gingen, dafür begann meine Hand zu kribbeln und ich konnte nicht mehr soviel mit dem Arm tun. Dies wurde vom Orthopäden als Verspannung abgetan. (Ich arbeite am PC) Nachdem ich Mitte März über meine eigenen Füsse gefallen bin, kamen die Beschwerden von Taubheit usw. Da mein Orthopäde bereits in Urlaub war, bin ich zum Hausarzt (der sagte mir auf dem Kopf zu das das die Bandscheibe ist) und der hat innerhalb 1 Woche sämtliche Termine für mich gemacht. So ist die Sache ins rollen gekommen
Rückeningenieur
12 Apr 2010, 00:15
Guten Abend Heike1963,
Angst vor der Zukunft müssen Sie nur haben, wenn Sie zu lange warten, denn dann - das ist leider korrekt - kann der Nerv sich irgendwann nicht mehr ausreichend regenerieren und die Schädigung ist dauerhaft (Radikulopathie). Dies kann zu permanenten Lähmungen und/oder Schmerzen führen.
Eine Zweitmeinung ist immer eine gute Sache, jedoch in diesem Fall nur dann, wenn sie innerhalb 1-2 Wochen eingeholt werden kann. Eine Kortisoninfiltration im Bereich des Neuroforamens C6 re. wäre grundsätzlich eine Möglichkeit. Vermutlich ist dem NC jedoch nicht wohl bei der Sache, weshalb er lieber sofort dekomprimieren möchte.
Eins ist jetzt schon sicher, Ihr Hausarzt ist gut. Fragen Sie ihn nach einer Adresse für eine Zweitmeinung. Auch den NC können Sie fragen. Gute Ärzte haben nichts gegen Zweitmeinungen, im Gegenteil. Denn auch für den Operateur bedeutet eine Zweitmeinung Sicherheit.
Freundliche Grüsse
Rückeningenieur
wiedergut
16 Apr 2010, 12:03
Hallo Heike,
vor dieser Entscheidung stand ich auch vor kurzer Zeit. Bei mir war es ein NPP C5/6 mit Stenose, die Lähmung im re. Arm jedoch nicht dauerhaft, sie wurde im Laufe des Tages immer schlimmer. Im Krankenhaus wurde mir bereits bei der Nachuntersuchung nach der 1.Schmerztherapie zur OP geraten, so schnell konnte ich mich jedoch nicht dazu durchringen. Habe dann insg. 3 davon gemacht, jedoch nur immer mit 2-3 wöchiger leichter Linderung, nach der letzten wurde es noch schlimmer als zuvor.
Vor nun 4 Wochen (3,5 Monate nach dem Vorfall) habe ich eine voll bewegliche Prothese bekommen u. die Nervengänge wurde geweitet. Hatte vorher auch regen Mailkontakt mit einer Patientin die solch eine OP kurz zuvor hatte u. bin durch ihre Erfahrungsberichte nicht ganz so änglich rangegangen. Direkt nach der OP war ich erleichtet,dass ich alles bewegen konnte, die Schmerzen u. Lähmung waren vollkommen weg. Direkt in der ersten Nacht wachte ich auf u. lag auf dem Bauch, den Kopf zur Seite gedreht! Von da an hatte ich keine Angst mehr meinen Kopf tatsächlich zu bewegen, auch wenn er anfangs etwas "schwer" auf dem Körper saß. Wundschmerz: negativ. Einzig Schluckbeschwerden, noch immer muskuläre Schmerzen im Nacken-/Schulterbereich und Einschränkungen beim Kopf vor u. zurück beugen, seitlich geht gut. Doch das liegt sicherlich nicht an der OP sondern an der langen Schonhaltung, denn zuvor hatte ich auch seit Jahren Verspannungen -wie es immer ohne Untersuchung hieß- die sicherlich auf Wirbelabnutzung u. Stenose zurückzuführen sind. Seit einer Woche mache ich ganz vorsichtige Krankengymnastik, bin noch 4 Wochen krank geschrieben, da ich den ganzen Tag im Büro sitzen muß (zwar leichte Arbeit,aber dauernde Zwangshaltung).
Vielleicht habe ich dir nun ein wenig die OP Angst genommen, aber die Entscheidung solltest du nach weiterer Beratung gut überdenken.
Liebe Grüße
Alles wird "wiedergut"
Dies ist eine "Lo-Fi"-Version unseres Inhalts. Zur kompletten Version mit mehr Informationen, Formatierungen und Bildern bitte
hier klicken .