Hallo an Alle hier in diesem Forum und trotz, dass es schon Ostermontag ist, wünsche ich allen hier noch frohe Ostern.
Ich wende mich an Euch, weil ich Erfahrungsaustausch suche und vielleicht gibt es hier ja jemanden, dem es ähnlich geht und mir vielleicht weiterhelfen kann.
Im Februar diesem Jahres bekam ich starke Schmerzen im rechten Oberschenkel und zwar auf der äusseren Rückseite. Nach Untersuchung auf Muskelfaserriss und Thrombose wurde ich zum Orthopäden geschickt, der Ischias diagnostizierte und mir Infiltrationsspritzen mit einem Lokalanästhetikum gab. Allerdings gingen die Beschwerden davon nicht weg. Ich hatte starke Schmerzen und immer das Gefühl, mein rechter Oberschenkel würde durch Krämpfe zerrissen. Das einzige, was mir durch die Nächte half, waren Wärmflaschen im Rücken und auf dem Oberschenkel.
Zusätzlich habe ich aus eigenem Antrieb heraus mir Fuss-Reflexzonen-Massagen geben lassen, die mir bis dahin bei schon vorangegangenen Ischiasproblemen gut geholfen hatten. Allerdings gab es diesmal ein Problem, weil dieser Therapeut eine Dehnung vornahm, die bei mir zu sehr großen Schmerzen führte.
Am nächsten Tag - inzwischen war es März - nach dieser Dehnung hatte ich zum ersten Mal ein Kribbeln im rechten Fuss. Mein Orthopäde überwies mich zum CT und es gab folgenden Befund:
Flache dorsale Bandscheibenprotusion L4/5 ohne Wurzelkompression. Alter verknöcherter, verkalkter BSV L5/S1 rechts mediolateral mit Spinalkanalstenose und Dorsalabdrängung der Wurzel S1 rechts. Gleichzeitig NF-Stenose L5/S1 rechts, Deformierung des NF auch links. Keine weitere signifikante knöcherne Stenosierung. Beginnende Spondylathrosen lumbosacral. Beginnende ISG-Arthrose.
Keiner kann mir sagen, wann dieser BSV passiert ist. Ich hatte bis dahin so alle zwei bis drei Jahre immer mal wieder Rückenprobleme, allerdings nie irgendwelche neurologischen Erscheinungen dabei und die Beschwerden verschwanden auch nach ein paar Wochen wieder.
Mit diesem CT-Befund ging ich wieder zum Orthopäden, der mir von einer OP abriet und mir statt dessen Akupunktur vorschlug. Da ich bereits bei anderen Krankheiten gute Erfahrungen mit Akupunktur gemacht hatte, stimmte ich zu.
Weiterhin machte ich mir täglich Wärmflaschen und badete auch einmal täglich, was mir auch gut tat.
Auf eigenen Wunsch bin ich dann zu einem Neuro-Chirurgen gegangen, wobei ich allerdings das Pech hatte, an eine Urlaubsvertreterin zu geraten. Diese schlug mir sogleich eine OP vor, belächelte alle Anmerkungen zum Thema konservative Therapie und meinte nur, dass z.B. die Narben-Problematik viel zu sehr übertrieben würde und diese nur als Ausrede benutzt würde, wenn einem nichts mehr besseres einfiele. Während ihrer eher flüchtigen Untersuchung bei mir stellte sie u.a. einen Ausfall des Achilles-Sehnen-Reflexes (ASR) rechts fest.
Dies hatte mich nun sehr verwirrt. Mein Hausarzt war auch nicht sehr überzeugt von einer OP und überwies mich an einen Neurologen, wobei er Wert darauf legte, dass dieser Neurologe kein operierender Neurologe war. Es war inzwischen Ende März geworden - die Beschwerden hatten sich unter der Akupunktur zumindest nicht verschlechtert -, als ich dann beim Neurologen war.
Dieser liess mich auf Zehen und Fersen gehen, was auch funktionierte, sogar das Zehen gehen mit dem rechten Bein. Ich konnte das rechte Bein problem- und schmerzlos anheben und zum Schluss machte er ein Nadel-EMG, was auch normale Werte erbrachte. Er überprüfte auch den ASR und stellte dann - oh Wunder - fest, dass dieser auch beim rechten Bein noch da war, zwar etwas vermindert gegenüber dem linken Bein, aber auch nicht weg, wie noch die Neurochirurgin "diagnostiziert" hatte. Seiner Meinung nach waren die neurologischen Schädigungen maximal leichter Natur und er sähe keine Indikation für eine OP. Dies hat mich auch erst mal bestärkt, eine OP nicht in Betracht zu ziehen.
Inzwischen habe ich - allerdings nur durch Rezeptierung meines Hausarzts, mein Othopäde wollte nicht - mit KG begonnen, wobei ich das erste Mal nur in Schlingen und Seilen hing und beim zweiten Mal einige Dehnungen vorgenommen wurden.
Die Akupunktur wurde auch weiter geführt, allerdings sind bei den letzten Malen direkt nach der Behandlung stärkere Schmerzen als vorher aufgetreten und seit Karfreitag (Donnerstag war die letzte Akupunktur) habe ich eine relativ große Schwellung so von der Rückenmitte im Bereich LWS-Steißbein (da wo ich meinen BSV vermute) rüber zur rechten Seite (Hüftnähe). Die Schwellung geht so Richtung Pobacken und ist ein richtiger Hügel.
Die Schmerzen an sich sind mal stärker und mal schwächer, manchmal muss ich Novalgin nehmen (andere Mittel wie z.B. Tramal darf ich nicht nehmen, weil ich Schlaf-Apnoiker bin), doch ich sehne mich sehr nach Schmerzfreiheit.
Meine Fragen sind nun:
Ist bei jemandem von Euch auch schon einmal eine solche akute Schwellung im Zusammenhang mit einem BSV aufgetreten?
Hat jemand hier auch schon einmal Probleme mit einem verknöcherten BSV gehabt, die auf einmal auftraten, wohl Jahre nachdem der BSV wohl passiert ist?
Für Rückmeldungen und Anmerkungen wäre ich sehr dankbar.
Lars Witte
PS: Sorry, wenn dieser Threat sehr lang geworden ist, aber es tat auch mal gut, sich einiges von der Seele zu schreiben.