Ich stelle mich dann auch gleich nochmal vor: Mein Name ist Paul, bin 22 Jahre alt und komme aus Dortmund. Ich bin im zweiten Lehrjahr der Ausbildung zum Physiotherapeuten. Die Thematik Bandscheibe und Wirbelsäule ist mir also nicht ganz fremd

Nun zu meiner Problematik: Ich habe in meinem Trainingsprogramm seit 2-3 Jahren auch Kniebeugen mit Gewicht drin. Bisher alles glatt verlaufen. Ich bin beim beugen normal tief bis ca. 90° Kniebeuge gegangen.
Es hat sich alles vor knapp drei Monaten am 5. Januar 2010 ereignet. An dem Tag dachte ich mir beim Training, die Kniebeugen mal richtig tief auszuführen. Diese Variante ist auch unter "ass-to-grass" bekannt, der Hintern kommt also fast bis auf den Boden. Das Arbeitsgewicht "reduzierte" ich für diesen "Test" auf 100kg. Mit diesen 100kg auf den Schultern beugte ich ca. 8-9x. In den letzten Wiederholungen merkte ich das ich am tiefsten Punkt mit dem Oberkörper leicht nach vorne wippte, konnte also nicht ausreichnd stabilisieren. Während und nach der Übung hab ich jedoch keinerlei Beschwerden gehabt. Am nächsten Tag kam die Quittung: Ich konnte vor Schmerzen in der LWS kaum noch laufen und mich sogut wie garnich bücken. Ich schonte mich also direkt und nach 2-3 Tagen waren die Beschwerden weg.
Ich versuchte dann auch, nach ca. einer Woche mal wieder leicht zu trainieren. Während des Trainings war alles in Ordnung, doch die nächsten Tage waren dann immer von starken Schmerzen geplagt. Zusätzlich kam noch meine Arbeit als Physio im Krankenhaus dazu, wo generell körperliche Aktivität an der Tagesordnung liegt. Das heben von schweren Schlaganfallpatienten ist auch keine Seltenheit. Ich habe seit dem 5. Januar 2010 also nie wieder vernünftig trainiert.
Als erstes habe ich mich natürlich in meiner Physio-Schule untersuchen lassen. Der erste Verdacht lautete wie zu erwarten war, ISG-Syndrom/Blockade. Mehrere PTs haben mich untersucht und ISG Mobis auf Verdacht gemacht. Alle sind aber irgendwie verzweifelt an mir. Ein Osteopat hat mich dann auch untersucht und tat sich echt schwer, im Endeffekt hat er dann auf Faserriss des M.Piriformis getippt. Naja trotz Schonung wurde es aber kein bischen besser, von daher. Ich ging nach ca. 1,5 Monaten dann zum Orthopäden. Der hat natürlich erstma die üblichen Tests durchgeführt, die jeder Orthopäde 5000 mal am Tag durchführt. Dann hat er mir 6x KG verordnet -> "Wenn's nich besser wird, wiederkommen!". Nach der KG, immernoch keine Besserung -> MRT der LWS. Dieses MRT wurd vergangenen Montag gemacht, also erst vor 3 Tagen. Danach sagte der Arzt, der sich das MRT angeguckt hat (kein Orthopäde) das ich eine beschädigte Bandscheibe habe. Sie sei leicht eingequetscht und vorgewölbt.
Direkt nach dem MRT hatte ich ein Termin bei meinem Orthopäden, dieser war jedoch im Urlaub. Ich ging zu einem Kolegen von ihm. Der hat auch wieder die üblichen Tests gemacht, und meine angebliche Beckenverwringung eingestellt etc. Also nix besonderes. Er meinte es müsste nun akut nichts unternommen werden und hat mir einen Termin bei meinem alten Orthopäden gegeben, am 16.4, der dann entscheidet was gemacht wird.
Ich habe das MRT dann nochmal einem Orthopäden aus meinem Krankenhaus gezeigt, der hat dann im Vorbeigehen draufgeguckt und meinte es säh normal aus. Gestern habe ich nochmal einen Neurochirurg aus dem KH meiner Eltern die Bilder gezeigt. Ihm ist es direkt aufgefallen:
Diagnose: Subligamentäre Bandscheibenvorwölbung L5/S1. Seiner Meinung nach müsste eine IDET durchgeführt werden, und danach 4-6 Wochen nicht heben. Für die die es nicht wissen, bei einer IDET wird eine Kanüle in die betroffene BS geführt und erzeugt dort Hitze bis zu 80°. Die Kanüle bleibt glaube ich ca. 10 Min drin. Durch die Hitze erweicht die BS dort und die Vorwölbung soll sich zurückziehen. Entstandene Nerven-/Blutgefäße im vorgewölbten Bereich werden abgetötet und die BS soll dann wieder an Stabilität zunehmen.
Ich selber will mir aber ungern mit 22 Jahren schon eine Spritze in die BS geben lassen. Das Problem ist jedoch, ich merke das es nach 3 Monaten noch nicht besser geworden ist. Es tut sich nichts. Ich habe auch Angst das sich die BS noch weiter vorwölbt.
Ich habe mich nach dem MRT direkt krankschreiben lassen für diese Woche jetzt. War schon schlimm genug mit den Beschwerden weiterzuarbeiten. Hätte ich wohl nicht machen sollen, aber ich lasse mich nich gerne krank schreiben, naja manchmal ist es wohl besser. Nun ja ich weiss nun halt nich wirklich was ich machen soll, ich will mich gut erkundigen bevor ich irgendwelche Entscheidungen treffe und mir in die BS stechen lasse. Aktuell sind meine Beschwerden so, das ich jeden Morgen aufwache und mäßige LWS Schmerzen habe. Im Laufe des Tages lassen diese nach und verschwinden auch eigentlich fast ganz. Ich will jedoch auf keinen Fall aufhören mit dem Training. Ich habe schon meinen Nebenjob im Getränkemarkt aufgeben müssen, aber das Krafttraining möchte ich mal wieder aktiv anfangen, dieses Jahr noch. Übungen wie schwere Kniebeugen werd ich natürlich meiden.
In den letzten 3 Monaten und aktuell ist es so, das ich nach jeder höheren Belastung wieder unter starken Schmerzen leide. Vor ca. 3 Wochen war es z.b. so, das ich auf der Arbeit einen schweren Patienten heben musste, am nächsten Tag bin ich aufgewacht und habs noch nichtmal bis in die Küche geschafft, ohne mich mit beiden Händen an der Wand festzuhalten. Ich weiss nun nicht wie ich bezüglich der Bandscheibe vorgehen soll...verzweifel langsam....
Was meint ihr?
-Was haltet ihr von der IDET?
-Hat/Hatte hier jemand dieselbe Diagnose?
-Was sagt ihr zu meinem MRT Bild?
Wie würdet ihr mir empfehlen nun Vorzugehen?
Ich bin für jede Hilfe sehr sehr dankbar...

Liebe Grüße, Paul